Beiträge von Nikasia

    Eine leicht modifizierte “Silvanas ‘Befreiung’”: Ersetze alle Gegner durch unterschiedliche Halunken und definiere Silvana als eine davon. Ihr Haus ist eben einer der Fluchttunnelausgänge der Diebeshöhle. Was Alrik sah war nicht wie er meinte eine Entführung, sondern spielerisches Abschleppen. Der Kobold bleibt - der hat sich da eben mit eingenistet.

    Die Belohnung ist ein Vertuschungsgeld von Silvana.

    Genau der Geweihte ist in unserer Runde in der Zeit in Gareth ansässig und verdingt sich nebenbei in der Wache im Südquartier oder amüsiert sich mit Imman: Taktik, gesittete Prügelei, und Mannschaftsgeist. Er ist zusammen mit einem Spieler-Kor-Geweihten dabei, dort einen Tempel zu eröffnen - gegen großen Widerstand der örtlichen Rondra-Kirche, die ihre Spendeneinnahmen nicht verlieren wollen. So ziemlich genau die Szene kann in unserem Gareth im "Schwert & Panzer" (geführt von einem noch sehr jungen Dobran Ummingshausen) erlebt werden; nur, falls du dahingehend noch Anregungen suchst.

    Das stimmt, Gruppen gehen sehr unterschiedlich damit um. Aber auch bei der Vertrautenbindung ist das Tier davor schon existent. Ich kann mir gut vorstellen, dass Mitspieler entspannter damit umgehen, wenn ein bereits bekanntes (möglicherweise schon beliebtes) vertrautes Tier zum 'Vertrautentier' erhoben wird (das meinte ich auch mit 'Erleuchtung'), als wenn aus dem nichts ein karmagisch sprechender Vogel dazukommt und von Anfang an das Gleiche (Sinne leihen) kann wie hexische Vertraute.

    Kann gut sein, dass ich die Ausgangssituation falsch verstanden habe, aber es klang für mich als sollte gleich auf Anhieb das 'Endprodukt' in die Gruppe kommen.

    Das Ansehen eines Kriegers im vergleich zur Mietklinge und Söldner ist mir klar, und muss auch nicht näher erklärt werden. Er wurde aber in den Abenteuern so behandelt und als solcher abgestempelt.

    Von der Gruppe oder dem Meister? Jedenfalls eröffnet gerade das auch eine gute Möglichkeit, mehr über Kor zu erfahren.

    Wenn sie dich schon als gemeinen Söldner beleidigen, ist dir die Gesellschaft ebendieses 'Gesindels' immer noch willkommener als die der überheblichen ungebildeten Möchtegerngroße. Während du noch versuchst, dich in der Kneipe auf andere Gedanken zu bringen, kommen zwei übelgelaunte Zeitgenossen herein. Sie regen sich fürchterlich auf: "Wenn dieser Schweinehund meint, dass er damit durchkommt, hat er sich aber geschnitten. Auch ein Kaufmann muss den Sold bezahlen!" - "Was willst du schon machen? Auf uns hören die Richter doch nicht mal, wenn wir sie bestechen." Der erste schaut sich um, bis sein Blick auf jemandem neben Kamin hängen bleibt. "Auf uns nicht, aber siehst du den da drüben? Das ist Bruder Kornax. Den habe ich vorletzten Sommer hier getroffen, als er mit seinem Banner durchkam... Kor hat ihn uns zu genau der rechten Zeit zurückgeschickt."

    Sie gehen rüber zu dem dunkel gekleideten Mann mit den wirr gelockten schwarzen Haaren. Mit frisch geweckter Neugier drehst du dich auf deinem Stuhl, um besser mithören zu können. Schon nach einer kurzen Erklärung der beiden unbezahlten 'Mietklingen' sichert er ihnen seine Hilfe zu - zu einem freundschaftlichen Preis von nur 9 Dukaten. "Aber wir wurden doch noch gar nicht bezahlt - wie sollen wir uns das leisten?" - "Ich arbeite nicht ohne Lohn. Ihr könnt mich von dem, was ich euch zurückhole bezahlen; oder mich begleiten und unter mir dienen. Bei einem gerechten Lohn und Handgeld von einem Silber am Tag wärt ihr in neunzig Tagen wieder frei. Was sagt ihr?" Er verzieht das Gesicht zu einem geradezu raubtierhaften Grinsen, bei dem man seine spitz geschliffenen Zähne sieht. "Euch wird bestimmt keinen Tag langweilig werden." Ein kurzer Blickaustausch zwischen den beiden, ein Handschlag, und sie ziehen sich zufrieden zurück. Der gelockte Mann jedoch steht auf und kommt zu dir herüber.

    "Ich nehme an, Ihr habt alles gehört?" Er zieht sich einen Stuhl heraus, dreht ihn herum und setzt sich, die Arme auf der Lehne verschränkt. "Ihr seht aus, als hättet Ihr Erfahrung mit den hohen Leuten. Was sagt Ihr; wie kriegen wir unsere Brüder am besten ausbezahlt?"

    Wer ebenso ins Abseits geschoben wird, wie normale Söldner, kann sich durchaus darüber mit ihnen verbrüdern; und festzustellen, dass Kor-Geweihte sich für die Belange derer einsetzen, die selber keine gewichtige Stimme haben, könnte sogar einem sehr rondratreuen Krieger zeigen, dass Kor sich ebenso für andere einsetzt und sie schützt - auf andere Art.

