Beiträge von Taliesin Sandstroem

    Und Rohal hat bereits erkannt und im CA festgehalten das auch Totengeister zum Gefolge der Thargurnitoth gehören und Totengeister dämonischem Einfluss ausgesetzt sind, warum man sie nicht kontrollieren und studieren sollte

    Gibt es da eine Quelle?

    Deshalb kann ein Weißmagier aus Perricum Geister bannen aber nicht rufen.

    Die Perricumer werden nicht zu Geisterjägern ausgebildet, die die Geister zu sich rufen, sondern zu Exorzisten, die über das Wissen verfügen, was bei einer Heimsuchung oder einer Besessenheit zu tun ist.

    Na ja, zumindest in 4.1 hatten sie noch einen Bonus auf GEISTER RUFEN (+2), konnten den NEKROPATHIA lernen und man trifft "auch reisende Adepten, die auf der Spur widernatürlicher Ereignisse sind oder nach Geistererscheinungen forschen." (WdH) Klingt für mich, als würde man dort unerschrocken alle Spielarten ausloten. Beim GEISTERBANN (LCD) heißt es, dass "permanente Austreibungen nur selten vorgenommen werden", und auch ein Perricummer wird wohl eher eine sanfte Befriedung anstreben.

    Kein Magier in meinem Aventurien würde belangt werden, wenn die Gewandsammlung nicht vollständig ist (egal ob mitgeführt - in den seltensten Fällen praktikabel- oder deponiert). Für standesbewusste, wohlhabende Magier (nach bestandener Prüfung, was ja auch längst noch nicht jeder Adept vorweisen kann) in der Blüte ihrer akademischen Karriere mögen ja alle Klamotten vorhanden sein, aber was will ein Norburger mit einem Beschwörungsgewand? Woher ein verarmter Ysilier oder Elenviner die Kröten für ein aufwändiges Konventsgewand nehmen, wenn nicht stehlen?

    Zwischen „es geziemt sich“ für den Prestigebewussten und einer preisgünstigen universelleren Tracht, die dennoch als Magier ausweist, können und sollten die (Gilden-)Rechtskundigen durchaus differenzieren können.

    Klar kann man auf grobe Abweichungen an dem, was man gerade zur Schau stellt, hinweisen (was auf Konventen wohl gerne getan wird), aber eine Razzia im Kleiderschrank wäre mir zu absurd.

    Hier noch eine inneraventurische Quelle, um Öl ins Feuer... äh, die Diskussion zu bereichern. Falls schon genannt, bitte ignorieren:

    WDZ S. 119, Beispiel-Analyse Hexische Repräsentation:

    "Die Hexe Raxan Schattenschwinge, eine Seherin von Heute und Morgen, sowie ihr Rabe Horax geben uns die Ehre und untersuchen den Stab des Weißen Wolfs.

    ODEM ARCANUM

    • 0 ZfP*:Raxan: “Nun, Horax, was haben wir denn da? Ein feiner Stab aus einem großen Knochen. Und was sehen wir? Jaaa, die Erdkraft hält ihn und lässt ihn nimmer los – wenn auch nicht allzu kräftig.” Horax: “Kraah!”
    • 12 ZfP*: Raxan: “Die Erdkraft ballt sich in Rachen und Pfote. Vielleicht der Auslöser? Wollen wir näher nachsehen, alter Rabe?” Horax: “Nachsehen, nachsehen!”

    ANALYS ARCANSTRUKTUR

    • 0 ZfP*: Raxan: “Ein kleiner, feiner Spruchspeicher. Ich fühle die Kraftfäden … kein verkopftes Zaubergewebe dieser Gildenmagier, nein, aber von wem dann? Der Stab wirkt auf Menschen, ändert ihn …” Horax: “Weiße Magie!” Raxan: “Oh ja, der Stab hilft seinem Träger … in der Wildnis.”
    • 5 ZfP*: Horax: “Benutz ihn, benutz ihn nicht! Einmal! Einmal nur! Kraah!” Raxan: “Ein Sumudiener hat die Zauberkraft gewoben … zwei Zauber, sie verbinden sich und können einmalig … Hunger besiegen und die Natur zur Heimat werden lassen.”
    • 10 ZfP*: Raxan: “Keine Zauberseele im Stab gefangen, Satuaria sei Dank. Aber da ist mehr … Spürst du das auch, Horax? Ich sollte die Orakelknochen befragen.”
    • 15 ZfP*: Horax: “Weißer Wolf!” Raxan: “Dreimal stampfst du auf und bewegst dich wie ein Wolf durch die Wildnis. Aber der Wolf … ist in dir. Er kann übermächtig werden. Achte darauf, nicht zu laut mit den Wölfen zu heulen, sonst nehmen sie dich auf – für immer und immer mehr.” Horax: “Immermehr! Immermehr!”

    @SEELENTIER: Das Verb „erkennen“ verknüpfe ich nicht direkt mit visuell, „durchscheinendes Bild über dem Gesicht“ allerdings schon.

