Posts by Jeremias

    Im Endeffekt einigt man sich auf die Regeln. Wenn Kunibert damit einverstanden ist, ist alles gut. Ist er das nicht, sollte man sich auf Grundlagen einigen, die dem rondrianischen Ehrverständnis dieses Ehrenduells aus Sicht der beiden Kontrahenten und vielleicht auch eines anwesenden Schiedsrichter (wie geschrieben: Oft Rondra-Geweihte) entsprechen.

    Ja, klingt sehr sinnig!


    4. Mirakel und Entrückung, wie ist es mit denen? Ich sah die jetzt als durchaus etwas, was man halt mal nutzen kann, so der Kampf ernster wird. Jetzt schrieb Schattenkatze aber in einem anderen Thread, dass die nicht in einen Zweikampf gehören.

    Steht wiederum jedem Rondrianer frei, wie er mit der Hilfe umgeht, die er von den Göttern erhält. Solange er nicht zum "Schlächter von Drauhag" pervertiert, sondern die Regeln des Duells achtet, ist sein Glaube und sein Karma, etwas das ihn zu dem Elite-Krieger macht der er nach dem Noviziat ja ist. Ein Stoßgebet oder eine "Angriffslust" Liturgie, wird ihm niemand vorwerfen, wenn er aber ein Duell damit eröffnet Bitze auf den Gegner zu beschwören und seinen Gegner als "Schwächling" verhöhnt, weil er das nicht aushielt, wird sich Rondra das mit dem Karma vielleicht nochmal anders überlegen.

    Die Blitzruf-Liturgie ist schon ... eher ineffizient. Aber ich weiß was du meinst. Ich glaube, da werde ich so ein bisschen im Spiel mich rantasten. Da mein Spielleiter und ich seit fast 20 Jahren miteinander larpen, haben wir eine sehr gute Vorstellung davon, was "ehrenhaftes Verhalten" ist. :D

    5. Momentan plane ich, einen gestolperten, der Waffe verlustigen, etc. Gegner zur Aufgabe aufzufordern und dann wenn er demonstriert, dass er weiterkämpfen will, ihm auch diesen Wunsch nicht zu verwehren. Sprich: Ich halte inne, wenn er die Waffe verliert und wenn er trotz Aufforderung die Waffe aufhebt und in Kampfposition geht, so ist er reif. Wie klingt das für euch?

    Klingt für mich nach einem Traditionalisten oder vielleicht Salutaristen, der den Aspekt des Sturms, dem Aspekt des Schilds vorzieht.

    Salutarist auf jeden Fall, aber ich will eigentlich eher den Aspekt des Schildes in den Vordergrund stellen.

    Ah, Missverständnis: Ich meinte das durchaus als Regel, wenn man sich über die erlaubten Dinge unterhält. Also ganz offen sagen „Ritter Kunibert, mir steht Rondra zur Seite und im Dienste leitet sie mir den Arm.“ Eventuell kann man ja den Zusatz nehmen und anbieten „Aber natürlich kann ich die Himmelslöwin bitten, hier uns beiden zuzuschauen. Wenn ihr Sorge habt, dass sie gegen euch stehen könnte…


    Aber ich vermute mal auch das siehst du kritisch?


    Easy ists in meinen Augen gegen einen anderen Geweihten oder Paktierer. Da ist dann „Waffengleicheit“ auch im Übernatürlichen gewährleistet

    Zu den Goblins, 2): Ja, dass sie nicht gut angesehen werden und als Kroppzeug angesehen werden ist unbenommen. Aber Du hattest explizit auf Drauhager Goblin-Haltung verwiesen, und zu Drauhag und einer dortigen etwaigen besonderen Haltung gegenüber Goblins habe ich in LdsB nichts gefunden. Ich hatte irgendwelche spezifischen Setzungen wohl fälschlich bei Dir rausgelesen.
    Unzweifelhaft zählen die nicht als ehrenhafte Gegner, in dem Sinne vermutlich gar nicht als ernstzunehmende Gegner, aber der Kodex gilt halt trotzdem auf der Ronnie-Seite.
    Auch mit dem Bürgerrecht in Festum sind sie nicht gewertschätzte Mitbürger, aber die wichtigen Rattenfänger.

