Beiträge von Bargrim

    Eine neue Gruppe hat sich zusammengefunden um einen jungen Aranier zu seiner Hochzeit zu eskortieren. Unter anderem ist in der Gruppe ein einarmiger (EA), dessen Vergangenheit noch nicht genauer ergründet werden konnte (ein Held, also ein ehemaliger, weil richtige Helden sind ja tot, so wie Geron der einhändige, der er nicht ist, aber schon in einem Heldenkreis bekannt war, keinem großen, aber immerhin, aber jetzt ist er kein Held mehr sondern einfach nur noch ein Mann mit nur noch einem Arm). Der Spieler hatte sich, weil er gutes Rollenspiel TM betreiben wollte, extra den linken Ärmel seines Pullis verknoten lassen und den linken Arm versteckt.
    Der Thorwaler Schütze (TS) möchte sich vor dem Auftrag noch eine Seitenwaffe für den Nahkampf besorgen und geht auf den Markt.

    SL: Willst du eine richtig gute Waffe haben oder tuts auch eine aus einem Secondhandshop?
    TS: Ah was, ich nehm' auch die aus dem Secondhandshop, so lange die nicht öddelig ist.
    SL: Gut, du findest... *kurzes RP für den Kauf der Waffe* ... möchte sonst noch jemand Besorgungen machen, wo ihr gerade alle auf dem Markt seid?
    EA: Ja, ich hätte gerne ein neues Hemd. Aber ich kann wohl nicht in einem Secondhandshop einkaufen *wedelt traurig mit seinem verknoteten Ärmel*

    Weniger Komik als Überraschung (und in den Augen des SL auch etwas Panik und Entsetzen) sorgten dann noch die 4 Doppel-Einsen und 2 Dopple-Zwanziger, die sich über den Tag verteilten, und teilweise den Plot etwas zerlegten.

    Die Helden sind in Andrafall auf einem Turnier. Insgesamt ist die Gruppe nicht sehr erfolgreich was Turniersiege angeht, das schadet aber dem Spaßfaktor in keinster Weise.
    Folgendes trug sich als zu:

    Der adlige Schwertgeselle (SG) sitzt mit dem andergaster Adligen (AA) im inzwischen leeren Speisesaal der Burg. Die Befragung eines Gefangenen hat mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht war, und nun muss eben in stiller Zweisamkeit anstatt in großer Runde gegessen werden. Vor dem Eingang zum Speisesaal stehen der Feldscher (FS), Thorwaler (TW) und Grenzjäger (GJ). Alles Gestalten die sowieso nur unter Beobachtung in die Burg gelassen wurden und jetzt auch den Zutritt zum Speisesaal von den Wachen verwehrt bekommen.
    Der andergaster Adlige möchte aber gerne den Felscher bei sich wissen und überlegt sich kurzerhand eine List:

    AA: Nun lasst den Mann doch herein. Er ist mein Leibarzt!
    FS: Hört ihr? Der Mann braucht mich!
    Wache: Na, aber der sieht gesund aus. Verschwindet wieder.
    FS: Ihr versteht nicht, der werte Herr braucht...
    AA: polter rücklings von seiner Sitzbank und jammert jämmerlich Ah...au...ich habe mich verletzt. Ich brauche meinen Arzt. Ah...au...
    FS: Lass mich durch da, ich bin Arzt...oder sowas...

    Um nun seine Verletzung glaubhaft rüber zu bringen soll AA eine Probe auf Schauspiel würfeln. Die verbockt er natürlich und niemand ist davon überzeugt, dass ihm tatsächlich etwas fehle.

    FS: AA, das tut mir jetzt leid und dir weh. an den Meister: Ich kugel ihm den Arm aus. würfelt Jop. Der ist raus.
    Meister: AA, dein Schauspiel wandelt sich von schlechter Daily-Soap zu Liveberichterstattung. Dein Arm tut höllisch weh.
    AA: Ich schreie. Laut.
    FS: Seht ihr?! Der Mann braucht meine Hilfe!


