Hi,
so gleich mehrere Sachen.
Myrtana und Zakkarus: Ich teile eure Meinung: Präsentation und "TNBT". In meiner Wahrnehmung sehe ich das auch so: Der gegenwärtige Plot ist noch sehr fein ausgesät in Form von Hinweisen, Anspielungen, das Gefühl "da bewegt sich was im Hintergrund", verglichen mit dem Feuerwerk das sich aus der G7 / JdF / Splitterdämmerung ergab ist das unspektakulär. Viele dieser Dinge waren aber auch insofern Selbstläufer, dass ich als Spieler wusste "da kommt der nächste Teil": Veröffentlichungspfad und Metaplot gingen Hand in Hand. Ich denke, dass jeder coole Plot (gerade wenn er lange tragen soll) wachsen muss. Die Saat dafür wird gerade noch aufs Feld gebracht und wenn man mal drüber nachdenkt: Wer hätte von euch im Ernst bei "Staub und Sterne" gedacht, dass das mal so wächst (Ich vermute auch nicht die Autoren in dieser Größe, falls überhaupt).
Orkar: Ich stimme, glaube ich, in doppelter Hinsicht nicht mit Dir überein.
Beim Simulationsfaktor (1.) einfach weil ich ein anderer Spielertyp bin (einfach eine Feststellung und keine Wertung!). Ich persönlich habe die Regelwut zum Schluss als erstickend empfunden. Das Rechenbeispiel aus Wege des Meister zum Thema Wahrscheinlichkeit (ich hoffe, dass es als Witz gemeint war) war für mich die Kirsche auf dem Regelcocktail. Hey, ich bin Naturwissenschaftler, ich mag so einen Scheiß, aber das geht gar nicht.
Warum bin ich dieser Meinung? Weil ich gerne auch morgen noch Mitspieler für DSA und Rollenspiele im Allgemeinen haben möchte, DSA 4.1 hat zum Schluss Neuspielern den Einstieg sehr schwierig gemacht, allein weil sie nicht die Killerkombos für die Charaktererstellung kannten, damit in der Regel schlechtere Charaktere hatten (was für Frustmomente am Tisch gesorgt hat), oder wenn der erfahrene Spieler ihnen Chars baute diese wegen der Detailtiefe kaum vernünftig spielen konnten (Ausnahmen gab es da immer und wieder: nur meine persönliche Meinung). Ich rede noch gar nicht davon wie das aussieht wenn erfahrene Spieler mit Regellückenkenntnis die Regeln in einer Art auszulegen, dass einem Jurist grün werden würde vor Neid, anfangen ihr ganz persönliches Magnum Opus abzuziehen.
Mit DSA5 hat sich das verändert, warum ich dieses System (persönliche Meinung!) für das bessere System halte und ich habe viele Jahre 4.1 gespielt und auch geliebt. Auch bei DSA5 ist nicht alles Gold was glänzt, aber...
- Ich habe neue Mitspieler bei DSA5 erlebt die in das System reinwachsen konnten und Lust hatten sich damit zu beschäftigen, weil es noch immer machbar für sie war.
- Spieler die sich wegen des Regelumfangs nie getraut haben zu meistern haben plötzlich gesagt "Ich meister auch mal", dafür allein kriegt es von mir als Dauermeister den Kniefall.
- Spieler probieren auch mal wieder andere Dinge als den Schwertgesellen oder den Gildenmagier.
- Es spielt sich einfach schneller
- Es hat eine ganze Menge Sonderfertigkeiten (kämpferisch, magisch, karmal und mein Favorit: die weltlichen Sonderfertigkeiten)
Ich könnte hier noch lange weitermachen
Zu Punkt 2: Spielwelttiefe und Detailgrad
Ich stimme mit Dir zu 100% überein, dafür liebe ich DSA auch und sehe darin auch die große Stärke und meinen Spaß wenn ich in DSA Büchern schmökere. Ich teile Deine Schlussfolgerung aber nicht (auch wenn ich meine sie nachvollziehen zu können): ich finde den aufkeimenden Metaplot gut, aber er ist anders (auch einfach weil er noch nicht die Reife des vorherigen hat). Ich freue mich auf die kommenden Kampagnen, glaube das da noch viel Pulver im Beutel ist. Wie ich immer wieder betont habe: Meine Meinung. Gib dem Ganzen doch mal ne Chance und wenn es nix wird, dann heißt es wie üblich: Love it, change it, leave it.
Grüße,
Korobal