Beiträge von Einradfaun

    Es ist eine reine Hausregel und da kann jeder machen was er will, aber das ist eine Tür, die ich niemals öffnen würde und auf gar keinen Fall mit Mirkalen. Denn wenn es einer darf, warum nicht alle und immer?

    Es würde jedes Heldenkonzept absolut aufwerten. Kein Kämpfer ohne Rondra oder Kor, kein Dieb oder Händler ohne Phex, kein Heiler ohne Peraine, kein Handwerker ohne Ingerimm, kein Jäger ohne Firun,...

    Allein schon durch die Mirakel kann man sich massiv pushen und dann noch bis zu 3 Liturgien ist massiv besser als jeder Intuitive Zauberer!

    Hängt immer davon ab, was du willst. Wir spielen gerade eine auf sehr episch angelegte Kampagne, da passt es super. In anderen, bodenständigeren Kampagnen würde ich das auch nicht unbedingt machen.

    Verstehe ich, aber die beiden erfüllen andere Funktionen. Meine Idee geht in die Richtung "Auserwählter der Götter", der gar nicht weiß, was abgeht, während eine Akoluthin das aus tiefer Überzeugung als "Karriereschritt" macht.

    Was den Akoluthen angeht hast du recht.

    Die Götter haben sich nach Meta aber an strikte Regeln zu halten, was karmales Einwirken auf die 3te Sphäre angeht. (Sonst schubst ne riesige Schildkröte sie aus Alveran xD) Was in meinen Augen auch erklärt, warum Liturgien und Zeremonien feste zeremoniale Abläufe sein müssen, Natan.

    Mir gefällt die Ergänzung von Tengwean:

    Ich sehe jetzt allerdings nicht, wo mein Vorschlag keine feste Regel wäre.

    Ich habe für meinen neuen Charakter eine Kurzgeschichte zum Hintergrund geschrieben, hoffe, dass das der rechte Platz dafür ist, dass sie euch gefällt und dass ihr vielleicht konstruktives Feedback habt. Idee ist eine Heldengruppe in Aranien, die im Kloster Keshal Taref ausgebildet wird (ehe die Kampagne beginnt). Die relevanten NSC und Gruppenmitglieder werden in der Geschichte ebenfalls angerissen. :)

    Ch’ara

    Der raue Fels war heiß von der Sonne. Ch’ara presste ihren Körper an die Kanten des Steins, suchte mit den Füßen nach einem weiteren Tritt. Ihre Finger brannten, und sie hinterließ blutige Schmieren, wo sie sich den Nagel des kleinen Fingers angerissen hatte. Sie glaubte, die Stimmen ihrer Verfolger hören zu können, aber die Kletterei in der Hitze ohne Wasser mochte ihrer Einbildung mittlerweile Streiche spielen.

    „Du bist eine Ziege, kein Mensch“, erinnerte sie sich Trass zu ihr sagen. Sie war sich nie sicher gewesen, ob ihr Vater das als Kompliment gemeint hatte. Aber sie war sich generell bei wenig sicher, was ihren Vater betraf. Bei Fârosh dagegen war sie sicher. Sein Gesicht hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, grinsend über ihr schwebend, wenn er sie wieder einmal zu Boden getreten oder gestoßen hatte – an ihren rechten Platz gebracht, wie er es unter dem Gelächter der Sippe fassen würde. Jetzt war Fârosh tot, genauso wie Trass vermutlich auch, und der ganze Rest der Bande.

    Ein kleiner Felsvorsprung war die einzige Griffmöglichkeit, die sie weiterbringen konnte, vielleicht einen halben Spann außerhalb ihrer Reichweite. Ein halber Spann oder eine Meile, was war das für ein Unterschied, wenn man an einer Steilwand im Djerim Yaleth hing? Schweiß und Blut vermengten sich unter dem unerbittlichen Druck ihrer Fingerspitzen. Ihr Körper zitterte vor Anstrengung. Rascha, steh mir bei! Ch’ara atmete tief aus, versuchte, Körper und Geist in Einklang zu bringen, wie Azila es ihnen beigebracht hatte. Nicht nach unten schauen. Furcht lähmt die Glieder. Furcht erstarrt den Geist. Furcht vergiftet das Herz.