    Als dann der Haus und Hofarzt in Fleischerschürze (HH) kam um AA zu versorgen entbrannte eine hitzige Disskusion um die Zuständigkeit unter den beiden Quacksalbern Ärzten.
    FS: Das ist mein Patient! ich bin sein Leibarzt!
    HH: Aber das ist mein Haus hier! Ich werde ihn behandeln!
    FS: Du weißt doch gar nicht was der Mann alles hat! Und außerdem ist er Privatversichert!
    HH: Achja?! Wo denn das?
    FS: Wir sind hier auf 'nem Turnier mit Rittern und allem! Bei der Knappschaft, wo denn sonst?!


    Nachdem AA dann, am nächsten Tag deutlich lediert aus dem Zimmer von HH geholt wurde:
    AA: Ich hab Arroganz, ich hab da eine Idee...
    TW: Du hast höchsten eine Arro-ganz schlechte Idee. Lass das.

    Wir befinden uns noch immer beim Turnier in Andrafall.

    Der Schwertgeselle aus Gareth (SG) ist natürlich interessiert und spricht beim Turniermarschall (TM) vor um sich anzumelden und die Disziplinen zu erfragen.

    SG: Rondra zum Gruße!
    TM: Rondra zum Gruße. Was kann ich für Euch tun, edler Herr?
    SG: Ich möchte die Disziplinen erfahren, in denen angetreten wird.
    TM: […] Zweikampf mit Schwert und Schild sowie Zweikampf mit dem Zweihänder, Bogenschießen […]
    SG: Darf ich mit meinem Anderhalbhänder hier in der Zweihanddisziplin antreten?
    TM *guckt veriwirrt das Schwert des SG an*: Was ist das denn? Für einen Zweihänder ist das doch viel zu kurz. Ist Euch euer Langschwert etwas zu lang geraten?
    SG: Nein. Wie gesagt, ein Anderhalbhänder.
    TM: Wir stellen Turnierwaffen. Wir haben nur Zweihänder. Sowas *deutet mit perplexem Gesicht auf den AHH vom SG* haben wir nicht.
    SG: Nun gut. Dann sollen es beide Zweikämpfe sein.

    Der SG tritt also in zwei Waffengattungen an, die ihm nicht sonderlich liegen. Der Kampf mit dem Schwert beherrscht er zwar, ist aber darin nicht unbedingt herausragend. Den Kampf mit einem Zweihänder schaut er sich kurz an und nutzt dann sein Wissen aus dem Kampf mit AHH um sich etwas zusammen zu stricken.
    Normalerweise werden in einem Turnier zuerst die schwachen Kontrahenten von den starken ausgesiebt. Der adlige Ritter tritt gegen einen Knappen an, damit zum Ende nur noch die Ritter und Krieger die Klingen kreuzen.