    Ja, genau, ich meinte die allgemeine sewerische Einstellung. Mit der Benennung von Drauhag wollte ich nur unterstreichen, wie sehr vom Rande der Zivilisation der gute Mann kommt. Für mich war es jetzt wichtig, dass die halt im Festumer Tempel klar als kulturschaffende Wesen behandelt werden und nicht als "Jagdwild".

    Und wie in den letzten 35 Seiten ja herausgearbeitet: Ist ja egal, ob die ehrenhafte Gegner sind, ich schlage denen trotzdem nicht in den Rücken. Und wenn da einer mit nem Knüppel ankommen, wird der Rondrakamm auch mal weggelassen.


    Danke für deine Ausführungen zu Mirakeln und Entrückung. Ich glaube, ich würde aber immer als Regel in ein Ehrduell nehmen, dass ich mit Rondras Hilfe (sprich Karmales Wirken) agiere, denn der Andere agiert ja auch mit der Fülle seiner Fähigkeiten. Und wenn derjenige nicht ebenbürtig oder mir überlegen ist, ist ein formvollendetes Duell sowieso schwierig. Ich glaube aber, dass der folgende Satz von dir da meine grundsätzliche Zustimmung (mit dem Caveat, dass man da immer nochmal aufgrund der exakten Realbedingungen nachschärfen sollte) findet:

    Aber bei allem, bei dem es eine Form von Absprache oder Ausmachen der Rahmenbedingungen gibt, wäre die Karma-Keule plötzlich auspacken sich einen (großen) Vorteil zu verschaffen, der vorher abgelehnt oder wenigstens ausgeschlossen wurde.

    Spannenderweise müsste/würde ich wahrscheinlich bei einem Zweikampf, wenn ich bereits Entrückung habe (die geht ja nicht mal eben weg) dann schon darauf hinweisen, dass ich mich grade Rondra sehr nahe fühle... Und der Räuberhäuptling sich das nochmal überlegen sollte. :D

    Ich bin wirklich gespannt, wahrscheinlich werden die größten Herausforderungen für den Kodex sowieso die impertinenten Gruppenmitglieder werden (meine OT-Ehefrau alleine, da wirds Gezänk geben... Ich habe ihr OT mal gesteckt, was da so ein spezieller Rondraorden in der Heimat ihrer maraskanischen IT-Eltern angerichtet hat...). Ist vor allem auch mein erstes Mal DSA seit 25 Jahren. :D

    Ich habe den DSA5-Tag vergessen... :D Das bedeutet insbesondere, dass ich automatisch Raufen 10 habe, die Profession ist so. Waffenlos habe ich also auch. :)

    Da steht dann auch zum Passierschlag, dass der fällig ist, wenn er durch die Angriffsdistanz eines Gegners rennt, ohne sich zu stellen. Ich komme im Denken sehr aus vielen Jahren LARP (kein DSA-Larp) und da würde ich mit meinem Zweihänder jemanden, der an mir vorbeirennt, einfach von vorne in die Beine schlagen. Im Kopf habe ich da so eine Vorstellung wie die des Horatius Cocles auf der Brücke (https://de.wikipedia.org/wiki/Horatius_Cocles), da will ich gar keinen an mir vorbeilassen. Aber dann lasse ich das auf mich zukommen.

    Zu den Goblins: Auf S. 146 im "Land des schwarzen Bären" steht: "... sonstigen Bornländer: In Sewerien gehören Goblins zum Jagdwild, genauer gesagt zum 'Raubzeug', ähnlich wie Sumpfrantzen, Wölfe und Vielfraße, die nicht als edel und mutig gelten wie Bären oder Säbelzahntiger, sondern hauptsächlich als Schädlinge, die den Ertrag der Bauernhöfe mindern. Treibjagden auf Goblins sind ein beliebter Zeitvertreib des Adels. Anderswo werden sie zwar mitunter als denkende Wesen anerkannt, aber dabei als Räuber oder Feinde eingestuft und ebenso erschlagen. Lediglich auf den Gütern Thesia von Ilmensteins sind Goblins sicher, seit die Gräfin einst von Goblins aus den Händen Uriels von Notmark befreit wurde."

