Beiträge von Elbenstern

    Götter sind unberechenbar, deswegen werden sie angebete und angefleht.

    Niemand möchte ihren Zorn heraufbeschöwren, den wir wissen (Elem, AlAnfa, Havena, beinahe Grangor) wohin das führen kann.

    Aber warum trifft es "immer" ganze Städte - und nicht allein die eigentlichen Sünder, als könntne die Götter ihre Macht auf Dere nicht kontrollieren ..?

    Manchmal tut Sie das: Als Hela bestraft wurde, traf es nicht ganz Bosparan- sondern nur sie.

    Was würdest du stattdessen vorschlagen? Ich bin offen für Neuformulierungen.

    Nein, ich denke das Wort trifft's hervorragend. So kommt's mir in der Kriegsgötterecke auch vor. Ich stelle nur fest, dass mich diese Methode der wundersamen Göttervermehrung mehr stört als andere. Der Meta-Charakter der Abdeckung von Prinzipien und evtl. Spielertypen.

    Da sprichst du einen interessanten Punkt an: Sollte es vollkommen neue Götter geben (also Götter, die im Dsa-Kosmos bisher noch nicht beschrieben wurden und jetzt mit dem Sternenfall das erste Mal beobachtbar eingreifen), und wenn ja, wie/unter welchen Gesichtspunkten sollten Sie gestaltet sein?

    Ich bin da so halb bei dir, es sollte schon darauf geachtet werden, dass es für die Optionen bei der Charaktererstellung einen Mehrwert gibt, aber wichtiger ist für mich eigentlich noch ihre Einbindung im Hinblick auf den Sternenfall und dem Götterzwist im Karmakorthäon.

    Ich mag das Wort "Lücke" hier irgendwie nicht so richtig. Zum einen befestigt das die im Rollenspiel viel zu verbreitete Aufteilung der "üblichen" Themengebiete ins Pantheon, oft sogar als kosmologische Komponente ("Domänen"). Viel zu regelbasiert bzw. an einer arg theoretischen Version des griechischen Pantheons fixiert.

    Was würdest du stattdessen vorschlagen? Ich bin offen für Neuformulierungen.

    Kamaluq würde ich sagen passt besser als wärmere Konkurrenz zu Firun, genauso wie Ankhatep, Mokoscha würde ich eher als Konkurrenz zu Travia sehen. Zerzal war bei den Hochelfen auch noch Kampf- und Jagdgöttin, passt also auch noch zu Firun und Rondra. Für Hesinde gibt es wohl auch noch Ojo-Sombri (oder wie wäre es mit Xeledon?) außerdem natürlich noch den sich regenden Raschtul als mächtigen Gegner Ingerimms.

    Rondra ist aber gar nicht die Göttin des Heldentums sondern die Göttin des ehrenhaften Zweikampfes. Ihr geht es fast ausschließlich darum, wie die Leute kämpfen, nicht wieso. Sie steht dem besseren, ehrenhafteren und mutigeren Kämpfer bei, nicht dem, der ein gerechtes Anliegen hat. Einzig und allein beim Schutz der Schwachen machen sich Motive etwas bemerkbar.

    Rondra liebt es, wenn sich Leute wegen Nichtigkeiten duellieren. Sie steht zwar nicht wie Kor auf das Blutvergießen an sich, aber wirklich dagegen ist sie jetzt auch nicht.

    Es tut mir leid, Satinavian, aber es ist Rondra nicht egal, warum man kämpft:

    ,,In jeder Herausforderung, die du annimmst, muss jedoch Würde liegenebenso wie die Möglichkeit, deiner Ehre zu genügen oder den Ruhm der Göttin zu mehren. Bedenke stets, dass du ein erwähltes Schwert Rondras bist. In ihrem Namen streitest du gegen die Kräfte der Finsternis. Nicht jede Herausforderung ist es daher wert, angenommen zu werden." (Rondra-Vademecum S. 85)

    Edit: Ja, ich messe nach den Maßstäben einer nicht shinxir'schen Gesellschaft. Zum einen ging es mir bei der Debatte um die Landwehr eigentlich mehr um die These, der Einsatz von Landwehr im Kampf würde mit Rücksicht auf das Keben der Bauern erfolgen, zum anderen ist das genau auch der Background, aufgrund dem ein Bauer an die Sache herangehen würde- alles andere wäre schließlich utopisch, das Dogma der Praioskirche geht an das Feudalsystem ja schließlich auch nicht so heran, dass es sich um einen Selbstbedienungsladen für Adelige handeln soll und trotzdem gibt es genug Aristokraten, die ihre Pflichten gegenüber ihren Untertanen vernachlässigen.

    Zum Homer: Ich habe mein Abitur über Homer geschrieben, und glaube mir, Achill ist kein gutes Beispiel für einen shinxirgefälligen Kämpfer. Zunächst einmal ist er ein Einzelkämpfer, es ist sein Einsatz, der im Kampf um Troja entscheidend ist, nicht seine Fähigkeit, mit den Seinigen zusammenzukämpfen.

    Achill ist ein wunderbarer, menschlicher Charakter, denn er ist voller individueller Schwächen- aber eben auch unshinxir'scher Schwächen: Er lässt seine Kameraden, nämlich den Rest des griechischen Heeres im Stich, weil Agamemnon ihn Briseis wegnehmen lässt und ihn öffentlich verspottet (in diesem Moment ist er sogar bereit, Agamemnon zu erschlagen, was nur Athene verhindert), und er übt sogar mittelbar Einfluss auf die Götter aus, damit die Griechen verlieren- damit Aganemnon sich bei ihm entschuldigt!

    Als Hektor die Schiffe verbrennt, schickt er die seinigen in die Schlacht, ohne mitzugehen- und obwohl er um den Übermut des Patroklis weiß. Patroklos' Tod macht Qchilles zu einem Monster- er erschlägt Trojaner um Trojaner, bringt so viele von ihnen um, dass der Fluss selbst aus seinem Bett aufsteigt, um ihn zu ertränken- allein, die Götter verhindern es.

    Und als er Hektor-alleine, eins gegen eins wohlgemerkt-, gegenübertritt und ihn erschlägt, schändet er seinen Leichnam, zieht ihn immer und immer wieder mit dem Streitwagen um die Stadt.

