Deine Analyse läuft der Sprachgestaltung des Textes direkt entgegen- denn die Satzglieder sind nicht nur exakt deiner Priorisierung entgegnengesetzt angeordnet, ,,Schöpfung" wird außerdem mit der zusätzlichen Beschreibung ,,letzlich auch" beschrieben: Letzlich kommt von letztens, zuletzt (womit sich für mich auch die mögliche Argumentation erledigt hat, dass es sich um eine Klimax handelt)- die Bewahrung der Schöpfung steht also ganz am Ende der Prioritätenliste des durchschnittlichen Gottes, gefolgt vom eigenen Pantheon, wenn das nicht den eigenen Platz gefährdet- tatsächlich scheinen zum Beispiel Tairach und Brazoragh zusammenzuarbeiten, wenn man bedenkt, dass beide dem Aikar Karma verleihen.
das Wörtchen "letztlich" muss auch nicht "zu letzt" bedeuten, die grammatische Definition lautet eher "schließlich".
Letzlich im Duden: Dein ,,schließlich" ist entweder ein schlussfolgerndes schließlich (in gewisser Weise machen die Götter das auch, was sich indirekt aus den anderen Punkten ergibt), oder ein ,,schließlich", das sich von ,,Schluss" ableitet. Das entspräche meiner Deutung, so oder so ist es aber kein bestätigendes/bestärkendes ,,schließlich", sondern eher ein relativierendes.
Deine Analyse läuft der Sprachgestaltung des Textes direkt entgegen- denn die Satzglieder sind nicht nur exakt deiner Priorisierung entgegnengesetzt angeordnet, ,,Schöpfung" wird außerdem mit der zusätzlichen Beschreibung ,,letzlich auch" beschrieben: Letzlich kommt von letztens, zuletzt (womit sich für mich auch die mögliche Argumentation erledigt hat, dass es sich um eine Klimax handelt)- die Bewahrung der Schöpfung steht also ganz am Ende der Prioritätenliste des durchschnittlichen Gottes, gefolgt vom eigenen Pantheon, wenn das nicht den eigenen Platz gefährdet- tatsächlich scheinen zum Beispiel Tairach und Brazoragh zusammenzuarbeiten, wenn man bedenkt, dass beide dem Aikar Karma verleihen.
Meine Analyse läuft der Sprachgestaltung nicht weiter entgegen als die deine, nennt doch die Textstellen zuerst und zuforderst den Erhalt des herrschenden Pantheons als oberste Priorität. Ein Pantheon kann sich aber über die Grenzen der Götterfeste hinaus erstrecken,du aber priorisiert in deiner Interpretation die Stelle "um ihren Platz in der Götterfeste Alveran[...]"
Gut, das stimmt, in Kontext mit anderen Textstellen (die ich genannt und zitiert habe) verliert diese Priorisierung allerdings bereits wieder an Aussagekraft. Die Zwölf arbeiten momentan insofern weitestgehend zusammen, dass sie das Silem-Horas-Edikt aufrechterhalten, das es Kulte anderer, aufstrebender Götter behindert, insofern (und in Fällen wie dem oben zitiertem Khomkrieg oder der Quanionsqueste) mögen sie sich tatsächlich helfen.
Das kannst du gerne machen, aber es gibt zumindest Foreshadowing und einzelne Textstellen, die Hinweise darauf geben, wie sich das Karmakorthäon ,,anfühlen" soll.
Wie soll es sich denn deiner Meinung nach anfühlen?
Meiner Meinung nach ist z.Z. ein Siegeszug die inneraventurische gemeine Stimmung.
Barbarad und seine Erben sind so gut wie besiegt und viele Splitter der Dämonenkrone gesichert oder gar zerstört. Das Neue Reich hat die Answin Krise, den Albernia-Nordmarken-Konflikt und 2 Orkenstürme überstanden und:
"Ein Sternbild strahlt deutlich heller als zuvor am Himmel über Aventurien: Der Held. Der Kontinent erlebt eine neue Heldenzeit - darin sind sich zum ersten Mal seit Jahrtausenden Menschen wie Zwerge einig." (Av. Almanach S. 230)
Das Karmakorthäon fühlt sich inneraventurisch sicher nicht wie ein Zerissenes 12G Pantheon an, von dem wir nichtmal wissen ob es wirklich so existiert, wie ihr Kult es darstellt.
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Wühlen wir doch mal ein bisschen: ,,Eine Weltzeitwende bringt für Aventurien, vielleicht sogar die ganze Welt, eine Zeit des Umbruchs, der Gefahren und der Unwägbarkeiten mit sich." Almanach S.104).
,,Seit dem Sternenfall, hat sich der Himmel über Aventurien nachhaltig verändert. Dieser Umstand sorgt allenthalbe, vor allem aber bei Gelehrten und Mystikern, für große Sorge, denn die meisten Aventurier betrachten den Himmel als Spiegel des Wirkens von Götter und Unsterblichen." ( S. 105.)
Grundsätzlich wird das Karmakorthäon (insbesondere unter den Zeichen des Sternenfalls) also schonmal als eine Zeit des Umbruchs angesehen- und es ist begründet, davor Angst zu haben!
Zu deiner konkreten Argumentation mit dem Sieg des Mittelreichs über die Schattenlande: ,,Ein Großteil der Schattenlande ist mit dem Fall des Heptarchen Helme Haffax endgültig Vergangenheit, doch der Sternenfall wirft inzwischen einen neuen, sehr viel größeren Schatten auf Aventurien." (Almanach, S. 229)
Dein Zitat vom Ende des Geschichtskapitels des Almanachs stellt im Übrigen auch keinen Widerspruch zu meinen Ausführungen dar- denn Helden braucht man immer in der Finsternis, in der dunklen Zeit, in der sie sich gegen das Böse stellen, und nicht primär, wenn sowieso gerade alles gut geht. Die Theaterritter (die mit der letzten Heldenzeit in Verbindung gebracht werden) kamen auch nicht zu einer Zeit, wo alles prima und hoffnungsvoll war- sondern in der dunklen Stunde, in der die Goblins über das liebliche Feld herfielen.
