Beiträge von Wenzel

    Zitat von Timonidas

    Also ich finde natürlich kannst du deine Kampagne ausgestalten wie du willst. Aber ich finde halt es ist ein gewaltiger Widerspruch in deiner Zielsetzung einen kompetenten Namenlosen Kult bespielen zu wollen und diesen geichzeitig offene Kämpfe gegen irgendwelche Marbo Kultisten führen zu lassen, welche eigentlich nur der Boron Kirche schaden wollen. Also ich kann deine Zielsetzung offene Kämpfe gegen einen ganz klaren "Bösewicht" auszuspielen sehr gut nachvollziehen, aber ich kann mir nur schwer vorstellen wie du die dann als halbwegs kompetent darstellen möchtest. Geschickte Intriganten können sie nicht sein, das würde den Zweck der offenen Kämpfe nicht erfüllen, und von der Motivation her die Ressourcen eines Kultes für eine persönliche Fehde zu verschwenden mit der dem Namenlosen in keinster Weise gedient ist schreit nur so nach Inkompetenz. Die Pervertierung der Primärliturgie wäre eine interessante Motivation, aber da stellt sich wieder die Frage, was heißt das und wie soll das gehen? Und wäre ein offener Kampf gegen den Marbo Kult nicht absolut Kontraproduktiv? Wenn man den Marbo Kult unterwandern wollen würde dann wäre das wieder nur ein weiteres Intrigenintensives Szenario bei denen die Anzahl der Kämpfe direkt negativ mit der Kompetenz des Kultes korreliert.

    Einfach ist das Vorhaben in der Tat nicht ^^ Aber ich sehe auch Namenlos-Kultisten als Menschen an. Es gibt Fanatiker unter ihnen, aber viele machen das doch, um selbst mächtig zu werden. Sind also egoistisch, eitel oder arrogant. Ich denke, es würde gut passen, seine Macht (in dem Falle z.B. der Zirkel oder Kontakte oder weiß der marboheilige Geier) dazu zu nutzen, sich zu revangieren. Vermutlich werden daher die Helden ihre Kämpfe auch selten direkt gegen die Kultisten fechten, sondern eher mit dritten, die irgendwie hineingezogen wurden. Viele Gedanken habe ich mir zu den genauen Umständen noch nicht gemacht, ich hab mich ja immerhin noch nicht zu 100 % festgelegt.

    Zitat von Timonidas

    Also ich habe ja bereits Heskatet erwähnt. Falls das rekonstruieren tatsächlich Temporalmagie oder andere Zeitmanipulation involviert dann kann es durchaus Sinn machen das Heskatet darauf aufmerksam wird und versucht das zu unterbinden. Sie könnte dafür mächtige Zauberer, natürlich ihre Dämonen aber auch fehlgeleitete Marbo Anhänger ins Feld führen. Da Marbo oft mit Heskatet gleichgesetzt wird, oder aber als ihre dämonische Widersacherin gilt, wird so auf jeden Fall eine stärkere Motivation haben einzugreifen als der Namenlose.

    Heskatet klingt als Gegenspieler interessant, aber hier sehe ich tatsächlich wenig Grund, weshalb sie oder ein H-Paktierer eingreifen sollte. Und leider wird sie in einer anderen Runde, die wir gerade am Laufen haben, irgendwann in den nächsten Jahren auftauchen und wichtig werden. Bin mir nicht sicher, ob ich ein Freund einer solchen Überschneidung bin. Ich muss zugeben, ich weiß auch zu wenig über Heskatet. Aber ich habe im Kopf, dass ihre Dämonen verdammt mächtig sind. Vielleicht zu mächtig für meine Helden. Ich werde mich zu dem Thema mal einlesen und drüber nachsinnen :) Dass sie und Marbo jedoch identisch sein könnten, werde ich auch jeden Fall im Spiel mal zur Sprache bringen. Die Theorie kannte ich bisher selbst noch nicht, aber ich kann eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Entitäten entdecken.

