Pünktlich einen Monat nach dem letzten Post Habe den vorletzten auch noch mal editiert, weil was fehlte.
Abschnitt Tröstender Schein
Hier habe ich wieder ein wenig abgewandelt. Ich hatte die Helden ja schon vorher unmittelbar nach dem Labyrinth (siehe Edit oben) auf Bospers Pilgergruppe treffen lassen und so beschrieb ich auch jetzt, wie in dem schier endlosen Nebel hier und da Lichter auftauchen, Laternen, Fackeln, Leuchten... und sich nach und nach Quanionspilger um Quanionspilger herausschält, ein Gros davon geführt vom guten Bosper mit seiner Laterne. Hodor trug sogar einen bereits erblindeten Greis mit sich. Ich persönlich fand es nämlich schöner, wenn die Pilger den Weg über die Niederhöllenbrücke ins Finale zusammen bestreiten können. Hier gab es dann auch eine durchaus herzliche Begrüßung und den Helden wurde berichtet, dass Praios sie halt ganz bewusst auf einem Weg geschickt hatte, wo sie weit vorne landen und wo sie vor allem vor allen anderen Pilgern auf Bal'Iriadh trafen. Schlicht, weil sie eben stark und erfahren genug waren um diesen Kampf ohne Verluste zu gewinnen. So lief die Falle des Gehörnten halt ins Leere, weil Praios bewusst die labileren Pilger über Wege geschickt hat, die etwas länger dauern.
Meine Absicht dahinter war, den Kampf gegen Bal'Iriad ein wenig von dem Eindruck zu nehmen, hier hätte der Autor unbedingt noch mal einen Kampf reinmogeln wollen um stattdessen etwas mehr tiefere Bedeutung da rein zu bringen.
Hier trafen die Helden auch z.B. Gilemon und Praiwin wieder, die es ebenfalls her geschafft hatten, letzterer inzwischen von Ingerim purgiert und wieder ein glücklicher Novize.
Die auftauchenden Funken waren auch sehr schön zu beschreiben und generell kam eine sehr glückliche "Wir sind jetzt alle zusammen und schaffen das" Stimmung auf. Meiner Heldengruppe schickte ich St. Quanion (dem sie ja mehrmals begegnet sind) und St Silem vorbei, letzterer weil er als Verfasser des Zwölfgötteredikts irgendwo auch für Verständigung zwischen den Kirchen steht, die ja für meine Gruppe auch ein wichtiges Motto war und ist.
Ein übergeordneter Punkt war aber auch, dass ich hier, durch die Heiligen allen Quanionspilgern auch direkt eine Botschaft von Praios zukommen ließ die sich im großen und ganzen damit umreißen lässt, dass er sehr sehr stolz auf sie alle war. Sie hätten sich wirklich würdig erwiesen und alle seine Erwartungen übertroffen. Sie sollten Hoffnungsvoll auf das was da kommen möge blicken und das er, Praios sie liebt und an SIE glaubt.
Gerade letzteres Motiv griff ich im Finale noch ein zwei mal auf, also das Praios als Gott auch an seine Gläubigen, deren Wert und deren Streben für die Ordnung und das Bestehen der Schöpfung glaubt, nicht nur anders herum. Ich persönlich empfand es als ein erhebendes und sehr schönes Gefühl zu betonen, dass die Götter nicht nur die egoistischen Schachspieler sind, als die sie die HA darstellt, sondern eben ihre Gefolgsleute wirklich Wert schätzen. Das ist aber MEINE Interpretation Aventuriens, die ich auch nicht durch Quellen decken könnte. Wer das doof findet hat alles Recht dazu, ist halt so meins.
Die Szene mit dem Abgrund der Niederhöllen habe ich so wie im AB dann nicht umgesetzt. Hauptsächlich aus zwei Gründen: 1. ich hatte keine Lust Höllenszenen zu beschreiben. Die Folterszene bei der Prüfung war genug gewesen und ich muss sowas nicht haben. 2. Ich hätte es als extrem demotivierend für die Spieler empfunden jetzt noch geliebte NPCs oder sogar SCs zu verlieren. Dann lieber im eigentlichen Finale.
Daher habe ich es so aufgezogen, dass sich die versammelte Pilgerschar am Rand des Abgrundes sammelt und sich Zweifel breit macht, wie es jetzt weitergehen soll. Die Helden stimmten daraufhin auch schon zum gemeinsamen Gebet an (Löblich, löblich). Ich habe dann aber noch beschrieben, wie eine südaventurische Laiendienerin unter den Pilgern, in einfachstem Gewandt nach vorne tritt und mit wunderschöner Stimme einen Choral anstimmt in den dann nach und nach alle einfallen. Ich habe mich dafür bei "a dawn will come" aus Dragon Age Inquisition bedient, der sowohl in Stimmung als auch Text absolut perfekt für diese Szene ist.
