Beiträge von Sumaro

    DSA5 und D&D5 sind mMn in keiner Dimension miteinander zu vergleichen, gerade auch nicht in Sachen Marktdurchdringung und Nachwuchsförderung.

    Aber sicherlich kann das mit der Einsteigerbox in eine richtige Richtung gehen. DSA5 generell ist allerdings einfach, ebenso wie DSA4, kein schlankes System, es ist überkomplex ohne durch diese Komplexität große Mehrwerte zu generieren. Ich bin gespannt, wie man das für die Einsteigerbox runterbricht und ob man z.B. den Würfelmechanismus ändert.

    Wenn ich da jetzt ein völlig mieses Produkt erhalte, dann werde ich nächstes Mal schlicht abwarten, bis es auf dem normalen Markt ist und die Rezessionen draussen sind. Trotz allen Vorinformationen geht es also auch um ein Vertrauensverhältnis, liefert der Verlag Mist ab ist das schnell mal zerstört.

    Darum geht es nicht. Es geht ja nicht um den Totalausfall (und selbst der hat meistens seine Fans, die das Produkt immer noch gut finden und verteildigen). Es geht darum, dass das Produkt gar nicht mehr so gut werden muss, wie es werden könnte, weil das Geld eingenommen ist. Klar könnte man es noch hier und da etwas verbessern, klar könnte man noch genauer recherchieren oder vielleicht beim Bildmaterial nachlegen etc. aber es ist ja gar nicht mehr notwendig, weil das Geld ist bereits verdient. Das Produkt bleibt damit hinter seinen Möglichkeiten zurück, enttäuscht vielleicht auch an einigen Stellen, aber es ist nicht furchtbar oder fatal, sondern einfach nur nicht ganz so gut und nicht ganz so sorgfältig gestaltet, wie vielleicht was anderes gewesen wäre, wenn man den Verkaufsdruck noch haben würde und auch darauf setzt mit guten Rezensionen etwas zu reißen. Sprich, die Hürden sind geringer, die Ansprüche auch. Da spielt vieles zusammen.

    Wer sich am Begriff Geiselhaft in diesem Kontext stört, möge ihn durch etwas weniger drastisches ersetzen, letztlich aber hat der Backer (!) natürlich die Option auf ein Produkt zu verzichten und damit dann evtl. "Schuld" daran zu sein, dass es nicht verwirklicht wird, nicht auf den Markt kommt etc. und diese Art von Verkauf ist natürlich eine, die psychologischen Druck ausübt (ähnlich wie Sommerschlussverkauf oder Prime-Day oder Steam-Sales, nur ohne Wiederholung). Und bei einem Startup ist dies ja auch genau der Fall. Die testen die Wasser und brauchen in der Tat jeden einzelnen Unterstützer. Ein etablierter Verlag braucht das, hoffentlich, nicht zwingend, aber natürlich hat es in den ersten Phasen nur Vorteile. Hype nutzt sich allerdings auch wirklich schnell ab.

    Ich sehe darin vor allem langfristig potentielle Schwierigkeiten.

    Nun, aber all die Argumente wurden schon ausgetauscht und gewechselt, ich ziehe mich damit auch wieder raus aus der Diskussion.

    Verkaufszahlen werden wir keine erfahren.

    Aber anscheinend sind doch einige damit eingestiegen, von daher wenn es klappt, ist es ja eine gute Idee. Meine Erfahrungen sind anders, daher finde ich es sehr hilfreich, wenn man andere Sichtweisen kennenlernt.

