Beiträge von Midwinter

    Ich würde die Heldenbreviere sehr vermissen, weil sie einen anderen, intimeren Blick auf die jeweilige Region bieten. Und die wertige Aufmachung tut das ihrige, um die Breviere zu einem wertvollen Bestandteil einer Regional-Flöte zu machen.

    Auch wenn ich ein sehr großer Fan von Ausrüstungsbänden bin, finde ich aber, dass man stattdessen den Inhalt der Rüstkammer-Bände in die Regionalbände integrieren könnte. Angerissen sind die regionalen Ausrüstungsgegenstände und Waffen ja ohnehin, da kann man auch gleich Nägel mit Köpfen machen. Das könnte dann m.E. zu Lasten gehen der (wie ich finde) manchmal etwas ausschweifigen NSC-Beschreibungen; ich muss nicht von jeder Kammerzofe irgendeiner relativ unwichtigen Nebenfigur Beschreibung und/oder Werte haben. Hier könnte man den entsprechenden Platz gut freiräumen.

    Im übrigen finde ich es auch sehr schade, dass die Kartensets offenbar komplett eingestellt werden. Klar, ich verstehe die wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Aber ich würde ein Kartenset "Das Wüstenreich" jederzeit einer aus heiterem Himmel kommenden Spiel"hilfe" zu aventurischen Würfelspielen vorziehen.

    Ich denke, hier waren eher die Regeln gemeint.

    Ja, ganz genau. Davon abgesehen: Die blauen Bände von DSA4 hab ich im Regal, aber zwischen DSA 4 und 5 gibt es ja auch gewisse - vielleicht an dieser Stelle nicht ganz so umfangreichen - Unterschiede vom Hintergrund her, von daher wäre mir ein aktueller, auf den derzeitigen Stand angepasster Band schon lieber.

    Den Codex Completus habe ich und benutze ihn auch häufig, aber als Freund des gedruckten Wortes wäre mir etwas in dieser Art in Buchform einfach lieber.

    Das Problem ist, so was kann man eigentlich erst gescheit machen, wenn alle entsprechenden Professionen ausgedacht sind. Da aber die immer für die RSHs "frisch" gemacht werden, kann so was in ordentlicher Form eigentlich erst am Ende des Produktzyklus kommen. War bei 4 bzw. 4.1 ja auch so.

    Das Problem, dass so ein Band irgendwann wieder überholt ist, ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Deshalb werfe ich mal ein Stichwort in die Runde, das Ulisses wahrscheinlich graue Haare verursachen würde, zumindest von produktionstechnischer Seite:

    Loseblattsammlung

    Man stelle sich ein Ringbuch vor, in dem neue Inhalte einfach wieder abgeheftet oder ausgetauscht werden können. So hätte man jederzeit ein aktuelles Regelwerk, zumindest für gewisse Aspekte; Errata, Egänzungen oder Änderungen könnten ganz einfach durch neue Seiten eingepflegt werden. Und wenn man einem Regionalband eine Farbkarte beilegen kann, kann es nicht so schwer sein, auch noch eine Seite extra für eine neue Magierakademie oder einen neuen Zauberspruch beizulegen (lochen kann man die Seiten ja selbst); nötigenfalls gibt's halt ein neues Teil für die Produktflöte, vergleichbar einem Kartenset, das zu einer neuen Regionalspielhilfe oder einem neuen Hintergrundband herauskommt.

    Der Nachteil einer solchen Loseblattsammlung wäre natürlich, dass der Seitenumfang wahrscheinlich deutlich größer wäre (auf eine normale A4-Seite kriegt man im Durchschnitt z.B. 4 Zaubersprüche; bei einer Loseblattsammlung hätte jeder dieser Sprüche seine eigene Seite). Außerdem gibt es im Portfolio von Ulisses bislang nichts Vergleichbares, auf dem man aufbauen könnte, die Produktion wäre also wahrscheinlich relativ teuer. Und einzelne Seiten neigen bei häufigem Gebrauch auch dazu, schnell mal auszureissen, so dass man dann wirklich eine Loseblattsammlung hat. Und schließlich sieht ein Ringbuch im Regal einfach auch nicht so schön aus wie ein ordentliches Hardcover-Buch ...

