Posts from Satinavian in thread "Nandus - Einer, Zwei oder doch Keiner?"

    Widersprüche und auch Plot Holes sind doch mögliche Quellen für etwas mysteriös. Sie erschaffen unbeantwortete Fragen und ziehen die Fakten in Zweifel, das ist für mich die Definition von Mysterien.

    Widersprüche in In-Game Quellen können mysteriös sein und zu Spekulationen anregen.

    Widersprüche in OT-Setzungen sind einfach nur Plotholes, die nichts anderes tun, als einen ständig daran zu erinnern, dass die Welt nur ausgedacht und in gewissem Maße beliebig ist. Daran finde ich so ziemlich gar nichts mysteriös.


    Und ich finde es gut, dass Nandus ein Gott wie die anderen Götter ist.

    Denn wenn es so einfach wäre einen Gott zu "erkennen", wieso trennt man in Aventurien weiter zwischen den wahren Zwölf, (geduldete) fremde (Halb)Götter bekannt aus Myranor oder Angrosch - und Götzentum der Orks, Goblins und Achaz.

    Das machen doch nur die Zwölfgöttergläubigen. Genau wie jede andere Religion mit geschlossenem Pantheon auch.


    Ansonsten gab es seit Ewigkeiten Liturgien, mit denen man ganz genau erkennen konnte, welche Gottheit nun hinter einem Geweihten, einem karmalen Artefakt oder einem heiligen Ort steckte. Und tatsächlich ist vile Jahre lang die aufgestufte Auraprüfung in meinen Gruppen das Mittel der Wahl gewesen, mit solch mysteriösen Funden umzugehen. Zusätzlich zu Liturgien wie Visionssuche oder Methoden, seinen Prophezeihungswert in den 30er-Bereich zu puschen, bevor man den SL mit Fragen belästigt.

    Es ist durchaus nicht soooo schwer, einen Gott zu erkennen.

    Nur was bringt euch dieses Spielerwissen bei der Darstellung eines derischen Nandu-Gläubigen, der vollkommen von der Göttlichkeit Nandus überzeugt ist?

    Für die Darstellung eines aventurischen Nandusgeweihten brauche ich das in der Tat nicht.

    Allerdings brauche ich es als Spielleiter, wenn ich große Wunder des Nandus benutzen will oder einen Nandusgeweihten in der Gruppe habe, dessen Visionssuche-Liturgien ich handhaben muss. Oder wenn ich Überreste alter Nanduskulte auftauchen lassen will. Oder wenn ich wissen muss, wie Nandusgeweihtes Zeug mit speziellen Dämonen interagiert. Oder wenn ich Antworten brauche, weil nicht mal andere Geweihte irgendwelche Nandus-Artefakte oder Kultstätten mit aufgestufter Auraprüfung traktieren oder wenn ich auf einem anderen Kontinent einen separaten Nanduskult erschaffen will, der trotz all der Verschiedenheit immer noch die korrekten Aspekte hat und göttliches Wohlwollen genießt etc.


    Und ansonsten, für Spieler, sind Mysterien nur interessant, wenn die Auflösung im Raum steht. Mysterien, von denen man weiß, dass es nie mehr dazu geben wird, sind OT nicht interessant.

    zudem sind Wahrheiten über NSCs oder schlimmer Götter oberste SL-Gehemnisse

    Wann ist dir das Letzte mal ein Spieler begegnet, der nicht auch SL ist ? Da müsste ich schon Jahrzehnte zurückgehen.

    Ebenso unwichtig wäre die irdische Tatsache ob Dere eine Scheibe, Kugel oder Oktaeder ist - da die Aventurier es gerade mal nur zu Ostküste Myranor und den Norden Uthurias geschafft haben; spielt die Form und Grösse Deres Null Rolle.

    Ganz sicher nicht. Da ist sogar die ingame-Wissenschaft in vielen Kulturen weit genug, nicht nur die Kugelgestalt festzustellen, sondern auch die genaue Größe zu messen. Und gab es nicht gar mehrer offizielle Abenteuer, die sich unter anderem um genaue Längengradmessungen drehten ? (Breitengradmessungen sind ja ziemlich trivial)

    In der Khombox gab es ein tolles aventurisches Kapitel über die Sterbenden Götter der Achaz ... außer Pyr (und Caryp) wirken diese aber heute alle sehr "lebendig".

    Eine irdische Festlegung hätte das größte Geheimnis von DSA bleiben müssen - aber es wurde um DSA3-4 aufgeweicht, und bringt mir als Spieler nichts, wenn ich weiß, das Nandus ein Halbgott ist, der nur mit dne Kärften von seinen Eltern begrenzt Wunder bringen kann, Nandus ein Planet war, aus dem sich Rohal & Borbarad entwickelten - und die Göttin Hesinde sich als "Nandus" ausgab, oder Nandus machte Peng!

