Es wird aber ja nirgendwo beschrieben, dass magische Wesen ihre Magie trotz des Satzes:
"Das entstehende Wesen / die Pflanze darf nicht magisch oder anderweitig ‘übernatürlich’ sein."
beibehalten dürfen.
Es steht nirgendwo beschrieben, dass magische Wesen ihre Magie aufgrund des Satzes „Das entstehende Wesen / die Pflanze darf nicht magisch oder anderweitig ‘übernatürlich’ sein.“ verlieren. Anderweitig übernatürlich sind beispielsweise all jene Pflanzen, die im ZBA als übernatürlich geführt werden, wie beispielsweise die von mir schon genannte Alveranie. Es steht auch dort nicht geschrieben, dass die Übernatürlichkeit verlorengeht (also beispielsweise Karmaenergie).
Zitat von Zoo-Botanica Aventurica, S. 226
Übernatürliche Pflanzen: von göttlicher, dämonischer oder anderer nicht-derischer Herkunft oder allg. magischer Natur
Beim Anwenden des Salander muss der Anwender wählen, in welches Wesen oder welche Pflanze sich das Ziel verwandeln soll (das "entstehende Wesen"). Einzig die Wahl des Wesens, das entstehen soll, wird durch den Regeltext eingeschränkt, nicht das, was durch die Anwendung tatsächlich entsteht. Fürs Protokoll: Ja, ich behaupte, dass das zu 100% von RAW gedeckt ist.
Daher sind selbst bei einem Magier als Ausgangsmaterial keine Iribaarslilien drin und selbst bei Tsageweihten keine Malomis. Der Salander kann nur den Körper wirklich formen.
Zitat von Wege der Götter, S. 13
Während der Körper die derisch manifestierte, grobstofflichere Form des Sikaryan darstellt, ist der Astralleib dessen sphärische Kraft und repräsentiert ‘geistige’ Eigenschaften wie Bewusstsein, Verstand, Erinnerung und Gefühle eines Lebewesens. Durch die Verbindung des Geistes zum Körper ist es ihm möglich, den Leib willkürlich zu steuern und im Gegenzug dessen Wahrnehmungen zu erfahren.
Der Astralleib umfasst als Essenzhülle sowohl die Lebenskraft eines Geschöpfes als auch seine eventuell vorhandene Astralkraft. Körper und Astralleib wirken gleichermaßen aufeinander ein: Wird der fleischliche Leib beschädigt oder verändert (z.B. durch einen Schwerthieb), gerät mit gewisser Verzögerung auch der Astralleib in Wandel. Magie wirkt mit seinen Fäden an den Fäden des Astralleibs und kann damit wiederum auch den Körper beeinflussen (z.B. durch Verwandlungsmagie).
Dass man einen "Rest ursprünglichen Verstandes und eine nebelhafte Erinnerung an sein bisheriges Leben" behält, erscheint vor diesem Hintergrund als eine Nebenwirkung des Salander, die in jedem Fall, also unabhängig vom entstehenden Wesen, eintritt. (RAW) Offenbar hat man diesen Effekt in der "gezielten Reduktion des SALANDER" namens Transmutare beheben können. (RAW)
Eine irdischere Erklärung wäre, dass es ohne entsprechendes Gehirn (Pflanze, Tier) eben schwierig wird. Dann sollte das aber nicht passieren, wenn das entstehende Wesen ein kulturschaffender Zweibeiner ist. (Hausregel/Hauserklärung)
Um RAW auf die Spitze zu treiben: Es ist ferner nicht einmal beschrieben, dass ich "Adeptus Alrik" nicht in "Adeptus Alrik (1 cm kleiner)" (oder "Adeptus Alrik (das abstehendste Haar fehlt)") verwandeln könnte und er dann ebenfalls den Großteil des Verstandes verliert und sich kaum an sein bisheriges Leben erinnert. Auch hier könnte man mit RAW argumentieren, dass "Adeptus Alrik" und "Adeptus Alrik (1 cm kleiner)" nicht gleich seien und daher die Bedingung, dass das entstehende Wesen ein beliebiges anderes sein muss, gegeben sei. RAW lässt sich nämlich nirgendswo darüber aus, wie anders das entstehende Wesen mindestens sein muss (oder welche Metrik man zur Bewertung der Andersartigkeit verwendet). Dennoch käme vermutlich niemand ernsthaft auf die Idee, solche Spirenzchen zu versuchen.
Will sagen: RAW bedarf immer einer Interpretation, um sich in das Gruppenaventurien einzufügen.
RAW sagt ganz klar:
[Sturmkinds Interpretation]
Nein, das sagt RAW eben nicht "ganz klar". Das beweist die Länge dieser Diskussion und die vielen Widersprüche, die du von so vielen Seiten hier bekommen hast.