    TIERGEDANKEN hat übrigens auch mit den stärksten Text dazu (LCD): „Die Elfe sieht die aktuellen Gedanken und Gefühle eines Tieres in Form von Bildern (Anmerkung von mir: nicht Tönen, Melodien oder ähnlichem) vor ihrem geistigen Auge (Anmerkung von mir: nicht Ohr) vorüberziehen.“ Verbiegt für mein Empfinden weniger als „Tageshör“ oder „Schmeckolys“.

    Aber gut, man will ja nicht zur Ermüdung beitragen.

    Ich habe jetzt nicht alle, uff, 21 Seiten gelesen und öffne vermutlich die Büchse der Pardona, möchte aber als kleine Anregung die urelfischen Sprüche BLICK (!) IN DIE GEDANKEN, SEELENTIER ERKENNEN, BLICK (!) AUFS WESEN, EXPOSAMI (der „Bruder“ des ODEM?), ADLERAUG (!), GEDANKENBILDER (!), FALKENAUGE (!) anführen, die alle auf einen recht starken visuellen Anteil der elfischen Magie hindeuten.

    Sicher ist die Technik stets ein (z. T. nur internalisiertes) Lied, aber auch Elfen sehen ein grünes Leuchten beim Lebensfunken (auch wenn die Technik mit den Ohren etwas synästhetischer daher kommt), ihre Telepathie wirkt in Bildern etc. Explizit auditive Elemente gibt es bei ELFENSTIMME, STIMMEN DES WINDES, LUCHSENOHR, SEIDENZUNGE… aber von einer rein klanglichen magischen Erlebniswelt würde ich nicht ausgehen.

    Sonst hätten sie auch nicht so hyperentwickelte Augen, vor denen sich ja auch der Volksaberglaube fürchtet.

    Sorry, wenn ich lieber innerweltlich argumentiere.

    Rohals Erben, S. 124: "Im Zuge dieser Maßnahmen präsentierte Karjunon Silberbraue den verbesserten und deborbaradianisierten Zauber PENTAGRAMMA." Sicher, dass der auf Silberbraues Mist gewachsen ist? Dachte, dass Silberbraue genug damit zu tun hatte, die klassischen Borbaradianerzauber zu reinigen, und dass der verbesserte PENTAGRAMMA eher eine Puniner Wiederentdeckung war.

    Man bildet seine Scholaren so aus, dass sie gegen dämonische Schrecken UND Verlockungen bestehen können - insofern gehören in Perricum die gängigen Wahren Namen zur Exorzistenausbildung (immerhin ist die Schule hier führend) dazu. Die Schüler gelten als hoch integer, Missbrauch wird schwer geahndet.

    In 4.1 können Zfw-Punkte der Invocationes bei Generierung für Wahre Namen aufgewendet werden, und da der Perricummer hier entsprechende Zauber studieren kann (I. minor und maior), können WN hier auch im Laufe der Ausbildung erworben werden.

    Seltenere und mächtige Namen werden vermutlich erst nach Prüfung von Bedarf und Reife des Antragstellers aus den Bleikammern hervorgeholt. Die Vizespektabilität Moriani extrahiert sogar gewohnheitsmäßig aus den z. T. wirren Äußerungen der Patienten Wissen über die Niederhöllen.

    Die Qualität verfügbarer Wahrer Namen an den qualifizierten Akademien würde ich so einordnen (ausgehend von diversen Beschreibungen aus Abenteuern und Spielhilfen):

    - Perricum: solide bei verbreiteten Dämonen, weniger Gehörnte; angewiesen auf neue Sichtungen aus den Schwarzen Landen; potente Literatur kann bei Bedarf konsultiert werden; Dispense für Herausgabe benötigt; als Service können Wahre Namen auch wieder getilgt werden, wenn das Wissen zu belastend ist

    - Punin: vermutlich schwankende Schwerpunkte im Curriculum, für die PENTAGRAMMA-Forschung gut sortiert, wobei reine Kampfdämonen sicher verpönt sind

    - IAA Kuslik: je nach Arbeitsgruppen stark schwankende Verfügbarkeiten, eher wenige, dafür sehr exotische (evtl. synthetische?) Wahre Namen

    - Brabak: Wahre Namen der meisten bekannten Dämonen zumindest ansatzweise bekannt, exzellent im Bereich T-G-T; werden wie selbstverständlich im Unterricht vermittelt; seltenere nur durch Gefälligkeiten, Bestechung oder Diebstahl zu bekommen

    - Yol-Gurmak: dito mit Schwerpunkt A-G-M und B-K-Z; mächtigere WN werden mit Pakten, Blutopfern etc erkauft

    - Rashdul: märchenhaft gut sortierte Sammlung, in geringer Qualität auch für Einzigartige und Legendäre; routinemäßig im Unterricht verwendet, gegenüber Außenstehenden eifersüchtig gehütet

    - Ysilia: solide Kenntnis vieler Wahrer Namen (v. a. Niedere Klassiker wie Zant, Heshtoth, Tlaluc etc), werden aber vermutlich eher bei Bedarf weitergegeben