    CF ist schon so was wie die "Geiselhaft" des Bestandskunden ohne Qualitätskontrolle. Denn was es als Qualitätskontrolle gibt sind doch nur marginale Dinge wie Rechtschreibfehler und ähnliches. Aber wirklich große Schnitzer lassen sich doch nicht mehr ausbessern. Schön fand ich das Beispiel, in dem Mhaire, Autorin für Ulisses, eine Anmerkung und einen Verbesserungsvorschlag machte und dieser Vorschlag es leider nicht mehr in die Druckversion geschafft hat. Da ging es nur um einen Disclaimer, aber so große Änderungen sind eben auch nicht mehr drin. Der Baker ist eben auch nicht der Beta-Tester und sein Einfluss auf die faktische Qualität von Geschichten und Texten, von Regeln usw. ist relativ gering, weil man eben selten (ich würde behaupten sogar gar nicht) alle Fehler ausmerzen will oder noch mal an die Substanz des eigentlich fertigen Textes gehen will. Es sind auch oftmals gar nicht mehr die Ressourcen da, um z.B. Autor X noch einmal ranzuholen und ihn oder sie jetzt noch einmal 10 Stunden an seine Kurzgeschichte zu setzen, selbst wenn sie Logikfehler enthält oder Unstimmigkeiten oder generell problematische Inhalte aufgreift, die man erst in Reflektion mit den Kunden als Problem erkennt.

    Zumal eine Auslagerung der Qualitätskontrolle an den Kunden (ich meine ehrlich, man bezahlt für ein Produkt im Voraus, bekommt es dann unfertig und soll noch Feedback geben, wo dann mit meiner investierten unbezahlten Arbeit gearbeitet wird) ist, die selbst wenn sie erfolgreich wäre, keineswegs unstrittig ist.

    Was die "Geiselhaft" betrifft, sind wir schon lange an dem Punkt, an dem CF-Produkte natürlich die Exklusivität des Momentes aufzeigen. "Finanziere jetzt oder es kommt vielleicht niemals in den Handel!" sind solche Aussagen, die man implizit und teilweise auch explizit liest. Nicht umsonst findet man bei jedem CF erst mal die Nachfrage der Leute "Kommt das Produkt denn auch so in den Handel? Kommen die Zusatzprodukte auch separat in den Handel?" und nicht umsonst ist man damit gerade in den Anfängen des Cf sehr schwammig in seinen Aussagen und trifft auch keine generellen Aussagen. Denn man will natürlich schon, dass der Kunde den Druck spürt. "Gib dein Geld, sonst kommt das vielleicht nicht und auch wenn du es nicht interessant findest, vielleicht entgeht dir was."

    Dem kann man sich natürlich widersetzen und nicht jeden betrifft es im gleichen Maße, aber die Intention ist, wie ich finde, sehr deutlich. Das macht auch einen Teil des Hypes aus, der generiert werden soll und generiert wird. Dafür braucht es nicht die Pistole auf der Brust, das System als ganzes zu bedrohen, man "bedroht" ja einfach jede Publikation.

    Was macht CF gut? Es bringt zuverlässig Geld ein. Es macht sogar Geld locker, was sonst unzugänglich geblieben wäre, weil man ja Deluxe-Deluxe-Produkte und Baker-Prämien anbieten kann. Es bringt auch Leuten mit wenig Investment Vorteile, wenn der Hype nur groß genug ist, zumindest an der reinen Menge an verfügbaren Dingen. Ein CF für ein Produkt, das dann wirklich gewagt wäre, sehe ich aber nicht zwingend, denn man braucht schon eine relativ verlässliche Kundschaft oder einen vorhandenen Hype, wenn man das als bestehendes Unternehmen machen möchte. Sonst lohnt sich das Investment ins CF schon wenig.

    Ist hier schon mal jemand über eine Einsteigerversion eines Spiels zum Spiel gekommen? Also ich habe bisher jedes Rollenspiel, dass ich begonnen habe, mit dem GRW und durch Mitspieler ergründet. Eine Einsteigerbox hat sich bei mir noch nie verfangen. Ich würde auch ungerne zwei bis dreimal Geld ausgeben müssen, um mir ein Rollenspielsystem anzueignen.

    Wie gut DSA5 seine Regeln vermittelt, kann man an anderer Stelle sicherlich diskutieren. Ich glaube beispielsweise das sehr relevante Informationen fehlen, um die Regeln zu verstehen (unter anderem die Wahrscheinlichkeitsverteilung von 3W20-Proben, die nicht eben eingängig ist).