    Dass irgendwann Festlegungen kamen, war gut und wichtig, um Widersprüche zu vermeiden. Und damit meine ich nicht Widersprüche zwischen IT-Gelehrten, sondern Widersprüche zwischen OT Aussagen. Genau desalb ist ja die HA-Setzung "Nandus ist tot" so schlecht angekommen - weil Nandus vorher lebendig war und zig mal aktiv eingegriffen hat, was alles geretconned werden müsste.

    Auf Dere glaubt man an Nandus als Gott. Er exestiert. Ihr hat Geweihte und vergibt ihnen Karma. Jeder auf Dere weiß das er Exestiert - völlig egal was irgendwo auf Erden auf einem Papier steht.

    Das ist die einzige Wahrheit; und nur das ist für mich als spielenden Nandus-Geweihter wichtig.

    (Das die neue Erklärung gerasdezu lächerlich ist, und eine Einladung an Nahema oder Pardona ist um Göttlichkeit zu erlangen ... dabei ist es so einfach: Nandus exestiert - wie alle Götter.)

    "Jeder auf Dere" stimmt wohl kaum. Was Leute im zentralen Mittelreich glauben, ist nicht das Zentrum aller Dinge oder auch nur besonders wichtig. Und genau deshalb ist IT-Lore kein Ersatz für OT-Festlegungen.

    IT-Lore kann mir als Spieler sagen, was mein Charakter denkt zu wissen. Wenn der Charakter aus der selben Kultur ist und entsprechende Bildung hat. OT-Festlegungen sagen mir als Spielleiter, was ich in mein Abenteuer bauen kann, ohne mich in Wiedersprüche zu verwickeln und demnächst Retcons betreiben zu müssen.

    In MyGö taucht Nandus nicht auf, auch nicht in der Aspektliste karmaspendender Götter. MyrTua nur kurz an zwei Stellen, wie oben erwähnt mit dem Auserwählten lange vor dem Imperium und als moderner amaunischer Stellarkult. Sonst nicht. In UdS kommt er nicht im Index vor und auch nicht bei "die Religion im Imperium" Ohne jetzt alle Provinzen nochmal durchzulesen, bezweifle ich jedoch, dass er irgendwo erwähnt wird.

    In OiC taucht er in der Anrufungsliste auf. Aber das ist halt auch schon bosparanisch-aventurisch.


    Die antireligiöse Einstellung der Optimaten kommt aber aus dem ersten Imperium und von den Archäern. Das Imperium wurde ja am Ende der Glaubenskriege gegründet, um dem Wüten der Götterdiener Einhalt zu gebieten. Das hat sich dann erst im Laufe der Jahrtausende gelockert und auch sind alle Häuser, die wegen Götterverehrung in Ungnade gefallen sind, dies erst im zwiten Imperium, als es schon lange keine Archäer mehr gab.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Name Ennandu kein Zufall ist. Und ja geweihte Optimatiker gerade in niederen Rängen sind heutzutage vorstellbar. Aber es gibt halt im Imperium keinen karmalen Nanduskult. Und selbst wenn es ihn gäbe, hat Ennandu keinen direkten Bezug dazu, da es ein eher areligiöses Haus ist. Dass der eh schon seltene geweihte Optimat auch noch einem superseltenen Kult, den keiner kennt und der außerdem nicht Teil der offiziell gebilligten Religionen ist, angehören soll, ist ein wenig weit gegriffen.

    Ich finde die Argumentation halt überhaupt nicht überzeugend.

    Um Nandus aus dem Güldenland mitgebracht zu haben, muss Nandus dort zur Zeit des zweiten Imperiums einen karmalen Kult gehabt haben. Was er anscheinend nicht hatte und nicht hat.

    Dass jetzt plötzlich die Ordination per Selbstenzündung kommen soll, um die Notwendigkeit einer ungebrochenen Tradition zu umgehen... Da ist einfacher, gleich zu sagen, Nandus hätte sie eben direkt in Aventurien bei der Geburt der bosparanischen Nanduskirche spendiert.


    Und nein, Celiu-Brajanos, Chrysotheos und Charybalis sind wegen übermäßiger Gotterverehrung aufgefallen und gefallen. Ennandu jedoch nicht, die waren eben nie regligiös oder einem Gott besonders zugetan.


    Und der amaunische MyrTua-Kult ist ein Stellarkult, der den Planeten Nandus verehrt und bei Zauberpriestern, die die entsprechende Magie nutzen, aufwartet. Das hat soviel mit Karma und Ordination zu tun wie die aventurischen Madaschwestern.