    Was das Thema Kameradschaft angeht, kann ich nicht widersprechen ;) , selbstverständlich wird es die auch in Aventurien geben.

    Sie kommen zusammen, um etwas zu erreichen. Dass dabei solche Beziehungen 8Kameradschaft, Gemeinschaftsgefühl) dabei entstehen, ist nicht der Zweck, der sie zusammengeführt hat- es ist ein erwünschter Nebeneffekt.

    Aus diesem Grund tue ich mich etwas schwer, die Gemeinschaft als reinen Selbstzweck zu betrachten: Die Gemeinschaft ist ja bereits etwas, was um eines Zweckes und nicht um seiner Selbst willen gebildet wird. Wie aber kann etwas Selbstzweck, Ziel sein, wenn es mit einem Zweck getan wird?

    Rondra steht für Zweikämpfe, interessiert sich aber wenig dafür, weswegen die Leute eigentlich kämpfen. Warum kann Shinxir dann nicht für Gemeinschaft stehen ohne sich besonders darum zu kümmern, zu welchem Zweck diese eingegangen wird ? Ich halte deine Argumentation nicht für besonders schlüssig.

    Doch, Rondra interessiert sich eben sehr wohl dafür, warum jemand kämpft: Gewalt um ihrer Selbst Willen, ist nicht erstrebenswert. Ein Rondrianer sucht die Herausforderung, die Verbesserung seiner Fähigkeiten, die Nähe zu seiner Göttin, oder, um die Schwachen zu schützen. Er kämpft wiederum nicht, um des Tötens und des Mordens Willen.

    Ein Rondrianer kämpft um des Heldentums Willen, der Shinxirit um der Gemeinschaft Willen. Bei Travia würde ich es mit dem Aufschlüsseln an dieser Stelle belassen, weil ich zu verstehen glaube, was den Travia-Gläubigen bewegt- die hingebungsvolle Treue zu einem geliebten Menschen.

    Aber bei Shinxir fühlt sich das nicht richtig an: Die Gemeinschaften, die er bildet, sind gesellschaftliche Konstrukte, und warum Shinxir Sie zusammenruft, verstehe ich nicht- außer, wie gesagt, sie sollen wie ein Bienen- oder Hornissenschwarm agieren, weil es sie stark macht.

    Da liegt bei mir das Problem: Warum schätzt Shinxir die Gemeinschaft theologisch betrachtet?

    Um zu Shinxir zurückzukommen: In meiner Gleichung ordnet Shinxir den Kampf der Gemeinschaft unter, aber jedes mal komme ich an den Punkt, an dem ich mich frage, warum Shinxir die Gemeinschaft schätzt? Um ihrer selbst Willen? Das glaube ich nicht, es würde ihn zu einer bloßen Traviakopie machen, noch dazu finde ich es in seinen anderen Aspekten (insofern ich sie übersehe) nicht wieder. Daher kam ich zum Schluß, dass Shinxir ein utilitaristischer Gott ist.

    Gemeinschaft (oder meinestwegen Kameradschaft) ist aber der zentrale Kernaspekt Shinxirs. Du kannst doch nicht einfach einen neuen Utilitarismusaspekt erfinden, der sich nirgendwo im Portfolio findet, bloss weil dir die Überschneidung mit Travia zu groß ist. Außerdem, wo ist das große Problem ? Wenn mehrere Meeresgötter und mehrere Totesgötter existieren können, dann auch mehrere Gemeinschaftsgötter. Es bleiben mehr als genug Unterschiede zwischen Shinxir und Travia übrig, insbesondere in den Punkten, die Leute außerhalb der Gemeinschaft betreffen. Wo Shinxir ein Kriegsgott ist, der mit Gewalt die Gemeinschaft schützt, ist Travia eine Göttin, die für den friedfertigen Umgang mit Fremden den Rahmen des Gastrechts bereitstellt.

    Ich weiß auch nicht, woher deine Schwierigkeiten kommen, da die anderen Aspekte in Bezug zu setzen : Formation, Strategie, Taktik -> gemeinschaftliches Handeln. Ordnung, Disziplin -> nicht aus der Reihe tanzen. Opferbereitschaft -> das "Ich" gegenüber den anderen zurückstellen. Treue, Schutz, Gemeinschaftsgefühl -> trivial. Er ist natürlich auch ein Kriegsgott mit einem deutlichen Fokus auf das Körperliche (Athletik, Ausdauer, Standhaftigkeit, Herausforderung, Härte, Körper) aber dies kommt insgesamt dennoch weniger prominent rüber als die Gemeinschaft.

    Ich glaube, ich habe mich nicht ganz sauber ausgedrückt:

    Efferd und Numinoru sind beides Meeresgötter, aber sie sind nicht die selbe Art von Meer: Efferd ist der Gott jenes Meeres, das wir in Liedern und Gedichten als ,,launische Geliebte" beschrieben finden. Man kann sich auf Efferds Meer nicht verlassen, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es einen verschlingen kann- und doch liebt man es, denn es ist frei und ausgelassen und kann nicht gebändigt werden. Numinoru ist wie ein Philosoph, der auf das Meer schaut, und jeden einzelnen Tropfen Wasser und seine Beziehung zu allen anderen Tropfen Wasser sieht, er ist der Gott der Unendlichkeit des Meeres, der doch zugleich Gewissheit erlaubt, weil er weiß, ,,was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält".

    Worauf ich hinaus will: Nur weil die thematischen Felder ähnlich sind, für die zwei Gottheiten stehen, heißt das nicht, dass sie sich auch selbst in der Art, wie sie diese Prinzipien begreifen, ähnlich sind.

    Nun zu Travia und Shinxir: Wie bereits dargestellt liebt Travia die heilsamen Beziehungen, sie ist eigentlich eine Gottheit der individuellen Gemeinschaft, der dörflichen Gemeinschaft, und sie steht für Beziehungen, die vielleicht einen Zweck haben, sich aber nicht darauf beschränken sollen- deshalb gibt es Eide und Loyalität, Treue und Gelübde.