    Festzuhalten ist wohl, dass CF keine Neukunden generiert, Bestandskunden aber gut bedient und so monetäre Ressourcen und Spendenbereitschaft abgreift, die auf normalem Wege nicht zugänglich ist. CF ist also ein guter Weg schnell an Geld zu kommen und gehört sicherlich zur Zukunft der Verlage. Was dabei auf der Strecke bleiben muss ist die Qualitätskontrolle der Produkte selbst, was aber für die meisten Fans keine große Sache zu sein scheint. CF wie es aktuell gemacht wird, bedient sich mMn keiner schönen psychologischen Taktiken der Werbung und Bewerbung, aber auch das ist für die meisten Fans unproblematisch. Also, für Fans ist CF genau das richtige. Die Möglichkeit viel Geld auszugeben und damit ihre Liebe zum Hobby zu demonstrieren, exklusiven Inhalt zu erhalten und sich zugehörig zu fühlen. Für den Verlag ist das auch eine tolle Sache, weil man viele spendenbereite Fans hat, die sonst nur 50€ für die Spielhilfen etc. ausgeben würden und jetzt gerne 500€ ausgeben, weil es noch ein paar Goodies oben drauf gibt. Win-Win innerhalb der entsprechenden Ereignisblase.

    Ich würde ja jetzt sagen, dass es die Aufgabe eines GRW ist leicht zugänglich zu sein und ein schnelles Spiel zu ermöglichen, aber offenbar scheint das nur mein Eindruck zu sein.

    Ebenso wie ich mich natürlich frage, woher die Informationen zu den Verkaufszahlen kommen. Ich habe noch nicht viel offizielles gelesen und das der Verlag schreibt, es ginge weg wie geschnitten Brot ist nun meiner Meinung nach eine Selbstverständlichkeit. Auch welcher Maßstab angelegt wird, ist unbekannt.

    Ich wollte aber auch nicht wieder gegen die harmonische Blase des "besten DSA aller Zeiten anrennen" sondern lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich ebenfalls mit dem Wegfall von Läden, die das Spiel anbieten eine mögliche Rekrutierungsstätte verfallen sehe und das die stärkste Bindung ans Hobby immer eine persönliche war. Letztlich aber wird sich wohl zeigen, ob DSA weiterhin boomt und alle Rekorde sprengt (kommt ja immer auf die Perspektive an) oder eben nicht.

    Wieso sollte es die freuen? Wird die groß über den Einzelhandel vertrieben? Ich denke, dass auch die hauptsächlich von Bestandskunden als Sammler antizipiert wird, denn wie will man denn Neukunden bewerben? Abseits davon, dass es schon Bände spricht, wenn man eine Einsteigerbox braucht, wenn man ein Spielsystem generiert hat, welches doch eigentlich mit GRW und Almanach leicht zugänglich und bespielbar sein sollte.

    Aber ich stimme dir zu, dass man natürlich schauen muss, was in den nächsten zehn Jahren auch passiert. Ich sehe aktuell wenige Tendenzen zum Ausbau des Rollenspielnachwuchses von Seiten des größten deutschen Rollenspielverlags (der natürlich wirtschaftlich immer noch sehr klein ist). CF ist jedenfalls nicht der Weg dazu, um das Threadthema aufzugreifen.

    Neue Säcke schmökern (ebenfalls) virtuell und finden Läden, die sie physisch betreten müssen, unhygienisch.

    Da ist meine Erfahrung eine andere, zumindest von den Studenten und Schülern, die ich fragen konnte, wie sie sich über Rollenspiel austauschen und wie sie dazu gekommen sind. Vieles läuft da über persönlichen Kontakt. Die Ulisses-Seite oder den F-Shop kennen da die meisten nicht mal und interessieren sich auch nicht.

