Ich bin ja der Meinung, dass ein Schild eher Grund wäre, eine Extraaktion zu gewähren als eine zweite Waffe:
Wenn man beispielsweise mit Schwert und Dolch kämpft kann man ja nur eine Seite richtig in Kampfposition bringen. Der andere Arm und damit auch die Waffe ist ja vom Gegner weiter entfernt. Wenn ich also sagen wir mal mit dem Schwertarm nach dem Gegner ausgerichtet bin ist ja der andere Arm mit dem Dolch sehr viel weiter hinten- faktisch aus der Offensive entfernt- MAn kommt mit der Hand auch wenn man sehr, sehr Geschickt ist und einen sehr, sehr schmalen Brustkorb hat kommt man dann mit der Sekundärhand nicht viel weiter als bis zum Primärarm-Ellenbogen. Man kann die Waffe also nur zu defensiven Zwecken nutzen. Und da nur sehr eingeschränkt: Weil man mit dem Arm ja nicht viel weiter als bis Mitte Oberschenkel nach unten kommt (mit einem Schild hat man da immerhin den Schildradius als Reichweiteverbesserung). Der Vorteil einer Zweitwaffe besteht also wohl eher darin, Angriffe von allen Seiten parieren zu können, ohne die Primärwaffe aus der Angriffsposition zu bringen. Außerdem hat man so natürlich auch die Möglichkeit noch zu parieren, obwohl man gerade angreift (wenn man angreift schwingt die Waffe ja gerade und deswegen logischerweise nicht gleichzeitig parieren).
Bei so einer Paradewaffe muss man aber jetzt den Stahl genau in die Angriffsbewegung des Angriffes koordinieren, Was natürlich eine sehr schnelle Reaktion mit der "Schlechten" Hand erfordert und deswegen sehr schwer ist. Mit einem Schild dagegen muss man nur ungefähr in den Schlag zielen, weil er ja größer ist und damit auch schützt, wenn er beispielsweiseam linken, rechten oder unteren Rand getroffen wird...Man kann also mehr konzentration dem Hauptarm widmen.
Das bestätigt sich auch in entsprechenden Aktionfilmen: Ein Held mit zwei Waffen kämpft damit kaum gleichzeitig, sondern benutzt die eine nur als Paradewaffe (sehr gut zu sehen in "der Patriot") oder greift abwechselnd mit links und rechts an (sehr gut zu sehen in "Gladiator" oder Easternfilmen). Die einzige Ausnahme sind ein paar Szenen, in denen ein Finaler Schlag von beiden Armen gleichzeitig geführt wird. Dafür muss der Kämpfer aber nicht nur seine Defens tootal vernachlässigen, sondern muss auch noch freiwillig seine Reichweite stark verkürzen und seine Angreifbare Fläche stark vergrößern, in dem er beide Arme gleichzeitig nach vorne ausrichtet...
Wenn man einen großen Schild hat ist dagegen allein schon das Treffen des Helden schwer, weil man ja am Schild vorbeischlagen muss. Die Großen Rundschilde der Hoppoliten beispielsweise haben Den Rumpf bis zum Hals geschützt und nach unten etwa bis zu den Knien- ein Gegner konnte also schonmal nur noch auf den Kopf und die Schienbeine zielen, was natürlich wesentlich schwerer war- und eben diese Körperteile waren ja dann auch extrem schwer gerüstet (mit Vollhelm und Schweren Beinschienen- ansonsten waren sie dann quasi nackt).
Mehrere Paraden würde ich einem Schildkämpfer aber auch nicht geben, weil man ja auch einen Schild in die Bewegungsbahn der Angriffswaffe bringen muss, bei einem vorhändig geführten Rechtshändigen Gegner beispielsweise nach links. Die anderen Gegner werden dann einen Teufel tun und auch auf ebden dieser Seite angreifen, son dern vielmehr rückhändig über den Angriffsarm des Verteidigers...
Quintessenz: Eigentlich sollte keiner der Kampfstile Extraangriffe bringen können, wenn überhaupt extraparaden,, und da ist ein Schild definitiv effektiver als eine Angriffswaffe.
Alle Angriffe auf einen Schildträger würde ich dagegen mit starken Aufschlägen versehen, weil man ja eine viel kleinere effektive Trefffläche hat- der Malus müsste von der Schildfläche abhängen.
Das ist meine Meinung dazu.
Ansonsten schließe ich mich ganz Scaws Meinung an.
Es hat definitiv in der Géschichte keine Schilde gegeben!
Darstellungen, die uns an die mögliche Existenz solcher Fantasiewerkzeuge gemahnen sind vergleichbar mit Drachendarstellungen oder rein hypothetische Konstrukte ähnlich Loonardo da Vinci's Hubschrauber, der mit Handkraft abheben soll...