    Zitat von Timonidas

    Alternativ könnte die Helden auch die Aufmerksamkeit eines "Wächter" erlangen, vielleicht arbeitete er noch für die Boron Kirche als Nekromanthie noch nicht so verpönt war, und ist jetzt aber zu eine verlorenen und wahnsinnigen Nekromanten (evtl. auch TGT oder Heskatet Paktierer) verkommen. Er würde dann offen gegen die Helden kämpfen, um sie daran zu hindern Marbo zu erwecken.

    Ein Wächter? Hmmn. Kannst du das präzisieren?
    Bei einem alten Untoten oder einem Paktierer sehe ich die Schwierigkeit, wie ich ihn als direkten Gegner der Helden aufbauen sollte. Der mag von sich aus die Agenda haben: Marbo doof, ich bekämpfe ihre Diener, aber was sollte er explizit gegen die Helden haben? Dass die Helden nach der Primärliturgie suchen (werden), wissen nur wenige. Und wo sie zu finden sein werden, noch weniger. Wenn ich ein oder mehrere Begegnungen/Kämpfe in der Kampagne verteilen will, muss diese eine Person entweder hellseherische Kräfte haben oder extrem gut vernetzt sein. Wenn die ständige Gefahr einer offenen Attacke seitens dieses Gegners auf beispielsweise den fasarer Marbotempel besteht, fürchte ich, werden meine Helden sich in Fasar verschanzen anstatt hinauszuziehen und die Primärliturgie zu suchen ^^ Ich brauche da also einen guten Einstiegsplot, um nicht direkt die Marbokirche, sondern die Helden als Feind dieses Wächters/Paktierers/Untoten zu etablieren.

    Ich werd die Option auf jeden Fall mal durchgehen und schauen, ob mir dazu was einfällt und ob sich ein solcher Gegner als roter Faden durch die Kampagne ziehen lässt.

    Zitat von Timonidas

    Abgesehen dafür kann man finde ich die Al'Anfanische Boron Kirche auch als Gegner für offene Kämpfe einbauen, die werden wohl wesentlichen skrupelloser und direkter im Kampf gegen Feinde ihres Gottes vorgehen. Es würde dann auch bei der Puniner Kirche nicht unbedingt sofort auffallen. Die Spaltung der Boron Kirche könnte dann auch als Sündenbock dafür dienen wie die Helden es überhaupt geschafft haben diese mächtige Institution zu überlisten.

    Die sind ja im Grunde auch irgendwie automatisch ein Feind. Die wollen sicher keinen eigenständigen Marbo-Kult haben. Die habe ich tatsächlich so ein bisschen zusammengefasst unter 'Boron-Kirche', obwohl 'Boron-Kulte' oder 'Boron-Kirchen' korrekter wäre. Aber auch hier hoffe ich, dass die Helden subtil genug vorgehen, um jegliche offene Auseinandersetzungen mit den Boron-Kirchen gar nicht erst entstehen zu lassen. Ansonsten würde gewiss die Hand Borons ins Spiel kommen, und mit denen bin ich als Spielleiter vorsichtig. Meuchler ggn Helden finde ich schwierig. Aber eine Option, die ich mir offen halte ist es dennoch. Ebenso wie ich es mir vorbehalte, eine Schwinge Golgariten auf die Helden zu hetzen, wenn sie es provozieren. Nur planen kann ich das nicht.

    Zitat von Timonidas

    Ein Nekromantenzirkel könnte ebenfalls als klassischer Bösewicht herhalten, ihre Interessen wären aber vermutlich ähnlich zweifelhaft wie bei einem Namenlose Kult.

    Nekromanten sind nett. Sehr klassisch. Aber ich fürchte, keine besondere Bedrohung für meine Helden. Da muss ich schon sehr fiese Dinge auspacken, damit es spannend wird :) Das wäre eher so ein netter Nebenplot, wenn die Helden im Sandbox-Teil in anderen Regionen unterwegs sind und ich die Sache etwas schwieriger machen will. Oder meine Spieler sich nach Action sehnen. Ich hatte zwischendurch mal überlegt, ob ich ein Fragment der Suche nicht in die Gegend um Altzoll verorten sollte. Da würde es sich anbieten, sie mit Untoten und Nekromanten zu fordern.