    Ch’ara stieß sich ab, warf ihre Arme nach oben und griff nach Luft, nach irgendetwas, an dem sie sich festhalten konnte. Für eine Sekunde fühlte sie ein widerliches Gefühl in der Magengrube, als Sumus Griff sie erbarmungslos nach unten zerrte, ehe ihre geschundenen Fingerspitzen sich in das dünne Erdreich des Vorsprungs gruben. Frenetisch strampelte sie mit den Beinen, suchte nach Halt, fand ihn, verlor ihn wieder, rutschte. Panik ergriff sie. Ihre Finger umschlossen eine knotige Wurzel, hielten sie fest. Stück für Stück zerrte sie sich auf den Vorsprung, der kaum halb so groß wie ihr Bettlager in Keshal Taref. Schwerfällig rollte sie sich auf den Rücken und wartete darauf, dass ihre rasselnden Atemzüge sich beruhigten.

    „Und dein Bericht, Ch’ara Trassunni?“ Hasinas Stimme hatte immer die Eigenschaft, durch alle Schalen zu schneiden, die Ch’ara zu ihrer Verteidigung um sich errichtet hatte. Jedes Mal nahm sie sich vor, sich dieses Mal nicht wie eine kleine graue Maus zu fühlen, und jedes Mal genügte allein ein Blick der Matriarchin, geschweige denn ihre scharfe Stimme, um sie in genau so eine zu verwandeln. Sie war als letzte gefragt worden, wie immer. Die Worte, sorgsam zurecht gelegt angesichts des immer gleichen Rituals von Frage und Antwort, Herausforderung und Rechtfertigung, steckten in ihrer Kehle. Ch’ara konnte die Ungeduld in Hasinas Gesicht aufziehen sehen, und es war nie sonderlich viel Geduld dort gewesen, die hätte vertrieben werden müssen. Sie schlug ihre Augen nieder und murmelte einige belanglose Phrasen. Hasina schüttelte nur den Kopf, wie sie es immer tat, wenn es um Ch’ara ging, und stieß die Luft in kurzen Stößen zwischen ihren zusammengepressten Lippen aus, ein Stakkato der Missbilligung, das Ch’ara bis in den Schlaf verfolgte.

    Die Familienzusammenkünfte in Zorgan waren für ihre Halbgeschwister stets Anlass zur Freude. Keshal Taref verlassen zu können, die Freiheit der Straßen der Stadt zu kosten. Wein in den Schenken, erlesene Speisen auf dem familiären Tisch, das höfische Gepränge begutachten. Wenn Nazir sich generös fühlte – und wann tat er das nicht? – lud er sie ein, ihm und den anderen auf ihren Streifzügen durch die Stadt zu folgen. Und warum auch nicht? Für ein paar Kurush bekam er seinen eigenen Hofstaat. „Nicht so verbissen, Ch’ara“, pflegte er zu lachen, während er sich spielerisch der Avancen der einen oder anderen aranischen Nachtschwärmerin erwehrte, „das Leben ist viel zu kurz für so ein Gesicht!“ Ch’ara verzog dann die Mundwinkel zu einem Lächeln, hob den Becher und schaute so tief hinein, wie sie konnte.

    Das einzig Gute an diesen Treffen war, dass Onkel Malik zu Besuch kam. Sie würde nie vergessen, als sie das erste Mal sein breit lächelndes Gesicht sah, bespritzt vom Blut ihrer Sippe. „Ein leichter Sieg“, hatte Trass gesagt, als sie ins Tal hinuntergeritten waren, „die Blutlosen fürchten uns!“ Es hatte sich gezeigt, dass Blutlose sie zwar fürchten mochten, dass allerdings Rüstungen und geschmiedete Waffen ein adäquater Ausgleich waren. Malik hatte noch mehr gelacht, nachdem er sie unter dem Kadaver des Pferds hervorgezogen und sie den leblosen Körper Fâroshs getreten hatte, der sie nie wieder eine Mushriqa schimpfen würde. Onkel Malik lachte eigentlich immer. Ch’ara bewunderte das an ihm.