    Wenn man jemals wieder größere Verkaufszahlen haben will als aktuell muss man in den Mainstream kommen und damit in die Sichtbarkeit. Neue Spieler rekrutieren sich eben nicht aus exklusiven Inhalten. Aber ich denke, dass dies auch kein groß wahrgenommenes Problem ist. Es wird auch nicht innerhalb der nächsten 5-10 Jahre ein wirtschaftliches werden, weil DSA-Spieler im großen und ganzen mittlerweile grün-konservative Mitte sind und recht zahlungsstark.

    Ich würde es aber nicht von der Hand weisen, dass dies alles Einfluss darauf hat, dass man nicht mehr so sichtbar ist. Viel Konkurrenz am Markt, durch elaboriertere Brett- und PC-Spiele und eine recht hohe Zugangshürde ohne hilfreiche Einführung, was Rollenspiel tut und was er kann, machen es auch schwer neue Kunden zu gewinnen. Präsenz ist da ein Mittel der Wahl, aber bestimmt nicht das einzige.

    Ist aber auch egal. Es wird keine Rückkehr zum Einzelhandel geben, CF wird weiterhin vor allem Bestandskunden bedienen und abschöpfen und was in 10 Jahren ist, ist doch auch weitestgehend irrelevant.

    aber wer kommt noch beim Bummeln durch eine Fußgängerzone zu seinem Randhobby?

    Wer spricht denn vom Bummeln? Die Rollenspielläden die ich kenne haben auch Comics, Mangas, Sammelkarten usw., Hobbys von denen junge Leute durchaus zum Rollenspiel kommen können.

    Aber es bestätigt genau das, was ich auch von Rollenspielläden gehört habe über CF. Es hat keinen Werbeeffekt für die Branche, maximal einen unter Nostalgikern des Rollenspiels selbst.^^

    Naja, die ganzen Zauber sind ja nicht für Chimärologie hilfreich sondern eher generell das was man als Verwandlungszauberer noch haben würde. Also ja, wenn man einen Verwandler mit Hintergrundhobby Chimärologen spielt, dann passt das sicherlich.

    Fantasie ist bei weitem nicht immer unlogisch, es wäre fatal, wenn das so wäre. Eine gewisse Plausibilität legt man eigentlich immer zugrunde, gemessen am Rahmen der Ereignisse und je besser das sich einfügt, umso stabiler ist die Immersion. Ich will da auch keine Grundsatzdiskussion draus machen, sondern lediglich darauf verweisen, dass Chimärologie, wenn sie in den Hintergrund passen soll und zugleich nicht so unfassbar praktisch sein sollte, enorm chaotische Einflüsse braucht, die dafür sorgen, dass Experimente damit teuer und kostspielig sind und vor allem in Sachen Optimierung auch einige Dutzend bis hundert Durchläufe brauchen können.

    Einen großflächigen Anbau/Zucht würden die Kirchen eh unterbinden. Und was ein schräger Magier irgendwo im Regengebirge so züchtet und an die Granden heimlich verhökert...

    Nö, denn nach drei Generationen ist da nichts dämonisches mehr drin und der dritte Fruchtbaum, den man aus den Früchten gezüchtet hat, ist dann so profan wie jeder andere auch. Er trägt aber dafür vielleicht zehnmal im Jahr Früchte oder solche, die heilen oder sonstwelche besonderen Effekte haben. Das Problem ist nicht die spielbarkeit des Konzeptes, da ist ein Chimärologe absolut unspielbar, denn in den meisten Abenteuern wird seine Fähigkeit selbst verboten und seine Kreaturen, gerade wenn sie Ziersträucher statt Wolfsbestien sind, ziemlich nutzlos sein. Er braucht also daneben noch eine Menge Abenteuer-Fertigkeiten, nützliche Zauber, die er eben mit hochzieht, denn sein ganzer Kram ist ja nur Hintergrund, aber nicht effektive Plot- oder Problemlösung. Nur um dann, wenn man den Sweetspot des Konzeptes erreicht hat, damit konfrontiert zu werden, dass man die Spielwelt zerbricht, wenn man seine Fertigkeiten ausnutzt.