    Zunächst mal danke für die interessante Gegenüberstellung der verschiedenen Salanders.

    Ja, warum fehlt das da bzw, warum steht es beim VISIBILI? Ich vermute stark , weil letzterer Zauber auch im Kampf oder kurz vor Beginn genutzt werden und dabei durchaus relevant sein kann (ja, auch nackt mit sichtbarer Klinge in der Hand sehe ich da Vorteile). Der SALANDER braucht für sowas keine Angaben in KR, weil das Opfer ja mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eh kein Gegner mehr sein dürfte. Wer wäre denn so dämlich und verwandelte einen Oger in einen Ork?

    Naja, ich würde einen Oger vielleicht nicht in einen Ork verwandeln. Aber möglicherweise in ein Schaf oder ein Karnickel oder einen Kopfsalat ...? Und mit einem relativ geringen Malus von 1 kann man ja die Zauberdauer auf 4 Aktionen senken, sowas ist im Kampf durchaus machbar. Von daher halte ich den Salander durchaus für relevant in Kampfsituationen.

    Auf die Gefahr, dass der Vorschlag irgendwo auf den 38 vorangegangenen Seiten schonmal kam:

    Ich würde mir sowas wie Charakterklassen-Bücher oder Sammelbände wünschen, in denen gleichartige Infos mal übersichtlich zusammengefasst sind, z.B.:

    • Almanach des Kriegers: Alle Kriegerakademien oder Lehrmeister, alle kämpferischen Professionen, damit zusammenhängende Optionen bei der Charaktererstellung, und dann vielleicht noch alle Kampfsonderfertigkeiten, Kampfstilsonderfertigkeiten, erweiterte Kampfstilsonderfertigkeiten.
    • Almanach des Magiers: Alle Magierakademien oder Lehrmeister, alle Professionen, die ausdrücklich Gildenmagier betreffen, damit zusammenhängende Optionen bei der Charaktererstellung, die Traditionsartefakte (Stab, Schwert und Kugel) und dann noch der ganze Wust an Sonderfertigkeiten aller Art.
    • Ein Buch, das mit dem früheren Codex Cantiones vergleichbar wäre: Ein Band, in dem alle Zaubersprüche, Rituale, Zaubertricks etc. gesammelt sind, und zwar am liebsten nach Merkmal sortiert.

    Ich hab jetzt mal explizit den Krieger und den Magier als Beispiel genommen, weil es hier halt aufgrund der zahlreichen Akademien, die z.T. ja sogar noch unterschiedliche Ausprägungen oder Curricula haben, sehr schnell sehr kleinteilig wird. Genauso könnte man einen Almanach der Naturmagie machen (ein besserer Titel fällt mir gerade nicht ein), in dem dann z.B. Druiden, Hexen, Animisten und vielleicht sogar Elfen versammelt sind. Themen für derlei Bände fänden sich sicher zu genüge.

    Prinzipiell wären das natürlich Bücher, die geradezu den Vorwurf "Geldmacherei!:cursing:" herausfordern, weil die betreffenden Infos ja schon an anderer Stelle veröffentlicht wurden. Aber es muss ja keiner kaufen, der's nicht braucht; ich jedenfalls fände es sehr angenehm, wenn ich mich nicht erst durch einen halben Regalmeter an Regelbüchern arbeiten müßte, wenn ich mir einen Gildenmagier erstellen möchte (die Graumagierin aus der Schule der Verformungen zu Lowangen findet sich im Regelwerk, der Graumagier der Halle der Antimagie zu Kuslik in Aventurische Magie I, der Graumagier des Stoerrebrandt-Kollegs zu Riva in Aventurische Magie II, und der Graumagier des Konzils der Elemente zu Drakonia steht schließlich in Aventurische Magie III - und das sind jetzt nur ein paar Beispiele für Graumagier; bei den anderen Schattierungen sieht's nicht wirklich besser aus ...). Diese Verzettelungen quer durch alle Regelwerke finde ich jedenfalls ziemlich ätzend.