    In meinen Augen sollte es ein "geht nicht" in einem Fantasy-Rollenspiel nicht geben. Möchte ein Spieler etwas bestimmtes und arbeitet mit seinem Charakter IT und OT daran, bereichert das Spiel mit seinen Ideen - das ist es doch, was bei sowas meistens passiert - dann sollte der Spielleiter doch der letzte sein, der dem einen Riegel vorschiebt. Klar sollte man den Hexen jetzt beispielsweise nicht ihr den Vertrauten Alleinstellungsmerkmal aberkennen, aber mit etwas Augenmaß und bei entsprechend hochstufigen SCs sehe ich solche Belohnungen als durchaus legitim an.


    [...]

    Aber ein irgendwie Karmal gepimptes Kleintier, dass sich vergleichbar zu etwas verhält, dass es in DSA mit den Vertrautentieren schon gibt macht mir gar keine Bauchschmerzen - finde ich sogar eine sehr schöne Idee.

    Wo habe ich denn gesagt "geht nicht"? Laut eigener Aussage wollte Zinkgramix keine Heldenmacht, sondern eine stimmige Entwicklung. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass der Prozess der Abrichtens an sich und das Kennenlernen des Tiers, schon Potential für Entwicklung bietet.

    Aber mal zum Rest: die Regeln sind meiner Meinung nach dazu da, dass erstmal eine Grundlage für einen Gruppenkonsens gegeben ist, was geht und was nicht. Klar kann man Abweichungen davon erlauben, aber da muss man auch ziemlich aufpassen, dass sich andere Spieler nicht benachteiligt fühlen. Und einfach am Tisch zu fragen "Alle einverstanden, dass hier jemand ein cooles Extra kriegt?" reicht eben nicht aus, denn durch solche Fragen können sich Mitspieler dazu genötigt fühlen, zuzustimmen oder der Buhmann zu sein.

    Du willst Hexen ihr Alleinstellungsmerkmal nicht nehmen, aber genau das Gleiche in karmal bereitet dir keine Bauchschmerzen? Habe ich irgendwas an deiner Aussage grundlegend missverstanden?

    Ich finde ja die Idee des Rabenbegleiters sehr schön. Nur wenn es rein um Stimmigkeit und nicht um Heldenmacht geht, ist Abrichten der (bereits existente) einfachere Weg. Und nach Jahren der treuen Begleitung kann natürlich auch ein "einfacher" Boronsrabe erleuchtet werden, wenn es denn nach vielen Spielabenden noch allen (inklusive Meister) Spaß macht, und man den Raben belohnen möchte.

    Schließlich will ich nicht dadurch die Macht des Helden steigern, sondern eher stimmig seinen Charakter weiterbilden :)

    Dann bilde doch einfach einen Boronsraben über Abrichten aus - sie sind intelligent genug, dass sie dich verstehen lernen können, und vielleicht rudimentär antworten. Du kannst ihm beibringen, im Gegensatz zu Tauben, Nachrichtenrollen an mehrere bestimmte Ziele zu tragen. Nur durch seine Augen sehen, was erheblich die Heldenmacht steigern würde, geht nicht.

    Es wäre aber sehr stimmig. Und Abrichten eine schöne Weiterbildung für jemanden, der dann sich lieber mit seinem Raben beschäftigt als dem Getratsche der Mitmenschen zuzuhören.

    Eindrucksvolle Reisegeschwindigkeit! In einem Jahr knapp 3000 Meilen (2000 von Neersand bis Grangor, nochmal ungefähr die Hälfte zurück nach Angbar), inklusive Abenteuer dazwischen. Naja, das hält ja auch jede Gruppe anders.

    Wie stieß er denn auf Kor, wenn ihm niemand davon erzählen will? Und ein Krieger ist kein "besserer Söldner" oder eine "Mietklinge" - er ist eher ein Adeliger zweiter Klasse, da dein Krieger aber auch noch Bronnjarensohn ist, bleibt er wohl eher "echter" Adeliger in der Wahrnehmung der Umgebung.

    Die Kor-Kirche als "schiefe Bahn" zu betrachten ist meiner Meinung nach auch etwas fehlgeleitet, wenn man zu einem Geweihten dieser Gottheit werden will. Es ist nicht so, dass die Kor-Kirche eine morallose Bande blutrünstiger Haudraufe ist - ganz im Gegenteil. Sie ist ebenso wie die Rondra-Kirche geleitet von unerschütterlichen Prinzipien und einer gehörigen Portion Mystik; sie haben vielleicht eine pragmatischere, massen(-schlacht-)taugliche Herangehensweise, haben aber auch ihr eigenes Ehrverständnis.

    Weswegen soll dein Krieger denn die Weihe anstreben?

    Das Hauptproblem, das ich bei dieser Diskussion sehe, ist dass bei der Entjungferung keine Wunde entsteht, und eigentlich auch nichts reißt, denn: Das Jungfernhäutchen ist keine Frischeversiegelung! In der Form, dass es etwas verschließt, existiert es bei normaler körperlicher Entwicklung höchstens im Foetenalter. Die diversen (irdischen) Kulturen, die eine Blutung als Zeichen des ‚Reißens‘ erwarten, erliegen schlicht ihren eigenen Mythen darüber.

    Insofern können Verletzungen, die beim Verkehr zu einer Blutung führen, natürlich geheilt werden. Sie haben bloß nichts mit Jungfernhäutchen zu tun. Für einen schnellen Überblick:

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hymen