    Das war ja auch schon in DSA4 so, sobald man einmal raushatte, wie man Viecher mit schnellen Generationen und besonderen und verbesserten Fertigkeiten zusammenwirft, wurde einem klar, dass die Spielwelt es eben nicht aushält, wenn man Zuchttiere erschaffen kann, die entweder kämpferisch oder ökonomisch die Spielwelt umkrempeln. Der einzige Umweg wäre, die Fortpflanzungsfähigkeit rauszunehmen, aber damit würde man zu viel im Hintergrund widersprechen.

    Ich würde mir Alex da durchaus konform gehen, dass der spielerische Vorteil enorm gering ist und auch enorm selten zur Geltung kommt. Auch die Amauna und der Leonir würden es vermutlich in der Regel vorziehen mit einer Waffe gegen Dämonen zu kämpfen und sei es nur, weil er sich sehr viel sicherer anfühlt ein gutes Stück Stahl zwischen sich und dem der Schwerkraft spottenden Kampfvieh zu haben.

    Gerade darum ist das Argument, dass es Balancing-Gründe hat auch eher schwach. Man muss ja bedenken, dass Waffen im Durchschnitt deutlich mehr Schaden anrichten und selbst bei Halbierung noch einen Reichweitenvorteil bieten. Der Magier mit Schwert für 1W+4 oder mit Faustschlag mit 1W6 hat im Endeffekt kaum einen Unterschied in seinem Schadensoutput, aber dafür zumindest noch eine gewisse Reichweite.

    Sinnvoll gegen Dämonen ist wohl kaum der waffenlose Kampf, außer es sind niedere Dämonen ohne ein bisschen fiese Besonderheiten.

    Vor allem wie schon erwähnt ging es in diesem Thread um magischen Schaden während einer Verwandlung und da liegt sehr schnell so einiges mehr drin als nur ein Hund... :)

    Das Problem liegt aber dann nicht beim magischen Schaden sondern evtl. beim Zauber selbst. Und selbst dann muss man mal schauen, wie viel AP man investieren muss, um eine sinnvolle Kampfgestalt aus dem Zauber zu bekommen und dann auch noch gegen Dämonen kämpfen zu können. Wenn man mit einem Zauber zu viel kann, ist nicht der magische Schaden das Problem, sondern der Zauber. Und da muss man eben beleuchten, wie viel AP hat der Magier investieren müssen, um dann als Bär zu wüten und wie viel AP müsste ein Krieger für ähnliche Effekte investieren. Das wäre dann ein Balancing-Argument, bei dem man allerdings Transparenz in den Grundlagen haben müsste, um es zu bewerten.

    Rein von der Regelmechanik her ist magischer Schaden ja offenbar nichts großartig exklusives. Jeder gebundene Gegenstand kann ihn verursachen. Die Unterscheidung liegt also auch hier eher darin, wieso das bei dem einen Gegenstand der Fall ist, in den man 1pAsP investiert und bei anderen mit deutlich mehr nicht. Dafür gibt es keine wirklich plausible Haltung. Ich würde sagen, es ist eine rein akademische Unterscheidung. Und ja, der Magier hat damit tendenziell - ohne weitere AP - einen Vorteil eingebaut in gewissen Situationen waffenlos 1W6/2 TP mehr anzurichten als ein profaner Charakter. Die Situation ist allerding so speziell, dass es kaum AP wert sein wird. Denn der Magier bekommt ja auch seinen Zauberstab für 10 AP und der ist noch unzerstörbar, kann weitere Zauber aufnehmen usw. usf.. Darin wird das "magische Waffe" wohl kaum mehr als 1-2 AP wert sein. Die anderen Effekte sind deutlich wichtiger und vor allem auch prägnanter. Was also ist der wirkliche Vorteil eines Zauberers der magischen Schaden mit seiner Hand machen kann? Ich würde sagen vernachlässigbar und AP-technisch und balancing-technisch irrelevant.

    Warum haben sich denn noch nicht Akademien gegründet, die die Tradition des magischen Faustkampfes fördern und pflegen? Mit dem richtigen Training und magischer Unterstützung wäre es einem hochstufigen Magier dann doch sicherlich möglich, mit einem Zant in den Ring zu steigen...