    Die Zauberdauer beim Salander ist 8 Aktionen. Aber das ist ja nur die Dauer, bis die Wirkung des Zaubers einsetzt. Wie lange dauert es, bis die eigentliche Verwandlung vollendet ist? Ist es eher eine Verwandlung, die sich über einen gewissen Zeitraum hinzieht, vergleichbar z.B. mit der Szene in "Willow", in der Bavmorda das anrückende Heer in Schweine verwandelt, und vom Opfer womöglich bewußt erlebt wird (was u.U. alles andere als angenehm ist), oder geht die Angelegenheit doch etwas schneller (PUFF und schon ist das Opfer ein Frosch)?

    Es ist, als ob das Schicksal diesen Thread mitlesen würde und meine Unzufriedenheit noch anfeuern wollte:

    Heute wurde meine Regionalsammelbox "Das Dornenreich" geliefert, die natürlich auch das zugehörige Kartenset enthält. Selbiges habe ich sogleich in meiner Tabelle erfasst. Aber was ich dabei gesehen habe, toppt noch alles bisher dagewesene:

    • Bei den Karten 035, 036 und 039 fehlt jegliche Kategorieangabe (Artefakt? Gegenstand?). Am Platz auf der Karte kann's nicht liegen, denn ggf. hätte man die Illustration geringfügig kleiner skalieren können, dann hätte locker alles draufgepasst.
    • Dito bei den Karten 040 und 041 (Dschadra Al'Zul bzw. Fortsetzung), auf denen es unübersehbar um eine Waffe geht. Oder doch um einen liturgischen Gegenstand?
    • Dann geht's so richtig los: Karte 048. Titel: Gewandzauber, Kategorie: Bindung der Zauberkleidung. Na schön, Titel und Kategorie sind vertauscht. Aber dann: Karten 049, 050 und 051. Titel: jeweils der Name des Gewandzaubers. Kategorie: Bindung der Zauberkleidung! Dafür ist bei den Karten 052 und 053 wieder mal keine Kategorie vermerkt (beides sind Gewandzauber).
    • Weiter geht's mit den Zaubertricks. Und genau so steht's auf allen Karten als Kategorie: Zaubertricks. Durch die Bank weg auf allen Zaubertrick-Karten wird (anders als in allen mir bisher bekannten Sets) der Plural verwendet.
    • Dann kommen die Zaubersprüche, wobei die Karten 067 bis 070 wieder als Zaubertricks ausgewiesen werden, obwohl es sich um um ausgewachsene Zaubersprüche handelt.
    • Beim Zauberschnurren (082) fehlt mal wieder ohne Not die Kategorie.

    Wenn ich richtig gezählt habe, sind das 16 von 114 Karten (14% des Inhalts), bei denen mir auf Anhieb, nur durch Abheften und Erfassen der grundlegendsten Kartendaten (Nummer, Kategorie, Name der Karte) Fehler aufgefallen sind. Und das sind keine Tippfehler, wie sie halt mal passieren können, sondern - ich kann und möchte es nicht anders ausdrücken - pure Schlamperei. Selbst wenn ich toleriere, dass hier und da die Kategorie vergessen wird (was ich nicht tue), aber ich kann beim besten Willen keine Entschuldigung dafür finden, gleich mehrere Karten in die (nicht existierende) Kategorie "Bindung der Zauberkleidung" zu stecken. An dieser Stelle hört bei mir jegliche Toleranz auf.

    Schätze, das "Dornenreich"-Set war jetzt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich glaube, jetzt ist es wirklich mal an der Zeit für eine mail an Ulisses...

    Das Sortieren geht. Ich habe die über die Osterferien komplett gesleevet und in 9er Hüllen gepackt und dabei die jeweiligen Kategorien (Vorteile, Nachteile, Zauber, Liturgien etc.) thematisch zusammengefasst und alphabetisch sortiert

    Macht es das sleeven in den 9er-Hüllen nicht schwierig oder aufwendig, wenn man neue Karten zwischendrin einfügen muss, falls durch ein neues Regelbuch oder eine RSH neue Vor-/Nachteile, Zauber etc. eingeführt werden? Gegebenenfalls verschiebt das doch wieder alles, oder?