    Zitat von Timonidas

    Ich denke entscheidend ist es hier dass du auch die Motivation der Boron Kirche nachvollziehbar darstellst. Na klar jetzt wollen sie verhindern dass die Kirche massiv geschwächt wird durch eine weitere Abspaltung. Aber wie war es damals als man den Marbo Kult quasi ausgelöscht hat, wieso ist das passiert? Ich denke hier ist es auch wichtig darzustellen dass Marbo hier kein unschuldiges Opfer war, sondern dass es einen begründeten Konflikt zwischen beiden Entitäten gegeben haben muss. Ich kenne mich mit Marbo leider nicht gut genug aus um dazu mehr zu sagen, aber ich bin mir sicher auch Marbo kann man eine finstere Seite andichten. Das Boron Wunder unterstreicht dann weniger wie Böse die Boron Kirche ist als viel mehr wieviel mächtiger Boron als Marbo ist. Dass die Boron Kirche dann daraus ne feindliche Übernahme gemacht hat könnte dann auch so begründet worden sein, dass man damit den allgemeinen Frieden besser bewahren konnte als wenn man Marbo und ihre Anhänger komplett verstoßen hätte.

    Meine Helden werden viele verschiedene Quellen finden, natürlich auch welche, die Marbo nicht so wohlgefällig sind. Ich muss da auch nochmal eine tiefergehende Geschichtsstunde einlegen, damit ich den Konflikt in möglichst vielen Facetten beschreiben kann. Zunächst einmal ist die Erklärung, wieso die Primärliturgie verschwunden ist, sehr simpel. Hela Horas hat die Tulamidenlande eben geschliffen und all das Wissen um die vielen 'barbarischen' Blutkulte wurde gezielt vernichtet. Auch vorher schon hatte die Marbokirche Schwierigkeiten, da das Silem-Horas-Edikt die 12e als einzige anbetungswürdige Gottheiten festgelegt hat. Alle anderen Kulte wurden somit verboten, und einige Kirchen verfolgten andere Kulte eben mit etwas mehr Eifer. Klar, dass der Boron-Kult Konkurrenten möglichst bald loswerden wollte. Es war nunmal sowohl ein politischer als auch religiöser Kampf, den die Marbokirche damals verloren hat. Dass der Orden der Marbiden dann später Teil der Boron-Kirche wurde, ist dann ebenso perfide wie notwendig für das Überleben des Kultes. Ich finds schon irgendwie ne coole Geschichte. Die Kirchen schenken sich nichts. Und es wird mir eine Freude sein, meine Helden da sehr tief in die Lore zu führen :)

    Zitat von Timonidas

    Naja wie gesagt, vllt. stellst du dir das finden der Primärliturgie grundsätzlich anders vor, aber nach meinen Vorstellungen braucht es EINEN der letzten Endes die Ordination "finden" muss. Wenn du nicht gerade willst dass die Primärliturgie in schriftlicher Form tatsächlich nur physisch gefunden werden muss. Dieser "Auserwählte" kann natürlich auch ein NSC sein, wobei ich glaube ehrlich gesagt dass die Spieler als Helfer eines auserwählten NSCs auf keinen Fall besser ist als wenn einer der Spieler der Auserwählte ist. Mit dem geweihten Marbiden hast du auch eigentlich schon einen Helden in der Gruppe der dafür quasi prädestiniert ist.