    Stöhnend erhob sie sich von ihrem Lager. Das trockene Gras knirschte unter ihrem geschundenen Körper. Ein vertrockneter Baum klammerte sich an die dünne Erde auf dem Fels; seine Wurzeln hingen zu guten Teilen in der Luft, umklammerten den Vorsprung wie eine Geliebte. Lebensrettende Wurzeln, so viel stand fest. Ch’ara sah nach oben und lächelte. Nicht breit wie Onkel Malik, aber unverkennbar ein Lächeln. Der Fels hier war deutlich zerklüfteter und geneigter. Gegenüber der bisherigen Kletterpartie war das eine Leichtigkeit. Der Djerim Yaled war ohnehin kein wahres Gebirge, verglichen mit dem Raschtulswall, wo wahre Kletterer geboren wurden.

    Schade, dass Pariq sie nicht so sehen konnte. Er wusste solche Taten wenigstens zu wertschätzen. Nazir würde ein Blick auf ihre Kratzer und Schnitte reichen, um Abstand von der Unternehmung zu nehmen; er hatte stets die Halle der körperlichen Ertüchtigung mit ihren Bastmatten und präzisen Bewegungen vorgezogen. Die war auch gut, aber kein Vergleich zu der Freiheit der zerklüfteten Berge. Pariq aber…dem schlanken Gorier machte niemand etwas vor, wenn es darum ging, ein Seil zu erklimmen. Er kletterte es weniger hinauf als dass er hinaufrutschte, die Schenkel in einer einzigen, flüssigen Auf- und Ab-Bewegung, die es mit jedem Tanzschritt Nazirs aufnehmen konnte.

    Der Aufstieg war tatsächlich leicht. Die Steine waren fest, und für den kundigen Blick gab es genug Griffmöglichkeiten und Tritte. Ch’ara ließ die Vorsicht fallen und machte schneller. Keine drei Schritt vor der Felskante hörte sie Stimmen. Sie erstarrte in der Bewegung. Die scharfen Stimmen waren zu weit weg, um einzelne Worte oder Sprecher ausmachen zu können, aber der näselnde Dialekt der Bân Uludh war nicht zu verwechseln. Dass das Geschmeiß den Djerim Yaled als Gebirge betrachtete war natürlich albern, aber das machte ihren Anspruch nicht weniger wirklich. Ch’ara hatte keine Lust, als Folteropfer auf den Raschtul-Altären der Bân Uludh zu enden oder gar als eine Brutmähre für ihre degenerierten Krieger. Flachland-Abschaum hin oder her, sie waren in der Überzahl, und ein Speer im Leib beendete ein Leben, ob er von einem Krieger aus dem Raschtulswall oder aus diesen zerklüfteten Hügelchen geworfen worden war.

    Nicht, dass die Ferkina des Raschtulswalls eine Chance gegen Nihat und ihre Reiterinnen hätten. Barbarische Bräuche und Blutopfer waren kein Ersatz für Disziplin und Drill, und die alberne Überzeugung, nur Männer könnten Krieger sein, stand den selbst ernannten Herrn des Bannlands zuverlässiger im Weg als jeder Erdrutsch.

