Ein kleines Dorf in der Nähe von Festum. Eine Liebfelder Händlerin (H), Maraskaner Schwertgeselle (M), und ein Novadischer Haimamud (N) sind im Auftrag des Grafen von Hinterbruch auf dem Weg zu einer Fronvögtin in der benachbarten Grafschaft um der Dame ein Kleinod abzuschwatzen.
In dem an das Herrenhaus angrenzenden Dorf geht der Novadi - mit 67 Götterläufen gesegnet - zu einem, mit Gartenarbeit beschäftigen Väterchen, um diesen ein wenig über die Fronvögtin auszufragen.
Der Fremden gegenüber eher weniger aufgeschlossene Tattergreis entpuppt sich als eher schwieriger Gesprächspartner und relativ schnell zeigt sich, dass hier kein Blumentopf, geschweige denn nützliche Informationen zu erlangen sind. Während sich der betagte Herr auf den Weg macht in sein Haus zu gehen, verabschiedet sich der Novadi mit "Möge Rastullah stets mit Euch sein und über Euch wachen!"
Keifend (man stelle sich einen 80jährigen Meister Röhrich vor, der nach Werner und Eckhard ruft) und nach Luft japsend schreit er nach seinem Weibe: "MAAAARTHA, KOMM HER, DES MUSSTE ERLEBT HABEN! DAS JUNGCHEN HIER! KEIN RESPEKT! EINE UNVERSCHÄMTHEIT!"
Händlerin (kopfschüttlend): "Das gibt ihm wohl jetzt endgültig den Rest. Gleich bekommt er einen Herzinfarkt!"
Der Maraskaner(!) ruft im Vorbeigehen dem Senior noch zu: "Ja ja, immer diese Fremden!"
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Kurze Zeit später im Perainetempel.
Die sehr junge und sehr unsichere Geweihte plappert total aufgeregt auf die Helden ein. Als das Gespräch auf die Fronvögtin kommt, wird sie deutlich reservierter! Sie lässt sich aber entlocken, dass die Dame jede Woche in den Tempel kommt, allerdings nichts spendet, da sie die gewöhnliche Bevölkerung für weniger Wert als den Dreck unter ihren Nägeln hält.
Die Händlerin spendet 2 Silber und die Geweihte dankt mehr als überschwänglich.
Der Novadi - vorher bzgl. außernovadischer Sitten und Gebräuche schon ein paar Mal ins Fettnäpfchen getreten - beugt sich zu der Händlerin und flüstert ihr auf Tulamidya zu.
N: "Wäre es unangebracht wenn ich der gute Frau einen Dukaten für Ihre Mühen spende?"
H: "Ihr habt gesehen wie aufgeregt und nervlich instabil sie scheint! Das würde sie vermutlich völlig überfordern. Ihr solltet das nicht offen tun, sonst fällt sie wahrscheinlich in Ohnmacht!"
N nickt, geht zum Opferstock, stellt sich so hin, dass die Geweihte ihn nicht sieht und legt ein Goldstück hinein, dreht sich um und lügt der Geweihten ins Gesicht: "Ich habe auch einen Silber gespendet!"
Direkt danach verlässt er den Tempel und geht nach draußen, wo er mit Beichtgebeten sich bei Rastullah für seine Verfehlungen entschuldigt, während die anderen noch im Tempel verweilen.
Die Lügen-Probe ging leider ein wenig daneben und die Geweihte schielt im weiteren Verlauf des Gespräches mit H + M immer wieder zum Opferstock, schafft es aber sich zurückzuhalten.
Kurze Zeit später kommen auch die beiden anderen aus dem Tempel. Plötzlich hört man von drinnen eilige Schritte auf dem Steinboden, klimpern, ein (freudiges) Quiecken und einen dumpfen Aufschlag!.
H: "Ihr habt nicht wirklich einen Dukaten gespendet?!"
Es folgt eine kurze Belehrung an den Novadi über den Wert eines Dukaten und dass es in solchen ärmlichen Gegenden Subjekte gäbe, die für einen Dukaten auch einen Tempel plündern würden, wenn bekannt würde, dass der Tempel zu soviel Geld gekommen sei.
N: "Oh, sollte der unwissende Sohn der unangebrachten Großzügigkeit hineingehen und sich entschuldigen?"
M: "Eher nicht. Sie ist sicherlich Momentan eh durcheinander! Wir schauen einfach in zwei Tagen, ob sie noch lebt!"