Hallo Zusammen! Inspiriert von den Ausführungen hier im Forum zum östlichen Mittelmeer wollte ich mir mal einen Schauplatz vornehmen, welcher ebenfalls einen grandiosen Abenteuerschauplatz abgeben könnte: Die Republik Venedig. Die Ausführungen hier sollen erstmal als grobe Ausarbeitung dienen, Feedback ist also ausdrücklich erwünscht
Als Erstes zur Historie: Im 18. Jahrhundert unserer Geschichte hat Venedig seinen Zenit längst überschritten. Dies hatte mehrere Gründe:
- Mit dem zunehmenden Handel zwischen Europa und der neuen Welt resp. Ostindien nimmt die Bedeutung des Handels mit der Levante zunehmend ab. Zudem musste Venedig seine maritime Vormachtstellung trotz dem Sieg bei Lepanto schlussendlich an die Osmanen abgeben.
- In der Stadt selbst kommt es zunehmend zu Spannungen zwischen den wenigen adligen Familien, welche die wahre politische Macht halten, und den Mitgliedern des mittleren und niederen Stadtadels, welche sich ausgeschlossen fühlen.
- Zudem forderten der Stato da Terra , also das von Venedig beherrschte Gebiet auf dem italienischen Festland, sowie der Stato da Mar, also Dalmatien und die griechischen Inseln unter venezianischer Herrschaft ebenfalls ein gewisses politisches Mitspracherecht. Die Gouverneure dieser Gebiete wurden nämlich ebenfalls ausschliesslich aus dem Stadtadel berufen.
Wie hat sich nun die Öffnung des Höllentors auf die Situation ausgewirkt?
- Zum einen ist der Transatlantikhandel etwas ausgebremst worden, da längere Seefahrten seit dem Schwarzen Sturm eine neue Dimension an Gefährlichkeit erlangt haben, die Kolonien sich mit eigenen Problemen herumschlagen müssen und nicht zuletzt mit England eine aufstrebende See- und Handelsmacht ausgeschieden ist. Gleichzeitig ist im Osmanischen Reich, aber auch in den Ländern entlang der Afrikanischen Küste seit dem Höllensturm arkanes Wissen (wieder-)entdeckt worden, welches seinen Weg auch nach Venedig gefunden hat, welches immer noch ein bedeutender Handelsknoten und dadurch auch Schmelztiegel der Kulturen ist. Allerdings ist auch der Konflikt mit dem Osmanischen Reich nie vollständig zu Ende gegangen. Venedig fühlt also frischen Wind in den Segeln (oder frische Muskeln auf den Ruderbänken der Galeeren...), jedenfalls wähnt man sich am Beginn eines neuen Zeitalters, in dem die Serenissima endlich wieder zu altem Glanz aufsteigen soll. Dabei spielt auch die Technik eine Rolle: Historisch begann Venedig 1736 mit der Konstruktion von neuen Schiffstypen, genannt "navi atte" welche fähig sein sollten, Korsarenangriffe selbstständig abzuwehren und die alte venezianische Handelsflotte wiederauferstehen zu lassen. In der Welt von Hexxen sah sich die Stadt aufgrund der zunehmenden Piraterie und des schwelenden Konflikts mit den Osmanen schon früher zu diesem Schritt genötigt, weshalb das Arsenal von Venedig um die Jahrhundertwende herum um die Academia di Sorbonnica Nautica erweitert. Diese dient zugleich als sorbonnische Forschungsanstalt, Werft und Marineakademie.
- Durch die Aufbruchstimmung sind aber auch die Ambitionen und Spannungen der Adelsfamilien kritisch gestiegen. Hinter den Kulissen von Maskenbällen und Ratsversammlungen wird ein unsichtbarer Krieg ausgetragen - und nicht nur mit weltlichen Mitteln. Seit der Rückeroberung Roms haben sich in Venedig diverse Kulte von Höllendienern angesiedelt, und manch ein aufstrebender Adliger ist bereit, für seine Ambitionen dunkle Pakte zu schliessen. Die Hexen und Dämonenbuhler Venedigs können auf einer abgelegenen Laguneninsel genauso gefunden werden sein wie in einem exklusiven Zirkel der gehobenen Gesellschaft.
Soweit so gut. Nähere Betrachtungen zu einzelnen Themen wie etwa den Seehexen Venedigs folgen in Kürze.