Es wäre ja stattdessen den Autoren ein leichtes gewesen zu schreiben:
[was die Autoren nicht geschrieben haben]
Die Autoren hätten vieles tun können, haben sie aber nicht. Wenn du die Regeltexte aus DSA3, DSA4 und DSA5 miteinander vergleichst (DSA1 und DSA2 liegen mir nicht vor ), wird dir auffallen, dass der DSA4-Text so mit der umfangreichste ist und dennoch nicht jede Eventualität berücksichtigt wurde. Fragen wie sie eingangs gestellt wurden, lassen sich daher häufig nicht sauber/zweifelsfrei anhand einer Regelstelle belegen. Ich möchte mich nicht auch ständig wiederholen, daher verweise ich auf meinen vorherigen Post.
Gegen Vermutungen kann ich natürlich so viele Belege einreichen wie ich möchte.
Aber solange es keine Stelle aus irgendeiner DSA4 Quelle hervorgeht, das es SCs erlaubt ist, in der Form einer SALANDER-Verwandlung weiterhin ihre Astralenergie zu regenerieren und/oder zu verwenden.
Werde ich weiterhin darauf pochen, das RAW diesen Vermutungen widerspricht.
Ich werde genauso weiter darauf pochen, dass RAW diese Vermutungen bestätigt, solange keine Stelle aus irgendeiner DSA4-Quelle hergibt, dass es Spielercharakteren unmöglich ist, in durch Salander verwandelter Form AE (oder KE) zu regenerieren. Was wäre eigentlich, wenn ich eine Salanderpflanze eines Magiers ausschließlich mit Zaubertrank gieße? 🤯
Jede Relativierung, Lockerung oder Erweiterung der Vorraussetzungen, ist eine Hausregel und keine Interpretation dessen, was geschrieben steht.
Auch hier kannst du dir meines Widerspruchs gewiss sein, die Argumentation pur auf Basis der von dir zitierten Stellen siehe oben.
Rein nach RAW wird sogar Geweihten die Karmaenergie genommen.
Denn auch ordiniert zu sein, macht dich "übernatürlich".
Geweihte sind zwar ein gültiges Ziel des Zaubers.
Aber kein gültiges Resultat des Zaubers.
Hat jemand eine Quelle, die deutlich sagt, dass Magie nicht in der Lage ist Karma/göttliches Wirken zu detektieren oder zu beeinflussen? Ich finde auf die Schnelle gerade nichts abseits von Liber Liturgium, S. 19 und Wege der Götter, S. 249. Aber auch ohne die Quelle parat zu haben: Diese deine Argumentation legt für mich den Schluss sehr nahe, dass deine Interpretation der RAW einen starken Widerspruch zur restlichen Spielwelt bedeuten würde. Allein auf Basis dieser Überlegung lehne ich deine RAW-Interpretation ab.
Und nach deiner Urteil ist es fair für Meister und Spieler, dass der SALANDER zur grandiosesten Lösung aller gesuchten Zauberer wird?
Ich kann nicht erkennen, dass der Salander dies mit irgendeiner der von deiner Interpretation abweichenden Interpretationen tut. Welche Probleme löst denn der Salander am grandiosesten für alle gesuchten Zauberer?
Ich ziehe nicht nur die, meiner Meinung nach, zu weite gefächerte Verwendung des Begriffs "Interpretation", in die Kritik.
Jetzt wird es philosophisch: Nichts hat per se eine Bedeutung, auch ein Text nicht. Eine Bedeutung erhält der Text erst durch deine, meine oder irgendjemandes Interpretation.
Aber ich bestreite hier, in diesem Einzelfall, der geschriebenen Regeln, einen Interpretationsspielraum nicht als gegeben an.
Man kann spekulieren was "intended" sein soll.
Man kann hausregeln wenn RAW einem nicht zusagt.
Jedoch in diesem speziellen Fall ist RAW eine so klar formulierte Regel, das "rules as interpreted" nur zu der einen Interpretation führen dürfte, solange man objektiv bleibt und sich nicht von Vermutungen und Bauchgefühl lenken lässt.
Und auch hier: Ich widerspreche vollstens. Dem Forenfrieden zuliebe ist das aber mein letztes Mal in dieser Sache. Ich denke, dass mein Standpunkt sehr deutlich geworden ist, und ein Großteil derjenigen, die das hier in x Jahren lesen, wird sicher vemutlich beim schnellen Durchscrollen nur denken: "Boah, ey, schon wieder so eine Endlosdiskussion, wo keiner nachgeben kann." Ich diskutiere in dieser Sache noch mit, um für zukünftige Leser nicht den Eindruck zu hinterlassen, dass es einen klaren Konsens gäbe.