Beispielsweise hier ab 0:37: https://www.youtube.com/watch?v=L7kIohOdfoE
Kam seeeehr gut bei meinen Spielern an. So eingestimmt und vom Feuer und Licht ihres Glaubens umgeben schritt die ganze Bande dann über die Brücke, wobei die Gotongis von den noch frischen Kämpfern und Geweihten der anderen Pilgergruppen abgewehrt wurden. Hier war mein Eindruck, dass es auch für die Spieler völlig OK war nachdem sie Bal'Iriad hops genommen hatten ihre Kräfte zu schonen und die anderen machen zu lassen. Zumal die Gefahr besteht, dass dieser Kampf sehr schal wirkt, wenn man kurz davor gegen einen Mehrgehörnten angetreten ist.
Nun also (Trommelwirbel) das große Finale. Ich hielt mich an den Vorschlag des Autors den Fortschritt des Ringens um das LIcht mittels Kerzen darzustellen und zwar deren zehn. Zwölf geht natürlich auch, zehn ist etwas besser zu rechnen finde ich. Das sah auf jeden Fall sehr sehr schön aus. Meine Spieler waren überaus fleißig gewesen und so starteten wir bei sehr starken 62 Punkten. Ich beschrieb, wie sich die Praiospilger auf ihre Plätze begaben und wie ihnen auch in etwa Gewahr wird, welche Möglichkeiten sie haben, dem Licht in ihrem Ringen beizustehen. Als dann etwas Ruhe eingekehrt war ließ ich nun Blakharraz auftreten und eben seine Gefolgsleute im warsten Sinne des Wortes "in die Waagschale werfen". Mein EINDRUCK war, dass die Spieler auch etwas überrascht waren, als sie mitbekamen dass die Paktierer mit nichten kämpfen oder mit ihnen Ringen würden, sondern hier verheizt werden sollten, aber Ehny mag mich da korrigieren. Auf jeden Fall wurde schnell klar, das Blakharraz generelle Strategie wohl in die Richtung zielte einen "Sprint" hinzulegen. In anderen Worten: er weiß, dass es ihm an genug hinreichend motivierten Gefolgsleuten mangelt um im Vergleich mit Praios ein langes Ringen durchzuhalten, geht aber davon aus, das Praios nicht willens ist viele der seinen in kurzer Zeit zu opfern. Wenn er also seine Gefolgsleute schnell verheizt kann er das Saatkorn zumindest für eine kurze Zeit extrem stärken und mehr als einen ganz kurzen Triumph braucht er ja nicht.
Gleichzeitig wurde bei dieser Erkenntnis (hoffentlich) auch den Helden wieder der große Unterschied zu Praios klar. Aufgrund seiner besseren Startposition (62 Punkte halt) hätte dieser mit der gleichen Strategie recht zügig gewinnen können, stattdessen setzte er wirklich darauf seine Diener eben nicht hastig zu verheizen, sondern die Gemeinschaft zusammenzuhalten. Auch weil er selbst glaubt und überzeugt ist, dass seine Seelen stärker, besser und aufrichtiger in ihrem Glauben sind.
So ging nun also das Ringen los und ob der "Sprintstrategie" wurde es dann auch etwas spannend. Ich habe das dann auch immer gewürfelt und im Großen und Ganzen wurde klar, dass es letztlich drauf hinauslaufen wird, ob Blakharraz die Paktierer ausgehen, bevor den Praiospilgern Karma und LeP ausgehen (von der Option sich zu opfern sagte ich hier noch nichts) wobei es schon langsam aber stetig in Richtung Licht ging. So baute sich schon Spannung auf. Als die ersten Lanzen aus schwarzem Feuer einen Geweihten trafen stellten sich dann Wulfbrand und Leomar eher so auf, dass sie schwache, aber "Leistungsstarke" Pilger wie Javed (von Wulfbrand gedeckt) oder eben den blinden Greis von weiter oben nötigenfalls retten konnten. Mein Eindruck war, dass diese Option gerade für Kämpfercharaktere oder solche die halt kein oder wenig tKaP bekommen oder übrig haben sehr schön ist. Auch Hodor war zu sehen und faltete die Hände zu einem kindlichen, aber sehr sehr aufrichtigen Gebet, was auch eine schöne Szene war.
