Wenn ich beim Pathfinder Crowdfunding mitmache, wird mir der Betrag direkt vom Konto abgezogen für ein Produkt, dass ich erst später und ohne Garantie erhalte.
Es ist zwar unwahrscheinlich, aber Ulisses könnte bspw. während dem Prozess Bankrott gehen und dann würde ich nie etwas erhalten. Auch weiss ich nichts über die Qualität vom Produkt. Sind die Übersetzungen gut? Ist es voller Rechtschreibfehler? Ist es billig produziert? Spricht es mich überhaupt an?... Ich kaufe schlussendlich die Katze im Sack.
Ihr könntet jetzt argumentieren, dass im Onlinekauf ein ähnliches Risiko besteht. Dort ist aber das Produkt bereits erschienen und ich kann mich darüber informieren, Bewertungen lesen. (Ja mir ist bewusst, dass es PF2 bereits auf Englisch gibt) Oder ich kann das Produkt beim Händler meines Vertrauens vor Ort kaufen...
Bei einer Vorbestellung, aber auch Crowdfunding wird das Risiko von Unternehmen an den Kunden ausgelagert. Und hier sage ich: "Wenn ihr euer Risiko an mich auslagern wollt, dann will ich dafür einen gewissen Mehrwert, ansonsten kaufe ich es schlichtweg wenn es erschienen ist und informiere mich vorher darüber."
Der Grund warum viele Crowdfundings mit Stretchgoals arbeiten, liegt schlichtweg an der Gewinnmarge. Umso mehr Bücher produziert werden, umso mehr sinkt der Einzelpreis pro Buch (fixe und variable Kosten). Diese Gewinnmarge wird an die Backer ausgeschüttet, da sie das Produkt vorfinanziert haben. Was aus meiner Sicht auch ein sehr fairer Prozess ist. Ich kaufe hier kein Produkt, ich finanziere die Realisierung von diesem und trage das Risiko. Wenn ich als Finanzierer jedoch keinen Gewinnanteil im Sinne von Stretchgoals erhalte, finanziere ich nicht vor. So ist zumindest meine Sicht auf das Ganze.