Beiträge von Praios-Paktierer

    @ Barbarossa:

    Das mit dem Monotheismus geht mit etwas einher, was ich mal in einem anderen Thread erzählt habe. Spieler, die atheistisch (und ich immer noch meine Zweifel habe, ob das wirkliche Atheisten oder eher Agnostiker waren, weil mir auf Nachfrage "Probleme mit der Amtskirche" geantwortet wurde) ausgerichtet sind und ihren Charakteren das gern auch mitgeben möchten. Und das mit einem Charakter, wo schon im Namen der Akademie die Allweise und die Löwin genannt werden. Wo also noch "stärker" an diese Zwei gemahnt wird. Von den PdL mal ganz abgesehen.

    Es wird niemanden in Aventurien geben, der sagt, dass er nicht an irgendein Götterkonzept glaubt. Dafür sind die Götter viel zu omnipräsent.

    Und ja, das andere Phänomen hatte ich auch schon. Als Inquisitor, der von einem Rondrianer gesagt bekam: "Ihr könnt mir mit Praios gestohlen bleiben, ich glaube sowieso nur an Rondra!" Herzlichen Dank an dieser Stelle an meine Mitspielerin, die als SC-Rondrageweihte da doch für Ordnung sorgte. Ansonsten hätte mein Spezi den Rondirianer vermutlich als Ketzer verbrennen lassen. < Konsequenz, auch in Aventurien, wichtig.

    welche Konstrukte in diese Welt passen und welche nicht.

    Nicht passen:

    Nonkonformismus: Mir doch egal, dass da ein Adeliger/Geweihter ist. Der ist ein blöder Hund, der meinem Charakter nichts zu sagen hat, und das sagt mein Mittelreicher dem jetzt auch!

    Feudalreich mit Ständehierarchie, das haben eigentlich alle aventurischen Gesellschaften, die meisten mit Geburtsrecht, ein paar wenige darauf aufgebaut, wofür man sich qualifiziert hat. In allen 12-göttlichen Gegenden hat Praios die Stände so gewollt und so geschaffen. Man lernt, in einer solchen Gesellschaft aufwachsend, dass es so richtig ist und nicht anders sein kann.

    Aber irdisch-moderne Einflüsse besagen gerne, dass dass der eigene Charakter sich eher nicht weit unten in der Menge befindet, nicht eine Menge über ihm steht, dass man Höherstehenden ohne Konsequenzen sagt, was man von ihnen hält, denn alle sind gleich, und Atheisten gibt es.

    Danke für diesen Beitrag, liebe Schattenkatze!

    Diese "Daimokratie"-Bewegungen (von Spielerseite aus) sind mir auch schon ein paar Mal begegnet. Und das nicht nur bei DSA. "Vampire" wäre auch so ein Setting, wo es eben NICHT um demokratische Strukturen geht. Ich schweife ab...

    Ich fände es schon schwierig, wenn man vor dem Baron steht, der zu Ehren der Helden ein Festmahl mit allen möglichen Leckereien ausrichtet (und dafür auch ein paar Kühe, Schweine, sonstiges) ihr Leben lassen mussten, dann diesen brüskiert und sich sicherlich nicht gerade beliebt macht. Der hat vielleicht nur ein paar Weiler unter sich, ist aber der von Praios eingesetzte Herrscher.

    Im Übrigen: warum spiele ich dann überhaupt Rollenspiel, wenn ich versuche, moderne Strukturen und Strömungen da in ein Setting zu importieren, das dafür nicht ausgelegt ist? Sogar die Thorwaler, die wie die besten Kumpels (tm) daher kommen, werden sicherlich nicht sofort jeden Fremdling sofort mit offenen Armen in ihrer Mitte begrüßen. Schon gar nicht, wenn es um Magier oder so geht.

    Die Kunst des Rollenspiels besteht doch auch daraus, etwas anderes zu spielen als man selbst ist.

    Aber das ist das Schicksal von (fast) jedem Chor, den ich kenne und mit dem ich schon gearbeitet habe: viele Soprani und Alti, aber leider wenig Tenori und Bassi.

    Wieso ist das so?

    Keine Ahnung. Aber es ist wirklich auffällig. Frauen sind manchmal eher die Diven - liebevoll gemeint! Als ich zur Schule ging, gab es auch wenig Männer im Schulchor - außer mir. Ich möchte übrigens explizit den Opernchor und Extrachor des Theaters ausnehmen von meiner Behauptung. Da halten sich die Verhältnisse die Waage.

    ^Anmerkung zu obrigem Post: Ich hätte gern den Tenor mitgesungen, glaube ich. Der war nämlich manchmal ein bisschen dünn, und ich bin ein Tenor (1. Tenor in der Stimmgruppe Tenor)..

    Aber das ist das Schicksal von (fast) jedem Chor, den ich kenne und mit dem ich schon gearbeitet habe: viele Soprani und Alti, aber leider wenig Tenori und Bassi.

    Jungs, traut euch! Und wenn es "nur" der Kirchenchor der Gemeinde ist.