    - Mendena: wenige WN aus dem Bereich B-L-R, dafür gute Konstruktionsthesen für den Golembau

    - Mirham: so gut wie keine WN, dafür hochwertige Konstruktionsthesen

    - Elburum: wenige WN zu B-K-L-Dämonen, dafür hemmungslose Unterrichtung derselben

    - Al‘Anfa: wenige WN zu ausgesuchten (weil im Seekampf nützlichen) Kampf- und Botendämonen, eher niedrige Qualitäten, keine T-G-T

    - Lowangen (HdM) und Fasar (AdGK): Besessenheitsdämonen als „alternativer“ Ansatz für interessierte / zahlungswillige Schüler

    - Gareth (MR): WN werden hier eher ausgelagert (Auraleth, Hesindetempel) und nur unter hohen Hürden zur Verfügung gestellt - es sei denn, die Pfeile des Lichts bitten um Amtshilfe

    - HdA Kuslik: vermutlich kaum WN verfügbar - PRA vor! - außer vielleicht für die Seuchen-Hektabeli (unter Verschluss); man verweist eher an das IAA

    - Sinoda und BA Fasar: kleines, aber durch Handel bzw. Spionage wachsendes Arsenal; bisweilen interessante Zufallsfunde

    - Beschwörerkreis des Karasuk, Sefira al Chadid: sehr wenige WN abseits des jeweiligen Spezialgebiets, dafür (Knochen-)Golem- und Chimären-Thesen als Spezialwissen für Auserwählte

    - Rafim Bey: einige Standarddämonen (Niedere) zum Unterstreichen der eigenen Macht; werden früh vermittelt, damit die Investition in den Schüler kein abruptes Ende nimmt; wenige Gehörnte Namen, die der Meister nur gegen große Gegenleistungen herausgibt

    - Al‘Nassori: solide Sammlung von WN diverser Kampf-, A-G-M- und C-P-T-Dämonen; seltenere und machtvollere werden vom Kapitän gehütet und bei Bedarf hervorgeholt

    - Mherwed: wenige WN, nur für den Rechtgläubigen, nach Verwendung intensive Buß- und Reinigungsmeditationen bis zur Selbstgeißelung.

    So kann man die jeweiligen Praktiken schön etwas individualisieren und den Akademien etwas Profil geben. Schade, dass das Verbreitungssystem bei DSA 5 aufgegeben wurde.

    Bei den übrigen Akademien und Lehrmeistern (die von DSA 5 habe ich jetzt nicht auf dem Schirm) sind Handhabung und Verfügbarkeit von WN vermutlich eher selten; die meisten haben zwar die PENTAGRAMMA-Thesis während der Borbaradkrise zugestellt bekommen, aber kein weiteres Rüstzeug. Ohne die Kenntnis des WN ist eine Bannung natürlich bedeutend schwieriger, weshalb professionelle Be- und Entschwörer (auch die Perricummer) dieses Wissen benötigen und auch vermittelt bekommen.

    Ich habe die Talentwürfe auf Sinnenschärfe, Gefahreninstinkt (funktioniert als Gabe eigentlich nicht, daher habe ich ein Talent oder einen Zauber mit gleichen Eigenschaftswürfen als Ersatz verwendet), Menschenkenntnis sowie oft verwendete Zauber wie Odem Arcanum als Makros vorbereitet. Also alles Würfe, die in der Regel geheim erfolgen. Habe die Makros per Drag und Drop aus dem Heldenbogen erstellt, 2 Nachteile: sie lassen sich nicht kombinieren, und man muss die Helden jeweils duplizieren, damit man auf "geheim würfeln" bleiben kann und nicht ständig umstellen muss. Mal sehen, wie es sich bewährt.

    Wäre an besseren Lösungen auch sehr interessiert.

    Ich glaube nicht, dass der Reversalis auf Grund von Balanceproblemen gestrichen wurde... sein Exploitpotenzial ist doch eher harmlos, er machte andere Zauber langsamer, schwieriger und teurer, war schwer zu bekommen und teuer zu steigern. Auch wenn er bei Elementarsprüchen das Gegenelement herbeirief, hatten die doch in der Regel den gleichen Effekt, andere Resultate waren auch eher kurios oder nutzlos als gamebreaking, es ist also nicht unbedingt so, dass man das doppelte Zauberrepertoire erhielt. Da hat man mit selbstzaubernden Golems, Tiersuppe kochenden Hexen o. ä. mittlerweile ganz andere Probleme geschaffen - von "Entrümpeln" im Zuge der neuen Edition kann also keine Rede sein.

    Dass es bis heute noch keinen Reversalis bei DSA 5 gibt, liegt möglicherweise daran, dass man neue Regeln und Zauber on the fly erfindet und (noch) keine abschließende Tabelle über Reversalis-Effekte vorlegen kann.

    Dass die Reversalis-Lücke ausgerechnet Punin trifft ist Ironie des Schicksals, da Punin ja regelmäßig ingame für alle möglichen Neuschöpfungen herhalten muss. Aber auch Brabak, Perricum und Kuslik dürften traurig sein.