    Der SG findet das eher unschön, will er doch einen fairen und interessanten Kampf. Er sucht sich einen erfahrenen Söldner aus und beginnt den Kampf.
    Schnell sind die ersten beiden Treffer gelandet, es steht 1 zu 1. Der Söldner holt zu einem wuchtigen Schlag aus und zieht das Schwert mit aller Kraft dorthin, wo eben noch der Schwertgeselle seine linke Schulter feil bot, den Schild hatte dieser nämlich zu Kampfbeginn einfach fallen lassen. Für den Gesellen nur störender Ballast. Den Angriff kommen sehend hat der Schwertgeselle sich blitzschnell einen Konterangriff überlegt, in die Knie gehen, nach vorne schnellend die Distanz verkürzen und einen Schlag gegen den Oberschenkel des Gegners landen. So der Plan.
    Die Umsetzung war etwas anders. Der Schwertgeselle geht leicht in die Knie, verlagert das Gewicht auf das linke Bein, nimmt seine Kraft zusammen und drückt gegen den Boden. Der gibt nach und der Schwertgeselle klatscht der länge nach in den rutschigen Boden. Derweil hat der Söldner sich schwer verschätzt, gerät ohne Ziel durch seinen Schlag aus dem Gleichgewicht und purzelt über den Schwertgesellen ebenfalls in den Dreck.
    Beide rappeln sich auf, klopfen das gröbste ab, nicken sich zu und ignorieren das Lachen der Zuschauer. Der nächste Schlagabtausch soll gelingen. Man besinnt sich wieder auf die Grundlagen der Fechtschule. Ein kurzer, schneller Hieb mit dem Schwert, eine Schildparade durch gute Positionsarbeit. Hauptsache, man landet nicht wieder im Matsch und macht sich lächerlich. Ein kurzer Hieb vom Schwertgesellen, gute Stellung des Söldners. Wieder rutscht der Geselle weg und verfehlt den Schlag. Der Söldner sieht eine Chance dem Kontrahenten noch einen Treffer zu geben, verlagert sein Gewicht und versucht einen schnellen Schlag aus dem Handgelenk. Das Turnierschwert bohrt sich in den Boden. Darauf gestützt der Söldner der noch gerade eben so einen Sturz verhindern konnte.
    Die Menge lacht erneut.
    Die beiden Turnierteilnehmer schauen sich kurz an, betrachten dann den Boden. Der Söldner zeigt auf einen Fleck Erde, etwa 5 Schritt vom derzeitigen Kampfschauplatz entfernt. Ein fragender Blick. Der Schwertgeselle nickt, beide wechseln auf einen trockeneren Flecken und beginnen erneut, ihre Künste unter Beweis zu stellen.


    Regeltechnisch sah es dann so aus, dass sowohl der SG als auch der Söldner in der ersten Situation bei Parade bzw. Attacke 20/18 bzw. 20/16 gewürfelt hatten. In der nächsten Situation waren es dann für Parade / Attacke jeweils 19 bzw. 18.
    Insgesamt war es für den Schwertgesellen kein gelungenes Turnier. Einhand mit Schild unterlag er dem Söldner mit 1 zu 3, beim Zweihänder konnte er sich zwar durch zwei schnelle Treffer 2 Punkte erarbeiten, der ihm gegenüberstehende Ritter hatte ihn danach jedoch ausgeguckt und konnte ihn nach einem langen und zähen Kampf dann doch noch besiegen.
    Vielleicht wird das Bogenschießen mit der Armbrust für unseren adligen Schwertgesellen etwas erfolgreicher.


    Bonus-Story:
    Der Thorwaler tritt ebenfalls im Zweikampf mit Schild an. Auch er kann mit dem Schild nicht umgehen und entschließt sich kurzerhand aus Schwert und Schild, Schwert und Diskus zu machen. Er war etwas verärgert, dass sein Treffer mit dem geworfenen Schild nicht als Punkt gezählt wurde.

    Ein Schwertgeselle aus Gareth (SG) und ein adliger Taugenichts aus Andergast (TG) streifen gemeinsam über den Turnierplatz in Andrafall. Man hat sich gerade erst kennengelernt, weiß noch nicht all zu viel über sich und steht sich auch mit gewissen Vorurteilen gegenüber. Aber man ist sich sympathisch.
    Während die beiden also, mit ihren Humpen Bier in der Hand, an den Zelten der Turnierteilnehmer vorbeigehen hören sie, wie sich zwei Personen zanken. Offenbar hat einer von ihnen wohl einen Gürtel verloren. Diebstahl? Ruhm und Ehre? Oder gar...GOLD?! Das muss man sich näher angucken!