    Ja, du hast vollkommen recht. Hab mich da vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt ^^ der Marbide hat großes vor und im Grunde waren seine Ambitionen der Grund, weshalb wir die Kampagne überhaupt spielen wollen. Schon als der Charakter generiert wurde, hieß es, er möchte unbedingt irgendwann ein Kind der Nacht werden. Und als DSA 5 dann die Erwählten Marbos als spielbare Priester eingeführt hat, war er verzweifelt, weil er ja nun schon Boron geweiht war. Also ja... der Charakter soll durchaus der erste neuordinierte Marbogeweihte in unserem Aventurien werden. Und entsprechend wird es für ihn durchaus eine spirituelle Reise werden. Aber ich würde die Kampagne nicht gern darum herum aufbauen, und die Notwendigkeit etablieren, dass er jetzt brav alle heiligen Stätten abpilgert, um wahre Erleuchtung zu empfangen. Der Marbide wird seinen speziellen, spirituellen Pfad gehen, aber er wird nicht der Messias, ohne den es nicht weitergeht :)

    NSCs werden bei mir nie die Hauptrolle spielen. Dann kann man auch gleich diverse offizielle Abenteuer spielen ^^

    Ich sehe den Namenlosen auch nicht als Verbündeten, ehrlich gesagt.

    Ich habe ihn deshalb als Feind der Helden im Visier, weil ich

    1. Mal einen halbwegs kompetenten Namenlos-Kult bespielen wollte

    2. den Helden gern kein reines Suchen & Entdecken/Intrigen & Verhandlungen Abenteuer vorlegen wollte, vor allem weil sie aus welchen Gründen auch immer hier zu kämpferische Charaktere gewählt haben. Offene Kämpfe mit der Boronkirche will ich gern vermeiden, also brauche ich eine Alternative.

    3. Den ganzen Vampirkram so oder so einflechten muss, dann kann ich auch gleich die Gelegenheit nutzen, die Kinder der Finsternis mit reinzubringen

    4. die Idee hatte, die relativ zu Beginn der Kampagne als Gegner/Sündenbock auftreten zu lassen. Ich kanns dabei belassen oder den Kult aufbauschen und zurückintrigieren lassen. Das würde dann vermutlich eher auf eine persönliche Fehde eines ausgenutzten Kultisten mit der Marbokirche hinauslaufen.

    5. die Pervertierung der Primärliturgie Marbos, um namenlose Vampire zu erschaffen ziemlich cool finde :D Danke, Avessandra!

    Dennoch: konkrete Vorschläge für einen alternativen Feind nehm ich gern entgegen. Bisher ist mir zum Namenlosen einfach mehr eingefallen als zu anderen Machtgruppen.

    Ich habe mir das Heldenwerk-Archiv besorgt und mal einen Blick reingeworfen. Die Idee, die Novadis etwas aktiver mit einzubinden finde ich eigentlich ganz gut. Das gäbe dem balihoer Krieger (der eine Zeit bei Novadis verbracht hat) die Möglichkeit zu glänzen. Leider eignen sie sich für den späteren Verlauf - finde ich - nicht so recht als Feinde oder Verbündete, deshalb würde ich da auch den Fokus nicht zu sehr in der Vordergrund rücken. Ich denke, es ist für die Übersichtlichkeit ganz gut, die Fraktionen nicht zu zahlreich werden zu lassen.

    Die Hand Borons als Feind wäre sicherlich plausibel. Sowohl was Federfall angebt als auch das Intro in Fasar, das ich seeehr grob im Kopf habe (Stichwort: Attentat auf Amira Honak, für das ich überlegt hatte tatsächlich die Marbo-Kirche als Initiator zu wählen). Allerdings finde ich es wahnsinnig schwierig, kompetente Meuchler als Gegner einer Heldengruppe ins Spiel zu bringen. Da kämpfe ich mit dem Problem, sie nicht als komplette Vollidioten oder Anfänger dastehen zu lassen, aber zeitgleich meine Helden nicht zu töten. Jemand eine Idee, wie man das balancen könnte? Sonst lass ich sie doch lieber weg X(

