Die Einsteigerbox ist tatsächlich eher was für Einsteiger. Mit der Region kann man jede Menge machen, um auch erfahrene Spieler & Charaktere zu unterhalten. Aber eben wieder mehr Aufwand für den SL.
Aber hier ist der Knackpunkt. Die hier gestellten Anforderungen schließen einander aus.
Die Anforderungen sind: Eine Kampagne, regional und ortsgebunden, viele Freiheiten für die Spieler und möglichst wenig Arbeit für die Spielleitung.
Fangen wir beim offensichtlichen Problem an. Freiheiten für die Spieler bedeutet Mehraufwand für den Spielleiter. Ein Spiel auf Schienen, bzw. ein gespielter Roman wo klar aufeinander folgende Szenen bis zum finalen Kampf abgearbeitet werden lässt sich leichter und vor allem umfangreicher mit Kartenmaterial, ausgearbeiteten NSC‘s und Stimmungstexten versehen, als ein freies Spiel. Vor allem wenn ihre Entscheidung auch Gewicht haben sollen.
Verhindern die Spieler zu Beginn den Diebstahl des Ritual-McGuffins sollte dies das Spiel ab dahin auf zwei völlig anderen Bahnen ablaufen lassen... oder die Bösewichte nehmen den Ersatz-McGuffin der und der Endkampf hat daher 2 Skelettkrieger weniger.
Ersteres kann man am heimischen Spieltisch und mit SL-Aufwand leicht machen. Letzteres ist halt eine Folge daraus, dass man eben nicht für alle Alternativeouten unterschiedliche Karten, Bilder, etc. ins Abenteuer packen kann.
In einer Kampagne ist das noch schlimmer, da die Spieler am Ende vom ersten Teil an dem Punkt sein müssen, an dem Teil zwei der Kampagne weitergeht. Möglichst so, wie das Abenteuer es will.
Solange man nicht an einem Ort ist, kann man das noch etwas freier gestalten. Man muss zum Beispiel keine Rücksicht darauf nehmen, dass die Helden im finalen Kampf gegen die Orks das halbe Dorf abgebrannt haben... oder schlimmer noch, dass sie entgegen der Abenteuervorgabe nicht geflohen sind, sondern gekämpft und dank unverschämten Würfelglück gewonnen haben.
Spätestens nach den ersten zwei-drei ortsgebunden Abenteuern einer regionalen Kampagne, können daher auch immer weniger Hilfsmittel für den Spielleiter vorhanden sein.
Außer die halbe Beschreibung besteht aus: „Haben die Helden in Abenteuer 1 die Orks nur vertrieben befinden sich diese nun bei den Angreifern .“ „Der Auftraggeber der Helden ist Schmied Alrik aus Abenteuer 2, weil ihr seine Tochter gerettet habt. Ist Alrik tot, seine Tochter nicht gerettet ist sein Bruder Balrik [Beschreibung, Bild, Wertekasten] der Auftraggeber.“ „Treffpunkt ist die Taverne [Stimmungstext]. Außer sie wurde beim Feuer in Abenteuer 1 niedergebrannt. Dann treffen die Helden sich auf dem Marktplatz [Stimmungstext].“
Je weiter die Kampagne geht, desto mehr verstärkt sich dieee Problematik, wenn weiterhin die gleiche Menge Hilfe für den Spielleiter da sein soll.
edit.
Tatsächlich habe ich die Heldenwerke immer als Nebenquests verstanden und nie als etwas, das wirklich nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge bespielt werden sollte.
Für viele Regionen gibt es zwei-drei Heldenwerke, bzw. lassen sich einige auch ohne großen Aufwand regional verschieben. Spiele ich in einer passenden Region und habe grade keine Zeit was längeres vorzubereiten, schnappe ich mir ein Heldenwerk.