Beides ist zutreffend.
Wer nicht wegläuft im Falle eines click & kill - Zauber(er)s ist wahrscheinlich dumm.
... oder weiß, dass gerade bei 4.1 der Zauberer nach so einem Spruch mit 80 % Wahrscheinlichkeit leer ist und den restlichen Kampf über Däumchen dreht, Zauberspeicher ausgeklammert (der ist sein eigenes Balancingproblem).
Wer seinem Kumpel nicht zu Hilfe springt gegen ein unsichtbares Raubtier ist mindestens feige.
Einem durchschnittlich begabten Charakter würde ich absolut zutrauen, offenbar unsichtbare Feinde mit Modder zu bewerfen. Es ist ja nicht so, dass man dafür Magiekunde hoch haben muss oder schon einmal so einem Wesen begegnet sein müsste. Ich würde auch ohne entsprechende Fertigkeit jedem SC solche Gegenmaßnahmen erlauben, was in meinen Augen zugleich ein starkes Indiz wäre, dass NSC auf diese Idee auch kommen können.
Da sind wir wohl getrennter Meinung.
Ist das eine Taktik, auf die wir kommen, die wir jahrelang diverseste Fantasyreiche im Geist bereisen? Sicher.
Ist es eine Taktik, auf die eine halbwegs weitgereiste Abenteurerin kommt, die mit ihrer Fähigkeit zu improvisieren lebt und stirbt? Möglich.
Ist es eine Taktik, auf die ein paar Typen kommen, die in erster Linie Händlern etwas erhöhten Wegezoll abnehmen wollen? Die im Kampf vielleicht 10 Sekunden Zeit haben zwischen "Irgendwas wirft da unseren Chef von den Füßen! Ein Pfeil? Ein Zauber? ... ein unsichtbares Wesen?" und "Wer bekommt seine Stiefel?"? Und die diese Kreatur dann mit etwas bewerfen sollen, was genug Fläche bedeckt, dass es mehr anzeigt als "Kreatur irgendwo dort", was ich eher als die Grundvoraussetzung zum Angreifen statt als Überwindung der Statusmali sehen würde? Fraglich.
Während wir diskutieren, ob der Zauberkundige nicht andere nützliche Dinge im Kampf beitragen kann und sollte, als sich in die nebenbei hochgezogene unsichtbar-Katz' zu verwandeln, stellen wir demnach fest, dass der Zauberer wahrscheinlich gar nicht die dafür erforderliche Bandbreite hat, weil nebenbei Zauber hochziehen in DSA5 gar nicht geht. Das finde ich nicht unbedingt logisch.
Es bliebe aber immerhin der Zauberer, der eigentlich (AP Schwerpunkt profan oder magisch) etwas anderes macht, und für das Kampfthema nur eine Verwandlung bereithält. D.h. wenn er nicht seine Sachen zurückgelassen und sich verwandelt hat, ist die gesamte Kampfsequenz für ihn eine Durststrecke, zumindest was die Magieanwendung betrifft. Das würde bei uns eher die Mehrzahl der Kämpfe betreffen. Und ich kann ja nur aus meiner Perspektive werten: mir wäre der Él-Bosso-Auftritt das nicht wert. Ich würde einen Charakter nicht in die Richtung entwickeln wollen, dass ich gelegentlich die Krieger blass vor Neid werden lassen kann - aber meistens nur zugucken. Wenn ich Klügeres wüsste als Zugucken - hier schließt sich der Kreis - halte ich dieses 'Klügere' im Normalfall für die Gruppe auch für wichtiger als eine Powerkatze. Die obendrein die Stimmung versauen kann.
Ich bin durchaus ein Fan von Zauberern, die eher das Schlachtfeld kontrollieren als selbst Schaden zu machen. Für Pathfinder erstelle ich mir gerade exakt das. Ich frage mich aber, ob es bei DSA5 tatsächlich auch geht. Wo siehst du die Sprüche, mit denen man Bogenschützen schnell und zuverlässig stark behindern kann? Wie sprengst du Ausgänge auf oder hältst Eingänge verschlossen? Wieviel davon kann ein einziger Magier lernen? Ich würde vermuten: Die reine Spruchauswahl ist mit DSA 5 eher verloren gegangen, weil man nicht mehr einfach so auf Verdacht Zauber mitnehmen kann, die man dank Merkmalen und Gutem Gedächtnis für Spottpreise nachgeworfen kriegt. Claudibus, der Zauber, der mir bei "Eingänge verschließen" am ehesten in den Sinn kommt, ist Spalte B, also auf einer Ebene mit dem Visibili. In jedem Kampf, in dem man damit keine Tür zuhalten kann, ist der Spruch aber tot. Welcher Charakter lernt den noch?