    Allerdings - finde ich - gibt Federfall nicht genug her, um als Gerüst einer Kampagne zu dienen. Dazu ist mir der Maha Bor Tempel zu unspektakulär und auch etwas zu simpel, wenn es um das wiederentdecken einer Primärliturgie geht. Das Abenteuer legt aber ein paar interessante Grundsteine: Maharaha (so wie ich meine Helden/Spieler einschätze werden sie die Mumie mitnehmen), die Möglichkeit an bislang unentdeckte Wissensfragmente zu gelangen (Tontafeln, Zeitzeuge) und der gefallene Stern (ich verwette meine DSA Sammlung drauf, dass die Helden den Stein mitnehmen...). Durch diese Funde inspiriert soll dann die Suche nach der Primärliturgie offen zum Fokus der Gruppe werden. Wenn ich nun allerdings die Folgen des Fundes und des alten Tempels in den Vordergrund stelle, mit all den lokalpolitischen und wirtschaftlichen Folgen, habe ich ein komplett anderes Abenteuer. Das kann man auch machen, ist aber nicht das was meine Spieler sich wünschen. Ich hatte selbst schon sehr weit am Anfang die Idee, den Tempel als Fokus der Kampagne zu nutzen, habe mich jedoch letztlich gegen den Tempel und für die verborgene Festung Keshal Laila entschieden. Da hab ich einfach viel mehr Möglichkeiten, und es ist irgendwie glaubwürdiger aus all den Puzzleteilen, die sie dort zusammensetzen können, etwas zu bewirken.

    Zitat von Shahynrox

    Abschließend noch eine Buch-Empfehlung: Ich fand die Darstellung und Charakterisierung der Boroni in Bernard Craw „Todesstille“ sehr schön und atmosphärisch. Dort erhält man auch viele Inspirationen, wie der Alltag dieser komplizierten und vom einfachen Volk gefürchteten Zeitgenossen aussieht und wie man auf sie reagiert. Das dürfte bei so einer Gruppenkonstellation ja immer ein Dauerthema sein: Die Boroni der Gruppe dürften kaum sehr gesprächig sein. Die soziale Interaktion bleibt also mehr oder weniger an den beiden anderen SCs hängen. Zudem ist die Präsenz der Boroni in einer Gruppe eher ein Hemmschuh, wenn man z.B. Informationen sammeln oder in Verhandlungen treten muss. Das müsste schon vorher berücksichtigt und auch am Tisch ausgespielt werden.

    Den Roman Todesstille kenne ich noch nicht. Danke für den Tipp, ich werde da mal reinschauen :)

    Zitat von Timonidas

    Ich würde daraus eher keine Kampagne machen weil es größtenteils eine spirituelle Suche wäre. Aber wenn ich es tun müsste, dann würde ich das in erster Linie als Rekonstruktion eines uralten Rituals ausarbeiten, und in zweiter Linie als Verständnis der göttlichen Natur Marbos. Wie kann die Liturgie rekonstruiert werden? Erstmal herausfinden was mit ihr passiert ist. Entweder mit Magie/Zeitreise, dem Auffindung längst vergessener Schriften oder dem Gespräch mit einem Zeitzeugen (karmaler Untoter oder Geist) lässt sich herausfinden dass die Marbogeweihten von früher die Fähigkeit zur Ordination vergessen haben (Boron Wunder), und dann von der Boron Kirche im Laufe der Jahre einfach einverleibt wurden. Eventuell war den Hochgeweihten der Boron Kirche damals bekannt und es war Teil einer lang geplanten Verschwörung. Die Boron Kirche hat in den folgenden Jahren alle Zeugnisse von Marbos karmaler Macht vernichtet oder verschwinden lassen. Nur Bruchstückhaft kann man die komplexen Rituale rekonstruieren, auf keinen Fall weit genug um sie selbst durchzuführen. Als nächstes muss Marbo wirklich verstanden werden. Dafür muss der Auserwählte bestimmte spirituelle Erfahrungen (zum Beispiel sterben, oder mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert werden) machen, aber auch das Meditieren an und mit Marbo heiligen Orten/Artefakten hilft dem Geweihten der Gottheit ein Stückchen näher zu kommen. Die Helden fangen also an sich auf eine Suche nach Marbo Heiligtümer und heiligen Artefakten zu machen. Die Art der Artefakte, ihre Funktionsweise und ihre Geschichte gibt Aufschluss über Marbos Natur. Das meditieren an heiligen Orten hilft ebenfalls, wieso sind sie heilig, was macht sie besonders, was ist hier geschehen? Wenn der Auserwählte 100% im Einklang mit Marbos Prinzipien ist und sie vollkommen verinnerlicht hat, kann er durch göttliche Inspiration die letzten Bruchstücke zusammen fügen. Dann wird ihm auch klar dass er nicht der erste ist der es geschafft hat, und er steht vor der Frage vor der schon andere vor ihm standen: Ist es nicht Marbogefälliger die Kirche in der Vergangenheit zu belassen und sich nur daran zu erinnern was war?