    Welche Art von Gemeinschaft aber ist die Shinxir´sche: Die beiden Arten von Beziehungen, bei denen ich an Shinxir denke, sind einmal die Gemeinschaft im Felde und die Gemeinschaft im Staat, als Gesellschaft. Beides sind eigentlich Gemeinschaften, die zwischen völlig Fremden bestehen (Großteils), oder anders gesprochen, künstlich geschaffen werden, es sind Modelle: Man könnte eigentlich auch sagen, es sind Zweckgemeinschaften.

    Sie kommen zusammen, um etwas zu erreichen. Dass dabei solche Beziehungen 8Kameradschaft, Gemeinschaftsgefühl) dabei entstehen, ist nicht der Zweck, der sie zusammengeführt hat- es ist ein erwünschter Nebeneffekt.

    Aus diesem Grund tue ich mich etwas schwer, die Gemeinschaft als reinen Selbstzweck zu betrachten: Die Gemeinschaft ist ja bereits etwas, was um eines Zweckes und nicht um seiner Selbst willen gebildet wird. Wie aber kann etwas Selbstzweck, Ziel sein, wenn es mit einem Zweck getan wird?

    Mit dem Rest deiner Gleichung stimme ich aber soweit überein.

    Das war bestimmt nicht so gemeint, Grumbark, aber angesichts der millitärischen Realität eines Landwehrsoldaten schon etwas zynisch: Diese Menschen sind dazu da, zu sterben. Das Einzige, was ihr Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit rettet wäre das Weglaufen, Spieß ins Gras und weg. Die Landwehr ist dazu da, die wichtigeren Truppenteile wie zum Beispiel die Ritter zu schützen- auf Kosten ihres eigenen Lebens, sie sind lebende Schilde. und auch in einer shinxirgefälligen Strategie stehen sie genau da, wo sie sonst auch stehen- auf verlorenem Posten.

    Eine sehr pessimistiche Einstellung zu Zwangseingezogenen.

    Es gibt mehr als genug Schlachtstrategien, um die Verluste unter Milizen zu minimieren. Es ist an der Heeresführung zu entscheiden, welche Schlachtstrategie für die kommende Schlacht am geeignetsten ist.

    Generell stehen Milizen aus den gleichen Gründen auf dem Schlachtfeld wie jeder andere Soldat. Weil er zu seinem Land, seinen Leuten und seinem Lehnsherrn steht.

    Hier wieder die Wechselwirkung zwischen Vertrauen, Verantwortung und Gehorsam, wie bereits weiter oben beschrieben.

    Das war bestimmt nicht so gemeint, Grumbark, aber angesichts der millitärischen Realität eines Landwehrsoldaten schon etwas zynisch: Diese Menschen sind dazu da, zu sterben. Das Einzige, was ihr Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit rettet wäre das Weglaufen, Spieß ins Gras und weg. Die Landwehr ist dazu da, die wichtigeren Truppenteile wie zum Beispiel die Ritter zu schützen- auf Kosten ihres eigenen Lebens, sie sind lebende Schilde. und auch in einer shinxirgefälligen Strategie stehen sie genau da, wo sie sonst auch stehen- auf verlorenem Posten.

    Die Landwehr sind die Leute, die das Land bestellen und Steuern zahlen, wenn mal kein Krieg ist. Die sinnlos zu verheizen, bloß weil ihre persönliche Kampfkraft niedrig sein mag, schafft Unmengen an Problemen, von ungehaltenen Angehörigen mal ganz zu schweigen. In keiner militärischen Tradition, egal ob Shinxir oder nicht, sind das Wegwerftruppen. Strafgefangeneneinheiten mag man so behandeln, aber nicht Landwehr. Und falls man Shinxir mit reinbringt, wird der die als Teil der Gemeinschaft erst recht schützen wollen und genau das von den besser ausgebildeten Truppen erwarten.

    Das war bestimmt nicht so gemeint, Grumbark, aber angesichts der millitärischen Realität eines Landwehrsoldaten schon etwas zynisch: Diese Menschen sind dazu da, zu sterben. Das Einzige, was ihr Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit rettet wäre das Weglaufen, Spieß ins Gras und weg. Die Landwehr ist dazu da, die wichtigeren Truppenteile wie zum Beispiel die Ritter zu schützen- auf Kosten ihres eigenen Lebens, sie sind lebende Schilde. und auch in einer shinxirgefälligen Strategie stehen sie genau da, wo sie sonst auch stehen- auf verlorenem Posten.

    Die Landwehr sind die Bauern des adligen, er wird sie nicht "sinnlos" als Menschlichen schild opfern, fällt dann doch die Ernte weg. Landwehr schützt auch keine Ritter... sie deckt höchstens die Flanke.

    Und falls man Shinxir mit reinbringt, wird der die als Teil der Gemeinschaft erst recht schützen wollen und genau das von den besser ausgebildeten Truppen erwarten.

    Ja genau das würde Shinxir machen. Die Landwehr-Truppen stehen da, wo nutzen sie am meisten ohne in großer Gefahr zu sein? Das kann trotzdem schief gehen, wenn die Aufklärung geschlafen hat und die freindlcihe Kavallerie plötzlich hinter einem Hügel auftaucht und genau die Landwehrtruppen sprengt, um die Flanke aufzurollen...

    Alles faktisch korrekt- und in meinen Augen doch unfassbar weit an der Wahrheit vorbei:

    Die Landwehr sind tatsächlich einfach Bauern mit Mistgabeln, die man (außer, sie leben jetzt in Weiden) ohne praktische Kampferfahrung und mit minimalem Training auf das Schlachtfeld steht- wo sie im bestem Fall gegen andere Landwehr, im nächst schlimmeren Fall gegen richtige Soldaten und Ritter, und im schlimmsten, in den letzten Jahren sehr häufigen Fall gegen Dämonen, Oger oder wandelnde Untote kämpfen müssen. Es ist praktisch egal, wo du sie hinstellst, sobald du sie einsetzt, kalkulierst du mit ein, dass sie stirbt.