    TG: Was ist denn hier los?
    Bruder 1 (B1): Der hat meinen Grütel verloren! Der Nichtsnutz!
    Bruder 2 (B2): Gar nicht wahr! Du hast nicht drauf aufgepasst!
    SG: Sicher, dass der nicht nur wo untergemuddelt ist?
    B1: Ja! Der Depp hat den bei der letzten Rast einfach liegen lassen!
    B2: Ich hab den doch nur poliert und dann...
    TG: Wieso polierst du denn einen Gürtel?
    B2: Hä? Achso. Ja, der hat da so Verzierungen dran.
    TG: Polierbare Verzierungen?
    B1: Ja! Schön mit Eisen beschlagen ist der! Und wenn man den poliert...

    B2: Was ich ja gemacht hab! Für dich!
    B1: ...dann glänzt der.
    TG: Helft mir auf die Sprünge, aber wofür braucht man einen Gürtel eigentlich?
    (B1 und B2 gucken sich verdutzt an)
    SG: Ich sag's euch: Damit die Hose nicht rutscht.
    TG: Richtig. Und so wie ich das sehe, mein Freund, hast du dringend einen nötig.
    (B2 zieht seine Hose etwas hoch)
    B2: Ja, aber der Gürtel ist ja weg! Das ist ja das Problem.
    SG: Ich dachte, das wäre dein Gürtel gewesen? Teilt ihr euch den?
    B1: Was? Nein! Hasat du jetzt auch noch DEINEN Gürtel verloren?
    B2: Nein, ich dachte er meint deinen.
    TG: Wieso sollte er den meinen, wenn doch deine Hose rutscht.
    B2: Ich dachte...
    SG: Vielleicht lässt du das lieber bleiben, das scheint dir nicht zu bekommen. Nachher verlierst du noch deinen Kopf.
    B2: Soll das eine Drohung sein?!
    B1: Ja, genau! Wollt ihr uns drohen?
    TG: Was kommst du denn jetzt von der Seite an? Du bist doch der, der jemandem seinen Gürtel anvertraut um ihn dann zu verlieren.
    B1: Ich hab meinen Gürtel nicht verloren! Er war das!
    SG: Aber du hast doch noch deinen Gürtel. Wie soll der denn verloren sein?
    B1: Doch nicht der! Der andere!
    TG: Seiner?
    B2: Nein! Meiner liegt im Zelt! Seiner!
    SG: Den hat er doch um...
    TG: Ich bin mir nicht sicher, dass die wissen was sie verloren haben.
    B1 & B2: WIR HABEN UNSEREN GÜRTEL VERLOREN!! WIR WISSEN DOCH WAS WIR VERLOREN HABEN!
    TG: Anscheinend ja nicht. Du hast deinen Gürtel, seiner liegt im Zelt. Ich sehe hier kein Problem.
    SG: Ich auch nicht.
    TG: Immer schön, wenn man helfen kann.
    SG: Sicher doch.
    B1: Wollt ihr uns verarschen?!
    TG: Wer hat denn angefangen? Aber jetzt mal im Ernst...
    SG: ...so wie ihr ausseht und euch benehmt, wollt ihr ein Bier?
    TG (flüsternd): Ich hätte da jetzt 'nen Noioniten geholt oder sowas...
    B1 & B2: Aber ihr bezahlt...
    SG: Ist in Ordnung.
    TG: Bevor wir gehen: zieh dir 'nen Gürtel an, sonst rutscht die Hose. Eisenbeschläge sollen in sein zur Zeit.
    B1 & B2: LAUFT!

    Wir liefen. Und lachten. Insgesamt ein gelungener Abend.

    Danke Ricordis
    Inneraventurisch enden die Kämpfe vermutlich nicht immer mit dem Tod, sondern es wird bis aufs erste/zweite Blut gekämpft? Vielleicht abhängig von der schwere des Vergehens?
    Aber damit kann ich mir ja schonmal was zusammenschustern, das dann einigermaßen stimmig ist.

    In welchen Fällen wird denn ein solches Urteil gefällt? Für eine Streitigkeit unter Adligen? Für Diebstahl, Betrug oder Mord wird es die Möglichkeit ja vermutlich nicht geben, oder?