    Außer bei den thematisch zum Mischen und Ziehen gedachten Decks (Schätze, Kritische Treffer etc.) sehe ich für mich auch keinen Sinn, die Sets zusammen zu lassen.

    Also, wenn ich einen Charakter aus einer bestimmten Gegend erschaffe, der aus einer Gegend kommt, die bereits durch eine RSH (und damit auch die entsprechenden Karten) abgedeckt ist, ist es mir schon lieber, dass ich beispielsweise den albernischen Anderthalbhänder an derselben Stelle finde wie die albernischen Wesenszüge oder die Handharfe und nicht das eine bei den Waffen, das andere bei den gesammelten Wesenszügen und das dritte bei den Gegenständen.

    Alphabetisch sortiert finde ich einen zauber schneller, wenn ich in den Zauber suche, als wenn ich erst rausfinden muss, im welchen Set er ist. Deswegen ist für mich die Setbezeichnung in den Fällen unnötig.

    Wie genau trennst du die Kategorien? Ich frage deswegen, weil es neben den Zaubern ja auch noch die Zaubererweiterungen gibt (analog Liturgien und Liturgieerweiterungen), und die müssten unter dieser Vorgabe eigentlich ineinander sortiert werden, wenn man alles auf einen Griff haben will. Und bei den Kampfsonderfertigkeiten gibt's ja auch noch die Unterteilung in Basismanöver, Spezialmanöver und passive Manöver.

    Ich gebe zu, ich habe auch mal kurz damit geliebäugelt, Karten nicht nach Sets, sondern nach Kategorien zu sortieren. Aber allein schon wegen des Umstands, dass die Kategorien an manchen Stellen nicht einheitlich sind (siehe das Beispiel mit den Kreaturen), habe ich letztlich davon abgesehen. Da finde ich es insgesamt einfacher, beim Einsortieren der Nummerierung zu folgen (so verwirrend diese an manchen Stellen vielleicht sein mag); jede Karte hat ihren festen Platz, da verschiebt sich nichts, da kommt nichts zwischenrein.

    Genau deshalb habe ich mir eine Excel-Tabelle angelegt und alle Karten erfasst (wodurch mir die eingangs erwähnten Dinge ja erst aufgefallen sind). So kann ich die Sets einzeln durchsuchen oder den Gesamtbestand meiner Karten. Nachdem ich erstmal ein Grundgerüst für die Erfassung hatte ging's eigentlich recht reibungslos; ein neues Kartenset habe ich in durchschnittlich 5 - 10 Minuten erfasst. Ohne diese Tabelle wäre ich vermutlich auch hoffnungslos verloren.

    Kann ich so nicht ganz stehen lassen:

    Was man bei allen kleinen Fehlern aber auch bedenken sollte: Es sind mittlerweile fast 10.000 (!!!) DSA5-Spielkarten erschienen! (Zum Vergleich: Magic the Gathering hat für 20.000 Karten über 25 Jahre gebraucht!)

    Der Vergleich mit Magic hinkt insofern, als Magic in den 25 Jahren immer wieder neuen Content erfinden und in ein langjähriges Spiel- und Regelkonstrukt einpassen musste, was nicht nur kreative Arbeit, sondern auch ein wenig Aufwand hinsichtlich des Balancing bedeutet. Im Gegensatz dazu sind DSA-Karten - wenn man mal von Schatz- oder NSC-Sets absieht - mehr oder minder einfach nur Ausschnitte aus bereits existierenden Werken. Sie sind die Regeln des Spiels in klein. Magic dagegen ist das Spiel.

    Und die hat alle jemand von Hand zusammengestellt, gesetzt, layoutet und lektoriert.