    In mittelalterlichen Heeren war es genau die Aufgabe der Bauern, die feindliche Reiterei auflaufen zu lassen und das gegnerische Fußvolk auszudünnen, damit die eigene Reiterei einen Vorteil erhält- denn die Ritter sind die eigentlichen Stars eines mittelalterlichen Heeres. 10 Bauern zu verlieren, die die Felder dann nicht mehr bestellen tut weh- aber noch mehr tut es weh, einen Ritter zu verlieren, der nicht nur ein Elitekrieger ist, sondern an dem noch gewaltige Materialwerte hängen (Rüstung, Schlachtross, Waffen...)- ganz zu schweigen davon, was passiert, wenn der Ritter in Gefangenschaft gerät und man das Lösegeld bezahlen muss...

    Die Rolle des Bauern in einer feudalen Kriegsführung sieht man am Bauern im Schach- es ist schließlich ein Spiel von Feudalherren für Feudalherren.

    Besonders schön sieht man das in Ulrich Kiesows ,,Das zerbrochene Rad", wo einer der Hauptcharaktere bei der Landwehr an der Schlacht von Ochs und Eich teilnimmt. Die Landwehr wird nicht in die vorderste Reihe gestellt, sondern soll die Flanken schützen.. ratet mal, wo die Kavallerie angreift. Der entsprechende Erzähler tut das Klügste, was er machen kann- nicht darauf warten, dass er von den feindlichen Reitern niedergeritten wird, sondern er nimmt die Beine in die Hand, nur um an einem anderen Tag zu sterben.

    Zum Thema Shinxir: Du hast die Wahl, an einer besonders gefährlichen Stelle 10 Kämpfer der Landwehr hinzustellen, oder 10 gute Kämpfer, an einer Stelle, wie der ersten Reihe, wo Pfeile fliegen und sie dem Sturmangriff des Feindes begegnen werden müssen- wenn stellst du auf? Die Bauern, oder die guten Kämpfer, die einen Unterschied machen können und damit vielleicht die Schlacht und noch mehr Leben retten? Ein klassisches ethisches Dilemma, und ich würde schätzen, dass Shinxir hier die arithmetisch ,,korrekte" Lösung anwenden würde.

    Das scheint mir zu modern gedacht. Erinnert mich an meine Marinezeit. Ich glaube, damals waren die Unterschiede zwischen den Gemeinen (vom Schiffsjungen bis zum Bootsmann) gegen über den Offizieren (teilweise selbst noch Kinder aber adlig) so (zu) groß.

    Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall. Die harte Grenze zwischen Offizieren und Mannschaftsdienstgraden ist irdisch eher etwas modernes, neuzeitliches, mit den größten Exzessen wohl im 18. und 19. Jahrhundert (je nach Land). Für feudale Heere läuft alles über persönliche Bindungen und zwischen dem Ritter und den Knechten und Waffenknechten und sonstigen Mitgliedern seiner Lanze, die er von zu Hause mitbringt, sind meist enge, vertrauensvolle Beziehungen trotz Hierarchie da. Aber das ist ein komplexes Thema.

    Dem kann ich ehrlich gesagt nicht ganz folgen: Denn der Ritter wird nicht bei seinen Untergebenen stehen, sondern in der Lanze, mit den anderen Rittern, und auch im Feldlager ist sein Platz unter Gleichgestellten- ganz abgesehen davon, dass er sowieso nichts zu melden hat, in den meisten Heeren hat ein wesentlich höherrangiger Adeliger (mindestens mal ein Baron) oder ein höherrangiger Offizier das Sagen.

    Das war bestimmt nicht so gemeint, Grumbark, aber angesichts der millitärischen Realität eines Landwehrsoldaten schon etwas zynisch: Diese Menschen sind dazu da, zu sterben. Das Einzige, was ihr Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit rettet wäre das Weglaufen, Spieß ins Gras und weg. Die Landwehr ist dazu da, die wichtigeren Truppenteile wie zum Beispiel die Ritter zu schützen- auf Kosten ihres eigenen Lebens, sie sind lebende Schilde. und auch in einer shinxirgefälligen Strategie stehen sie genau da, wo sie sonst auch stehen- auf verlorenem Posten.

    Eine sehr pessimistiche Einstellung zu Zwangseingezogenen.

    Es gibt mehr als genug Schlachtstrategien, um die Verluste unter Milizen zu minimieren. Es ist an der Heeresführung zu entscheiden, welche Schlachtstrategie für die kommende Schlacht am geeignetsten ist.

    Generell stehen Milizen aus den gleichen Gründen auf dem Schlachtfeld wie jeder andere Soldat. Weil er zu seinem Land, seinen Leuten und seinem Lehnsherrn steht.

    Hier wieder die Wechselwirkung zwischen Vertrauen, Verantwortung und Gehorsam, wie bereits weiter oben beschrieben.

    Weil er... zu seinem Lehnsherr steht? Den er, wenn er ganz viel Glück (oder Pech hat) einmal im Jahr über die Äcker reiten sieht, der vielleicht manchmal nett, vielleicht aber auch ein herrschsüchtiger Egomane ist? Selbiger Lehnsherr, der letzten Götterlauf die arme Alrike hat züchtigen lassen, weil sie ein klein wenig von der Steuer zurückbehalten hat, um Vorräte für den Winter anzulegen? Selbiger Lehnsherr, der Travian mit der Reitgerte den Rücken zerschlagen hat, weil er nicht spuren konnte, als der gnädige Herr an ihm vorbei ritt?

    ,,Seine Leute" sind das Dorf- und aus dem werden, wenn es besonders groß ist, vielleicht noch zwei oder drei andere eingezogen, aber so viele dann doch nicht- er kann sich schon glücklich schätzen, wenn er überhaupt die Namen der Dörfer kennt, aus denen seine neuen Kameraden kommen. Seine Leute sind daheim, vermutlich sehr weit weg- und was weiß eigentlich der Bauer, warum die hohen Herrschaften gerade kämpfen, wer wem ein Stück Land oder einen Sack Gold schuldet, wer wen beleidigt hat, oder ob ihnen nicht vielleicht einfach nur langweilig ist. es kümmert ihn in der Regel auch nicht- denk mal ans Mittelreich, was kümmert es schon den Ragatier, wenn im Yaquirtal die Novadis randalieren- selbst wenn sie tatsächlich eine Bedrohung für die eigene Heimat darstellen, aber für Menschen, die aus einem Dorf kommen, in denen sich in Jahrhunderten nichts verändert hat, ist das schwer vorzustellen, was genau das heißt.

