Ich kenne das Problem: in unserer Gruppe befindet sich ein Bannstrahler, ein Weidener Ritter, ab und an ein zwergischer Korknabe und ein Artefakt-Elementarmagier. Da geht es meist auch den direkten Weg und mit dem Kopf durch die Wand. Mein Dieb, der am Kampfschwächsten ist, hat da des Öfteren das nachsehen, da er in solchen Situationen seine Fähigkeiten nicht einsetzen kann.
Für mich als Spieler ist das kein Problem, mein Charakter setzt sich bevor es brenzlig wird von der Gruppe ab und zeiht dann in vielen Kampfaktionen sein eigenes Ding durch, nutzt also die Ablenkung durch die anderen, um sich auf die wichtigen Sachen zu konzentrieren.
Genau das würde ich auch deinem Heiler in der Gruppe empfehlen, gerade wie z.B. Dunkelheit gibt es ein paar sehr schöne Zauber, mit denen er sich zu einem unattraktiven Ziel im Kampf machen kann. Solange jeder am Spieltisch seinen Spaß hat (und dazu gehört freilich auch der Spielleiter), ist es egal, wie die Gruppe vorgeht.
Leider tendieren gerade lärmende, pöbelnde Zwergenspieler dazu, stringent bei den paar stereotypischen Verhaltensmustern ihrer Sippschaft zu bleiben, womit sie der Gruppe recht häufig alle anderen Wege verbauen. Wenn hier Frust zu entstehen droht (oder schon entstanden ist) dann muss der Spielleiter einschreiten. Je nachdem, wie erzieherisch du das ausgestalten möchtest, hast du ein paar Möglichkeiten.
Bricht dein Zwerg regelmäßig einen Streit vom Zaun, dann kriegt er eventuell mal Probleme mit der lokalen Obrigkeit. Ein Magier sollte tunlichst vermeiden, ständig von einem Mitabenteurer in solche Situationen gebracht zu werden, weil hier der Ruf wichtiger und leichter zu verlieren ist. Problem hierbei ist, dass der sich Zwergenspieler womöglich sich ärgert, wenn die Gruppe ihm nicht bei jeder Schlägerei beisteht, andersrum sich halt der Magier ärgert, immer Staub zu fressen.
Verhält sich der Zwerg vor der Obrigkeit zu rüpelhaft, wird er halt rausgeworfen, auf lange Sicht mit einem Schlechten Ruf bestraft etc. Gerade bei wichtigen Verhandlungen können die typischen Saufnasen 08/15 Axtschwinger Ambosszwerge sehr störend sein, und wenn der bei wiederholter übertriebener Unhöflichkeit vor die Tür gesetzt wird und der Spieler mal eine halber Stunde zum zuhören verdammt ist, hat das vielleicht auch schon eine Wirkung.
Wird immer die Konfrontation gesucht, solltest du dir als Spielleiter auch mal die Option offenhalten, die Gruppe scheitern zu lassen, wenn sie einen Kampf sucht, der nicht zu gewinnen ist. hierbei muss die Kommunikation klappen, nicht das sich die Spieler von dir in eine Falle geführt fühlen. Aber wenn es immer mit dem Kopf durch die Wand sein muss, kann die Burgmauer auch ruhig mal zu dick sein. Und dann müssen sich die Helden mal überlegen, wie sie aus dem Schlamassel wieder rauskommen. Versuch aber hier immer Fair zu bleiben. Gerade in solchen Situationen kann ein Geistesblitz der Helden das Schicksal nochmal abwenden. Allerdings solltest du auch keine Milde walten lassen, wenn ein Banditenversteck einfach gestürmt wird, ohne vorher auch mal nur drüber nachzudenken, ob da 5, 15 oder 25 Halsabschneider auf einen warten.