    Ja klar ist da jede einzelne Karte gesetzt, gelayoutet und lektoriert worden, genau wie (hoffentlich) bei jedem anderen Print-Produkt auch. Wobei ich davon ausgehe, dass es ein gewisses Grundgerüst gibt, das für die Erstellung immer wieder verwendet wird und so die Arbeit erleichtert/beschleunigt (ich habe mir selbst so ein Dokument zusammengebastelt, mit dem ich Karten erstelle, die ich für meinen Charakter brauche und die es in keinem Set gibt; davon ausgehend behaupte ich, dass der Zeitaufwand für die Erstellung einer einzelnen Karte max. 15 Minuten beträgt [und das dürfte vielerorts hoch gegriffen sein, da beim überwiegenden Teil der Karten Vorder- und Rückseite identisch sind]. Was umgerechnet bedeuten würde, dass man innerhalb von 4 Arbeitstagen à 8 Stunden ein durchschnittliches Set mit 130 Karten zusammen hat. Aber das nur am Rande.).


    All das hat aber nichts damit zu tun, dass Dinge wie z.B. die teilweise unstrukturierte Vergabe von Set-Kürzeln eines Konzepts bedürft hätten, das man sich vor Drucklegung der allererten Kartensets hätte überlegen müssen.

    Immerhin ist der Verdienst pro Karte für Ulisses sehr überschaubar.

    Der Verdienst pro Karte hat für mich mit all dem nichts zu tun. Das ist für mich die gleiche nicht akzeptable Argumentation wie "Klar sind die Paketlieferdienste oftmals Scheiße. Aber die Leute verdienen ja auch so wenig." Es ist tragisch, dass Paketzusteller schlecht verdienen und schreckliche Arbeitsbedingungen haben. Aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass sie ihren Job nicht anständig machen und meine Pakete falsch oder gar nicht zustellen. Ich trage durch meine Arbeit auch nicht gerade Reichtümer zusammen (ich sag nur: Angestellter im öffentlichen Dienst...), trotzdem mache ich meinen Job so gut ich kann.

    Und nur weil die Gewinnspanne pro Karte überschaubar ist, ist das noch keine Begründung für - in meinen Augen - teilweise mangelnde Qualität. Ulisses hat sich entschieden, dass sich die Veröffentlichung von Kartensets insgesamt rechnet, egal in welchem Umfang (wären die Karten ein Verlustgeschäft, wäre die Produktlinie schon längst eingestampft). Als Kunde ist es mir egal, ob Ulisses einen Zehntel Cent oder 10 Cent pro Karte Gewinn nach Hause trägt, denn ich zahle am Ende dasselbe. Und dann möchte ich eben keine Produkt, dessen Qualität sich an der Gewinnspanne orientiert.

    Mittlerweile gibt es 55 DSA5-Spielkartensets!

    Mir war nicht bewußt, dass es mittlerweile schon so viele Sets mit so vielen Karten gibt (wahrscheinlich hatte ich das aber nicht so ganz im Auge, weil beispielsweise die ganzen Sets für Schätze, NSCs oder auch kritische Treffer etc. für mich vollkommen uninteressant sind, mir geht's ausschließlich um Sets mit Karten, die direkt für Charaktere relevant sind). Das macht meine Kritik aber fast noch eindringlicher. Denn sie beruht auf den bisher 12 Sets/ca. 1500 Karten, die ich bisher besitze. Und wenn die Fehler, die ich beanstande, schon bei dieser relativ kleinen Teilmenge so deutlich hervortreten, dann will ich mir das Gesamtbild lieber nicht vorstellen...

    Aber um die Diskussion wieder ein wenig runterzukochen: Wie ich schon in meinem ersten Post erwähnt habe ist mir bewußt, dass meine Probleme mit verschiedenen Aspekten der Kartensets ziemliche Nischenprobleme sind. Alles, was mir hinsichtlich der Qualität aufstößt, bedeutet nicht, dass die jeweiligen Sets oder Karten vollkommen unbrauchbar sind und eingestampft gehören (vergleichbar wenn plötzlich alle DSA-Regelbücher einen blauen Einband hätten; das sähe dann im Regal zwar ziemlich doof aus, inhaltlich wären die Bücher aber trotzdem nutzbar). Und trotz dem beef, das ich an der Stelle habe, werde ich auch weiterhin Kartensets kaufen, soweit sie für mich relevant sind.

    Es wäre halt schön, wenn der durchaus hohe Standard, den Ulisses-Produkte im Allgemeinen haben, auch bei den Karten zu finden wäre.

