Wie bereits gesagt, ist dieses Beispiel als Begründung nicht komplett geeignet.
Selbstverständlich ist den meisen Leuten der Preis von 22 AP für ein 112AsP-3er Ignisphaero Amulet zu hoch. Weil solch ein Artefakt absurd überteuerter ‚Luxus’ ist... und auch ziemlich suboptimal erschaffen wurde.
Die tatsächlichen Kosten für den Magier wären eher 5pAsP/10AP +50 Dukaten.
Immer noch (zu) teuer, um es regelmäßig einzusetzen, aber eben eine vollkommen andere Preiskategorie.
Ein wesentlicher Kernpunkt der Diskussion war, dass Geron behauptete, es sei es nicht wert, die 50D für pAsP-Kostensenkung zu bezahlen und wenn überhaupt Erleichterungen interessanter wären und es auch nichts macht, zu den 22 AP noch mal 7AP für ein Berufsgeheimnis draufzutun. weil AP halt auch nur eine Ressource sind, die man genau so leichtfertig verwenden sollte, wie alle anderen. Die Einstellung geht zumindest mir deutlich gegen den Strich und spiegelt so überhaupt nicht Spielerfahrungen wieder. Wenn man mit der Einstellung Artefakterschaffungsregeln schreibt, kommt nur Murks raus, den keiner für seinen SC benutzen will.
Das Artefakt wurde ja gebracht als Beispiel von Dingen, die die Investition total wert seien, sogar grenzwertig zu gut.
Wenn das gemeint ist, sehe ich das eigentlich auch eher positiv.
Ist auch positiv gemeint. So was kommt dann aber schlicht nie vor, weil das sogar für al'anfanische Granden zu extravagant ist. Zumindest als Einmalartefakt, wie bei jedem anderen Teil kann man sowas fast nur semipermanent rechtfertigen.
Das erinnert mich daran, dass ich tatsächlich mal in der vierten mit einer Magierin aus Angebergründen eine semipermanente magische Obstschale erschaffen habe. Wobei allein der Arkaniummaterialwert 1000D überstieg.
Für ein Zauberspeicher-Artefakt pAsP auseben zu müssen, mag nicht jedem gefallen und ich kann den Unmut darüber auch zum Teil nachvollziehen.
Nur im aktuellen Regelgerüst bieten sie nunmal die passendste Lösung, wenn man Artefakte beschränken möchte... oder salopp gesagt: „Nicht die beste Lösung, aber das Beste was unter den Umständen möglich ist.“
Möchte man das ändern, müsste man das komplette Konzept von pAsP/pKaP überdenken und gegebenenfalls streichen.
Da das Gleiche im Prinzip auch schon vor 5E existiert hat haben wir ganze Dekaden von Hausregelalternativen und Berichten dazu. Und natürlich offizielle Regeländerungen und Erfahrungen, wie sich das am Spieltisch auswirkt.
Was davon gefällt ist am Ende ziemlich Geschmackssache. Aber so wirklich alternativlos sind die pAsP(=AP) für Einwegteile nun wahrlich nicht
Der Eindruck ist durchaus korrekt... allerdings kommen wir damit auch zu einem ganz grundsätzlichen Knackpunkt im Kern dieser Diskussion.
Artefakte jedweder Art waren und sind in Aventurien schon immer ziemlich selten und teuer. Auch einmalig wirkende Zauberspeicher-Artefakte kosten mehr, als der Großteil der normalen Bevölkerung in einem Jahrzehnt verdient. Dabei sind mit DSA 5 die Artefaktpreise (und die Rückkaufkosten für pAsP) schon ziemlich gesunken.
Das Kernproblem hier ist dass in allen Editionen, die irgendeine Artefakterschaffung hatten, die Einmalartefakte und die nichtaufladbaren ladungsbasierten Artefakte als der deutlich vorherrschende Standard präsentiert wurden. Und dass es ausgerechnet diese sind, die man nach allen Arfakterschaffungsregeln am allerseltendsten herstellen wollen würde.
Das erzeugt für den Artefaktmagier als Spielerheld leider ein grundlegendes Problem. Man ist ein hoch spezialisierter Meisterhandwerker, der nur recht selten und mit Aufwand/Mühen/Vorbereitungen sein eigentliches Handwerk ausführen kann. Dafür kann er für die wenigen Stücke die er herstellt auch ziemlich hohe Preise aufrufen.
Dummerweise ist das halt schon sehr unbefriedigend. Wenn man als Spieler nur extrem selten das eigentliche Fachgebiet des Charakters verwenden kann, in das einiges an Punkten geflossen sind. Es wäre natürlich viel fluffiger, wenn man als Artefaktmagier auch mal das ein oder andere kleine Artefakt an Gruppenmitglieder rausgeben kann. Applicatus ist zwar immer eine Option, aber rein gefühlsmäßig auch nicht das gleiche wie ein 'echtes' Artefakt.
Andererseits sind echte Artefakte halt die angesprochenen, seltenen und komplex anzufertigenden Einzelstücke... einem Gruppenmitglied einfach eines davon zu schenken ist halt gleichbedeutend, wie ihm mal eben einen Sack mit einem dreistelligen Dukatenbetrag zu überreichen.
Ich habe Artefaktmagier vor allem in der vierten erlebt. (In 3 habe ich am Spieltisch nur 2 gebaute Artefakte gesehen, von denen eines einem anderen SC geschenkt wurde). Ein Artefaktmagier hat nur semipermenatentes für sich selbst gebaut. Einer hat je ein maßgeschneidertes, mächtiges Artefakt für jedes Gruppenmitglied gebaut. Ein weiterer hat je ein mächtiges maßgeschneidertes für jedes Gruppenmitglied gebaut und ein paar schwache, billige Standartteile und dann (aber deutlich jenseits 20k AP) noch ein weiteres Pro Gruppenmitglied, der neuen stärke angemessen. Ein weiterer hat nur temporäre Artefakte gebaut, sie aber der Gruppe gegeben. Wieder einer hat ein paar Artefakte für sich selbst genaut und 2 für andere SCs.
Alle haben immer alle verfügbaren Tricks zur pAsP-Kosten-Senkung genutzt (Modifikationen, Materialien, Rundungen) und praktisch nur aufladbare, semipermanenze und temporäre erschaffen.
Ja, einem Gruppenmitglied ein starkes Artefakt zu schenken entsprach leicht Hunderten Dukaten Gegenwert. Maßgeschneiderte Einzelstücke helfen aber oft, in dem Lieblingsgebieten des Charakters noch mehr zu glänzen und bekommen genug Spotlight, dass sich das lohnt.
In einigen meiner Runden gab es aber Hausregeln, die pAsP sehr langsam, aber kostenlos regenerieren ließen.