    Die Idee, dass die Ordination durch ein großes Boron-Wunder vergessen wurde, löst einen ziemlich großen Problembrocken, den ich vor mir hergeschoben habe. So simpel und doch so genial! Danke!

    Da sind ein paar sehr schöne Gedanken dabei, vor allem beleuchtet es sehr schön, warum die Boron-Kirche hier mal der "Böse" sein darf. Bisher sind die Boronis in unseren Spielrunden immer als... ich weiß nicht... sanft, mitfühlend, seelsorgerisch aufgetreten. Bis auf wenige Ausnahmen. Hier hätte ich die Möglichkeit, auch mal Abgründe der Kirche aufzuzeigen.

    Allerdings werd ich den spirituellen Fokus nicht auf einen Auserwählten legen, das könnte möglicherweise das Spielgleichgewicht zwischen den Helden zu sehr kippen (also ein reiner outgame Grund). Eventuell ändere ich da meine Meinung aber nochmal, je nachdem wie sich die Dynamik der Helden untereinander so entwickelt. Man weiß ja nie, wie so eine Kampagne verläuft.

    Zitat von ElessarVomHinterhof

    Eine ganz kurze Recherche bezüglich möglicher Einbruchsziele in der Boronkirche brachte folgendes hervor: Die Corvikaner sind eine erzkonservative Sekte des Boronkultes, die Fremdes (und wahrscheinlich Veränderungen) ablehnen. Sie warten auf die Apokalypse, weshalb der Sternenfall ihr Interesse weckt. Vielleicht haben ihre Beobachtungen etwas ergeben, was sie jetzt geheim halten?

    Die Corvikaner... interessant. Etwas weit ab vom Schuss, aber auf jeden Fall einen Blick wert. Da muss ich mich mal in Ruhe einlesen.

    Für uns ist die urtulamidische Anschauung Marbos die "korrekte". Die mittelreichische Version geht ja eher auf einen Deal zurück, den die Kirche damals mit der Boron-Kirche getroffen hat, um nicht völlig ausgelöscht zu werden. Ich habe auch durchaus vor, diesen Status so zu belassen (vorausgesetzt die Helden gehen entsprechend vorsichtig mit ihren Informationen um). Eine große Umwälzung der Kirchen ist erstmal so nicht geplant, das können wir in unseren Runden später immer noch bespielen. Ich möchte aber durchaus den Grundstein dafür setzen. (Aber hey, wenn meine Helden sich wie Trampeltiere verhalten, dann ists so. Dann steigt der Schwierigkeitsgrad und das Chaos ^^)