Nun ahnt man es schon: was ist mit der "dritten Partei". Ich hatte im Vorraus schon Sinnesschärfe- und Mut-Proben gewürfelt für alle Charaktere und natürlich auch für die lieben Greifkatzen. Alena und Wulfbrand hatten dabei durchaus nicht schlecht abgeschnitten und so gab ich ihnen zumindest ein mulmiges Gefühl mit, dass hier noch was nicht stimmte. Ein Kniff der dabei gut ankam: ich beschrieb wie ich mir das vorstelle NACHDEM Nahmenloses Vergessen etc wirkte. Also nur "Du hast das Gefühl etwas wichtiges Vergessen zu haben". "Aber was?" "Wenn du das wüsstest, hättest du ja nicht dieses... Gefühl". Das brachte die Spieler dann schon etwas ins Schwitzen und machte sie misstrauisch.
Wer hatte es aber mal wieder gerockt? Quanion der Greifkater natürlich. Mit mehreren bestätigten 1en und einigen Würfen kleiner gleich 5 hatte er Zadig nicht nur bemerkt, nein er blieb auch an der Sache dran und ließ sich nicht geistig abschütteln. So rüttelte er dann auch immer wieder renitent an Wulfbrand, Alena und Leomar und schließlich, endlich war es glaube ich Alena oder Wulfbrand, die den alten Ausmachen konnten. Sofort (Bravo) wurden die Kämpfer zusammengerufen und Leomar, Wulfbrand (und ich bin der Meinung auch Alena) stürzten in Richtung Zadig, der sich noch etwas zur Wehr setzte, aber mit seinem Dolch nicht wirklich was gegen den in der Defensive sehr starken Wulfbrand ausrichten konnte. Hier bin ich jetzt in meiner Erinnerung nicht mehr ganz sicher, aber ich bin der Meinung das Javed oder Quenia (die aus Glyndhaven) ein "Licht des Herrn" auf Zadig wirkten. Wie gesagt, unsicher, auf jeden Fall kam es zu der Szene, wo er aus dem Schatten gezerrt wurde und sich nun sowohl das Licht, als auch das Saatkorn gegen ihn wendeten. Da gleichzeitig auch noch Leomar und ich glaube auch Alena in den Kampf mit eingriffen war Zadig dann auch nicht mehr viel Zeit vergönnt.
Ehrliche Aussage aber: ohne den Greifkater mit seinem Mordglück bei Sinnesschärfe und co hätte Zadig bei meiner Gruppe wohl erfolg gehabt und wäre bis zur Vollendung seines Plans unsichtbar geblieben.
So da aber noch mal ein Rat was die Beschreibung angeht: Als Zadig dann fast weg war ließ ich Blakharraz (typisch für so einen Fiesewicht) noch ein Ding drehen indem er statt weiter gegen den Namenlosen zu kämpfen seine letzten 1-2 Lanzen doch wieder gegen das Licht richtete, so dass ich im gleichen Atemzug mit Zadigs Niederlage mal eben von vorher 7 leuchtenden Kerzen 4 löschte. Das war für die Spieler dann natürlich erst einmal ein mächtiger Schlag in die Magengrube. Und hier brachte ich dann die Szene mit dem Opfern ein, die so finde ich schöner war. Der alte, blinde Greis, den man vorhin gesehen hatte ließ sich von Hodor aufhelfen und in Richtung licht tragen, wo er den anderen Pilgern noch einmal zulächelte und aufrichtig Glücklich in Licht aufging. Noch 3 andere alte Mystiker, allesamt solche denen man ansah, dass sie ihr ganzes Leben danach gestrebt hatten mit dem Licht eins zu sein und ihre Seele wirklich gerne und aus freien Stücken gabe opferten sich und stärkten so das Licht wieder zu seiner vorherigen Stärke um die 70-80 Punkte. Hier deutete ich dann sicherheitshalber an, dass so etwas dann aber wirklich eher für die ist, die mit der Welt ganz abgeschlossen haben, nur um sicher zu gehen, dass sich kein übereifriger Held unnötig opfert. Szenisch war es sehr schön und dann auch sehr glaubhaft, dass das die anwesenden Pilger noch mal ordentlich in ihrem Glauben befeuerte. Meine Würfel die Drama und schöne Geschichten lieben berücksichtigten dass dann auch und würfelten in der nächsten Runde derart schlecht für Blakharraz und gut für die Quanionspilger, dass das Licht nun endlich seinen verdienten Sieg davon tragen konnte.
Als es dann so geheilt und intakt wieder zwischen den Pilgern schwebte musste schon die eine oder andere Träne weggedrückt werden und es war eine generelle Stimmung von "in die Arme fallen und feiern".
Der Epilog folgt dann in meinem nächsten Beitrag