    ,,Sein Land"? Welches Land? Ich identifiziere mich als Einwohner von Grad-noch-Sjepsengurken, aber was ist mein Land? Land ist sehr eindeutig ein Begriff, der sich in Europa erst mit dem 18./19 Jahrhundert entwickelt hat und die Sehnsucht nach einem Nationalstaat wiedergab. Wie gesagt? Welche Beziehung bitte hat der Bauer zu ,,seinem" Land, außer, dass ein Teil seiner Steuern wohl an die Kaiserin geht?

    All das, was ich hier geschrieben habe, hat Ulrich Kiesow in ,,Das zerbrochene Rad" beschrieben. DAS ist mein Aventurien- Boron ist nicht nur der mächtigste Gott, er ist der gnädigste: Nur in ihm findet sich ein Sinn im Tod - und nicht in den sinnlosen Kriegen der Feudalherren.

    Ich würde mir ein wünschen, dass man die Simia-Flammen wieder aufgreift. Besonders im Bezug zum Karmakorthäon könnte es interessant sein, damit den Metaplot um die langlebigen Völker (Zwerge, Elfen) weiterzuspinnen. Der Zwergenhochkönig dreht ja gerade auch seine Däumchen in seiner Festung. Natürlich werden die Elfen gerade mit der Sternenträger Kampagne bedient, aber diese fokusiert sich (bisher) eher auf die Vergangenheit und nicht die Zukunft.

    Genau das :lol2: !

    -Schattenlande sind weitestgehend befreit, und nun? Was macht man wie mit Land und pervertiertem Land?

    -Arngrim ist noch da, was wird mit und aus ihm?

    ich glaube, zu den Tobrien-Plots gab es in den letzten Aventurischen Boten einige schöne Artikel.

    Freut mich, wenn sich dieses in meinen Augen schon lange überfälligen Punktes angenommen wurde. Mal sehen, was bei rum kommt.

    Ich finde, dass mit Puschinske ist sehr schön gehandhabt worden. Vor allem weil es durch Spieler und deren Chraktere erlebar ist.

    Dann bin ich mal gespannt :) .

    Apropos Gilden: Da könnte ein gewisser, magisch begabter Zwerg mal seine Endurium-Rüstung fertig stellen, um dann hoffentlich vom Drachen gegrillt zu werden, wodurch eines der wichtigsten magischen Ämter des Kontinents endlich wieder frei wird...

    Währenddessen dürfte dann auch gerne die Uled ash´Shebah mit ihren Umtrieben fortfahren, um vielleicht die von Famburasch erwünschten Veränderungen am Drachenei vorzunehmen.

    Außerdem wünsche ich mir mehr Shakagra! Die dürfen im Norden ordentlich Terz machen, und geben damit den Nivesen endlich mal was zu tun.


    Außerspielerisch wäre die Frage, wie viel Macht wir den jeweiligen Göttern geben sollen, damit das Spiel einen Nutzen und keinen Schaden daran hat.

    So begrüße ich sehr den Aufstieg Ifirns, sie ist einfach die spielbare Firun. Oder auch den von Zakkarus angesprochenen Wandel Borons. Oder die Erschaffung Swafnirs.

    Bereichern Marbo, Kor, Numinoru, Mada usw. das Spiel? Oft habe ich den Eindruck, sie halten einfach nur als Zugeständnisse an Powergamer her. Vampire für DSA - Marbo, kein Problem. Düstere Tiefsee aber nicht gleich richtig Böse - Numinoru! Kloppen ohne Ende - Kor! Es fehlt Profil, weil viele Aspekte schon belegt sind.

    So klemmt sich der Kor in eine Ritze zwischen Rondra und Belhalhar, N. zwischen Efferd und Charypta. Wo ist Platz für Shinxir?

    Wie gesagt, ich finde ihn zu "Sandalenlastig für MEIN Aventurien".

    Also Kor ist definitiv nicht zu sehr eingeklemmt zwischen Rondra und Belhalhar - sondern eine schöne Bereicherung. Numinoru ist nicht Thema dieses Fadens. Ob Shinxir noch Platz findet? Wir werden sehen. Ich bin gespannt. Bisher haben neue Götter (oder generell: Neue Informationen) in unserer Gruppe zu neuen Konzepten geführt. Das ist schön.

    Das Thema kam im Rondra, Kor, Shinxir-Faden auf: Wie gut passen die ,,neuen" Götter in die bestehende Götterlandschaft? Sind Sie eine sinnvollere Erweiterung? und auch die erste Frage ist interessant: Wie mächtig sollten die neuen Götter sein/werden? Bedrohungen aus dem Schatten oder große Organisationen, die die etablierten Kirchen herausfordern können?

    Ich finde eigentlich den teilweise etwas dunkleren Touch der neuen Götter erfrischend. Numinoru mag Pläne so tiefgründig wie das Meer hegen, aber auch Efferd ist kein Kind von Unschuld (schließlich ist es die Unberechenbarkeit seines Zorns, die viele Menschen überhaupt zu Numinoru treibt).

    In der Tat fände ich es ( wie bereits hier dargestellt) toll, wenn jeder der Zwölfe einen oder mehrere Widersacher bekäme. Diese Widersacher brauchen dann natürlich ein klares Profil, etwas womit sie sich von den bisherigen Göttern abheben können. Meinetwegen müssen es aber auch nicht immer Vampire sein...

    Wie seht ihr das?

    Edit: Damit keine Verwirrung aufkommt- ursprünglich hieß der Faden ,,Neue Götter- Bereicherung oder Lückenquetscher", die Bezeichnung ,,aufstrebende Götter" trifft den Kern der Sache aber besser, weshalb ich den Namen geändert habe. Auf den ursprünglichen Threadtitel wird aber in vielen Beiträgen Bezug genommen.