    "The Messiah" - Georg Friedrich Händel

    In einer Aufnahme, wo meine Schwester (Sopran), mein Neffe (Bass) und mein Schwager (ebenfalls Bass) mitgesungen haben.

    Letztes Jahr im Anneliese Brost Musikforum zur Aufführung gelangt (ich war dabei).

    Dirigent des Orchesters, des Chors und der Solisten: Jon Lidfors.

    Chöre: Philharmonischer Chor Bochum, Sheffield Philharmonic Chorus

    Orchester: Bochumer Sinfoniker

    Solisten:

    Siri Karoline Thornhill, Sopran

    Franziska Gottwald, Alt

    Colin Balzer, Tenor

    Tobias Berndt, Bass

    Wir spielen tatsächlich 1:1. Wenn wir beiden Zeit haben per Chat, aber momentan eher per Mail. Die Mails haben dann natürlich entsprechende Tags, wo und wann man sich befindet. Wir sind zum Beispiel für eine Sache in der Zeit gesprungen, können aber jederzeit zurückgehen. Und Ereignisse, die vor ihrem ersten Treffen passiert sind, haben einen Effekt auf das, was da gerade passiert.

    Nein, die Ereignisse von 1615 bis 1647 haben wir nicht gespielt, wäre aber rein theoretisch und praktisch möglich..

    Wir haben in der Gegenwart angesetzt. An dem Abend, als sie sich getroffen haben. Momentan ist er, wenn er die Zeit dafür findet, so ein bisschen ein Erklärbär, was die Zeit angeht, die vor ihrem Treffen lag. Da die Ananasi Kunsthistorikerin ist - sie macht gerade ihren Master - kommt ihr das geballte Wisssen natürlich sehr gut zu pass, das der Magister mitbringt.

    Die Spielerin der Ananasi ist WOD sehr erfahren - und ich glaube, ich kann da ganz gut mithalten. Sie ist aber niemand, mit dem ich ihn als "Templer" gespielt habe. Wir schieben uns also gegenseitig die NPCs zu. Ja. Manuel hat ausdefinierte Paladine - sogar eine Katze, die er irgendwann vor 150 Jahren 'angefüttert' hat.

    Vor dieser Mini-Chronik habe ich ihn auf zwei verschiedenen RPG-Chats geschoben - und manches, was ich dabei erspielt habe, fließt in das jetzige Spiel mit ein.

    Ich wollte noch etwas zu Manuels "Charakter" sagen. Ein ziemlcher Machiavellist ("PIV"), aber sehr gläubig. Aber kein Monçada. Er hat meistens den passenden Bibelspruch oder eine Ajat (aus dem Koran) parat. Er sieht sich als verflucht, aber Gott liebt ihn, weil er existiert. Ein kainitischer Misantrop, der trotzdem einen Geistlichen seines Vertrauens hat (der nicht zum Sklaven wurde!), um mit ihm über die Bibel zu reden und zu sehen, wie der die Exegese betreibt. Tatsächlich hat Manuel ebenfalls ein wenig Ahnung von Shintō. Und er ist - wie sein Spieler - ein ziemlich guter Sänger. Spielt exzellent Klavier und ist tatsächlich auch in der Lage zu improvisieren.

    Kann ich tun.

    Manuel Ignacio Marqués de la Vega wurde in Córdoba im Jahre 1615 geboren und kurz vor Ende des 30-jährigen Krieges (im Dezember 1647) in Córdoba durch einen Lasombra arabischer Abstammung bekehrt, der ihn - ein wenig als Kontrapunkt zur katholisch-christlichen Ausrichtung seines Kindes - in Arabisch und den Islam einführte. Natürlich auch in kainitische Angelegenheiten und Gebräuche, wobei Manuel niemals Spatenkopf war. Vor Manuels Bekehrung starben viele seiner sieben Kinder, abgesehen von seinem ältesten Sohn, wodurch der Kardinal noch immer menschliche Nachfahren dort in Córdoba hat, die auch ein Landgut halten. Aber entgegen anderer andalusischer Gepflogenheiten ist die Haupteinkunft nicht die Pferdezucht, sondern ein Weingut. Manuel hat seinen ältesten Nachfahren, nachdem er bekehrt wurde, nie mehr wiedergesehen, weiß aber, dass der Sohn den Titel für sich reklamiert hat, den Manuel bis zu seinem "Ableben" geführt hat und sich auch immer noch so vorstellt.

    Albu Feira, so der Name des Erzeugers, übernahm dabei eine Praxis von seinem eigenen Erzeuger (einem alten Römer, der aus Gratianos Linie entstammt): sein "Sohn" bekam ein Schwert (ein römisches Gladius) und einen Ring zur Bekehrung geschenkt. Tatsächlich war Manuel als Adliger bereits ganz anständig als Fechter bekannt. .Der Römer selbst salbte Manuel, der sich durch unbedingten Willen zur Macht auszeichnet ("Path of Power and the Inner Voice") zum Templer. Aus der Zeit in Spanien hat Manuel auch einen Sklaven behalten, der ihm in heutigen Nächten noch immer dient.

