Posts from Jugadorez in thread "Kleinigkeiten schnell geklärt (Magie, Zauberei und Hexenwerk, DSA 4.1, DSA 4)"

    Ein gutes Bild ist vielleicht aus Kung Fu-Filmen bekannt, wenn eine schnelle Bewegung so dargestellt wird, dass der Arm/das Bein der Person in der Bewegung mehrmals dargestellt wird.

    So etwa? Dragon Ball Mach Kick

    Jein. Der Nachteil bei Dragon Ball ist, dass hier alle Fußstöße treffen und kein Verschmelzen an sich erfolgt. Dieses Bild von mir war vielleicht nicht gut gewählt, da hier die Geschwindigkeit erhöht ist, was ja beim Duplicatus nicht der Fall ist.

    Vielleicht hilft das:

    Text im Liber Cantiones: "...einen oder mehrere optische Doppelgänger, die sich synchron mit ihm bewegen, dabei ständig mit ihm verschmelzen und wieder von ihm trennen, ..."

    Später steht, dass durch dieses ständige Verschmelzen es nicht hilft, den Doppelgänger zu erkennen. "Durch die ständige Bewegung begründet, nützt es jedoch nichts, die Illusion als solche zu erkennen, um von ihr nicht betroffen zu sein."

    Daraus folgt wohl, dass die Doppelgänger sich nicht wirklich vom Zauberer (bzw. Verzauberten) entfernen. Wenn man jetzt die Bilder mancher Fantasy-Filme im Kopf hat, wo der Held durch ein illusionäres Bild seiner selbst den Gegner ablenkt, glaube ich, irrt man. Denn es wird von einem ständigen Verschmelzen gesprochen. Das heißt, dass der Doppelgänger sich vom Zauberer nicht wegbewegt, sondern nur aus ihm heraustritt, um wieder mit ihm zu verschmelzen oder auch teilweise denselben Raum wie der Zauberer einnimmt. Ein gutes Bild ist vielleicht aus Kung Fu-Filmen bekannt, wenn eine schnelle Bewegung so dargestellt wird, dass der Arm/das Bein der Person in der Bewegung mehrmals dargestellt wird. Der Arm ist mehrfach vorhanden, verschmilzt aber sofort wieder, um sich wieder zu lösen. Beim Duplicatus geschieht dies mit dem ganzen Körper des Zauberers. Aber auch wenn sich der Doppelgänger synchron bewegt, ist es nicht so, dass dieser aus dem Magier heraustritt, neben ihm eine Weile steht und dann gegenüber dem Angreifer dieselbe Abwehr- und Angriffbewegung wie der Magier macht. Hier könnte der Angreifer überlegen, welchen Gegner er abwehrt, also für wen er eine Parade opfert, aber hierfür müsste ein illusionäres Bild geschaffen werden - etwa mit einem Auris.

    Argumentation ist also aus dem Text heraus das ständige Verschmelzen. Es gibt keinen zweiten Gegner, der sich so eigenständig bewegt, dass eine Überlegung möglich ist, gegen wen ich mich verteidige. Es gibt vielmehr einen Gegner, den ich aber nur "verschwommen" wahrnehme. Dadurch auch eine Erschwernis auf die Parade/den Angriff, selbst wenn ich die Illusion erkenne. Im anderen Fall könnte ich ja zwischen der Illusion und dem Magier unterscheiden, ich wüsste nur nicht was die Illusion ist. Falls ich als Angreifer erkenne, welche "Figur" die Illusion ist, dann hätte ich gar keine Erschwernis mehr. Weil wenn es für mich zwei Magier sind, die beide denselben Schlag führen, und ich erkenne, dass eines eine Illusion ist, dann habe ich keine Erschwernis den echten Magier abzuwehren. Genau diese Erschwernis habe ich aber gemäß dem Liber Cantiones.

    Die wörtliche Interpretation führt daher dazu, dass die Trugbilder nicht eigenständig genug sind, um als "zweiter" Magier wahrgenommen zu werden, gegen den ich eine Parade ausführe, weil sonst könnte ich ja erkannte Illusionen bis zur nächsten Verschmelzung ignoriere (=keine Erschwernis).

    Dies ist meine Interpretation, um eine authentische Interpretation zu erhalten, müsste man natürlich den ursprünglichen Schreiber des Textes befragen, weil wenn das Ziel ein anderes war, kann auch außerhalb des Wortsinnes eine Interpretation richtig sein bzw. wenn der Gesetzgeber selbst bestimmt, dass es anders zu lesen ist.

    ad Zakkarus: Die Idee mit dem Braggu gefällt mir. Ich befürchte wir müssen den Sack ein wenig magisch/karmal behandeln, damit die Körperlosigkeit des Braggu kein Schlupfloch für ihn lässt.

    Kennst du die Geschichte von der Baumstammfalle und dem Vampir in Zahnarztnöten?


    ad Frankie: Danke für die Info.

    [infobox]Schattenkatze: Zwei zeitlich kurz hintereinander gepostet Beiträge sind nicht gestattet. Bitte die Editierfunktion nutzen.[/infobox]

    Auf Zakkarus: Gutes Argument.

    Bin nicht ganz überzeugt. Hat der Zauber „Atemnot“ wirklich etwas mit Atmen zu tun? Vom Wortlaut her vielleicht, aber den darf man nie so genau nehmen. Auch hier spricht der Liber von Ausdauerverlust und nicht von den klassischen Symptomen von Atemnot. (Hustenanfälle, blaues Gesicht, Verzweiflung, Panik, etc.) Auch der Nachteil Kurzatmigkeit hat wenig mit den Auswirkungen von Asthma etc. gemein, sodass aus meiner Sicht hierauf nicht Bezug genommen wurde. Vor allem wundert mich die Verwendung des Wortes „Opfer“ im Liber, statt Lebewesen. Letzteres wird ja gerne verwendet um Dämonen, etc. auszuschließen.

    Für mich ist eine Geburt in der Seelenmühle nicht unbedingt „künstlich“, das sind eher Golems, aber das ist eine Geschmacksfrage.