    Ich war lange Zeit eher der Meinung, dass die Kartensets für DSA5 (oder so gesehen jedes andere RSP auch) an und für sich überflüssig seien; nice to have, aber nicht wirklich notwendig. Irgendwie bin ich dann aber doch auf den Geschmack gekommen, und ich muss sagen, dass es z.B. sehr hilfreich sein kann, um bei manchen Aspekten eines Charakters den Überblick über die betreffenden Regeln zu behalten (insbesondere bei Magiebegabten oder Geweihten). Deshalb habe ich mir in letzter Zeit einige Kartensets gekauft. Soweit, so gut.

    Normalerweise schaut man so ein Set ja mal durch und zieht sich ggf. die Karten raus, die man braucht, der Rest bleibt in der Schachtel. Ich hab alle Karten in 9er-Trading Card-Hüllen abgeheftet, und um die Übersicht zu behalten, welche Karten gerade bei welchem Charakter im Einsatz sind, habe ich mal alle Karten, die ich bislang mein Eigen nennen kann, akribisch in einer Tabelle erfasst. Dabei sind mir durchaus gewisse Mängel aufgefallen (wobei ich im Folgenden nur von den 12 Sets ausgehen kann, die ich bislang besitze):

    Es leuchtet mir nicht ganz ein, weswegen nicht jedes Set eine eigene - und womöglich für sich sprechende - Abkürzung haben kann. "SWK" für Siebenwindküste oder "Z&K" für Zauber & Liturgien zeigen doch, dass es geht. Weswegen haben die Karten zur RSH Havena ein "H", die Karten zur RSH Flusslande aber auch? Warum haben (bislang) 3 Sets, die sich auf Aventurische Magie das Kürzel "AM", auch wenn das eine Magische Sonderfertigkeiten, eines Traditionsartefakte und eines Zauber abdeckt?

    Auch die Zählung der Karten ist manchmal etwas... gewöhnungsbedürftig. Wenn eine einzelne Karte ein bestimmtes Thema nicht abdecken kann, ist es völlig okay, ja sogar sinnvoll, mit a und b zu arbeiten (z.B. DSK 081a Einhorn und 081b Einhorn (Fortsetzung)). Weshalb - ebenfalls im Kartenset zu den Streitenden Königreichen - zwei vollkommen unterschiedliche und nicht zusammenhängende Zauber ohne Not mit 042a und 042b nummeriert sind, erschließt sich ebensowenig wie der Umstand, dass bei der Zählung 114, 115 und 116 ausgelassen wurden, um dann mit 118 aufzuhören (bis ich mir die Liste genauer angeschaut habe, hatte ich erstmal Schnappatmung, weil ich dachte, es würden Karten fehlen - was in einem anderen Set übrigens tatsächlich der Fall war!).

    Einheitlichkeit fehlt auch bei der Beschriftung der Karten. Im Kartenset der Streitenden Königreiche werden Kreaturen schlicht als solche bezeichnet; die Flusslande- und Siebenwindküste-Sets werden dagegen sehr spezifisch mit Bezeichnungen wie "Tier, nicht humanoid" oder "Kulturschaffende, humanoid". Das Havena-Kartenset wiederum hat gar keine Bezeichnung für Kreaturen jedweder Art.

    Mein "Lieblingsfehler" ist mir im Kartenset Traditionsartefakte untergekommen: Auf der Karte 012 findet sich der "Machvolle Stabzauber". Okay, so ein Tippfehler kann mal passieren und durch's Lektorat rutschen. Aber dann gibt's noch 031 "Machvoller Bannschwert-Zauber", 042 "Machvoller Kugelzauber", 084 "Machvoller Instrumentenzauber". Da wurde ganz offensichtlich einfach per copy & paste gearbeitet - und der Fehler quer durch's ganze Set vervielfacht. Interessanterweise taucht der Fehler aber bei Karte 130 "Machtvoller Gewandzauber" dann nicht mehr auf.