    „Ch’ara Trassunni!“ Niemand außer Nihat hatte die Fähigkeit, allein durch den Peitschenklang ihrer Stimme aus einem sonnigen Klosterplatz einen wolkenüberhangenen Vorhof der Niederhöllen zu machen. Nihat hatte viel mit Hasina gemeinsam. Sie würden sich hassen, dessen war sich Ch’ara sicher, wobei es natürlich unvorstellbar war, dass sie sich zum Gespräch begegnen würden. Eine Chal’Barun gab sich nicht mit niederem Volk ab, auch wenn es die Hauptfrau der Rotmäntel war und schon mehr Ferkinas abgeschlachtet hatte als Hasina je gesehen hatte. Nur die eine eben, zugegeben, und eine Mushriqa noch dazu, aber das machte die Beobachtung nicht falsch. Manchmal fragte sich Ch’ara, ob Onkel Malik sie nur als Mündel angenommen hatte, um Hasina eins auszuwischen. Es wäre genau sein Humor. Sie hatte sich nie getraut, ihn zu fragen. Normalerweise mochte sie sein breites Grinsen, das die Welt und all die albernen Regeln, nach denen sie gegliedert war, nicht ernst zu nehmen bereit war. Aber auf diese Frage wollte sie es nicht sehen, und sie befürchtete, dass doch genau das der Anblick wäre, mit dem sie zu rechnen hätte.

    Ch’ara wusste nicht, wie viel verhätschelten Beyrouni-Nachwuchs Nihat schon ausgebildet hatte, aber es musste furchtbar sein, bei jedem berechtigten Tadel stets gegen die Wand des Privilegs anrennen zu müssen. Ihr Mitgefühl erschöpfte sich allerdings rasch, wenn Nihat diesen Frust an ihr ausließ. Das Ferkina-Mündel war schließlich ein allzu sicheres Ziel für angestauten Ärger, und wenn es Nihat an etwas nicht mangelte, dann angestautem Ärger. Die Hauptfrau lief immer über den Klosterhof, als wollte sie den Boden mit ihren Stiefeln strafen, und ihre Mundwinkel waren scharf genug nach unten gezogen, um Zitronen zu schneiden.

    Trotzdem wäre Ch’ara gerade froh, das Gesicht der Hauptfrau zu sehen. Den Stimmen nach zu urteilen waren mindestens sieben Ferkinas hinter dem Vorsprung. Es war zugegebenermaßen nicht der wohlüberlegteste Zug gewesen, ausgerechnet im Bannland zu klettern, wo das Gelände den Einheimischen bekannter war als ihr. Aber die Wette mit Dscheridan zu gewinnen hatte sie die Vorsicht über Bord werfen lassen. Sie hasste es, wenn jemand sie im bewaffneten Zweikampf bezwang, und Nihats zufriedenes Gesicht, als Dscheridan sie entwaffnet hatte, war genug gewesen, das Blut in Wallung zu bringen und die Scharte, den ungeschriebenen Gesetzen der Klosterschüler folgend, auszuwetzen.

    Sie hatte nichts gegen Dscheridan. Seine Spinne war zwar etwas widerlich, aber die abergläubische Furcht, die manche anderen vor ihm empfanden, war Ch’ara fremd. Welche besondere Gefahr sollte von jemandem ausgehen, dessen astrale Kraft sich Bahn brach, wenn er besonders beschämt war? Man musste ihn ja nicht unbedingt reizen, aber zu den ungeschriebenen Gesetzen der Klosterschüler und vermutlich auch der restlichen Welt gehörte wohl, dass man jeden reizte, dessen verwundbare Stelle man gefunden hatte. Ch’ara behielt sich vor, solch wunden Stellen als Geheimwissen zu behalten, für den Tag, an dem sie sie brauchen konnte. Außer bei Nazir natürlich, aber das lag in der Natur der Sache. Der erkannte seine wunden Stellen nicht einmal, wenn man mit dem Finger darin bohrte.

    Ch’ara beneidete ihn darum.

    Die Stimmen der Ferkinas entfernten sich. Ch’ara legte die restlichen Schritt zurück und spähte über die Felskante. Befriedigt stellte sie fest, dass der Pass unter ihr lag. Im Osten lag das Kloster Keshal Taref, im Westen ging es tiefer ins Bannland. Sie schätzte, dass sie kaum eine halbe Stunde auf dem Pfad brauchen würde, um wieder auf Klosterterritorium zu gelangen. Aber auf dem offenen Pfad gehend war das in dieser Situation eine so nützliche Maßgabe wie das „wie der Rennkuckuck läuft“, das sie im Süden so liebten.

