Beiträge von Hina

    Wir haben eine etwa halbjaehrige Kampagne um die Verteidigung Alhaniens gespielt, die als Vorbereitung auf den persoenlichen Strang einer norbardischen Hexe in der G7 dienen sollte, die wir dann leider vor Gruppenaufloesung nie selbst beendet haben. Das war wirklich cool, aber fuer mich als eSeL auch extrem aufwaendig, weil einfach so viel weniger spielfertiges Material vorhanden ist. Das Setting war auch wirklich eines, das man nur in den DZ haben kann, waehrend ich bei Bosparan und den Tulamiden den Mehrwert gegenueber Myranor irgendwie nicht sehe, mit dem ich eben schon frueher in Beruehrung gekommen bin. Die Box ist trotzdem super, allein als Fundgrube fuer Hintergrundideen zu Mysterien- und Entdeckerabenteuern in der Gegenwart Aventuriens.

    Was mir grade bei den Gestaden des Gottwahls aufgefallen ist, und ich direkt mal im Dornenreich ebenfalls feststellen musste:

    Es fehlen mir die Infos wie die jeweiligen Kulturen auf ihnen fremde Kulturen und Rassen im allgemeinen reagieren. In den DSA4(.1) RSHs steht sowas noch drin

    Die waren auch einige meiner Lieblingsabschnitte in den RSH. Wahrscheinlich gilt das heute analog zum Sklavenjaeger als politisch unkorrekt... /s

    Habe eigentlich nur ich seit einiger Zeit seltsame Probleme, Seiten im Rakshazar-Wiki aufzurufen (z.B. via Dere-Globus)? Alle Seiten erscheinen zunaechst leer; nur, indem man den Quelltext betrachtet, laesst sich der Text noch lesen.

    Also ich interpretiere die Selbstverstuemmelung so, dass sie (aventurisch betrachtet) fuer einen der Heimlichkeit verschriebenen Kult aus gleich zwei Gruenden attraktiv ist: Sie ist schwerwiegend genug, um Infiltration vorzubeugen, dabei aber gleichzeitig allerweltlich genug, um nicht als hinreichende Bedingung zur Entlarvung verwendet zu werden (oder eben, wenn sie es von uebereifrigen Helden wird, das auch wieder im Sinne des NL als Destabilisierer ist, s. mein obiges divide et impera-Argument). Das erscheint mir daher ein gut in die Spielwelt eingebettetes Phaenomen, das ja durchaus als aehnliches Motiv auch bei irdischen in-groups jeglicher Couleur auftritt.

    Ich pflichte aber durchaus insofern bei, dass dieses Konzept eben nur in einer hinreichend realistischen (also im Gegensatz zur "chibihaften") Spielwelt passend wirkt. Ich wuerde es ebenfalls begruessen, wenn mehr regulaere Versehrte in Abenteuern erwaehnt wuerden - und diesen gerne auch mal zu Unrecht Verdaechtigungen entgegenschluegen.

    Warum, das passt doch wunderbar zum Namenlosen. Divide et Impera. Menschen gegeneinander ausspielen, versehrte Helden unter Generalverdacht bringen... Ich finde eher, das sollte oefter aufgegriffen werden und Versehrte in Aventurien staerker diskriminiert werden. Das waere doch eine schoene, konsequente Weiterdenkung des NL-Hintergrundes und eine moralische Zwickmuehle fuer Helden, die dazu neigen, zu trigger happy zu sein.

    Die Optimaten sind ja nicht per se goetterfeindlich (wie der oben genannte Bal Honak auch beweist). Nur einen Pakt mit ueberderischen Wesenheiten jeglicher Couleur verachten sie (sind sich aber anscheinend nicht zu schade, trotzdem Verwaltungsstrukturen ihres Reiches ueber die Priesterschaft laufen zu lassen, unter denen es ja durchaus einige Geweihte / Paktierer gibt). Soweit ich weiss hat aber Khadan niemandem seine Seele verpfaendet - wo soll also das Problem sein? Der Thearch als Mittler zu den Goettern muss diese ja qua definitionem durchaus erst einmal ernst nehmen und auch in gewissem Rahmen achten, da fiele Khadan nicht allzu sehr aus der Rolle. Ich faende ihn in Myranor irgendwie passender als in Aventurien...

    Will man ein Zwischenszenario nah an der aventurischen Zeitgeschichte, so wuerde ich eher ein Greifenfurt-Intermezzo an der Seite Phileassons einschieben (der trat doch in den Romanen dort mal als rettende Kavallerie zu Schiff auf). Das ist mehr episch als politisch und damit ein weniger abrupter Genrewechsel. Ich kann mir eben gut vorstellen, dass viele Spieler frisch aus der Epik der Traumwelt zurueck mit profaner Politik konfrontiert so allergisch reagieren, wie es viele nach Schlacht in den Wolken auf Aus der Asche getan haben.

    Aber wie immer ist es einfacher zu kritisieren als zu loben, also versteht mich bitte nicht falsch. :) Der Elfenteil gefaellt mir ungemein!

    Naja, es steht doch direkt drin, dass man sich " auf die Spuren der Phileasson-Saga" begibt. Dass man da nicht erst noch einmal die gesamte Handlung der Kampagne aufkaut, finde ich schon verstaendlich.

    Das Layout is gut und die Illustrationen sehr stimmig, auch wenn mich all die Farben beim Lesen stoeren (aber das ist wohl DSA5-Stil). Endlich gibt es gute Portraits von Fenvarien, Amariel und Pyrdona! Vielen Dank dafuer! (Niamh hingegen fehlt etwas das ueberderisch-mystisch-sehnsuchtsvolle, aber das war auch schon im Original ein Problem...)