    [infobox]EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.[/infobox]

    Kurze Frage zum Hintergrund eines SG den ich gerade bastle:
    Wie gestalten sich Richtkämpfe, zu denen beispielsweise Schwertgesellen herangezogen werden, und wann werden sie ausgetragen? In welchem Maß fällt die Bezahlung einer solchen gekauften Klinge aus?
    Bestimmen diese Kämpfe wer verurteilt wird? Welche Urteile können erwartet werden?

    Andergaster Adliger mit seinem thorwaler Freund in Andergast unterwegs. Der muskelbepakte Thorwaler hat während der letzten Reise viel geschnitzt und will sich nun ein Schnitzmesser zulegen. Der Adlige übernimmt die Begrüßung bei einem Händler, der Eisenwaren und also wohl auch Schnitzmesser im Angebot hat.
    Adliger: "Gegrüßt seid Ihr!"
    Händler: "Phex zum Gruße, Euer Wohlgeboren. Was kann ich für Euch tun?"
    A : "Reden wir über Waffen." *deutet auf den Throwaler*
    Der Händler guckt vewirrt.
    A: "Ich habe hier einen T-1000."


    Andere Szene. Die Gruppe durchquert ein Dorf auf der Suche nach einem Astrologen und klopfen bei einem Bauern.
    S1: "Grüße. Weißt du zufällig, ob es hier in der Nähe einen Astrologen gibt?"
    B: "Jau. Das bin ich."
    Die Spieler gucken sich sichtlich verwirrt an.
    S2: "Du bist was?"
    B: "Na, ein Strohloge. Sucht ihr doch. Ich bin einer."

    Nachdem unsere Gruppe es schaffte ein Dorf von dem Befall gnatziger Mindergeister befreite, zumindest erstmal und soweit wir wissen, wurde vom Dorf ein großes Fest veranstaltet, alle fanden sich in der Schenke ein und ein großes Gelage breitete sich aus.
    Der Thorwaler und der ortsansässige Adlige waren ganz vorne mit dabei als es um das Freibier ging. Vom Adligen kam schon bald die Aussage:

    "Wir machen 'Aktive Erholung'!"
    Fragender Blick des SL.
    "Naja, erst einen großen Schluck trinken und dann eine Liegestütze. Aktive Erholung eben."
    Der SL quittiert das mit einem kurzen nicken und beschreibt dann die Szene:
    "Die Dorfbewohner gucken erst merkwürdig als ihr nach eurem Schluck auf den Boden geht und eine Liegestütze macht. Beim zweiten Mal machen schon einige mit und bald folgt euch der gesamte Schankraum nach. Abgesehen vom alten Wirt. Der zählt."
    "Der zählt?"
    "Ja. Wenn du deine Liegestütze machst sagt er laut und deutlich 'EINS!'."
    "Klasse. Da mach ich mit! Ich trinke noch einen Schluck, mach meine Liegestütze und sage laut und deutlich 'EINS!'."

    Und bald schon schallt es bei jeder Liegestütze unisono durch die Schenke: "EEEIIIIINNNSS!"

    Der etwas einfach gestrickte Thorwaler der Gruppe hat soeben eine Knochenkeule eines Trolls aufgehoben. Mit Leichtigkeit. Daraus emporgestiegen ist nun das 3 Schritt hohe Geisterabbild des Trolls, der die Gruppe dazu auffordert einen würdigen Nachfolger für seine Position als Schamane zu finden: "Ihr finden Nachfolger für Rorasch! Ihr helfen Rorasch, Rorasch helfen euch!"
    Der Thorwaler schaut vom Troll-Geist zur Knochenkeule in seinen Händen und wieder zurück. Er verzieht das Gesicht in Anstrengung. Dann, ganz langsam, als fiele dem Thorwaler etwas von enormer Reichweite ein: "Pass mal auf, Gulasch. Wie wär's, wenn ich dein Nachfolger wäre? Eine Keule hab' ich ja schon."