    Das ist keine Frage, die man in Aventurien stellen sollte. Diese Frage muss man sich bei zu vielen Dingen stellen, wenn man erst einmal anfängt.

    Aber ehrlich, warum es keine Gildenmagier gibt, die in den unbewaffneten Nahkampf mit Dämonen gehen ist nun wahrlich keine sinnvolle Frage. Die Antwort ist einfach: Es gibt viel bessere, sicherere Wege als sich mit dem im Handgemenge zu prügeln.

    Ergo, die Frage, du du aufwirfst, ist in vielerlei Kontext sinnvoll und gefährlich für aventurische Konsistenz. Wenn ich sie stelle ist sie frevlerisch, weil sie immer dahin führen, dass DSA nicht logisch oder einer konsequenten Umsetzung dessen was sein könnte folgt. Denn fragt man sich "Wieso gibt es das nicht", dann endet man sehr schnell dabei, dass man sich fragen muss, wieso es nicht viel mehr Elementaristen gibt, deren Magie sehr, sehr machtvoll ist.

    Sich aber zu fragen, wieso es keine Magierschulen gibt, die magischen Faustkampf ausbilden ist nicht zielführend. Denn Faustkampf ist immer schlechter als bewaffneter Kampf. Die Frage wäre also, wieso gibt es keine Druiden mit Obsidianhämmern? Und auch das ist nicht zielführend. Ebensowenig wie die willkürliche Differenzierung von magischen Gegenständen und magischen Waffen ohne weitergehendes Konzept.

    Der Angriff eines Dämons, Geistes oder Einhorns mit den Ihnen zur Verfügung stehenden “Waffen“ hat für Dich also nicht den Sinn, Schaden zu verursachen?

    Na nach der Logik ist auch der Angriff eines Magiers mit seiner Hand, wenn das die einzige ihm zur Verfügung stehende Waffe genau diesen Zweck. Und damit wäre es ein magischer Angriff, nicht wahr?

    Die ungebändigte AE, derer sie sich auf freimagischem Wege bedienen ist zum einen sicher stärker im jeweiligen Körper präsent und wird nahezu automatisch zur richtigen Stelle gelenkt.

    Also Elementare haben genauso Zauber wie Gildenmagier. Dämonen ebenso. Irgendwas von magischer Leitfähigkeit erscheint mir wirklich viel hinzuphilosophiert und gedeutet. Habe ich noch nie was von gehört. Freizauberei ist auch eher nicht das was den meisten Dämonen zur Verfügung steht. Auch Geistern eher nicht.

    Also viel bürokratischer Regelaufwand für überhaupt keinen Ertrag. Kann man machen, macht aber keinen schlanken Fuß im Regeldesign und für das Balancing-Argument müsste man transparent machen, wieso ein magischer Fausthieb das Balancing durcheinanderbringt.

    Einfacher ist es in der Tat Magie mit magisch gleichzusetzen. Wenn sich der Krieger mittels Wolfstatze oder sowas in einen Bären verwandelt (was ja einen enormen Aufwand bedeutet), um einen Dämon zu bekämpfen (hier brauchen wir mehrere Schritte bevor diese Wirkung überhaupt zusammenkommt) wieso sollte sowas das Balancing gefährden? Und wieso sollte der Bär, offenkundig mit magischen Mitteln geformt und von Magie durchdrungen, keine magischen Klauen haben, die ja exakt dazu geformt wurden, um ihn zu verteidigen?

    Ich finde deine Interpretation nicht unaventurisch, sie entspricht den Regeln. Ich empfinde die Regeln als unnötig bürokratisch und ich denke, dass man den Sinn konkret hinterfragen sollte, wenn man Regeln designed. Die sind ja kein Selbstzweck. Ich sollte mir bei jeder Regel die Frage stellen: Brauche ich die und wenn ja wofür?

    Ist das Blauschimmer-Schwert jetzt magisch? Ja. Aber kann es magischen Schaden verursachen? Nein, die in ihm gebundene AE hat eine andere Funktion.