    Viele Wege hat er bislang beschritten, die ihn auch in verschiedene Länder geführt haben, wobei es Manuel gut zu pass kommt, dass er verschiedene Sprachen spricht (und Gebärdensprache beherrscht, in der er sich mit seinem Sklaven 'unterhält', weil der Sklaven - klassisch für Lasombra-Ghoule - ein Sprechverbot hat, andere Sklaven allerdings dürfen durchaus sprechen). Inzwischen ist er aber seit geraumer Zeit in Washington, D. C. angekommen, wo er - vor dem letzten Palla Grande - Erzbischof war und sich zu dieser Gelegenheit zum Kardinal ernannte, nachdem er einen Bischof hingerichtet hat, der ihn zu verraten versuchte, was erfolgreich vereitelt wurde. In unserer "Chronik" gilt Washinton als Sabbat-Territorium, aber wir haben keinen Marcus Vitel im Plot. Tatsächlich hat Manuel auch einige Kinder in die Nacht geführt und die Tradition aufrecht gehalten, die er vom Römer übernommen hat. Beginnt die Nächte entweder mit einer Meditation oder einem Kirchgang, ist durchaus belesen und auch musikalisch, gilt auch durch seine Abstammung und seine Form der "Regentschaft" als Hardliner im Sabbat. Sein Avatar ist Jake Gyllenhaal, allerdings mit schwarzen Haaren und schwarzen Augen (Shadow Infestation). Und auch nicht der junge Jake aus "Donnie Darko", sondern etwas älter. Manuel trägt, damit er die "Stille des Blutes", die er für Washington ausgerufen hat, wahren kann, immer entsprechende Kontaktlinsen.

    Seine Gegenüber ist eine Ananasi, die ein wenig aus der Art geschlagen ist - absolut nett und liebevoll gemeint. Nicht missverstehen. Wo Manuel eher gefühlskalt (um nicht zu sagen eiskalt und grausam) ist, ist sie emotional, anhänglich - aber unmoralisch. Sie haben sich bei einem Kirchgang seinerseits kennengelernt, haben dann einen Clubbesuch gemacht - und sie versuchte, von ihm zu trinken. Da ihm aber ein Händler "Fortitude" gezeigt hat, war das nicht von Erfolg gekrönt. Man hat sich dann "ausgesprochen" - und er hat ihr, weil er 'verstanden' hat, dass es wenige von ihrer Spezies gibt, Obdach geboten. Freilich zu seinem Vorteil. Aber sie hat durchaus auch etwas von diesem Arrangement.

    Pläne der zwei beinhalten unter anderem das Studium ihrer Stammbäume, und da haben wir schon ein bisschen etwas geplottet, was sie da erwarten wird..

    Generell spielen wir die rev. ed. mit ein paar Hausregeln. Der Präsident ist der Präsident - keine Namen da. Lediglich auf klerikaler Seite habe ich mal Benedikt XVI. erwähnt, der für den Kainiten eins seiner Bücher signiert hat. Wie auch immer Manuel das geschafft hat... und ohne die Verräter an den Verborgenen zu bemühen.

    Mehr möchte ich nicht verraten.

    Ich habe Manuel schon früher gespielt -das erste Mal in einer Online-Chronik. Damals war er "nur" Templer, der nominell für einen Ventrue Anti-Erzbischof gearbeitet hat. Freilich war er da auch nicht so alt wie die jetzige Variante. Allerdings haben ein paar wirklich dumme Spieler-Aktionen damals dafür gesorgt, dass der Plan der SL (ich bin nach ein paar Spielen ebenfalls dort SL geworden, da hatte die vorherige SL das schon angedacht, *bevor* ich dazu kam), dass er Bischof von Rostok werden sollte, nicht aufging. Interessant in dieser Chronik war, dass Manuel der Urenkel des Kardinals war, der den Ventrue Anti eingesetzt hat. Das war aber der SL nur auf SL-Ebene bekannt, während die Spieler das nie erfahren haben. Auch der Ventrue Anti wusste nicht, wem sein "Bruder" wirklich diente. Ich habe für das jetzige Spiel seine Ahnenreihe ein wenig zusammengestrichen, so dass Manuel jetzt eine 7. Generation ist.

    Neugierde befriedigt? ;o)

    Ich mag das Feuer sehr gern. Weil auch Feuer immer wieder etwas Neues schafft.


    Und als Praios-Anhänger (und Medizinstudent im realen Leben) mag ich Hippokrates zitieren:

    "Quae medicamenta non sanant, ferrum sanat, quae ferrum non sanat, ignis sanat; quae vero ignis non sanat, insanabilia reputari oportet."

    Warum lässt du nicht den Gott eingreifen, der ihn mal ausgewählt hat? Sozusagen ein Gespräch zwischen "Lehrer" und "Schüler". Das könnte auch den Spieler zur Einsicht bringen.

    "Aus dem Spiel nehmen" - wo bleibt dann die rollenspielerische Herausforderung für den Spieler des Paladin?