Posts from Schattenkatze in thread "Innerweltlicher Wissensstand von SCs und NSCs trennen von Spielerwissen"

    Eben. Ist ja nicht so, dass dafür auch nur 5 Minuten drauf gingen, das geht viel scheller.

    Außerdem spielt mit rein, dass eine solche Unsicherheit nicht jede Sitzung oder auch nur mehrmals in jeder Sitzung vorkommt, und noch mal weniger, dass man fragen würde, weil man es nicht selber weiß oder nicht ohnehin von vorn herein eine Probe anberaumt wird, bevor sich die Frage stellt.

    Versetzt ihr Euch beim Spielen tief in euren Charakter hinein? Habt ihr bereits bei der Charaktererstellung seine Wissensgrenzen festgelegt? Woran glaubt euer Charakter, woran zweifelt er? Entscheidet ihr das nach eurer eigenen Tagesform aus dem Bauch heraus?

    Versucht ihr eure Charaktere so authentisch wie möglich zu spielen oder mit einer Mischung aus Leichtigkeit und Ernst?

    Ja, ich versuche mich schon in den Charakter hinein zu ersetzen Ich spreche z.B. für meinen Charakter in der Ich-Form. "Ich gehe zum Wirt und frage ..." Andere Spieler in meiner Gruppe tun das nicht und sagen: "[Charakter-Name] geht zum Wirt und fragt ...".

    Wobei da Leichtigkeit oder Ernst sich durchaus aus Charakter und Situation ergeben können. Selbst bierernste Charaktere können gerade deshalb OT (oder IT für andere SC) recht lustig sein aufgrund ihrer ernsten Reaktion, oder wenn der Tollpatsch jede Stufe mitnimmt.

    Nein, ich lege die Wissensgrenzen nicht vor dem Spiel fest. Das geht mEn nicht (bzw. nur in einem begrenzen Rahmen), denn bevor ich den Charakter nicht gespielt habe, kenne ich ihn noch gar nicht so gut, vor allem jedoch weiß ich ja vorher nicht, welches Detailwissen irgendwann mal nötig sein mag.

    Daher entscheide ich anhand eines TaW (Rechtskunde 2 - Nein, wirklich nicht, oder: Na, mit Tieren kennt mein Charakter sich, von dem Tier kann er schon mal gehört haben), anhand des Hintergrunds und Herkunft (Herkunft Gjalskerland, zum ersten Mal weit im Ausland - da kennt man eine Menge banaler Alltagsdinge nicht), früherer Erlebnisse (Magiekunde-Wert ist ja mau, aber in einem früheren AB gab es schon mal einen Zant.), oder auch schon mal spontan aus dem Bauch heraus, oder über eine Probe (die allerdings meist durch SL-Seite gefordert werden, ich selber entscheide eigentlich durch einen der obigen Gründe selber, statt für alles und jedes eine Probe drauf zu würfeln - aber auch solche Spieler habe ich hier über die FABs kennen gelernt, die eben einfach drauf würfeln, statt es anderweitig zu entscheiden).

    Nur weil man etwas als Spieler weiß, ist es nicht naheliegend, dass natürlich auch der Charakter das weiß. Das hat dann oft wenig mit "aus dem Bauch entscheiden" zu tun, wie ich finde. Der Ritter aus Weiden dürfte nichts wissen über die (ur)-tulamidische Kämpfertradition, wenn er zum ersten Mal einen solchen Person, auch noch außerhalb der Tulamidenlande, begegnet, auch wenn der Spieler letzten noch seinen SG nach Marwan Sahib gespielt hat.

    Manchmal muss man gewiss aufpassen, dass eigene Selbstverständlichkeiten nicht zu Selbstverständlichkeiten des Charakters werden, aber da kann man dann ja mal eben einen Blick auf den TaW werfen, überlegen, wo der Charakter schon war und wen oder was er so kennt.

    Woran er glaubt und zweifelt: Davon habe ich tatsächlich schon durch Konzept, Profession und Hintergrund Ideen drüber. Das kann sich natürlich durchaus u.U. durch IT-Erlebnisse verändern oder erweitern.


    Es spielt halt auch mit rein, worum es geht. Wenn der Name Pardonas fällt, oder sie gemeint ist, wissen das halt die wenigsten Charaktere. Hat der Charakter früher die Saga gespielt, ist der Name und vieles mehr dazu vertraut. Erzählt der Charaktere den Kameraden davon, haben die auch ein gewisses Wissen über Pardona, auch wenn sie weiterhin trotzdem inneraventurisch größtenteils unbekannt ist.

    Ist der Charakter ein Firnelf, hat der auch Wissen darüber, das ist ganz anders ausgerichtet und von anderer Natur.

    Ich glaube eher, es sind die Regeln (von DSA 4), die DSA einsteigerunfreundlich machten. Nicht der Hintergrund. In den kann man sich reinfinden, wenn man möchte und Interesse hat, oder auch 15 Jahre später immer noch keine Ahnung von haben, wenn man als Spieler*in sich nicht dafür interessiert.

