Exzellentes Thema. Ich möchte nur zusammenfassen, warum es so wichtig ist:
Jeder Gott ist speziellen Tugenden zugeordnet. Alle können wahrscheinlich übertrieben und pervertiert werden. Eine mächtige, pervertierte Tsa-Geweihtenschaft könnte die Unterjochung der Menschen durch die Orks bedeuten. Eine pervertierte Hesinde-Geweihtenschaft könnte Geweihte in die Nähe verbotenen Wissens bringen. Aber überall stehen die Götter für eben jenen maßvollen Umgang mit den Tugenden, der all dies verhindert und sie von ihren dämonischen Widersachern trennt. Nur Praioten werden so dargestellt, als seien sie meist dem dämonischen Widersacher Praiosens schon sehr nahe. Das wird zwar nie ausgesprochen, ist aber sonnenklar. Es geht so weit, dass ich eine Zeit lang vermutete die Redaktion plane einen Fall des Praios.
Da es aber für diese negative Sonderstellung der Praioten absolut keinen Grund gibt, muss man entweder alle Kulte zweifelhaft darstellen, oder aber - was ich wesentlich besser finde - dem Herrn Praios seinen Adel genau so lassen, wie allen anderen Elf.
Daher meine Vorstellung eines neuen, besseren Praioten: Gerechtigkeit ist ihm wichtig, beinhaltet aber auch Gnade und Verhältnismäßigkeit. Im Umgang mit Hexen, Druiden und allen anderen Angeklagten, geht es ihm zunächst um die Feststellung der Tatsachen. Sein Gott hat ihn mit den Mitteln ausgestattet, bösartige Zauberei zu bannen, er ist aber nicht der Foltermeister, als der er in den meisten Romanen fungiert.
Gerechtigkeit, würde ich sagen, heißt in ihrer übelsten Ausprägung "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Der offizielle Praiote möchte aber für einen kleinen Finger ein Auge. Dafür gibt es keine Begründung. Er sollte der Tugend seines Herrn genauso nahe sein, wie andere Geweihte!