    Ch’ara würde jetzt einiges darum geben, wenn Amaryd da wäre. Seine Fähigkeit, komplette Stille herbeizuzaubern, käme ihnen jetzt gelegen. So musste sie den zierlichen Zauberschüler aus ihren Gedanken verbannen. Das fiel ihr nicht allzu schwer; so sehr sie den Wettstreit mit Nazir, Dscheridan und Pariq in der Halle der körperlichen Ertüchtigung liebte, so wenig sagte ihr Magiekunde zu. Amaryds ausgefeilten Antworten auf irgendwelche theoretischen Probleme zu hören mochte Yosmabith endloses Vergnügen bereiten, aber ihr bereitete alles endloses Vergnügen, was Amaryd tat, bis hin zum Gang auf den Abort, so dass das kaum zählen konnte.

    Keine zwanzig Schritte weiter wurden die Stimmen der Ferkinas wieder lauter. Sie mussten umgekehrt sein. Ch’ara hörte das harte Klappern der Hufe auf dem Stein des Pfads. Furcht ergriff ihren Brustkorb mit eiserner Faust und presste sämtliche Luft aus ihren Lungen. Sie erstarrte. Die Augen flogen hin und her, auf der Suche nach etwas, unfähig, etwas zu erkennen.

    „Furcht lähmt die Glieder. Furcht erstarrt den Geist. Furcht vergiftet das Herz.“ Azilas Mantras, wiederholt in endlosen Sitzungen auf Bastmatten, die Beine überkreuzt, die Hände in komplexen Gesten verschränkt, „Augen geschlossen, Geist offen, Wahrnehmung frei“ – Azilas Worte klangen in Ch’aras Kopf.

    Ihre Erstarrung löste sich. Sie sprintete los, zwanzig Schritt, zehn, fünf. Mit einem Satz auf einem vorspringenden Felsen. Sie hörte Rufe und Befehle zum Galopp hinter sich. Ein weiterer Satz, und sie baumelte an einem Überhang. Ihre Arme schmerzten vor Anstrengung, als sie sich hinaufzog. Sie zwang sich nicht zurückzuschauen, als erregte Rufe in näselnder Bân-Uludh-Kehligkeit hinter ihr erklangen. Sie verschwand zwischen einigen Büschen und rannte über die Kuppe. Sie kannte diesen Weg. Der Pass schlängelte sich um die halbe Kuppe, und der Hohlweg war schmal und eng. Sie würde vermutlich vor den Reitern dort ankommen, aber es machte keinen Unterschied.

    Sie rannte so schnell sie konnte, direkt auf den Hohlweg zu, der gleich vier Schritt unter ihr liegen würde. Nicht hinuntersehen. Furcht lähmt die Glieder. Furcht erstarrt den Geist. Furcht vergiftet das Herz. Ch’ara sprang über den Hohlweg, landete auf der Kuppe auf der anderen Seite. Die Ferkinas peitschten ihre Pferde mit gebrüllten Kommandos an. Der Lärm der Reiter im Hohlweg war ohrenbetäubend. Ch’ara rannte die Flanke des Hügels hinunter und war wieder auf dem Passweg. Sie hatte vielleicht drei Minuten Vorsprung. Das musste reichen.

    Und es reichte. Sie passierte den gravierten Pfeiler, der die Grenze des Bannlands markierte. Keine fünfzig Schritt weiter lag ein kleiner Hain Krüppelkiefern mit dichtem Buschwerk. Sie schlug sich hinein, zwischen das Gesträuch, ignorierte die kratzenden Dornen und zwängte sich in den gut versteckten Höhleneingang. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Krach der Krieger Nihat auf den Plan rufen würde. Zeit, die Ch’ara nutzen konnte, sich eine Ausrede zu überlegen, wo sie gewesen war und wo sie sich ihre Verletzungen zugezogen hatte. Nicht, dass Nihat ihr Glauben schenken würde. Aber Azila war immer gutgläubiger, und Ch’ara hatte das Gefühl, dass sie Azila ihre Geschichte zuerst erzählen können würde…