Dein Standpunkt ist auch sehr deutlich geworden. Als versöhnliches Schlusswort zu diesem Salanderthema daher: Mir ist klar, dass es verschiedene Interpretationen (oder Ansichten oder Lesarten oder ...) für dieselbe Regelstelle gibt. Dass die Autoren solche Fragen nicht proaktiv durch ausführlichere Regeltexte zur Zufriedenheit aller beantwortet haben, ist schade, lässt sich für DSA4 aber nicht mehr ändern. Leben wir also am besten mit der Vielfalt an Ansichten und versuchen den anderen zu respektieren und zu inspireren, ohne ihn von der (alleinigen) Richtigkeit des eigenen Standpunktes überzeugen zu wollen.
Da Doppel-Posts verpöhnt sind, jetzt weiter mit Waykos Fragen. Alle Antworten auf Basis meiner Argumentation.
Und wenn ich den Magier in einen Hund verwandle, ihm ein Eisenhalsband von 5 Stein oder so etwas umlege, einige Tage später wieder komme, das Halsband abmache und ihn Entwandle, wird er dann ohne Einschränkungen durch das Eisen am nächsten Tag regenerieren können?
Der Magier ist von den Einschränkungen betroffen.
"Raube" ich mit einem Salander jemanden die Fähigkeit magisch zu sein?
Nein, das Opfer bleibt weiterhin so magisch wie zuvor. Je nach Interpretation, könnte der Geist noch ungetrübt sein. In so einem Fall sollte auch Zaubern kein Problem sein (Mensch zu Goblin). Aber je weiter man sich von der Ursprungsform entfernt, umso schwerer wird es sich überhaupt noch an die eigenen Zauberfähigkeiten zu erinnern.
Es ist klar das ich einen Wesen diese Fähigkeiten nicht geben kann (Es wird Karmal, es wird Magisch), aber was es davor ausgemacht hat, hätte es doch behalten müssen, oder?
Ja, insbesondere Karma lässt sich auf keinen Fall durch Magie einfach so entfernen. Die Nutzbarkeit dürfte aber ebenso eingeschränkt sein wie beim Zaubern, wenn das entstehende Wesen entsprechend unfähig ist.
Sonst könnte ich doch auch sagen "Alrik war mal einbeinig und jetzt verwandle ich es in einen Hund, jetzt hat er wieder vier Beine, denn es gibt keine dreibeinigen Hunde..."
Das ist tatsächlich eine sehr interessante Frage: Einen zweibeinigen Alrik kannst du aufgrund der Einschränkung, dass das Wesen leichter sein muss, nicht wählen, aber einen drei- oder vierbeinigen Hund verbietet nichts. Man könnte sogar so weit gehen, dass du Alrik in einen Mops mit amputierten Hinterläufen verwandelst. Regeltechnisch sehe ich da kein Problem, aber ich würde für versehrte entstehende Wesen auf jeden Fall noch Tierkunde- oder Anatomieproben verlangen.
Kann ich eigentlich einen Elefanten in einen Horndrachen verwandeln? Ich meine der hat keine Magie und ist auch nicht sehr schlau und wer keine Magie hat..., denn es heißt genau "Das entstehende Wesen / die Pflanze darf nicht magisch oder anderweitig 'übernatürlich' sein" und es gibt halt diesen nicht magischen Drachen...
Horndrachen bringen nach ZBA, S. 83 1000 kg auf die Waage, Elefanten locker ein Vielfaches und selbst das kleinste Exemplar (ZBA, S. 91) ebenfalls 1000 kg. Die Masse würde also passen; ob die Größe (muss ja auch kleiner sein) auch passt, lässt sich aus den ZBA-Angaben nicht ableiten. Die nichtmagischen Drachenarten Baumdrache, Grubenwurm, Horndrache und Tatzelwurm fallen nicht unter "magisch". Das "übernatürlich" in "anderweitig 'übernatürlich'" ist in Anführungszeichen gesetzt, was den Schluss nahelegen kann, dass nicht nur ganz klar übernatürliche Wesen (göttliche, dämonische) unmöglich sind, sondern auch andere Wesen. Da ist das Feld für Meisterentscheide groß. Ich würde Drachen nicht gestatten, wenn der Spieler keine gute Erklärung hat.
In dem DSA-Forum habe ich einen alten Eintrag gefunden welcher meinte, dass es da mal ein Abenteuer gegeben hat, wo ein Magier einem Baron viele Artefakte gebaut hat und dazu einen "Garten" von Magiebegabten hatte, weiß da jemand etwas, bzw. war das ein offizielles Abenteuer?
Gib bitte noch die Quelle an, damit wir das nachvollziehen können. Hat das noch was mit dem Salander zu tun? Falls nicht, ist ein neuer Thread sicher besser geeignet.