    Wir alle waren irgendwann mal absolute Neulinge. Für mich geschrieben, habe ich halt irgendwann (nicht sofort) angefangen, mich immer mehr einzulesen und mich dafür zu interessieren. Obwohl es bis zu meinem ersten Leiten auch noch etwas gedauert hat.

    Doch anders herum betrachtet: Sich gar nicht mit dem Hintergrund vertraut machen kann auch nachteilig sein, weil dann der Charakter dank eines uninformierten Spielers/Spielerin von sich aus nichts weiß und selbst allgemeine oder als selbstverständlich erachtete Begebenheiten erst OT gegeben werden müssen.

    Außerdem kommt üblicherweise nach und nach von selbst etwas zusammen, wenn man als Spieler*in interessiert ist: Der erste Charakter kommt vielleicht aus dem zentralen Mittelreich, der nächste aus den Tulamidenlanden, dann wagt man sich an einen Elfen und zu allem liest man sich etwas durch.

    Es ist fast unvermeidlich, dass im Laufe der Zeit eine Menge Hintergrundwissen zusammen. Der Trick ist halt, zu unterscheiden, was man als Spieler*in weiß, und was davon dem Charakter zugänglich ist.

    (Und umgekehrt: was weiß ein Charakter, aber nicht Spieler*in.)


    Lieder sind auch manchmal OT-Informationen zu genau. In ALuT etwa stehen so detailliert Informationen zu Zeiten und Ereignissen der Hochelfen drin, über mehrere Seiten. Es steht allerdings auch drin, dass das absolut niemand mehr weiß.

    Einfacher wäre es die Spieler bekommen nur Einsicht in ältere Hintergrundwerke ;)

    Das halte ich für unangebrachte Gängelung und Entmündigung von Spielern. Spieler sollten am besten wissen, was ihre SC wissen oder nicht, wo sie schon mal waren und was sie interessiert und was nicht (das sollte man ja auch an den TaW sehen). Falls doch mal jemand meinen sollte, sein Charakter würde grundsätzlich alles wissen, kann man als SL da immer noch intervenieren (dafür gibt es ja Proben, zu erfüllende Voraussetzungen, etc.), aber solche Spieler habe ich nicht in meinen Gruppen.

    Obendrein sind als Werke genau das: alt. Da stehen Begebenheiten und Figuren drin, die so nicht mehr aktuelle sind, und manchmal haben sich Hintergründe auch geändert.

    Gewisse Dinge sich nicht anzulesen kann man seine Spieler ja auch bitten.

    Und davon ausgehen, dass sie nicht ihr Metawissen nutzen.

    Üblicherweise mache und machte ich damit gute Erfahrungen.

    selbst ein bornländischer Bauer weiß als NSC (dank SL) mehr über seine Welt als je einer im Mittelalter, trotz der Aufklärung über die Zwölf. Bereits die aktuellen Hintergrundbände (DSA4 & DSA5) enthalten mehr Wissen als sich ein damaliger Gelehrter/Mönch erträumen konnte - unzensiert!

    Der Bauer könnte mehr wissen, wenn der SL ihn so wissend spielen würde. Es ist aber nicht gegeben, dass der SL den Bauern allwissend spielt, sondern es kann auch sein, dass er ihn unwissend spielt, weil er nichts anderes kennt und noch nie weiter als 5 M vom Hof weg war. Denn der Bauer kennt ja auf IT-Ebene nicht die RSH, die es IT auch gar nicht gibt.

    Davon ab sollte man in vielerlei Belangen Aventurien nicht mit irdischen MA vergleichen. Die größere Nähe der Kulturen, leicht und schnell zu erlernende Sprachen, so jeder Aventurier beherrschen eine Zweitsprache zumindest in Ansätzen (was auch einen gewissen Austausch beweist), viele reisende Professionen, Buchdruck, Zeitungen.

    Allgemein zu unwissend sind NSC pauschal nicht, es variiert sicherlich deutlich.


    Was ein SC oder NSC weiß, würde ich davon abhängig machen, wo er herkommt, wo er schon war, wie gut seine Werte sind. Rechtskunde 2 und das Leben in Gareth verbracht heißt, dass schon über das mittelreichische Recht nicht viel gewusst wird und über dem in den Tulamidenlanden gar nichts.

    Man kann eine Probe verlangen, wenn es fraglich ist, und wenn es seltenes Wissen ist oder eher unwahrscheinlich, aber vielleicht möglich, kann die Probe erschwert sein.

    Es kann auch (durch SL oder Spieler) festgelegt werden, ob man es etwas weiß, wissen kann/sollte oder auch nicht.

    Oder als SL auch mal OT intervenieren, dass etwas nicht bekannt ist, oder eben eine Probe verlangen.

    Manches Wissen in den Hintergrund-Büchern ist eben reines OT-Wissen, das IT so nicht bekannt ist. Anderes Wissen kann sich nur unter bestimmten Bedingungen (=AB) erarbeitet werden und vor diesen Ereignissen steht das Wissen nicht zur Verfügung, aber auch keinesfalls so umfänglich, wie in einem Quellenbuch beschrieben.