Also, da aus der kurzen Frage ja doch eine längere Diskussion wurde, vielleicht noch ein paar Punkte, die ich bisher weggelassen habe.
Bei dem Jungen handelt es sich genau genommen um einen erstmal total unwichtigen NPC. Eigentlich... denn das schöne am PnP ist ja, dass da wenig in Stein gemeisselt ist und sich aus und mit unwichtigen Nebencharakteren auch spannende und emotional prägende Momente entwickeln können. NPCs haben immer so viel Bedeutung und Wert, wie der Meister und die Gruppe ihnen geben.
In diesem Fall stand diesem unwichtigen NPC laut Abenteuer auch ein unbedeutsames Schicksal bevor, aber frei nach dem Butterfly Effekt haben die Handlungen der "Helden"Gruppe irgendwie dazu geführt, dass das Schicksal dieses naiv träumerischen Möchtegernabenteurers ihn wie einen Spielball in die Fänge von Halunken getrieben haben. Tatsächlich ist seine Geschichte total tragisch... Naja, die Heldin, die ihn hat auffliegen lassen ist eher gesetzestreu und hat ihn deshalb auch bei dem Chef der Mission gemeldet. Dieser hat schon eingestanden, dass der Junge ihm Leid tut, aber auch dass auf Piraten nunmal der Strick wartet. Auf die Bitten der Heldin hat er sich aber dennoch bereit erklärt mit der Heldin zusammen sich irgendwie für mildernde Umstände einzusetzen.
Das erstmal für den Hinterkopf; auf der Meta Ebene muss ich mich unterm Strich entscheiden wie ich seine Geschichte enden lassen will und damit auch was das für die Gruppe bedeuten soll. Will ich ein Exempel statuieren? Den Helden zeigen, dass ihr Handeln das Schicksal von anderen Leuten massiv mit beinflussen kann? Und dass die Rechtssprechung gnadenlos ist? SIe bewegen sich sehr gerne sehr tief in Dunkelgrauzonen, an sich ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis sie selber die harte Hand des Gesetzes spüren werden, oder? Soweit denkt ein Großteil der Gruppe leider nicht. Sie werden sogar Probleme haben sich irgendwie einzugestehen, dass sie irgendwas damit zu tun haben und ihre Hände lieber in Unschuld waschen. Zudem bedeutet das Leben des NPC glaub ich nur der einen charmanten Heldin, die ihn entdeckt hat etwas. Sprich das Exempel und damit der potenziell emotional prägende Moment würde eh nur verpuffen und wenn überhaupt die Praioskirche in ein schlechteres Licht rücken. Die Kirche hat ohnehin keinen guten Stand in der Gruppe; sie haben ja alle einen Stock sonstwo und sind Spielverderber mit ihren Gesetzen undso. Ich hab als Meister alle Hände voll zu tun gegen deren Vorurteile anzugehen. Daher wäre ein besonders hartes Urteil vielleicht nicht zielführend.
Gleichzeitig will ich das Urteil aber nicht zu sanft gestalten, da der Respekt vor der Obrigkeit evtl. noch mehr schrumpft... Daher ist der viele Input sehr hilfreich um den Bereich des Möglichen abzustecken.