Dies ist der Platz an dem ich in unregelmäßigen Abständen die Tagebucheinträge meines Magiers einmal öffentlich machen möchte (wenn ich einigermaßen positive Resonanz bekomme *g*).
Ich habe immer mal wieder Tagebucheinträge formuliert um mir einige der charakterlichen Veränderungen des Magiers vor Augen zu führen bzw. seine Geschichte zu erzählen.
Dies sind Gedanken, Ahnungen, Gefühle, wer eine spannende Geschichte erwartet ist falsch am Platz!
Achtung kann Meisterinformationen zu Phileasson (Drachenhals) enthalten!!!
Auszug aus dem Tagebuch von magister Galjan Tsawin de Lazar
– verfasst auf den Inseln im Nebel
...wir haben sie eingeholt. Bin ich glücklich darüber? Könnte dieses Pergament Geräusche und nicht nur Schrift sein eigen nennen, würde der geneigte Leser das heisere Lachen sicher vernehmen können, das meiner Kehle entweicht.
Ist Wissen ein Menschenleben wert? Wie groß ist diese Sache in der wir Kamele im Spiel zweier Sultane sind, deren Identität uns verborgen bleibt, deren Macht wir nicht ermessen können? Wir tragen Wissen nicht Goldstäbchen, aber die Last ist nicht leichter. Es ist Wissen das verloren schien, sind wir wirklich die Retter dieser so abstrusen Welt, oder nur Lastenträger? Fragen über Fragen, nichts anderes wirft diese so unwirklich scheinende Welt auf. Keine Sonne, kein Madamal, nicht einmal Sterne – nur Licht und Dunkelheit, sonst nichts. Wie fern fühle ich mich den Zwölfen. Unfähig, gelähmt, in echter Inbrunst zu zu ihnen zu beten. Meine Mutter lehrte mich einmal streng und unachgiebig nie aus Pflichtbewusstsein heraus zu den Göttern zu beten. Sie sind keine Gardisten, die man aus Gewohnheit grüßt (oder um sich gut zu stellen). Deshalb bete ich nicht, mir ist nicht danach und sehe ich Schaja (Anm. d. Autors: Eine Travia Geweihte) in die Augen dann sehe ich wie fern sie sich fühlt. Ich klammere mich mit jeder Faser meiner Seele an den Gedanken, dass sich die Herrin unserer erbarmt hat. Die gütige Herrin des Herdfeuers hat unser Leben bewahrt. Müsste ich hier und jetzt sagen welchem der Zwölfe ich mich verbunden fühle, dann würde ich für alle die mich kennen eine äußerst überraschende Antwort geben: der gütigen Herrin des Heimes und des Herdfeuers. Ihre Hand bewahrt uns auf dieser Reise. Ihre Handschrift kann man in so vielen Dingen erkennen. Außerdem prägt Schaja die Gruppe und so hat sie in vielerlei Hinsicht mich – einen überzeugten Anhänger der Herrin der Leidenschaft – ebenfalls geprägt. Sie hält eine Gruppe aus Individuen zusammen, die nicht verschiedener sein können und sie sorgt für unser Seelenheil, sogar wenn sie sich selbst schlecht fühlt. Wenn sie nicht die wäre die sie ist...ich erwische mich einmal wieder dabei mich verliebt zu haben und wenn ich sie ansehe weiß ich, dass es ihr genauso geht. Und doch, unsere Beziehung ist gespannt, denn meine Gefühle und Vorahnungen möchte ich nicht mit ihr teilen. Ich sehe sie, sehe ihre Zweifel, sehe ihre Angst und ich sehe, dass ich ihr nicht helfen kann. Sie wirkt manchmal so verloren ihr scheint der Halt zu fehlen. Wenige sind es in dieser Gruppe an die sie sich wenden kann und ich? Ich bin zu sehr mit mir selbst und meinen eigenen Problemen beschäftigt. Beschäftige ich mich mit ihr wird sie sich auch mit mir beschäftigen, denn sie wird meinen Kummer bemerken. Könnte ich sie zum Wanken bringen? Ich habe vieles gesehen, über vieles mir Gedanken gemacht, Gedanken die nicht für andere Ohren bestimmt sind, Gedanken, die ich nicht einmal niederschreiben werde. Sie würde nicht schwanken, aber würde sie zweifeln? Die Folgen zu tragen wäre ich nicht imstande, also halte ich mich fern von ihr. Zweifel, der ständige Begleiter unserer Reise, wer ist verantwortlich? Ist ER einer der Sultane? Oder ist ER der Teppich? Ich habe Angst. Tiefempfundene, nicht zu verbergende, mich langsam zerreissende Angst. Ich lebe, handle, spreche, und erfreue mich jeder Begegnung mit Menschen und Elfen. Doch nachts kommt die Angst. Denn die Schwärze, die hier die Nacht bildet, diese Finsternis, hat nichts mit dem BORon-beschützten Samtmantel der Dunkelheit zu tun den ich kenne. Seit in unseren Köpfen sich das Wissen festgesetzt hat, dass ER die Hände in diesem Spiel hat, habe ich nicht mehr im Freien geschlafen.
Meine Narbe schmerzt wieder, aber ich weiß, dass es Einbildung ist, denn sie kommen nur wenn ich länger nachdenke und ich spüre es anders als in den Namenlosen Tagen. Sie wirken echter, näher, sie nähren sich von meiner Angst. „Ein Wunder verändert ein Leben nachhaltig.“ Dieser Satz hatte sich eingeprägt. Ich hörte ihn oft, oft aus dem Munde von Menschen, die Zeuge eines Wunders geworden waren, oder die selbst ein Wunder am eigenen Leibe erlebten. Darin besteht Seine Macht. Auch seine Wunder verändern...
Mir geht es gut, besser als manch anderem und wenn ich diese Zeilen wieder einmal lese, werde ich mir ein Schmunzeln aus den Mundwinkeln wischen müssen. Momentan jedoch erscheint das Ganze mir weder grotesk noch lächerlich. Es ist bitterer Ernst, nein bittere Realität. Ich möchte nach Hause. Aber wo ist mein Zuhause? Wo ist der Ort an den ich mich zurückziehen kann, wo ich Sicherheit und Geborgenheit empfinden kann wo ich Ruhe habe. Im Moment ist es ein Gedicht, dass mir ein wenig Hoffnung gibt: