Zitat von "flice"
So einen Text wie o.a. hast Du nicht zufällig, oder?
Bin mir nicht ganz sicher, welchebn Text Du meinst. Entschuldige in jedem Fall, daß dich das nicht weiterbringt, was nun folgt, doch ich kann da - Asche auf mein Haupt - meine Klappe leider nicht halten. Doch wie wäre es mit Ina Kramers Die Löwin von Nettha & Thalionmels Opfer. Sind zwar insgesamt zu lang, aber kurzweilig geschrieben und vielleicht läßt sich da aus Bausteinen was konstruieren. Ansonsten bieten Grimms Märchen, Schwabs Sagen des Klassischen Altertums und die Germanischen Götter- und Heldensagen gewisse Ansatzpunkte - wäre natürlich einges an Arbeit nötig, um das zu aventurisieren, aber zumindest als Anregung... Nicht zu vergessen, was die Atmosphäre angeht: Geschichten aus 1001 Nacht.
Zitat von "Schattenkatze"
Weil Teclador nicht irgendein Charakter, Mensch oder Lebewesen ist, sondern weit über dem steht, was Menschen/Elfen/Zwerge, selbst Wesen der Kategorie Freizauberer, jemals sein, tun, erreichen oder wissen können. Weil es ein Alter Drache ist (was nicht mit einem "ganz normalen Riesenlindwurm" zu vergleichen ist, auch nicht mit einem Kaiserdrachen vom Formats Apep oder Shafir) und Liscom jetzt nichtmals die ganz große erste Garde unter menschlichen Zauberern ist.
Den Vergleich mit dem 11. September halte ich nicht allein daher für einen mehr als hinkenden Vergleich.
Normalerweise reite ich nicht auf Sachen rum, doch fordert die Replik geradezu zu einer ebensolchen heraus. Wie ja schon ursprünglich gesagt, hinkt jeder Vergleich irgendwie. Aber warum sollte meiner "mehr als hinken[...]"? Irgendwie muß ich ja nun Dinge, die außerhalb meines Erfahrungshorizonts liegen - was Magie naturgemäß tut - für mich visualisieren oder zumindest denkbar machen. Also ein Vergleich. Und genauso undenkbar, wie die Knechtung Tecladors für viele, wenn nicht die meisten, ist oder war eben in realiter der 11. September 2011. Oder der Fall der Mauer. Oder der Untergang der Sowjetunion, ohne einen Schuß abzugeben (zumindest im wesentlichen). Oder - derisch gesprochen - wie Rakorium Muntagonus (denke ich, kann das allerdings quellenkritisch nicht nachweisen) das ausdrückt: "Und für wie wahrscheinlich hieltet ihr vor einigen Jahren die Rückkehr Borbarads?" Natürlich gibt es realiter keine Drachen und wir neigen dies rationalistisch auch für göttliche Entitäten zu negieren. Auch sollte man natürlich seine Hobbys nicht zu Ernst nehmen. Doch mit Verlaub: Natürlich steht Teclador über allem oder besser vielem. Aber auch Borbarad tat das, sogar eine Stufe höher als der Alte Drache, immerhin ja Alveraniar und Halbgott, also nicht deregebunden, sondern in Alveran beheimatet, wenn auch mit einem gewissen Manko, speziell der ständigen Reinkarnation in Gestalt sterblicher Rassen und ohne Wissen um sein Wesen. Doch das ändert ja nichts an seinem Wesenskern. Und: Borbarad fiel, durch die Hand Sterblicher, Nichtswürdiger, wenig Mächtiger, nicht alle der Magie oder karmaler Kräfte Fähiger - wenn ich die Archetypen-Zeichnung aus Rückkehr der Finsternis so setze. Warum also sollte dann ein Alter Drache, so mächtig, aber eben nicht göttlich oder mit karmalen Kräften gesegnet (oder habe ich das mißverstanden? Offentlicht bedient sich Teclador ja - auf welche Weise und mit welcher Technik auch immer - der Astralenergie.) er auch immer ist, nicht durch die Hand eines Sterblichen fallen oder für gewisse Zeit geknechtet werden? Auch da - man sehe mir das nach, aber seine Ausbildung läßt sich eben nur schwer leugnen - ein hinkender, aktuellerer Vergleich: Ein ganzes Volk läßt sich über vierzig Jahre knechten, unterdrücken und ausbeuten, die ganze Welt macht mit dem Knechter, Ausbeuter, Unterdrücker Geschäfte - und dann, banal fast, ohne größeren Anlaß, blutig zwar, doch vergleichsweise schnell, geht sein Regime in die Binsen und sein Kadaver wird würdelos in der Wüste verscharrt. Sic transit gloria mundi... Und was den Ausdruck angeht, Liscom sei "nichtmal[...] die ganz große erste Garde unter [den] menschlichen Zauberern": Da muß ich wohl auch nicht richtig gelesen haben. Hat er nun - ganz allein, im wesentlichen zumindest, wenn man ihm Diener und Helfer für Petitessen wie etwa die Beschaffung von Paraphernalia wie Ritualopfern zugesteht - Borbarad aus dem Limbus, in den ihn immerhin Rohal, wohl die oberste, allererste Garde der menschlichen (zumindest theoretisch) Zauberer, gebannt hatte, in das Diesseits beschworen oder nicht? War das nicht ein Ziel, an dem mehr oder weniger direkt gut sechzehn Generationen Borbaradianer zuvor gearbeitet haben? Wenn das nicht allererste, oberste, höchste, beste Zauberwirkung ist, dann weiß ich wirklich nicht, wie oder womit man jemanden - mit Verlaub, ohne Euch näher zu kennen, Sire, und ohne dies im geringsten abfällig oder beleidigend zu meinen - Eurer Sozialisation beeindrucken kann.