    Der einzigen karmal gesegnete Amaunir des Nandus in Verbindung mit dem MyrTua-Namen wird 1000 Jahre vor Gründung des ersten Imperiums erwähnt. Und zwar nicht als Geweihte mit Ordination, sondern als göttlich Auserwählte analog zum Aikar Brazoragh. Tja, nur scheinbar genau so erfolglos im Finden/Erhalten einer Primärliturgie und Gründen eines karmalen Kultes. Obwohl, ein Aikar Nandus ohne Nandus ? Hmmm. Und anscheinend hat der nicht etwa MyrTua-Verehrung gepredigt, sondern selber den Namen MyrTua geführt und wird eher mit dem Phexkult in Verbindung bebracht.


    Ich weiß auch nicht, was die Meisterinfo-Hinweise sollen. Wir diskutieren hier schließlich Hintergrund, keine Abenteuerinformation.

    Haus_Ennandu

    Hm, auf die Verbindung bin ich noch gar nicht gekommen. Ja, der Archäer und Hausgründer Ennandu selbst könnte ein Nandusanhänger gewesen sein, wenn man sich die Hausphilosophie genauer ansieht. Priester vermutlich eher nicht, bedenkt man die Feindlichkeit des ersten Imperiums gegen alles Göttliche.

    Allerdings ist Haus Ennandu ein Haus von Magiern, nicht besonders religiös, keinem Gott zugetan und auf Myranor gibt es überhaupt keine karmalen Nandus-Kulte. Auch Rohals Inkarnation dort war während der Senatskriege, eine halbe Ewigkeit nachdem sich der letzte Archäer präsentiert hat und es gibt auch keine Anzeichen, dass Anthadian irgendwas mit Nandus zu tun gehabt hätte oder gar geweiht war.

    Also nein, der Nandus-Kult kam sicherlich nicht aus dem Güldenland.

    Sicher kann man das hinbiegen. Aber es ist viel einfacher, Nandus als nicht gespalten zu setzen als haufenweise neue Nanduskulte überall einzuführen die dann auch noch jeweils über Kultur- und Speziesgrenzen hinaus missioniert haben sollen über zig Zeitalter hinweg.

    Ich meine, wir müssen durch die Echsenzeit, die Zeit der Maritimen, das verlorene 8.Zeitalter, das Zeitalter der Vielbeimigen ... Als ungebrochene Tradition, die tatsächlich den Kern der Lehre korrekt weitergibt.

    Es über Rohals Wiedergeburten zu machen ... keine der thematisierten Rohalsgestalten war geweiht oder tat dergleichen. Auch das wäre mehr Aufwand als an der Stelle die HA zu ignorieren.

    False Friends... Theologie kann nicht wissenschaftlich sein. Theologie ist Glauben, Wissenschaft ist Beweis. Sobald man Gott beweisen kann, muss ich nicht mehr glauben, ich weiß es.

    Theologie wie sie sich heute versteht ist die Wissenschaft des Göttlichen und des Glaubens. (Vorher war sie die Lehre des Göttlichen). Da gehört weit mehr dazu als Gottesbeweise und es gibt viele Teilgebiete, auf denen man wissenschaftlich arbeiten kann.

    Insbesondere sind Theologen nicht zwingend selbst religiös. Das kommt zwar oft vor, da eine tiefere Auseinandersetzung mit Glaubensfragen gerade für Gläubige interessant ist, ist aber keinesfalls zwingend.

    Die Gegensätzlichkeit von Religion und Wissenschaft ist nichts anderes als ein Mythos. Und auch nichts, was ich im Rollenspiel sehen will. Ganz im Gegenteil, da gerade Geweihte oft überdurchschnittlich in den Genuß von Bildung kommen, sind sie auch überdurchschnittlich für wissenschaftliche Ansätze prädestiniert. Natürlich gibt es trotzdem auch die ganzen Mystiker, die andere Wege des Erkenntnisgewinns bestreiten, aber Religion ist nicht nur Mystizismus.

    IT wissen seine Anhänger dies zwar, durch Chalwen, glauben aber nicht unbedingt daran, denn für sie hat sich erstmal nichts geändert, die Primärliturgie funktioniert weiterhin und karmale Gebete bewirken das was sie vorher bewirkten.

    Der aventurische Nanduskult ist aber viel viel jünger als die Spaltung von Nandus. In Gegensatz zu Hesinde wurde er nicht von den Echsen übernommen, die Nandus ja nie verehrten. Er kommt auch nicht von den Elfen oder Zwergen oder Nivesen oder Orks oder sonstwem. Die Güldenländer haben ihn auch nicht mitgebracht, die alten Tulamiden kannten ihn nicht.

    Der aventurische menschliche Nanduskult muss also erst vor kurzem durch göttliche Offenbahrungen in Aventurien entstanden sein. Viele Zeitalter nachdem Nandus aufgehört hat, zu existieren.