    Gleichzeitig, genau am selben Fleck, nur etwas früher und woanders, gibt es ein Zusammentreffen des adligen Taugenichts, dem Dieb Koch und einem Mindergeist der halb aus Licht, halb aus Eis zu bestehen scheint. Die beiden spielen etwas mit dem "Wichtel", bis der Koch das Wesen fragen will, ob es ihnen helfen könne.
    Koch: "Du, sag mal..."
    Taugenichts: (unterbricht seinen Gefährten) "Nenn ihn Lichtel!"


    Nachdem dann der Taugenichts versuchte einen leuchtenden Stein aus der Wand zu brechen und das der Troll-Geist nicht so lustig fand, ließ ihn der SL folgendes dröhnen:
    "Nein! Höhle bleibt...ob du hier bist und nicht!"
    Daraufhin der Taugenichts: "Ah, jetzt ist klar warum die Höhle hier 'Andreashöhle' genannt wird..."

    Die Gruppe steht vor einer steilen Felswand die es zu erklimmen gilt. Erste Kletterversuche sind leider gescheitert und führten bereits zu kleinen bis mittelgroßen Verletzungen. Kletterwerkzeug wie Steigeisen, vernünftiges Seil oder einen Enterhaken gibt es nicht. Es werden Ideen auf den Waldboden geworfen.
    "Man könnte - jetzt kommts - eine Räuberleiter machen!" sagt der adlige Andergaster Taugenichts aus dem kleinen Dorf hinter der dritten Kurve links.
    "Was?! Räuber? Wo?" fährt der Thorwaler Speerkämpfer aus seinen Tagträumen hoch und schaut sich verwirrt um.
    "Nein, nein. Eine Räuberleiter. Zum hochklettern." holt ihn der Taugenichts wieder in die Realität zurück.
    "Hm. Aber..." der Thorwaler überlegt. "...wie soll das denn gehen? Wir haben ja keine Räuber."

    10 Minuten Zwangspause am Tisch.

    Die Gruppe stapft durch Andergast. Irgendwo im Nirgendwo in ein Dorf namens Sicherlingen. Ein Charakter ist Bruder des Freiherren und stellt den Rest der Gruppe vor. Bis auf den diebischen Koch, der kurzerhand den Auftrag bekommen hat das Gepäck aus der Mietkutsche zu laden, sind bereits alle im großen Zimmer des Hauses der Familie Sicherlingen. Die Vorstellung ist bereits abgeschlossen als der Koch eintritt. Der Freiherr schaut etwas verdutzt und fragt dann seinen Burder:
    "Na, wer ist denn das nun noch?"
    "Ah, das is'n ander' Gast."
    Dem Freiherren scheint diese Antwort körperlich weh zu tun, während sein Bruder sich vor Lachen kaum halten kann.

    Mir hat ein Spieler mal mit einem bestätigten Hammerschlag meinen Paktierer mit einem einzigen Schlag ausradiert. Fand ich ziemlich uncool, weils der erste Angriff in dem Kampf war. Hätte der Spieler den Hammerschlag vergeigt, hätte der Paktierer in der nächsten Runde einen Hammerschlag gegen besagten Spieler machen können, welcher dann mit den Folgen einer vergeigten Aktion hätte leben müssen. Ich hab den NPC nicht gerettet - der hat seine Parade nicht geschafft , denn ich hätte auch den Spieler nicht mit Würfel-Manipulation gerettet. Sein Charakter ist bis heute - verdient - dafür bekannt, das er einen mächtigen Bluttempler mit einem einzigen Schlag getötet hat.

    Wenn mir ein Paktierer gegenübersteht, dann weiß ich als Spieler als auch als SC, dass da jetzt echt was um die Ecke kommen kann um mich zu zerlegen. Wenn ich das Risiko nicht eingehen will dabei zu sterben, dann halte ich mich zurück, bin vorsichtig oder laufe weg. Wenn der SC da den Hammerschlag nicht parieren kann, dann ist leider so. Das ist aber eine Situation in der das passieren kann und in der das auch klar ist.