Zitat von "Schattenkatze"
Und OT sagt Nostria Thamos das nur voraus, weil es mal ein AB-Autor für eine gute Idee hielt, das so zu machen (nicht, weil es in meinen Augen wirklich innerhalb der Spielwelt plausibel ist), und faktisch funktionieren SuS und die nachfolgende Borbarad-Kampagne kein Stück anders, wenn man die Teclador-Episode weglässt.
Natürlich ist dem nicht zu widersprechen, nur: Gesetzt heißt nun mal gesetzt. Wenn ich das Spiel in gewissem Grade Ernst nehme - und das versuche ich eben in gewissen Grenzen - dann kann ich nicht ständig ändern, zurücknehmen, streichen, widerrufen, gestern Gesagtes heute anders ausdrücken, Halbwertzeiten verkürzen... Ich habe nun einmal diese Setzung, und mit selbiger muß ich leben, so wenig mir das im Einzelfall eben gefällt. Mit diesem Argument kann ich natürlich jede Äußerung, jede Setzung ad absurdum führen. Dann wird alles beliebig und ersetzbar. Natürlich will ich hier keine Sakrosanktitas ausrufen, aber es gibt eben einige Grenzen, die man nicht ohne Probleme überschreiten kann. Auch da - wie gesagt, die Sozialisierung - ein (vielleicht sogar arg hinkender) Vergleich: Das Grundgesetz ist hehre Gesetzgebung, vieles kann geändert oder umformuliert werden, aber eben nicht alles (Gliederung des Bundesgebiet in Länder, deren Mitwirkung bei der Gesetzgebung sowie Art 1 und 20). Und man hat hier bewußt hohe Hürden gesetzt (eine Zweidrittel-Mehrheit)... Zudem gibt es einen eigenen, hoch angesehenen und hoch aufgehangenen Hüter, eben das BVerfG.
Zitat von "Schattenkatze"
Da es hier jedoch um etwas anderes geht, möchte ich das auch gar nicht groß weiter diskutieren, wozu auch, wenn die Teclador-Einlage gefällt, soll man sie auf jeden Fall nehmen, die einen Runden finden so etwas toll, die anderen eben unplausibel und für sich betrachtet hat dann keiner Recht oder Unrecht, denn es siegt der eigene Geschmack und Spaßfaktor.
Nach langer Rede nun aber ein kurzer Schluß: Natürlich muß man sich nicht sklavisch an Setzungen halten, wo bliebe ansonsten der Spaß, der schließlich im Vordergrund stehen soll. Wenn es nicht gefällt, dann raus damit. Nur wenn ich das zu oft mache, stellt sich zumindest mir die Frage: Warum sollte ich dann überhaupt noch offizielle Produkte kaufen? Das würde weder Ulisses freuen, noch - höchstwahrscheinlich - in der darauf folgenden Konsequenz die meisten Spieler. Der Qualitätsaspekt wäre da zwar zu nennen (äußerst schlampiges Lektorat, das meiner subjektiven Einschätzung nach immer mieser wird...), aber das würde zu weit führen und ist zudem ein ganz anderes Thema... In diesem Sinne das AK47 ausgestreckt
Wolveriiiiiiiiiiiines