    Damit verhindert man zum Beispiel Versuche, einen Heshtot mit einem verzauberten Federkiel zu erstechen, der ursprünglich nur von alleine schreiben sollte.

    Ich verstehe wieso es das tut, aber ich sehe keinerlei Notwendigkeit für eine Differenzierung. Ob nun der Federkiel magisch ist oder das Schwert macht keinen Unterschied. DSA führt einen vollkommen künstlichen Unterschied zwischen magischen Objekten und magischen Waffen ein, der zudem noch enorm durchlässig und teilweise widersprüchlich ist. Z.B. sind gebundene Traditionsartefakte immer magische Waffen. Die Kristallkugel hatte aber nie den Zweck eine magische Waffe zu sein, das ist sie einfach weil gebunden.

    Der Unterschied ist vollkommen künstlich und willkürlich. Und nicht aus dem Hintergrund begründet. Ist der Angriff eines Dschinns ein magischer Angriff? Oder der eines Dämons? Oder eines Einhorns? Oder eines Geistes? Sind doch alles auch nur ein paar gebundene AsP, gar nicht mit dem Sinn dahinter Schaden zu verursachen.

    Und wo willst du die Linie ziehen? 20pAsP in einem Schlagring gebunden für semipermanente Zauber sind doch deutlich mehr als die paar AsP aus Zauberklinge, die nicht mal permanent gebunden sind und den Schlagring durchdringen.

    40pAsP aus dem Magier sind doch deutlich mehr als die 4 AsP aus den Hexenkrallen, welche die Hexe investiert hat und die sich dann auf ihre beiden Hände aufteilen. Ich finde, dass erklärt keineswegs deutlich besser, wann was als magisch zählt und was vor allem der Unterschied zwischen magisch und magischer Waffe ist.

    Die Welt hält nur keine optimierende Chimärologie von schnelllebigen Nutzpflanzen aus. Man stelle sich vor man kreuzt mehrmals im Jahr früchtetragende Pflanzen mit potenten Heilkräutern, so eine Spielwelt will niemand.

    Da müssen schon massive, chaotische Effekte rein, die das zu einer reinen Nebennische machen, damit sowas nicht das Spiel zerbricht.

    Magier haben in sich x gebundene pAsP, von denen sie welche abzwacken können um sogar sowas wie weitere magische Gegenstände, permanente Zauber und Artefakte zu erschaffen. Wesen mit dem Vorteil Zauberer sind also nicht nur von Magie durchdrungen (was übrigens sehr schwammig ist, bei DSA ist die magische Konzentration außerhalb von magischen Wesen so gering, dass sie mittels Oculus etc. nicht wahrnehmbar ist => grauer Widerschein nicht-magischer Dinge), sondern haben auch große Mengen davon an sich gebunden, die sie zudem wiederauffrischen können.

    Nach dem Bild von Schiontulander wäre ein Artefakt mit 40pAsP also ebenso magisch wie ein profaner Stuhl, beide sind doch von Magie durchdrungen, weil alles irgendwie magisch ist, oder? Aber das sehe ich weder im Hintergrund noch im Regelwerk so geregelt.

    D&D hat einen ganz anderen Mechanismus. Da beschwört man auch Waffen die wie +(x) wirken, während man bei DSA nur magische oder profane Waffen hat.

    Welches Balacingproblem wirft denn der in einen Hund verwandelte Magus im Kampf mit einem Hesthot auf? Höchstens solche, die man sich mit den Tierkampfregeln selbst gemacht hat.

    Magische Wesen machen magischen Schaden. Alles mit AsP/Karma verursacht magischen/geweihten Schaden mit ihren körperlichen Angriffen. Situation gelöst. Balancing spielt da erst dann eine Rolle, wenn man wirklich mal beginnen würde Zauberer als Vorteil aufzugliedern. Dann müsste der Mechanismus offen sein und auch klar gemacht werden, wonach man andere Dinge bemessen hat. Mein Eindruck ist Intuition.