    Die Traumwelt liest sich sehr gut und laesst vielerlei Ideen zur Ausgestaltung aufkommen. Wie schon im Band Inseln im Nebel stimme ich Euch zu, dass bei einem solch phantastischen Hintergrund die "weniger ist mehr"-Devise durchaus funktioniert. Etwas kritisch sehe ich den Wechsel von Amariel etc. von der Traum- in die wirkliche Welt. Das wirft fuer mich zu viele philosophische Paradoxa auf - es wird z.B. ein freudiges Wiedersehen mit Fenvarien angedeutet, aber es erscheint mir fraglich, ob man in solch einem Fall ueberhaupt von der selben Entitaet/Seele/was auch immer das Individuum auf Dere ausmacht ausgehen kann. Das waere in meiner Spielwelt so nicht mit dem Gefuege des Seins vereinbar.

    Sehr kritisch sehe ich auch das Answinkrise-Kapitel: versteht mich nicht falsch, ich finde es aeusserst erfreulich, dass sich noch jemand an die Ausgestaltung dieses Settings macht, aber ich stelle mir den Genre-Bruch doch zu hart vor, als dass ich die Helden frisch aus der Traumwelt in politische Intrigen schicken wollen wuerde. Auf der anderen Seite wurde die Answin-Figur in den Romanen einfach zu schoen aufgearbeitet, als dass sie das Verheizen als Marionette Pardonas verdient haette. Hinter allem und jedem aventurischen Zwist die (direkte Einmischung der) Raenke des Namenlosen zu platzieren entwertet den Reiz der Welt. Ich bin aber eben auch bekennende Answinistin.

    Danach wird es wieder richtig gut, ich bin besonders davon angetan, was Ihr aus der immer etwas stiefmuetterlich behandelten Figur der A'sar Al'Abastra gemacht habt (hinreissendes Portrait auch!). Ich hatte diese Figur in unserer G7 damals mit Nahema identifiziert und eingesetzt, um den Helden Informationen aus erster Hand ueber die frueheren Inkarnationen ihrer Zeichen zuzuspielen, und sie ist uns sehr ans Herz gewachsen.

    Die vorbereiteten Dialoge sind sehr dramatisch und man kann nur hoffen, dass sie die Begegnung mit der ewigen Unbekannten Spielerideen ueberstehen werden.

    Fazit: Sollte ich je noch einmal Phileasson spielleiten, wuerde ich dieses erweiterte Finale auf jeden Fall einbauen. Ihr habt da wirklich ganze Arbeit geleistet. Hm, vielleicht passte es auch nach Simyala...

    Da Du nach kleineren Haeppchen fragst, aber bewusst ueber das Einsteigerniveau herausgehen willst, wuerde auch ich Dir Kampagnen wie Phileasson oder Simyala empfehlen. Die haben beide Ueberarbeitungen in juengerer Zeit erfahren, es gibt zu Ihnen viele Informationen und Meisterhilfen online, sie bedienen sowohl ein tiefes wie auch ein eher oberflaechliches Aventurienspiel (falls Du beide Extreme in der Gruppe haben solltest), und sie fuehren querbeet durch den Kontinent, was es Euch ermoeglicht, Eure Lieblingsregionen fuer zukuenftige Abenteuer herauszupicken. Wenn es etwas weniger phantastisch sein soll, ist auch die lose Kyrjaka-Kampagne (Das Levthansband und Sumus Blut) meiner Meinung nach eines der Glanzstuecke von DSA (und an sie wurde, glaube ich, auch in DSA5 Publikationen noch angeschlossen).

    Lies Dich einfach durch einige der Wiki-Seiten zu diesen Abenteuern durch und entscheide Dich erst einmal, welchen Flair und welches Genre du bevorzugst, dann koenenn wir Dir auch genauere Empfehlungen geben. Mein persoenlicher Favorit unter den Einzelabenteuern ist "Die Unsichtbaren Herrscher", jedoch erfordert dies wirklich eine besondere Vorliebe fuer das Setting und eine sehr erfahrenen SL.

    Von den wirklich alten Abenteuern, wie sie von einigen hier schon genannt wurden, wuerde ich jedoch erst einmal absehen - nicht, weil sie per se schlecht waeren, sondern weil a) ihr Aventurienbild einfach sehr anders ist als das, an das Ihr Euch gerade gewoehnt habt, und b) Ihr wahrscheinlich eines Tages doch die G7 spielen wollen werdet und diese alten Schinken dann den perfekten aventurischen Prolog darstellen.

    I have no mouth and I must scream sucht im Genre intelligenten Pulp-Horrors noch immer seinesgleichen. Sehr zu empfehlen, wenn man sich auf Provokationen einlassen kann. Gibt es gerade fuer €1 auf GOG. Aber unbedingt die Originalversion spielen, weil die europaeischen Lokalisationen tatsaechlich bis zur Unspielbarkeit zensiert wurden.

    Bin ich blind oder wurden die Baroniegrenzen nur teilweise eingearbeitet ? :) Sie sind fuer Weiden, Tobrien, Greifenfurt und Perricum gut zu sehen, fehlen jedoch in den restlichen Provinzen. Ich will nur sichergehen, dass ich nicht irgendwo eine Option uebersehe. Vielen Dank allen fuer dieses tolle Projekt!