    Einer der Helden (der Marbide) möchte die Primärliturgie gern finden, ist eines seiner persönlichen Ziele. Die anderen Helden würde ich gern im ersten Teil der Kampagne noch etwas enger an die fasarer Marbokirche binden. Ich habe da leider nur ein paar lose Ideen (das Attentat auf Amira Honak bei den Verhandlungen der beiden Boron-Kulte im Marbotempel, das im Aventurischen Boten stand, das Abenteuer Federfall, bei dem die Helden eine Hohepriesterin der Maha Bor finden können, ein Ausflug nach Al'Tacht, ein erster Kontakt zu einigen Namenlos-Kultisten... letztlich alles Dinge, die irgendwie im Umfeld der Kirche passieren und ein engeres Band zwischen Helden und Maha Bor Kirche knüpft). Letztlich sollen die Helden sich als derart vertrauenswürdig und nützlich erweisen, dass sie zu den Hütern der verborgenen Festung ernannt werden, wo sie sich austoben können. Dem Alchemisten würde ich gern eine weitere Aufgabe bereits relativ zu Anfang mitgeben: Die Suche nach dem Elixier des Lebens. (Hintergrund: Svetlana von Arivor, Kind der Nacht, Gründerin des Marbidenordens, liegt im ewigen Schlaf. Ihr Lebenspartner, ein Elf, dessen Name mir gerade entfallen ist, ist auf der Suche nach dem Elixier, um sie aus ihrem todesähnlichen Schlaf zu wecken.) Ich würde also die Suche/Zusammenstellung des Lebenselixiers zu einer Aufgabe des Sandbox-Teils machen, damit Svetlana von Arivor erwachen kann. Sie besitzt wohl eine Liturgie, um mit Marbo in Verbindung zu treten. Das z.B. würde ich als eine Komponente der Primärliturgie sehen.

    Ich finde die Idee, den Tierkönig der Geier mit einzubinden, sehr gut. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ist notiert :D

    Einen Einbruch irgendwo hatte ich mir auch schon überlegt, hatte jedoch noch keine rechte Idee, worein und weshalb. Ein Boron-Tempel oder vergleichbares wäre natürlich schön. Vllt haben die damals irgendwas wichtiges in die Finger bekommen, das gebraucht wird. Nur was?

    Ich hatte auch überlegt - damit die Helden mehr über die verschiedenen Anbetungsformen Marbos/Rituale/Zeremonien/Traditionen/Experimente lernen können - ein paar Ausflüge in verschiedene heilige Orte/alte Tempel anzubieten. Das kann man ja irgendwie mit einer 'Sammelquest' verbinden. Ich bin nur noch nicht ganz so kreativ, was das sein könnte. Hatte schon überlegt, vllt aus einigen alten Tempeln schlafende Kinder der Nacht zu sammeln, die ja damals quasi als Tempelwache aktiv waren. Aber vielleicht hat einer von euch ja noch ne bessere Idee.

    Das mit dem Tilgen der Primärliturgie hat ja schonmal geklappt, vor ca 1000 Jahren. Das heißt, es gibt Komponenten, die für die Existenz so einer Primärliturgie wichtig sind. Mich würde interessieren, wie ihr euch solche Komponenten vorstellt. Sind es bestimmte Worte oder Gesten, ein Funke des Nayrakis, Wissen, ein göttliches Artefakt...?
    Ich hatte mir ja erhofft, dass in dem Shinxir-Abenteuer Banner der Treue irgendwas dazu steht, aber das war leider ein Reinfall. Ich werde mir so oder so selbst was zu dem Thema ausdenken müssen, aber eine Idee, wie sowas bei euch aussehen würde, wäre sehr hilfreich.

    Ich möchte gern einen großen Sandbox-Teil in die Kampagne einbauen, in welchem die Helden eigenständig nach der Primärliturgie forschen können und ihnen natürlich auch die Ideen und Ergebnisse ihrer Vorgänger zur Verfügung stellen. Die Marbokirche sucht ja schon seit einigen hundert Jahren danach, das heißt, es wird viele verschiedene Ideen und Vorgehensweisen gegeben haben. Also, mal angenommen, ihr würdet einen Marbiden (irgendwann zwischen 600 - 1000 BF) spielen, der die Primärliturgie suchen würde, was würdet ihr tun?

    Seid gegrüßt!

    Ich habe mich dazu breit schlagen lassen, eine kleine Kampagne zu leiten, die sich um die Wiederentdeckung der Primärliturgie Marbos dreht. Nun habe ich zwar schon das ein oder andere Kaufabenteuer geleitet und mir auch kleine Szenarios ausgedacht, aber das Projekt soll nun etwas größer werden und ich bin noch ein wenig überfordert.