    Wer beim Havena-Kartenset auf die Idee gekommen ist, es sei eine gute Idee, einen Stadtplan für eine Stadt mit 30.000 Einwohnern auf eine 6x9cm große Spielkarte zu drucken, muss etwas geraucht haben, dass nicht vollständig mit den hiesigen Gesetzen konform läuft. 8o Aber vermutlich waren diese Stadtkarten einfach nur Füllmaterial, ähnlich wie das Impressum, das beim Flusslande-Set (und bislang ausschließlich dort) als separate Karte eingefügt wurde.

    Ja, ich weiß, eine bizarre Zählweise oder mehrfach benutzte Set-Kürzel mögen Luxusprobleme sein, die vielen Spielern vermutlich noch nicht mal aufgefallen sind (wenn ich nicht so ein schrecklicher Pedant wäre und in relativ kurzer Zeit so viele Karten erfasst und archiviert hätte, wär's mir möglicherweise auch nicht ins Auge gesprungen). Aber ich denke, wenn man was macht, kann man's auch richtig machen. Und manche der erwähnten Unstimmigkeiten leuchten einfach nicht ein. Ich meine DSK für die Streitenden Königreiche, SWK für Siebenwindküste... und H für Flusslande? :S Da muss man erstmal drauf kommen...

    Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass auch bei solchen Produkten mehr auf Qualität und Einheitlichkeit geachtet wird.

    Für Zauberbarden gibt es ja den Instrumentzauber "Machtvoller Instrumentzauber" in den Stufen I bis IV. Dadurch gilt die QS eines Instrumentzaubers um 1 je Stufe höher. Ich habe bislang aber keinen Instrumentzauber entdeckt, bei dem die QS überhaupt eine Rolle spielt. Die QS kommt bei Instrumentzaubern nur dann ins Spiel, wenn jemand versuchen sollte, mit Antimagie entgegenzuwirken, und für solche Fälle haben Instrumentzauber automatisch eine QS von 2. Aus welchem Grund sollte ich also die QS noch zusätzlich verstärken? Denn sooo mächtig/gefährlich sind die übrigen Instrumentzauber ja auch nicht, dass da gleich jemand mit Antimagie dagegenhalten würde. Wenn der Zauber beispielsweise darauf gespielte Zauberlieder verstärken würde, hätte er ja noch irgendwie Sinn, aber so kommt er mir insgesamt relativ nutzlos vor.

    Oder habe ich da irgendwie was übersehen oder falsch verstanden?

    Mein größter Wunsch für die DSA-Zukunft: Ein Ende des Metaplots!

    Es gibt einfach Spieler, die beileibe nicht so oft spielen, dass sie mit den Entwicklungen auch nur ansatzweise Schritt halten können. Ich hab keine Ahnung, welche Ereignisse in der aktuellen Thorwal-RSH behandelt werden, aber ich bin sicher, dass meine Gruppe den betreffenden historischen Punkt erst dann erreichen wird, wenn das nächste CF für Thorwal im Raum steht...!

    Aus meiner Sicht ist der Metaplot etwas, das allen RSHs automatisch ein Verfallsdatum verpasst. Früher oder später sind die Infos einfach überholt. Für Spielgruppen, die sehr regelmäßig spielen, ist der Metaplot sicher eine feine Sache, und grundsätzlich finde ich es auch absolut in Ordnung, wenn eine Spielwelt nicht stagniert (und dadurch Gefahr läuft, langfristig langweilig zu werden). Meiner Spielgruppe und mir ist der Metaplot aber ein Gräuel.

    Ansonsten würde ich mir, auch wenn ich nicht unbedingt ein großer Simulationist bin, den einen oder anderen Band wünschen, der gewisse Aspekte des aventurischen Lebens näher beleuchtet:

    - Seefahrt (inkl. Schiffstypen und Seekriegsführung): An dieser Stelle hat das Thorwal-CF leider abgekackt. Da bringt man eine RSH zur größten aventurischen Seefahrernation heraus und klammert dann das Thema Seefahrt aus. Verpasste Chance, finde ich.

    - Kriegsführung. Ich glaube, in "Wege des Schwertes" gab es Regeln, mit denen auch Gefechte zwischen größeren Armee-Einheiten abwickeln konnte, ohne gleich auf ein Tabletop ausweichen zu müssen. Das Ganze könnte ergänzt werden um Belangerungen (und Belagerungsmaschinen).