    Ich fürchte, ich stelle mir einfach zu viele/die falschen/unwichtige Fragen, aber ich bin mit euren (sehr guten Antworten) irgendwie immer noch nicht zufrieden... lasst mich nochmal einhaken:

    Mit Marbo, Numinoru und Chrysir als neue Götter habe ich eigentlich alle kein Problem, und ich wäre jetzt auch nicht per se dagegen, dass Shinxir eine größere Rolle zugestanden bekommt (obwohl ich überzeugter Rondrianer bin). In seiner jetzigen Form empfinde ich Shinxir aber als nicht wirklich ,,göttlich". Seine Prinzipien klingen für mich einfach zu viel nach ,,Staats-religion"- nicht im religionspolitischem Sinne, er klingt wie ein Gott, den sich ein Feldherr oder ein Politiker gebastelt hat, weil er halt praktisch ist- Shinxir hat keine Ecken und Kanten, die Begründung dafür, dass er die Gemeinschaft schätzt, ist, dass er die Gemeinschaft für das effektivere Kampfsystem hält als starke Einzelkämpfer- und das ist mir viel zu weltlich. In diesem System steht Shinxir für mich schlichtweg für einen (für mich) abstoßenden militärischen Utilitarismus.

    Shinxir ist kein Gott des Utilitarismus. Die Gemeinschaft ist auch nicht Mittel zum Zweck und geschätzt, weil effektiv, sondern sie ist der Zweck, dem anderes unterzuordnen hat. Mit anderen, die Teil der gleichen Gemeinschaft sind, wird gekämpft, um sich gegenseitig und die, die sonst noch dazu gehören, zu schützen.

    Nun schätzt und fördert Shinxir zwar Strategie und Taktik, Disziplin und Formationen weil all dies zum gemeinsamen Kampf gehört, weit mehr als den Zweikampf. Das macht ihn aber nicht zum Gott der Offiziere und Feldherren, weil diese eben oft von den Soldaten separat leben und nicht wirklich mit ihnen als enge Gemeinschaft agieren. Nur wenn ein Offizier mit den einfachen Kämpfern Kamaraderie lebt und sich als Teil eines größeren Ganzen fühlt, kann er auf Shinxirs Wohlwollen hoffen, jemand, der Soldaten als Werkzeuge betrachtet, ist hier völlig fehl am Platze.

    Da liegt bei mir das Problem: Warum schätzt Shinxir die Gemeinschaft theologisch betrachtet?

    Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich bin mir der Sinnlosigkeit des Unterfangens, pseudowissenschaftliche Methoden an Fantasy-Göttern erproben zu wollen sehr wohl bewusst :P . Aber bei den fast allen anderen Dsa-Göttern kam ich beim Nachdenken irgendwann an den Punkt, wo ich die Prinzipien der Gottheit anhand von ein oder zwei Prinzipien aufschlüsseln und mehr oder weniger erklären konnte: Bei Rondra geht es um den Helden, sowohl in Hinblick auf die Fähigkeiten, nach Verbesserung seiner Fähigkeiten zu streben und die Schwachen zu schützen, als auch um seine innere Stärke, nicht selbst zu einem Monstrum zu werden, das Inhumane zu humanisieren. Bei Travia geht es um jede Art von Verbundenheit, um die wunderbaren zwischenmenschlichen Beziehungen, die zwischen Familien, Freunden, Eheleuten und sogar Fremden entstehen können- und wie sehr es wehtut, wenn diese Bänder zerrissen werden. Die starken Wertevorstellungen der Travia-Geweihten sollen verhindern, dass genau das geschieht.

    Um zu Shinxir zurückzukommen: In meiner Gleichung ordnet Shinxir den Kampf der Gemeinschaft unter, aber jedes mal komme ich an den Punkt, an dem ich mich frage, warum Shinxir die Gemeinschaft schätzt? Um ihrer selbst Willen? Das glaube ich nicht, es würde ihn zu einer bloßen Traviakopie machen, noch dazu finde ich es in seinen anderen Aspekten (insofern ich sie übersehe) nicht wieder. Daher kam ich zum Schluß, dass Shinxir ein utilitaristischer Gott ist.

    Zum letzten Satz, den ich zitiert hatte: Da liegt für mich ein innerer Widerspruch im Shinxirglauben. Der Offizier soll sich mit seinen Soldaten verbrüdern, einer von ihnen werden.. und sie dann doch opfern, wenn es gilt, einen Bauern zu opfern, um die Dame matt zu setzen?

    So begrüße ich sehr den Aufstieg Ifirns, sie ist einfach die spielbare Firun.

    Finde ich auch besser, als das Weichspülen von Firun (die andere Option).

    Wobei Firun möglichwerweise dann der milden "Tochter" weichen muss.

    Was gerade z.B. in Tobrien auch schon passiert- siehe Aventurischer Bote.

    Selbstüberwindung: Trotz Verletzung Zähne zusammenbeißen, aufstehen und die Reihen schließen. Das sichert nicht nur das eigene Überleben, auch das der ganzen Reihe!

    Gehorsam & Disziplin: Alle Landwehrmänner und -frauen halten ihre Position! Das sichert nicht nur das eigene Überleben, auch das der ganzen Reihe!

    Das war bestimmt nicht so gemeint, Grumbark, aber angesichts der millitärischen Realität eines Landwehrsoldaten schon etwas zynisch: Diese Menschen sind dazu da, zu sterben. Das Einzige, was ihr Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit rettet wäre das Weglaufen, Spieß ins Gras und weg. Die Landwehr ist dazu da, die wichtigeren Truppenteile wie zum Beispiel die Ritter zu schützen- auf Kosten ihres eigenen Lebens, sie sind lebende Schilde. und auch in einer shinxirgefälligen Strategie stehen sie genau da, wo sie sonst auch stehen- auf verlorenem Posten.


    Sollte das eigentlich ein Grund sein, Shinxir abzulehnen? Vermutlich nicht, aber es zementiert meine Abneigung dagegen, ihm Raum anstatt interessanterer Kriegsgötter wie Kor oder Brazoragh zu geben- mit Shinxir ist schlichtweg keine tatsächlich philosophische Auseinandersetzung möglich wie z.B. selbst mit einem Belhalhar-Paktierer- du kannst dich höchstens mit ihm über Militärtaktik unterhalten.

    Danke für die ehrliche Antwort.

    Ich weiß nicht, ob man mit einem Ork-Häuptling (die als Brazoragh nah gelten) auch ohne Weihe besser philosophieren kann, als mit einem Offizier.

