Ich würde das mit einem klaren Jein beantworten. Ich bin auch kein Fan davon, Spielen etwas "wegzunehmen". Gerade bei Sachen, die dem Spieler/Charakter wichtig sind sollte man als DM ein bisschen vorsichtig und nachsichtig sein. Selbes gilt in meinen Augen auch für "Pets", also tierische Begleiter, liebgewonnene NPCs und Elemente aus der Hintergrundgeschichte SCs - also beispielsweise Verwandte und Geschwister. Damit sollte man pfleglich umgehen, und nicht ständig aus der Sucht nach Drama heraus links und rechts Gegenstände zerstören und NPCs sterben lassen.
Generell würde ich "wegnehmen" auch eher als Fall ansehen, bei denen der SL einen Gegenstand weghaben möchte, und daher den Plott, die Würfel und die Geschehenisse so strickt, dass es passiert. Das kommt vor, und ist unschön. Warum den Gegenstand dann überhaupt geben, wenn man diesen dann auch einfach wieder wegnimmt?
ABER: für mich sind diese Dinge alle nicht sakrosankt und unantastbar. Wer sich einen mächtigen Gegner zum persönlichen Feind macht, der kann darauf warten, dass dieser dem SC persönlich schaden will. Das kann sein durch Entführung, Mord oder Sachbeschädigung. Auch gibt es (je nach System) auch Mechaniken, die dafür sorgen, dass bestimmte Sachen einfach verloren gehen können. Patzer bei DSA zerstören Waffen - nur so als Beispiel. Auch bin ich ein Fan von Konsequenzen. Eine Reihe von bescheidenen Würfen an einem bodenlosen Abgrund und/oder fahrlässiges Verhalten können und sollen zu ernsten Konsequenzen führen. Wenn ein SC mit der Gefahr einer Verstümmelung bedroht wird, warum wäre denn dann nicht auf der Verlust eines geliebten Gegenstands denkbar?
Für mich ist beides das Selbe. Nebenbei: als Meister bin ich kein Hardliner. Tod - und eben auch der Verlust von Gegenständen - ist bei mir immer nur so permanent, wie für das jeweilige Gruppenmitglied passt. Dann kann man halt ein seltenes Ritual machen, und den gefallenen Helden mit einer kleinen Queste aus dem Jenseits zurückholen, oder man findet den Gegenstand irgendwie wieder, oder nimmt viel Zeit und Geld in die Hand, um diesen zu reparieren.
Nur sind mir Konsequenzen und Spielerentscheidungen wichtig, sonst sind Niederlagen genauso bedeutungslos wie Erfolge, und dafür bruacht es halt immer eine FAIRE Chance, dass man halt auch mal der Verlierer ist (und sich dann eventuell gestärkt wieder zurückkämpfen kann).
Edit: Und es gibt auch Plott-Stränge, die dazu führen können und dürfen, dass man alles verliert. Eine Cthulhu-Kampagne, die darauf abziehlt, eine Agentur gegen den Mythos aufzubauen, die am Ende eben diesem anheim fällt. Oder meine aktuelle Runequest-Kampagne (Six Seasons in Sartar), in der man den Untergang eines Bergstammes erlebt. Da ist Verlust teil des Programms