Dazu kommt noch:
MI Zeit ab Rahja 1039
Noch im selben Monat, in dem die Kaiserin gegen Haffax zieht, um damit die Zeit des Schreckens zu beenden, wird Arivor zerstört-durch einen Stern (Unheil über Arivor)! Währenddessen liegt der Horas in einem unnatürlichen Schlaf, von dem die einfache Bevölkerung munkelt, er stünde in einem engeren Zusammenhang mit dem Sternenfall (Bote 186). Gleichzeitig fällt der Fürstkomtur höchstselbst mit seine verderbten Macht in Perricum, die Macht des blutigen Mordbrenners selbst wirkt in Rondras Stadt, das Schwert der Schwerter stirbt- die Macht Rondras wirkt erschüttert(Der Schattenmarschall). Erst vor kurzem wurde außerdem Notmark durch uralte Magie weitflächig zerstört (Der grüne Zug). Die Sterne, für die gläubigen Aventurier eine direkte Ausprägung der Macht der Götter, fallen todbringend vom Himmel oder verändern ihre Anordnung am Himmel (was Kulte, wie die des Namenlosen oder neuer Götter ausnutzen, profitieren sie doch von der Angst und der Ungewissheit). Aus dem Norden dringen ab Winter 1040 beunruhigende Geschichten über die Angriffe rätselhafter Elfen in schwarzen Rüstungen bis ins Mittelreich (Klingen der Nacht). In Albernia und auf den Zyklopeninseln spielen die Feenwelten verrückt, ganze Dörfer verschwinden spurlos (Siebenwindküste, Bote 192). Im Jahr 1042 bricht die Organisation der ,,Purgatorii Caeli Chartarum" im Horasreich in die Häuser von Sternkundlern ein, um alte Sternenkarten zu zerstören.(Bote 194) Viele Geweihte sind verunsichert, seitdem ihre Karmaenergie anders fließt.
Das kannst du gerne machen, aber es gibt zumindest Foreshadowing und einzelne Textstellen, die Hinweise darauf geben, wie sich das Karmakorthäon ,,anfühlen" soll.
Wie soll es sich denn deiner Meinung nach anfühlen?
Meiner Meinung nach ist z.Z. ein Siegeszug die inneraventurische allgemeine Stimmung.
Barbarad und seine Erben sind so gut wie besiegt und viele Splitter der Dämonenkrone gesichert oder gar zerstört. Das Neue Reich hat die Answin Krise, den Albernia-Nordmarken-Konflikt und 2 Orkenstürme überstanden und:
"Ein Sternbild strahlt deutlich heller als zuvor am Himmel über Aventurien: Der Held. Der Kontinent erlebt eine neue Heldenzeit - darin sind sich zum ersten Mal seit Jahrtausenden Menschen wie Zwerge einig." (Av. Almanach S. 230)
Das Karmakorthäon fühlt sich inneraventurisch sicher nicht wie ein Zerissenes 12G Pantheon an, von dem wir nichtmal wissen ob es wirklich so existiert, wie seine Kulte es darstellt.
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Du ignorierst mit sehr großer Hartnäckigkeit das Zitat von Mharbal al´Tosra aus dem Almanach- selbst wenn die Zwölf immer noch als Pantheon agieren, diese Zusammenarbeit bekommt scheinbar Risse, wenn selbst ein Geweihter, auch ein hochrangiger, zu diesem Schluss kommen kann. Auf S.241 macht die Hand des Namenlosen, Arraloth Westfal, eine ähnliche Bemerkung:,, Das Chaos drängt durch die Sternenleere und die Zwölfe hadern mit sich selbst."
Und wenn du mich schon nach meinem ,,Gefühl" fragst:
Den Weisen Aventuriens, und selbst manchen, die nicht zu ihnen gehören, dämmert, dass sie nur die Feinde, die sie sehen konnten gegen solche eingetauscht haben, die sie aus den Schatten belauern, die sie nicht sehen können, dass es mehr, neue Akteuere gibt, die ihre Figuren in Stellung bringen- und niemand weiß, mit welchen Zielen. Warum verstecken sie sich sonst? Diejenigen, die dem gegenüber noch ahnungslos sind, starren sorgenvoll in den Himmel-mögen die Götter geben, dass sie nicht ins Kreuzfeuer geraten, denn das nichts so bleiben wird, wie es ist, was heute klar war morgen ungewiss sein wird, das kann jeder sehen, der in die Sterne schaut.
Edit: Sturmkind Selbstverständlich habe ich priorisiert, denn nicht alle Aussagen in einem fiktiven Fantasyuniversum können gleichwertig nebeneinander bestehen.
Ich würde ja gerne zu einem ,,irgendwie-haben-wir-alle-recht" kommen, das sehe ich aber schichtweg nicht, weil du, so kommt es mir vor, verschiedene Textstellen nicht in Zusammenhang mit anderen setzt, sondern immer nur einzeln interpretierst und daraus dann ableitet, dass es auch so und so verstanden werden kann, ohne auf die anderen Textstellen zu beachten. Dabei wäre es außerdem hilfreich, wenn du auch die anderen Zitate berücksichtigen würdest, die ich hier angegeben habe- sie sind nämlich durchaus für diese Frage relevant.