    Rondrianer sind ehrenhaft, aber nicht blöd. Praioten schlagen auch nicht auf jeden Zauberer ein, sobald sie ihn sehen. Zu jeder Religion gehört ein gewisses Maß Pragmatismus. Manche mögen das als Heuchelei bezeichnen, aber das trifft den Kern der Sache eigentlich nicht. Praktisch jede Religion kennt das Konzept der Buße. Wenn du gegen Prinzipien verstößt, dann tust du dafür Buße. Das kann eine gemurmelte Entschuldigung an die Gottheit sein, das kann eine Beichte sein, das kann ein Opfer im Tempel sein, das kann eine öffentliche Selbstkasteiung sein, das kann eine Sühnequeste sein, je nach Schwere des Verstoßes. Ideen gibt es viele. Und die erlauben es dir, entsprechend spielbar zu bleiben.

    Auf der anderen Seite würde ich glaube ich eher versuchen, bestimmte Situationen zu umgehen statt sie dann zu sprengen. Wenn die Gruppe im Hinterhalt liegt, solltest du nicht auf der Straße stehen. Stattdessen sollte die Hinterhaltssituation vermieden werden. Ist der Gegner zu stark, stellt sich die Frage, warum man sich ihm überhaupt stellen muss. Ein so ungleicher Kampf erfüllt ja die Bedingungen des ehrenhaften Kampfes eh nicht, der Rondrianer würde also eher versuchen, einen solchen herzustellen oder aber den Kampf ganz zu vermeiden. Und so weiter. Und wenn es eben nicht anders geht: siehe der obige Absatz.

    Jepp. Wenn du halt vorbereitete Begegnungen hast, ist das mit Beleuchtung etc. geil. Und wann immer es ein Dungeon-Abenteuer ist (oder das funktionale Äquivalent) ist es einfach brillant. Völlig andere Stimmung gleich. Mit Nebel des Krieges spielen zu können ist echt was, das du normalerweise am Spieltisch einfach nicht hast.

    Das ist keine Ausnahme, weil du die Kohle ja dann verwendet hast. Aber ich sehe worauf du raus willst.

    Worum es mir geht ist im Endeffekt, dass die Updates in vernünftigem Timeframe kommen. Also wenn ein neues RW raus ist, das dann in X Zeit im Optolith verfügbar ist. Dann sehe ich problemlos ein monatliches Abo. Ansonsten würde ich die Einzel-Kickstarter bevorzugen. Ich sehe zwar die Befürchtung mit der Deadline, aber du brauchst ja keine! Mach einen Kickstarter für AMAIII-Integration mit, was weiß ich, 250 Euro (nur um eine Zahl in den Raum zu werfen) und wenn es finanziert ist, kommt es halt irgendwann. Aber damit hast du die Sicherheit die Kohle zu haben, bevor du dich an die Arbeit machst, und hast eine Verpflichtung gegenüber der Community, die dir dann quasi im Nacken sitzt ^^ Ich merk das ja bei meinen eigenen Unternehmungen dieser Art wie hilfreich das ist.

    Aber ich unterstütz dich denke ich auch monatlich über Patreon wenn du dich dafür entscheidest :)

    Ich wäre bereit, beim aktuellen Stand eine Einmalzahlung zu machen. Wenn wir über monatliche Zahlungen reden, muss ich ehrlich sagen: Grundsätzlich ja, aber dann muss auch das entsprechende commitment mit Updates etc. dahinter stehen. Und das weißt nur du, ob du das leisten kannst mit Studium etc. Aber bei Patreon kannst du das ja leicht über Pledge-Level einrichten im Zweifel.

    Alternativ: Wenn es um das Einsammeln von Einmalzahlungen geht, um den Status Quo zu erreichen (AMIII und so weiter), wäre vielleicht ein Kickstarter gut.