    Mir persönlich wäre der Offizier lieber... Und es gibt mehr als Militärtaktik: Disziplin (Selbstdisziplin), Überwindung und Athletik. Grade die Athletik nimmt viele Menschen mit, die sonst keine Gott haben.

    Brazoragh hat auch einen menschlichen Kult, aber ja, mit dem Ork-Häuptling lässt sich vermutlich tatsächlich schlechter diskutieren als mit dem Shinxiriten ^^ .

    Für die Athletik gibt es aber durchaus schon eine Göttin: Rondra ;)! Deren Aspekte (Fairness, etc) lassen sich nämlich auch sehr gut hier anwenden.

    Ich hoffe, ich schreibe nicht in zu abstrakten Symbolismen, vielleicht könnt ihr mein gedankliches Chaos etwas glätten ;( :) .

    Hallo liebe Orkis,

    das Thema des Threads ist, was im Thread-Titel steht, der Unterschied zu ähnlichen Fäden besteht aber darin dass es hier mehr um Wünsche als um Spekulation bezüglich des Metaplots gehen soll, ein bisschen so wie der Produkte-Wünsch-Thread, nur halt für Metaplot-Stränge. Wenn ein paar Vorschläge zusammenkommen, könnte man zum Beispiel eine Umfrage erstellen.

    ich denke, dass die Dopplungen zu anderen Fäden nicht zu groß sind, aber im Zweifelsfall beuge ich mich natürlich @Schattenkatzes Urteil :saint: ...

    Und bevor es aufkommt, ja ich weiß, Arivor...

    Ich hätte gern eine Zwergenkampagne um Umrazim. So wie Simyala für Elfen. Das wäre echt toll, wenn sich da mal jemand dran wagt.

    Nach drei Hochelfenkampagnen denke ich gönnen selbst wir Elfenfans den armen Zwergenspielern auch mal eine eigene Kampagne, und gerade, wenn man vielleicht nochmal ein paar der mystischeren Zwergenplots ( Aufbau des Brilliantzwergenreichs, Xenos von den Flammen, Rolle ingerimms/Angroschs im Sternenfall) mit einbaut kann ich mich sehr gut damit anfreunden.. aber danach bitte wieder was zu Elfen 8) :elfzaubert :

    Und wenn wir schon bei Kampagnenwünschen sind: Ich wünsche mir eine Kampagne um die sieben Simia-Flammen und die Rolle der alten Völker der Elfen und Zwerge im Karmakorthäon! Erstarke Licht des Simia!

    Ich kam leider jetzt eine Weile nicht mehr dazu, selbst zu kommentieren, deshalb versuche ich mich jetzt mal, der großen Streitpunkte anzunehmen:

    So klemmt sich der Kor in eine Ritze zwischen Rondra und Belhalhar, N. zwischen Efferd und Charypta. Wo ist Platz für Shinxir?

    Bei den Leuten, die auf dem Schlachtfeld stehen, aber weder Ruhm und Ehre suchen noch den Rausch des Kampfes sondern die dies nur tun, weil es eben ihre Pflicht ist und die in einem Stück nach Hause kommen wollen. Der/die typische Landwehrmann/frau kann weder mit Rondra noch mit Kor sonderlich viel anfangen. Der/Die Stadtgardist/in auch nicht.

    Famburasch hat es schon angesprochen, aber genau diese Lücke füllt Shinxir nicht: Die Landwehr (und ich würde glauben, auch die meisten Stadtgardisten) stehen nicht im Feld, weil es ihre ,,Pflicht" ist- sondern weil sie müssen. Weil ein vom Feudaladel institutionalisiertes System sie nun mal zwangseingezogen hat. Diese Menschen sind auch weiterhin mit dem Glauben an Travia oder Phex 8der sie hoffentlich heil wieder zurück auf den heimischen Acker bringt) gut bedient, Shinxir ist nicht ihr Herr. In das Horasreich passt er dafür umso besser, mit seinem starken Patriotismus- auch hier aber eher zu den Offizieren, Berufskämpfern und zu patriotischen Politikern.

    Mokosche, die Göttin der Norbaden ist eine Bienengöttin und Bernstein ist ihr genauso heilig, wie Praios. Bienen sind Insekten und niemand stört sich daran... aber plötzlich, wenn Rondra wackelt (was ich spannend finde), ist Shinxir ein Insektengott und es heißt: pfui deibel (spuckaus)? Das erschließt sich mir nur schwer/ teiweise /nicht.

    Genauso göttlich wie Kor, Swafnir, Rondra und Mokorscha ist Shinxir. Oder Chrysir. Oder Nouminouru.

    Woher komt die Ablehnung? Vor Angst? Das wäre für mein Verständnis noch zu klären.

    Mit Marbo, Numinoru und Chrysir als neue Götter habe ich eigentlich alle kein Problem, und ich wäre jetzt auch nicht per se dagegen, dass Shinxir eine größere Rolle zugestanden bekommt (obwohl ich überzeugter Rondrianer bin). In seiner jetzigen Form empfinde ich Shinxir aber als nicht wirklich ,,göttlich". Seine Prinzipien klingen für mich einfach zu viel nach ,,Staats-religion"- nicht im religionspolitischem Sinne, er klingt wie ein Gott, den sich ein Feldherr oder ein Politiker gebastelt hat, weil er halt praktisch ist- Shinxir hat keine Ecken und Kanten, die Begründung dafür, dass er die Gemeinschaft schätzt, ist, dass er die Gemeinschaft für das effektivere Kampfsystem hält als starke Einzelkämpfer- und das ist mir viel zu weltlich. In diesem System steht Shinxir für mich schlichtweg für einen (für mich) abstoßenden militärischen Utilitarismus.

    Sollte das eigentlich ein Grund sein, Shinxir abzulehnen? Vermutlich nicht, aber es zementiert meine Abneigung dagegen, ihm Raum anstatt interessanterer Kriegsgötter wie Kor oder Brazoragh zu geben- mit Shinxir ist schlichtweg keine tatsächlich philosophische Auseinandersetzung möglich wie z.B. selbst mit einem Belhalhar-Paktierer- du kannst dich höchstens mit ihm über Militärtaktik unterhalten. Die Aktionen eines archetypischen Shinxirgeweihten folgen keinem Ethiksystem, das moralische Konflikte aufwerfen könnte/dürfte- der Einzelne steht für die Vielen ein, was zum Wohl der Vielen unternommen wird, ist gut- simple Arithmetik.

