Dazu fällt mir gerade auch noch eine Situation ein, wo ein Teil der Gruppe auch frontal eine besetzte Burgruine einnehmen wollte, obwohl ein Erfolg offensichtlich unrealistisch war. Es stellte sich heraus, dass die Spieler dachten, dass dies offensichtlich der Lösungsweg sein musste, weil sie Railroading erwartet hatten. Sie haben also den Verstand ihrer Charaktere der mutmaßlichen Logik des Abenteuers untergeordnet.
IT habe ich das als Spielleiter insoweit gelöst, dass Gefangennahme, Verhör, Gefangenschaft und Flucht mithilfe eines NSCs ein eigenes Kapitel des Abenteuers geworden sind. Also ein bisschen IT-Demütigung, welche die Motivation am Ziel der Helden erhalten oder vielleicht sogar gefördert hat. Die Alternative wäre gewesen, dass der zweite Teil der Gruppe das Abenteuer regulär weitergespielt hätte, inklusive einer Befreiungsaktion - dann wäre die Bestrafung aber das reine "Zuschauen" gewesen, und das wollte ich nicht.
Eine noch heftigere Situation habe ich mal als Spieler der oben genannten "Druff!"-Gruppe (alles Kämpferhelden, nur ich ein Heimlichkeitscharakter) erlebt. Es ging um die Befreiung einer Stadt von einem Tyrannen. Die Gruppe hat den Tyrannen auf seiner Burg besucht. Klar, dass da genug Wachen herumstehen, ein Leibmagier war auch vor Ort. Den genauen Grund weiß ich nicht mehr, aber der Tyrann wurde von der Gruppe (ausgenommen meinem Helden) in seinem eigenen Thronsaal angegriffen. Den Kampf haben wir tatsächlich ausgespielt, aber natürlich verloren.
Da der Spielleiter damit - aus guten Gründen - nicht gerechnet hatte, haben wir an dieser Stelle (alle bewusstlos) die Runde unterbrochen. Von den Spielern kam dann sowas wie: "Bevor ich mich gefangen lassen nehme, kämpfe ich bis zum Tod." Die Spieler wollten auf Teufel komm raus nicht, dass ihre Charaktere im Kerker sitzen.
Um des lieben Gruppenfriedens willen war der Ausweg des Spielleiters, dass der ganze Besuch in der Burg ein Traum war, der vor gerade dieser Situation warnen sollte. (Dass mir das als Spieler mit dem Charakter, dessen Sternstunde jetzt hätte schlagen können, sauer aufgestoßen ist, wurde nicht berücksichtigt. Aber dann hätten wir da nächstes Mal wohl wahrscheinlich zu zweit gesessen :D)
Das unterstützt ja die These, dass sowas viel mit Erwartungen und Spielstil zu tun hat. Ich glaube aber schon, dass man als Spielleiter in der Regel Möglichkeiten hat, darauf zu reagieren, ohne dass sich Spieler bestraft fühlen.