Der Schönheit zum Gruße!
Du suchst ja offensichtlich nach Gründen das Tuzakmesser weiterzuführen, ansonsten hättest du diesen Beitrag nicht verfasst.
Wenn du dir sicher wärst, hättest du ja auch gar nicht nachgefragt.
Also lass mich mal ein paar Fragen stellen:
Was genau ist deine Bindung zum Tuzakmesser, also die Bindung deines Charakters?
Hat er unter einem alten Schwertmeister gelebt und gelernt?
Wie steht er zu Maraskan, seiner Heimat und seiner Religion?
Sieht er sich eher als Kämpfer oder Philosoph - schließlich sind maraskanische Kämpfer beides im Stile der Samurai?
Welche Verbindung hat er zu seiner Waffe, oder ist er eher der Fall von Kämpfer, der eine Klinge nach der nächsten zerbricht?
Kurzum: Es gibt viele interessante Konzepte, die man mit einem Waffenmeister vollziehen kann - welches hast du?
Ebenso offensichtlich scheint, dass du auf Optimierung aus bist. Ich tippe also darauf, dass ihr viele Kämpfe in euren Abenteuern bestreitet?
Würdest du deinen Charakter mit seinem Hintergrund, seinen Ideen, etc. der ein paar mehr Schadenspunkten opfern?
Diese Fragen musst du dir stellen, bevor du eine ganz neue Seite aufschlägst mit deinem Charakter. So eine Entscheidung, die alte Waffe fallen zu lassen, muss ja auch aus dem erzählerischen Konzept begründet werden. Dein Charakter hat ja CHARAKTER, Überzeugungen, Träume, aber auch Dinge, die er verabscheut, gegen die er sich entschlossen stellt, etc. und ist nicht nur eine Optimierungspuppe ohne Bindung an die eigene Welt.
Entsprechend: Gerade ein Waffenmeister gilt als das Magnum Opus eines Kriegers, eine Vervollkommnung seines ganz eigenen Kampfstils, vieler Jahre bis Jahrzehnte an intensivem Training und mörderischen Kämpfen und daher sollten die kostbaren WM-Punkte nur in solche Techniken und Besonderheiten investiert werden, die du auch tatsächlich oft einsetzt, respektive solche, die DEIN CHARAKTER einsetzen würde, von denen er träumt, sich danach sehnt - so ein Waffenmeister stößt die Pforte zu ganz neuen Möglichkeiten auf.
Eine Idee, die mal aufgebracht wurde, und die ich persönlich auch für meinen Waffenmeister einst umgesetzt habe, ist die des konzentrierten Klingensturms. Man wendet somit die zwei geminderten Angriffe ohne Sonderfertigkeiten auf ein- und dasselbe Ziel an. Wird also der erste Hieb pariert, sitzt der 2te - bei ausreichend hohem AT-Wert - und zieht reichlich Blut. Je nachdem wie viel der SL erlaubt, könnte man gezielt den Klingensturm stärken, indem man etwa als Spieler zuzüglich dazu die Finte oder den Wuchtschlag einbinden kann.
Auch das Gegenhalten könntest du verstärken, etwa um -4 erleichtert, wird daraus deine primäre Abwehr, an der die meisten Gegner zerschellen. Dieses evtl. mit einer Möglichkeit zum Wuchtschlag gekoppelt, lässt dich wie einen Samurai in den Angriff deines Gegners stürzen, den Hieb unterlaufen und triumphal die Klinge aus seinem blutenden Leib ziehen.
Klar - all das könntest du auch mit zwei Schwertern machen, aber das alles wäre nur halb so cool dann. Darüber hinaus kostet es reichlich viel AP, wie meine Vorredner schon meinten, den Beidhändigen Kampf hochzuziehen und anschließend noch die neue Waffengattung Schwerter. Diese AP könnte man gewiss sinnvoller anwenden oder einsetzen.
Und ein Zuckerchen hätte ich auch noch, da ich mich gerade intensiv mit Tharun auseinandersetze. Tharun gilt als die Welt der Schwertmeister und wie der Name indiziert, handelt es sich auch um solche, die dort gegeneinander antreten. Sie haben das Konzept der Schwingenläufe (quasi Kombo-Ketten) erfunden und ebenso die Schwingenhaltungen (quasi die aus generischen Rollenspielen bekannten Stances). Das Interessante daran: die meisterhaften Varianten dieser Schwingenhaltungen sind ausschließlich mit zweihändigen Waffen möglich, worunter in dem Fall auch dein Anderthalbhänder fallen würde. Tatsächlich ist das ganze Konzept eher auf zweihändig zu führende Waffen oder EINE Einhandwaffe in den Händen des Kämpfers entworfen, und wertet den "einhändigen" Kampf enorm auf.
Wege nach Tharun heißt das Werk, in dem diese Techniken beleuchtet werden. Hübsch eingängig und ungemein spannend. Möglicherweise sogar eine reizvolle Reise für einen Buskur, ist doch die tharunsche Welt quasi Japan meets China im Fernost-Magie-Setting und damit Maraskan gar nicht so unähnlich.
Letztlich liegt es in deiner Hand, welche Wahl du triffst, aber all die AP (= Erfahrungen, bestandene Abenteuer und erlittene Niederlagen und gefeierte Siege) werden etwas ad absurdum geführt, wenn dein Krieger seine Klinge an die Wand hängt und durch eine neue Waffengattung ersetzt. AUSSER natürlich, dass die Suche nach Vollkommenheit für deinen Charakter bedeutet, dass er viele Waffen meistern will (wie ein Raidri Conchobair etwa).
Mein Rat also: Das Tuzakmesser mit solchen Eigenheiten und Besonderheiten durch den Waffenmeister aufwerten, die dir nur ein Anderthalbhänder sinnvollerweise erlaubt. Und entsprechend das Kampfsystem Tharuns ausschlachten. Ein richtiger Buskur eifert schließlich den Blutzwillingen hinterher, die ein jeder einen Anderthalbhänder schwangen und damit Horden von mittelreichischen Invasoren Einhalt geboten und selbst dem Schwertkönig Raidri arge Probleme bereiteten. Später führte Raidri diese beiden Anderthalbhänder sogar mit sich, angeblich soll er diese sogar mithin gleichzeitig eingesetzt haben.
Liebe Grüße,
Murradin
P.S.: In Tharun hat man die Kunst gelernt und lehrt sie auch, eigentlich zweihändige Waffen mit einer Hand und parallel zu einer zweiten dieser Art führen zu können. Also quasi zwei Tuzakmesser wären dort möglich im Beidhändigen Kampf und durchaus denkbar. Wenn du also unbedingt diesen Weg gehen wolltest, und Tharun beweist, dass es möglich ist, kaufe dir dies als Vorteil für den Waffenmeister (wäre wohl mit gut und gern 5 Waffenmeisterpunkten abzudecken). Dazu stärke dir etwa den Gezielten Stich, also mit einer Erleichterung, denn dieser wird umso verheerender, je vernichtender der Grundschaden der Waffe ist. Und ein Tuzakmesser macht mehr Grundschaden als ein normales Schwert. Dasselbe gilt für das Gegenhalten, welches von deinem Grundschaden profitiert. Und nochmals gilt das ebenso für den Klingensturm.