Okay, reden wir jetzt von den Räubern, die beim eingeäscherten Hauptmann panisch auseinanderlaufen oder denen, die bei einer unsichtbaren Bestie auf ihrem Hauptmann die ganz magiekundlich korrekt mit Mehl bestäuben und zerlegen?
Beides ist zutreffend.
Wer nicht wegläuft im Falle eines click & kill - Zauber(er)s ist wahrscheinlich dumm.
Wer seinem Kumpel nicht zu Hilfe springt gegen ein unsichtbares Raubtier ist mindestens feige.
Einem durchschnittlich begabten Charakter würde ich absolut zutrauen, offenbar unsichtbare Feinde mit Modder zu bewerfen. Es ist ja nicht so, dass man dafür Magiekunde hoch haben muss oder schon einmal so einem Wesen begegnet sein müsste. Ich würde auch ohne entsprechende Fertigkeit jedem SC solche Gegenmaßnahmen erlauben, was in meinen Augen zugleich ein starkes Indiz wäre, dass NSC auf diese Idee auch kommen können.
Ich finde überhaupt es hilft sehr bei der Betrachtung überderischen Machtpotentials, wenn man sich fragt, wie man die Unfairness und die Chancen bei Seitentausch einschätzt. Warum fürchten DSA-Spieler hier einen unwahrscheinlich mächtigen Gefährten und betrachten die Frage unter Balance-Gesichtspunkten? Wäre es nicht verdammt viel naheliegender sich vor einem unwahrscheinlich mächtigen Feind zu fürchten?
Welche Zauber nutzt er dafür und wieviele Ressourcen (AP und AsP) kostet das jeweils? Denn das, was du da alles so nennst, klingt nicht nach der Spruchbandbreite, die DSA5-Magier üblicherweise zur Verfügung haben. Und ganz sicher klingt es nicht nach der Menge an AsP, die sie für einen Kampf ausgeben wollen.
Während wir diskutieren, ob der Zauberkundige nicht andere nützliche Dinge im Kampf beitragen kann und sollte, als sich in die nebenbei hochgezogene unsichtbar-Katz' zu verwandeln, stellen wir demnach fest, dass der Zauberer wahrscheinlich gar nicht die dafür erforderliche Bandbreite hat, weil nebenbei Zauber hochziehen in DSA5 gar nicht geht. Das finde ich nicht unbedingt logisch.
Es bliebe aber immerhin der Zauberer, der eigentlich (AP Schwerpunkt profan oder magisch) etwas anderes macht, und für das Kampfthema nur eine Verwandlung bereithält. D.h. wenn er nicht seine Sachen zurückgelassen und sich verwandelt hat, ist die gesamte Kampfsequenz für ihn eine Durststrecke, zumindest was die Magieanwendung betrifft. Das würde bei uns eher die Mehrzahl der Kämpfe betreffen. Und ich kann ja nur aus meiner Perspektive werten: mir wäre der Él-Bosso-Auftritt das nicht wert. Ich würde einen Charakter nicht in die Richtung entwickeln wollen, dass ich gelegentlich die Krieger blass vor Neid werden lassen kann - aber meistens nur zugucken. Wenn ich Klügeres wüsste als Zugucken - hier schließt sich der Kreis - halte ich dieses 'Klügere' im Normalfall für die Gruppe auch für wichtiger als eine Powerkatze. Die obendrein die Stimmung versauen kann.
Aber nachdem ich das nun gefühlte heilige zwölfmal gesagt habe, ist es auch gut. Man kann das ja anders sehen. Dem TE danke ich für den Anstoß und die ergebnisoffene Betrachtung.
Gruppenmitglieder dürfen bei uns wählen was sie wollen. Sie sprechen aber mit einander und sie wollen in aller Regel v.a. dieses: eine klassisch gemischte Konstellation und eine Nische für jeden.
Der Preis für den Auftritt als Bestie ist in meinen Augen nicht die investierte Menge AP oder AsP sondern die Hergabe des Rollenspiels: erforschen, schnacken, interagieren. Ich würde halt immer lieber Batman sein wollen - obwohl der wirklich überhaupt nichts kann! - als bloß das Batmobil.
Deshalb finde ich auch einen frühen Zugang zu der Verwandlungskombi (an den ich nicht so ganz glaube, aber man kann natürlich seinen Ausgabefokus darauf werfen) nicht so tragisch. 13x.