    Das ist allerdings erstmal nur meine Sicht, und ich habe keine Primärquellen zu Shinxir, ich lasse mich also gerne von den Shinxiriten hier im Forum vom Gegenteil überzeugen ;) .

    Außerspielerisch wäre die Frage, wie viel Macht wir den jeweiligen Göttern geben sollen, damit das Spiel einen Nutzen und keinen Schaden daran hat.

    So begrüße ich sehr den Aufstieg Ifirns, sie ist einfach die spielbare Firun. Oder auch den von Zakkarus angesprochenen Wandel Borons. Oder die Erschaffung Swafnirs.

    Bereichern Marbo, Kor, Numinoru, Mada usw. das Spiel? Oft habe ich den Eindruck, sie halten einfach nur als Zugeständnisse an Powergamer her. Vampire für DSA - Marbo, kein Problem. Düstere Tiefsee aber nicht gleich richtig Böse - Numinoru! Kloppen ohne Ende - Kor! Es fehlt Profil, weil viele Aspekte schon belegt sind.

    So klemmt sich der Kor in eine Ritze zwischen Rondra und Belhalhar, N. zwischen Efferd und Charypta. Wo ist Platz für Shinxir?

    Wie gesagt, ich finde ihn zu "Sandalenlastig für MEIN Aventurien".

    Also Kor ist definitiv nicht zu sehr eingeklemmt zwischen Rondra und Belhalhar - sondern eine schöne Bereicherung. Numinoru ist nicht Thema dieses Fadens. Ob Shinxir noch Platz findet? Wir werden sehen. Ich bin gespannt. Bisher haben neue Götter (oder generell: Neue Informationen) in unserer Gruppe zu neuen Konzepten geführt. Das ist schön.

    Interessant, wollen wir das Thema ,,Neue Götter-Bereicherung oder Lückenquetscher?" vielleicht in einem separaten Faden weiter verfolgen?

    Aber, aber, lieber Ork, da muss ich ein bisschen widersprechen :zwerghautelf: :

    Viel schlimmer sind die Monotheistischen Glauben: Dazu gehören insbesondere: Rastullah und der Namenlose! Denn sie wollen alleine stehen und verbieten damit quasi alles anderen Götter.

    Nur dazu: Bei weitem nicht alle Rastullah-Gläubigen lehnen die Existenz der Zwölfe (und anderer Götter) ab, manchmal sind sie Entitäten, die ihm seinen Platz neiden, aber genauso sind einige Götter als Frauen Rastullahs in den Rastullah-Glauben assimiliert worden. Auch hebt er sich im Anspruch auf alleinige Gültigkeit jetzt nicht so stark vom Zwölfgötterkult mit dem Silem-Horas-Edikt ab- was verehrt werden darf, steht da drin, der Rest ist ein Fall für die Inquisition oder wurde in Form von Synkretismen oder Mischkulten assimiliert. Rastullah ist nicht mit dem Namenlosen zu vergleichen!

    Liebe Brüder im Geiste fragt euch also: Warum ist euch Shinxir ein Dorn im Auge? Erkennt ihr damit nicht gleichzeitig die Schwäche Rondras an? Glaubt ihr nicht, dass Rondras Recken eines Seite an Seite mit den Recken Shinxirs für ein gemeinsames Ziel stehen können? Verneint nicht die Vergangenheit. Damals konnten die LEgionen des Shinxir und denen des Branja und Ronrda zusammen gegen einen Feind kämpfen. Was in der Vergangenheit ging, wird auch in der Zukunft möglich sein.

    Interessant, an welches konkrete Beispiel hattest du da gedacht? Ist das Beispiel aus Myranor?

    Aber all die Götter haben eines gemein: Sie sein götter der Gemeinschaft, die größtenteils, trotz ihrer Wiedersprüche miteinander für Aventurien kämpfen.

    Vielleicht am Ende des Kosmos, aber jetzt ist erstmal Karmakorthäon, und das heißt, jeder Gott ist sich selbst der nächste, und dabei sind auch Kollateralschäden erwünscht:

    Spoiler Havena/Siebenwindküste

    In Havena stärkt der Kult des Numinoru den Kult der Allesverschlingerin, um die Efferdkirche zu schwächen.

    Naja, im maraskanischen Glaubenskreis etwa gehen die Gläubigen davon aus wiedergeboren zu werden. Mit einem Paradis können die nix anfangen. Im Kulturkreis der Mohas sieht es ganz ähnlich aus. Ein Paradis ist also kein Muss um ein erfülltes bzw. erfüllendes Glaubensleben zu haben. Wie das bei Shinxir aussieht? Vielleicht könnte da jemand was dazu sagen, der zugriff auf Myranische Götter hat?

    Die von dir zitierten Glaubenssysteme sind aber auch ganz anders gestrickt als Shinxir, und bilden nicht seit Jahrtausenden eine Parallelgesellschaft in den Kernlanden des zwölfgöttlichen Glaubens.

    Zudem ist das ,,Glaubensleben" und das materielle Leben des Shinxirgläubigen unmittelbar miteinander verbunden- der ,,typische" Shinxirgläubige wird/will sterben, indem er sich auf dem Schlachtfeld opfert, um damit den Sieg zu sichern. Sein ,,Heil", theologisch gesprochen, liegt nicht in der Annäherung an ein metaphysisches Prinzip, was die Maraskaner ja letztlich mit dem Stellen der 64 Fragen des Seins erreichen wollen, sondern darin, dass er ein guter Soldat ist und seine Pflicht erfüllt- darin liegt die Nähe zu seinem Gott. Es ist also vielleicht nicht zwingend so, dass Shinxir-Gläubige eine Paradieses-Vorstellung entwickelt haben, aber ich halte es doch für wahrscheinlich- denn wo bestünde sonst, in Shinxirs Augen, der Unterschied zwischen dem Gottgefälligen und dem, der seine Gebote nicht achtet?