Wir haben uns gestern nach der Arbeit im Seminarraum zusammengefunden, um den ersten Teil zu zocken. Dabei waren (inkl. mir) 3 Leute mit teilweise langjähriger Rollenspielerfahrung und 3 komplette Anfänger, die mal was davon gehört hatten. Dafür war die Motivation umso größer!
Gestern waren wir zu 6, sprich 5 SC's, die damit die komplette Riege der Archetypen genutzt haben. Nächste Woche kommt noch eine 6te Spielerin dazu, die dann die halbelfische Bardin spielen wird.
Zum System:
Ich bin weiterhin positiv überrascht wie schlank und einfach das System ist; der Spielabend hat meine Begeisterung nicht geschmälert. Ich hatte schon beim Lesen der Regeln den Eindruck, dass wenn man von DSA4.1 und SpliMo kommt, die meiste Zeit ein "achso, ist ja easy" im Kopf rumschwirrt.
Die Fertigkeiten decken alles schön ab und sind schnell zu verstehen.
Die Kämpfe können knackig sein. Gerade auf Stufe 1. Daher habe ich jedem Charakter persee 2 TP mehr gegeben. Wenn ein schmächtiger Halbling direkt zwei Goblinsäbel spüren muss, tut das schon weh. Auf der anderen Seite wurden ca. 3 Goblins ge-one-hitted (da quält sich der Germanist); durch einen Axthieb, einen Kältestrahl und das magische Geschoss. Aus die Maus.
Da wir in einem unserer Seminarräume gespielt haben, war natürlich der Rechner am Beamer. Das war echt ein Segen, denn damit kann man einfach alles schön an die Wand werfen und jeder siehts. Zuerst wurde der Charakterbogen gezeigt und wir sind die groben Sachen (Attribute, Mods., TP, Fertigkeiten etc) durchgegangen, à la "was hab ich hier überhaupt vor mir liegen?". Danach ging es kurz zur Orientierung auf die verschiedenen Welt-Bilder, die immer näher rangegangen sind. Ein Kollege erkannte auch schnell Neverwinter, Daggerfall etc. wieder "das hab ich doch ma am PC gezockt!"
Zum Abenteuer (Spoiler):
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Ich habe den vorgegeben Einstieg "Trefft mich in Phandalin" gewählt. Die Gruppe hatte auch in den Wochen davor immer mal wieder Aufträge von Gundren angenommen und er ist natürlich der Vetter des zwergischen Klerikers (der durch einen super Versprecher von jemandem nur noch "Zweriker", bzw. "Zwerik" hieß xD), daher war er allen schon als vertrauenswürdiger Gesell bekannt.
Die Gruppe bewachte also den Karren und kam an die Stelle der toten Pferde. Der Halbling und die Fernkämpferin ließen sich nicht veräppeln und schlichen die Anhöhe hoch, um kurze Zeit später von einem ganz und gar nicht überraschten Goblin attackiert zu werden. Die anderen gingen zu den Pferden und bekamen Pfeile ab, gefolgt vom anderen Nahkämpfer-Goblin.
Der Kampf war recht dynamisch, wir hatten aber noch einige Regelfragen, da erster Kampf etc. Letztendlich hat die "HEEEIILIIGE FLAMME!!!", der Kältestrahl und andere gute Fernkampftreffer in Kurzdistanz trotz Nachteil für ein rasches Ende gesorgt.
Bei der anschließenden Untersuchung des Tatorts sind die Spieler mit Anlauf auf den Railroad-Train aufgesprungen und haben den Karren angebunden, um sich in die Wildnis zu begeben. Die Option, nach Phandalin zu reisen, kam gar nicht auf. Also los, schnell zwei Fallen ausweichen und zu Fuße des Berges. Ich hatte per Würfel entschieden, ob die Goblins im Versteck aufmerksam sind oder evtl. schlafen; letzteres war der Fall. So wurden diese schnell überwältigt und gefesselt und geknebelt, damit der Elf Fragen stellen konnte. Bester Spruch des Abends:
Halbling: Hm, was könnten wir denn noch fragen...?
Zwerik: Joa...wo ist denn hier die nächste Toilette?
Fernkämpferin: Ja! Ich muss schon seit dem Überfall!
Rein in die Höhle und um die Ecke zu den Wölfen, die teilweise vom Elf eingeschläfert, teilweise mit Essen besänftigt wurden. Dann sind alle nacheinander den Schacht hochgekraxelt und die dunkelsichtigen Charaktere haben beschrieben, was hier abgeht (Klarg chillt am Feuer und die anderen wuseln bei den Vorräten quasi). Da alle etwas unsicher waren, ob man denn jetzt einfach so angreifen solle, wurde ein Ablenkungsmanöver durchgezogen, bei dem leider ein Teil der Löwenschild-Vorräte durch einen Brand dran glauben musste. Das sorgte aber dafür, dass die Charaktere zusätzlich mit Geruchsablenkung (Wolf) in den großen Wasserbeckenraum vorschleichen konnten, in dem die drei Goblins gerade einen Plausch hielten ("Und, wie gehts der Frau und den 13 Kindern?"). Eine geworfene Fackel und gezielte Schüsse machten diesen schnell den gar aus.
Jetzt hängen alle Spieler in dem Teil der Höhle, da leider 22 Uhr war und damit Zapfenstreich.
Fazit: Ein spannender Einstieg, der allen viel Spass bereitet hat. Soviel, dass wir uns nächste Woche wieder in die Höhle begeben werden, in dem dann die Bardin dazustößt (mal sehen, wie ich diese einarbeite. Mitgefangen, mitgehangen oder so). Das mit dem Beamer ist hammermäßig; quasi ein merge aus Roll20 und am-Tisch-zocken. Ich hatte die Map der Goblinhöhle mit einem schwarzen Layer überdeckt, sodass ich da in Echtzeit mit Gimp radiert habe, wo die Spieler lang gehen / was die Spieler sehen (ist im Drive-Verzeichnis was hier im Thread oben verlinkt ist). Die Kampfaktion-Cheat-Sheets für die Spieler waren auch sehr hilfreich, genauso wie die Zauber kopiert für jeden Magiebewandten.