    - Handel, Handwerk und Professionen. Beileibe nicht alle spielbare Professionen haben mit dem Kriegshandwerk oder magischen Künsten zu tun. Es gibt durchaus auch profanere Charakter-Hintergründe. In einem solchen Band könnte Spielern z.B. die Möglichkeit gegeben werden, durch Handel ein Vermögen anzuhäufen (wer sagt denn, dass der sprichwörtliche Händler, der Spielercharaktere zum Schutz anheuert, nicht selbst ein SC sein kann); in irgendeinem Band (Kaiser Retos Waffenkammer?) wurde Aventurien mal in Handelszonen aufgeteilt, und je mehr Handelszonen zwischen Erzeuger und Endverkäufer lagen, desto teurer war der betreffende Artikel.

    - In den Vademecums werden alle möglichen Liturgien, Gebete und Segnungen genannt, die je nach Gottheit bei Hochzeiten, Beerdigungen oder ähnlichen Anlässen zum Einsatz kommen. Aber wie sieht es mit der weltlichen Rechtsprechung aus? Was hat ein Falschmünzer oder ein Rosstäuscher zu erwarten, womit muss ein Dieb rechnen, wenn er gefasst wird? Aventurien ist groß, und Vergehen, die am einen Ort drakonisch bestraft werden, werden andernorts vielleicht eher lasch geahndet.

    Ob so ein "Gesetzbuch" allein eine Spielhilfe füllt oder ob man sie mit anderen weltlichen Belangen kombiniert (siehe "Handel, Handwerk und Professionen") sei mal dahingestellt.

    Bei den zukünftigen Regionalspielhilfen würde ich mich über die Khom und die Tulamidenlande freuen. Auch Maraskan hätte sicher mal einen ausführlichen Blick verdient.

    Und in der Kategorie "Spinnereien" würde ich sowas wie "DSA 40000BF" wünschen, also ein SciFi-Setting, das aber immer noch eindeutig als DSA bzw. Aventurien erkennbar ist.

    Ich werfe jetzt mal einen völlig abstrusen Wunsch in die Arena, von dem mir natürlich vollkommen klar ist, dass er organisatorisch unmöglich umzusetzen ist:

    Was, wenn man sich beim Crowdfunding die Sammelbox (im aktuellen CF also Godi aufwärts) so füllen könnte wie man möchte? Ich könnte beispielsweise gerne auf einen Abenteuerband oder das Spielkartenset verzichten, dafür habe ich Interesse am Swafnir-Vademecum und "Sturmgeheul & Runenzauber". Die letzten beiden Artikel muss ich mir jetzt halt dazubuchen, während die ersten beiden unangetastet in der Sammelbox verstauben. Die (finanzielle) Wertigkeit der Artikel entspricht sich in etwa.

    Ich will jetzt keine unqualifizierten Theorien in den Raum stellen à la "Da muss doch seitens Ulisses was möglich sein!", denn logistisch wäre so ein "Sammelbox-Wunschkonzert" vermutlich ein Alptraum. Aber schön wär's schon, wenn ich nicht so viel Krempel kaufen müsste, den ich partout nicht brauche...

    Midwinter Ich kann deinen Gedankengang gerade nicht nachvollziehen. Hilf mir bitte :)

    Ja, das ist die Schwierigkeit, wenn man etwas erklären will, von dem man keine Ahnung hat... :S

    Also... wenn ich nur das Swafnir-Vademecum ordern würde, nix anderes, dann würden die 15 € ja die Produktion und alles drumherum des Swafnir-Vademecums abdecken, so wie das eben bei einem ganz normalen Produkt der Fall ist. Aber gleichzeitig werden die gleichen 15 € auch bei den eingenommenen Beträgen eingerechnet, mit denen das eigentliche Crowdfunding kalkuliert wird. Und das erscheint mir irgendwie unlogisch.

    Ist der Knoten in meinem Hirn besser nachvollziehbar? (oder, wie man so schön sagt: Wenn sie mich jetzt verstanden haben, habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt... ^^)