Versetzt ihr Euch beim Spielen tief in euren Charakter hinein? Habt ihr bereits bei der Charaktererstellung seine Wissensgrenzen festgelegt? Woran glaubt euer Charakter, woran zweifelt er? Entscheidet ihr das nach eurer eigenen Tagesform aus dem Bauch heraus?
Versucht ihr eure Charaktere so authentisch wie möglich zu spielen oder mit einer Mischung aus Leichtigkeit und Ernst?
Ja, ich versuche mich schon in den Charakter hinein zu ersetzen Ich spreche z.B. für meinen Charakter in der Ich-Form. "Ich gehe zum Wirt und frage ..." Andere Spieler in meiner Gruppe tun das nicht und sagen: "[Charakter-Name] geht zum Wirt und fragt ...".
Wobei da Leichtigkeit oder Ernst sich durchaus aus Charakter und Situation ergeben können. Selbst bierernste Charaktere können gerade deshalb OT (oder IT für andere SC) recht lustig sein aufgrund ihrer ernsten Reaktion, oder wenn der Tollpatsch jede Stufe mitnimmt.
Nein, ich lege die Wissensgrenzen nicht vor dem Spiel fest. Das geht mEn nicht (bzw. nur in einem begrenzen Rahmen), denn bevor ich den Charakter nicht gespielt habe, kenne ich ihn noch gar nicht so gut, vor allem jedoch weiß ich ja vorher nicht, welches Detailwissen irgendwann mal nötig sein mag.
Daher entscheide ich anhand eines TaW (Rechtskunde 2 - Nein, wirklich nicht, oder: Na, mit Tieren kennt mein Charakter sich, von dem Tier kann er schon mal gehört haben), anhand des Hintergrunds und Herkunft (Herkunft Gjalskerland, zum ersten Mal weit im Ausland - da kennt man eine Menge banaler Alltagsdinge nicht), früherer Erlebnisse (Magiekunde-Wert ist ja mau, aber in einem früheren AB gab es schon mal einen Zant.), oder auch schon mal spontan aus dem Bauch heraus, oder über eine Probe (die allerdings meist durch SL-Seite gefordert werden, ich selber entscheide eigentlich durch einen der obigen Gründe selber, statt für alles und jedes eine Probe drauf zu würfeln - aber auch solche Spieler habe ich hier über die FABs kennen gelernt, die eben einfach drauf würfeln, statt es anderweitig zu entscheiden).
Nur weil man etwas als Spieler weiß, ist es nicht naheliegend, dass natürlich auch der Charakter das weiß. Das hat dann oft wenig mit "aus dem Bauch entscheiden" zu tun, wie ich finde. Der Ritter aus Weiden dürfte nichts wissen über die (ur)-tulamidische Kämpfertradition, wenn er zum ersten Mal einen solchen Person, auch noch außerhalb der Tulamidenlande, begegnet, auch wenn der Spieler letzten noch seinen SG nach Marwan Sahib gespielt hat.
Manchmal muss man gewiss aufpassen, dass eigene Selbstverständlichkeiten nicht zu Selbstverständlichkeiten des Charakters werden, aber da kann man dann ja mal eben einen Blick auf den TaW werfen, überlegen, wo der Charakter schon war und wen oder was er so kennt.
Woran er glaubt und zweifelt: Davon habe ich tatsächlich schon durch Konzept, Profession und Hintergrund Ideen drüber. Das kann sich natürlich durchaus u.U. durch IT-Erlebnisse verändern oder erweitern.
Es spielt halt auch mit rein, worum es geht. Wenn der Name Pardonas fällt, oder sie gemeint ist, wissen das halt die wenigsten Charaktere. Hat der Charakter früher die Saga gespielt, ist der Name und vieles mehr dazu vertraut. Erzählt der Charaktere den Kameraden davon, haben die auch ein gewisses Wissen über Pardona, auch wenn sie weiterhin trotzdem inneraventurisch größtenteils unbekannt ist.
Ist der Charakter ein Firnelf, hat der auch Wissen darüber, das ist ganz anders ausgerichtet und von anderer Natur.