Posts from Aryador in thread "Ära des Goldenen Kaisers - erster DSA 5-Epochenband zur Kaiser Hal-Zeit"

    Es geht doch nur darum, dass "Wirtschaftliche Risiko" so gut wie möglich zu minimieren und auf die Kunden abzuwälzen, klar es ist noch kein "CF" gescheitert, aber dann ist auch halt kein CF notwendig.

    Man sollte so ehrlich sein und es als das bezeichnen was es ist, eine Vorbestelleraktion!

    Das gilt aber mittlerweile für sehr viele Crowdfundings auch international, und nebenbei bietet das ja umgekehrt auch gewisse Vorteile für die Kunden. Wenn ich tatsächlich bei jedem CF fürchten muss, dass es eventuell nicht zustande kommt, oder mir unsicher bin, ob die gezeigten Fotos am Ende tatsächlich der Realität entsprechen, bin ich vermutlich auch deutlich zurückhaltender, da mitzufinanzieren. Die Tatsache, dass mittlerweile eine ganze Reihe an Produzenten, das als "Vorfinanzierung" nutzen, hat eben letztlich auch erheblich dazu beigetragen, dass das Instrument heute so beliebt ist.

    Sprich, ich glaube wir kommen der Wahrheit nahe, wenn wir es weder als "total toll für die Verlage und schlecht für die Verbraucher" oder als "total toll für Verbraucher" einstufen, sondern als das, was es ist: Ein Werkzeug, das seine Vor- und Nachteile hat und natürlich (auch) ein Marketingwerkzeug ist.

    Verlage können durch Crowdfundings teilweise auch Ideen austesten, von denen sie sonst nicht so genau wissen, wie viele das wirklich kaufen. Da ist der Hal-Epochenband ein sehr klassisches Beispiel. Niemand weiß, wie viele Spieler sich wirklich dafür interessieren, in der Vergangenheit zu spielen. Selbstverständlich ist es für Verlage angenehm, Geld vorher zu erhalten. Früher ging man in einen Laden und bekam Ware direkt gegen Geld. Der Damm dafür ist aber letztlich schon dadurch gebrochen, wie viele Menschen heutzutage online bestellen und dann Produkte erst "ein paar Tage später" erhalten. Und offenbar war dabei dann der gedankliche Sprung von "ein paar Tage" zu "ein paar Wochen/Monate" für Käufer nicht mehr so weit - sonst würden sie es ja nicht machen. Es zwingt sie ja niemand. Das wiederum ist ja der durchaus faire Aspekt von Ulisses-CFs: Sie gaukeln dir nicht vor, dass du bestimmte Produkte nur hier (!) jetzt (!) einmalig (!) bekommst - auch das ist ja ein letztlich durchschaubarer Marketingtrick, der bei vielen Crowdfundings zieht.

    Für Verlage ist außerdem eine andere Sache noch sehr entscheidend: Wenn du es im CF bestellst, bestellst du es direkt bei ihnen und nicht bei Amazon. Da fließt nämlich das Geld ab und ein Zwischenhändler schnappt sich Margen, ohne dafür sogar noch nennenswert Service und Beratung zu liefern, wie es die Läden früher getan haben (oder teilweise noch tun).

    Kurz gesagt, ich glaube, es spielen deutlich mehr Faktoren eine Rolle, als nur das wirtschaftliche Risiko "auf die Kunden abzuwälzen". Ich würde sogar argumentieren, dass das ein vergleichsweise geringer Faktor ist. Liquidität früher in der Kasse zu haben ist zweifellos schick, aber das Instrument "Crowdfunding" ist für alle Produzenten und Verlage umfassender und bietet eine Reihe an Möglichkeiten, die frühere "Vorbestellaktionen" so nicht hatten. Hype und Erwartung und Vorfreude mit Stretchgoals und ständigen Updates zu kreieren ist da übrigens auch ein Aspekt.