    Anders ist das bei einer Kneipenschlägerei in der einer der Kontrahenten so unwirklich glücklich würfelt, dass da jemand schlichtweg nach einem Faustschlag oder Fußtritt tot unterm Tisch landet.

    Die zweite Variante ist unvorhersehbar, unverdient und in den meisten Fällen unwürdig. Deshalb wende ich sowas von meinen Spielern durch Würfeldrehen ab. Da kommt dann trotzdem ne Dampframme bei rum die den SC auch gerne ausknocken kann und darf. Aber eben nicht einfach von jetzt auf gleich in Borons Hallen schickt.

    Für mich sind Würfelwürfe da zu entscheiden, was passiert. Wenn ich nicht mit jedem möglichen Ergebnis leben kann, dann sollte ich nicht würfeln. Ein NPC/SC stirbt in DSA nicht so schnell - da müssen fast immer mehr als nur ein dickes Problem auf einmal kommen. Außerhalb von Kämpfen sollte ein Patzer oder eine misslungene Probe nicht gleich zwischen Gelungen und Tod entscheiden - gerade bei waghalsigen Kletterpartien sichern sich die weisen SCs normalerweise auch nochmal ab. Wenn man dann eine Reihe von Rettungs-Versuch-Würfen erlaubt, die dann auch alle Scheitern und man dann am Ende die Würfel dreht - ich verstehe es einfach nicht.

    Da gebe ich dir Recht. In solchen Situationen kann man Rettungswürfe erlauben und damit das schlimmste verhindern und muss da nicht die Würfel drehen.

    Und wenn ein SC was spektakulär gefährliches machen möchte und er auf die Gefährlichkeit seines Tuns hingewiesen wird und überhaupt keine Maßnahmen ergriffen werden, um mögliche folgen abzuschwächen - dann begibt sich der Spieler doch sehenden Auges in eine Situation, in der er das Risiko kennt...?

    Genau so. Wer sich wissentlich in Lebensgefahr bringt muss mit den Konsequenzen leben - oder sterben.

    Es sollen nicht alle gefährliche Situationen durch das Ändern der Würfelergebnisse abgewendet werden, damit die SC unbeschadet alles schaffen was ihnen vorgelegt wird. Der Krieger darf am Ende des Kampfes gegen den fiesen Paktierer aus dem letzten Loch Pfeifen und auf dem Zahnfleisch gehen. Das gehört dazu und macht die geschaffte Rettung der Stadt umso heldenhafter. Oder prügelt den Paktierer halt in der ersten Aktion aus den Sandalen und hat dann auch eine großartige Geschichte zu erzählen.

    Ich drehe mir die Würfel als SL nur dann, wenn es dazu führen würde, dass ein SC durch Würfelpech stirbt. Totgewürfelt wird sich bei mir nicht. Wenn der Spieler eine dumme Entscheidung trifft oder den Tod in entsprechenden Situationen wissentlich als Option in Kauf nimmt, dann stirbt man eben, wenn die Würfel nicht gut rollen.
    Aber von einem Jahrmarktskämpfer One Punch Man mäßig den Kopf von den Schultern geschlagen zu bekommen ist eben nicht vorhersehbar und keine Situation in der man darauf gefasst sein muss zu sterben. Aus den Latschen gehauen zu werden, ja. Aber nicht zu sterben.

    In anderen Situationen würfle ich dann lieber gar nicht, sondern erzähle einfach was passiert. Häufig um Ideen oder Strategien der Spieler zu belohnen oder einfach um den Spielfluss nicht durch den Zufall zu brechen. Darüber hat sich bisher niemand beklagt oder sich unfair behandelt gefühlt.

    Und wenn ich den Würfel drehe, dann erfahren die Spieler das nicht. Das nimmt in meinen Augen nämlich, wie Eisvogel bereits erwähnte, einen guten Teil des Spaßes aus der Sache der Spieler.