    Daraus habe ich tatsächlich abgelesen, dass es öfter Auseinandersetzungen gibt und dass ein sewerischer Adelsspross erst nochmal massiv neuerzogen werden um das mit dem Bürgertum der Goblins in Festum zu akzeptieren. Ich würde aber dann wirklich hineinnehmen, dass er da in Festum auf Spur gebracht wurde, die zwar immer noch nicht leiden kann und die für feige, hinterhältig und grundsätzlich schuldig hält, aber eben doch als Kulturschaffende.


    Zu Punkt 4 hattest du keine Meinung, oder?

    Ich habe in den letzten Tagen alle 34 Seiten gelesen (ok, manche schneller als andere) und viele Erkenntnisse gewonnen. Einer der Erkenntnisse ist, dass offenbar "äußere Ehre" die bekannte Ehre ist, also das Ansehen und die "innere Ehre" eigentlich besser Würde genannt werden sollte. Die Wikipedia beschreibt das sogar genau so: "Im modernen Gebrauch wird die auf intrinsischen Eigenschaften beruhende Würde als „innere Ehre“ von der (äußeren) Ehre unterschieden." (https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCrde)

    Und damit wird das viel klarer: Während der Ehrkodex durchaus regional hochgradig unterschiedlich sein kann, weil es eben um das Ansehen in der Gesellschaft und damit auch die Anpassung an gesellschaftliche Normen geht, ist die Würde etwas, was innerhalb des Menschen liegt und ihm auch nicht genommen werden kann, weil er es nunmal hat. So kann der Rondrianer sich würdevoll verhalten, wenn er seinen Prinzipien treu bleibt, auch wenn er in den Augen der ihn umgebenden Gesellschaft sich ehrenlos verhält.


    Weniger abstrakt bleiben mir aber ein paar Fragen:

    1. Der Passierschlag wurde mal nebenbei erwähnt. Ich persönlich lese aus den 34 Seiten für mich heraus, dass ein Passierschlag abhängig von der Tat des Gegners unwürdig ist: Ist er flüchtig, so schlage ich nicht nach ihm. Will er an mir vorbei an das scheinbar wehrlose Gruppenmitglied, gebieten es meine Prinzipien, ihn aufzuhalten. Liege ich da völlig daneben?

    2. Wie geht explizit ein sewerischer (also nicht nur bornländischer, sondern da auch nochmal spezieller) Rondrageweihter mit sowas wie Goblins um? Geweiht ist er in Festum, kommt aber aus Drauhag. Mir kommt es nach der Lektüre der Seiten hier so vor, als ob ich auch den Goblins, die in Kinderjahren eine gefährliche Plage waren und im dem Jungen auch den Wunsch nach einem Leben in der Rondrakirche weckten, eine gewisse Grundachtung entgegenbringen müsste. Würde ihm das dann im Tempel auch entsprechend eingetrichtert worden sein?

    3. Ist der Konsens tatsächlich "gleichwertige, aber nicht gleiche" Waffen? Dann wäre ich mit Hirschfänger, Schwert/Säbel (+Schild evtl.), Streitkolben und Rondrakamm doch ziemlich gut bedient, oder? Und habe ich es richtig verstanden: Bei mehreren Gegnern ist es durchaus legitim, je nach Überzahl immer die beste Waffe zu nutzen?

    4. Mirakel und Entrückung, wie ist es mit denen? Ich sah die jetzt als durchaus etwas, was man halt mal nutzen kann, so der Kampf ernster wird. Jetzt schrieb Schattenkatze aber in einem anderen Thread, dass die nicht in einen Zweikampf gehören.

    5. Momentan plane ich, einen gestolperten, der Waffe verlustigen, etc. Gegner zur Aufgabe aufzufordern und dann wenn er demonstriert, dass er weiterkämpfen will, ihm auch diesen Wunsch nicht zu verwehren. Sprich: Ich halte inne, wenn er die Waffe verliert und wenn er trotz Aufforderung die Waffe aufhebt und in Kampfposition geht, so ist er reif. Wie klingt das für euch?