    Folgendes habe ich bisher grob für mich festgelegt:

    - Am Ende der Kampagne sollen die Helden die Primärliturgie Marbos finden

    - Während der Kampagne soll es für die Helden die Möglichkeit geben, ein Kind der Nacht zu werden. Oder eine (karmal erhobene) Mumie. Oder ein Erwählter Marbos. (rein optional, je nach gusto)

    - Ich möchte den Helden vollen Zugriff auf die gesammelten Artefakte, Schriften und Geheimnisse der Marbokirche geben, welche sich in Keshal Laila befinden. Sie sollen die neuen Hüter der geheimen Festung werden.

    - Als Feinde sind mir zwei Parteien in den Sinn gekommen: zum einen die Boronkirche, die die Bemühungen der Marbokirche im Blick hat und eingreift, wenn die Helden zu erfolgreich sind. Gleichzeitig sollen auch die Helden Möglichkeiten haben, ihrerseits die Boronkirche zu infiltrieren, um den Grundstein für eine Emanzipierung der Marbokirche von der Boronkirche zu legen. Der Konflikt soll sich also weitestgehend auf Intrigen, Verhandlungen und Spionage beschränken, kaum bis keine kämpferischen Auseinandersetzungen. Damit es auch ein wenig Action gibt, dachte ich an den Kult des Namenlosen als zweiten Feind. Dort gibt es die Kinder der Finsternis, von denen man ein oder zwei als machtvollen Gegner aufbauen kann. Da ein Teil der Kampagne in Fasar spielen wird, soll auch ein lokaler Kult des Namenlosen ins Spiel kommen.

    - Ich habe 4 Helden, die als einzige Voraussetzung eine gewisse Affinität zu Marbo mitbringen sollten: Einen fasarer Marbiden (Boron geweiht, Seelenheilkundiger, machthungrig, hat eine schwere Krankheit überlebt, obwohl seine Brüder und Schwestern der Kirche ihn dem Tode überlassen haben), einen Golgariten (ungeweiht, ist als einziger seiner Schwinge knapp dem Tode entronnen, vom Marbiden gerettet, seit seiner Nahtoderfahrung prophetisch begabt, gilt als Unglücksrabe), einen balihoer Krieger (ausgeprägter, sozialer Gerechtigkeitssinn, ausgesprochen aufgeschlossen gegenüber fremden Kulturen und Sichtweisen; ebenfalls Nahtoderfahrung gehabt; ist nun für die Marbokirche in Fasar als Schwarzer Schleier [ein Wächter der Nekropole] aktiv), und einen Magier/Alchemisten aus Lowangen/Verwandlung (eine Interpretation des NSCs 'die Schwinge/Mautaban der Nacht'; verlor bei einem Zauberpatzer einen Großteil seiner Astralenergie, verwandelt sich nachts in eine Geier/Mensch-Chimäre und geht auf Verbrecherjagd)

    - das Heldenwerk 'Federfall' wird teil der Kampagne sein

    Ich habe natürlich noch eine ganze Riege an konkreten Ideen, ich muss sie nur irgendwie zu einem zusammenhängenden und logisch aufgebauten Plot verbinden. Das ist der Punkt, an dem ich mich schwer tue. Daher die Frage an Euch:

    Wie würdet ihr mit den oben genannten Stichpunkten eine solche Kampagne gestalten? Wie würde euer Plot aussehen? Was sind Elemente, die ihr unbedingt einbauen würdet? Habt ihr Ideen zu konkreten Szenarios, die ich einflechten könnte? Wie würde bei Euch so eine Wiederentdeckung einer Primärliturgie aussehen? Ist das eine göttliche Eingebung, eine heilige Schrift, ein Ritual...? Habt ihr Ideen zu anderen/weiteren Verbündeten/Feinden der Helden?

    Ich danke Euch für jeglichen Input.