Beiträge von Vinzarech

    ... das ist doch eine Finte

    Ich meine den Zeitpunkt, bei dem der Angreifer (der Fintierer) sich die Blöße gibt. Beide Angriffe kommen in die selben Initiative-Phase. Der Fintierer tut so als ob er zuschlägt, dreht den Arm und sticht woanders hin. Währenddessen sieht der Gegenhalter den kommenden Angriff(fällt auf die Finte herein) und sticht in seinen Gegner. Ich sehe zumindest nicht an diesem Beispiel, wieso der Angriff für den Gegenhalter schwerer sein soll, finde es allerdings plausibel, dass der Fintierer es schwerer hat mit seinem Manöver.

    Zumal man ja den Gegner treffen möchte und nicht dessen Waffe und daher auch diese im Auge halten muss (=Finte erkennen), wenn man seine eigene Waffe sicher ins Ziel bringen möchte.

    Bei Zweihänder gegen Zweihänder kann ich mir das vorstellen, bei Florett gegen Florett beide im direkten Angriff nicht. Und genau das selbe Problem hat auch der Angreifer, der je nach Ini ggf. nicht mitbekommt das sein Gegner gar nicht parieren will, sondern höchstens zufällig seine Klinge behindert.
    Oder verbildlicht: Der Gegenhalter ignoriert den Schlag des Gegner und schlägt dort wo er die Klinge seines Gegners nicht vermutet. Der Fintierer hofft die Klinge seines Gegners dorthin zu locken wo er will und schlägt dann woanders zu. Da der Gegenhalter sich nicht dorthin locken lässt wo eben die Klinge des Fintierers ist geht der Plan des Fintierers eben auch nicht auf.

    Der Schaden wird doch halbiert weil man es eben schafft via Vergleichsprobe 'schneller, besser und entscheidender zuzuschlagen' als der Gegner. Oder eben weil man schwerer getroffen wird in genau diesem Moment und eben nicht so feste zuhauen kann. Und weil man das nicht völlig ignorieren kann, den Zeitpunkt abwarten muss, etc ist das Manöwer ja auch entsprechend erschwert.

    Wie mans nimmt, bei der internen Diskussion wie die Regeln anhand des Textes zu interpretieren sind ist jedes Balancing-Argument obsolet. Eine Rolle spielt es natürlich wenn man darüber diskutiert, wie die Regeln eigentlich sein sollten. Regelwerkseitig ist die Diskussion an der Stelle (für mich) (ausnahmsweise) relativ klar, Sinnhaftigkeit und Realismus stelle ich hier ersteinmal nicht in Frage^^

    Das würde ich eher anders lesen, beim Gegenhalten ignoriert man gerade den Angriff des Gegners.

    Zitat von WDS.62

    Finte
    (Angriffsaktion + Ansage) Die Finte ist ein Manöver, bei dem der Angreifer zuerst einen Schlag oder Stich auf eine bestimmte Körperzone des Verteidigers antäuscht, um dann die Waffe herum zulenken und an anderer Stelle zu treffen. ... Wenn das Manöver gelingt, bringt es den Verteidiger in eine ungünstige und verletzliche Position, in der es ihm schwerer fällt, den Schlag abzuwehren. ... Seine Parade oder seine Ausweichen-Probe sind ... erschwert.

    Zitat von WDS S.68


    Gegenhalten
    (Abwehraktion +4) Häufig genug bietet ein Gegner in einem Angriff einem Kämpfer eine Lücke in seiner Deckung regelrecht an, die man zu einem Angriff nutzen könnte, wenn man nicht gerade mit Parieren beschäftigt wäre. Es gibt aber Kämpfer, die hartgesotten genug sind, die Drohung durch einen gegnerischen Schlag zu ignorieren, und in diesen Schlag hineingehen, in der Hoffnung, schneller, besser, entscheidender zuschlagen zu können.


    Das macht die Angelegenheit regeltechnisch, sowie von der Beschreibung der Manöver eigentlich klar finde ich, Finte zählt nicht beim Gegenhalten. Der Gegenhalter 'ignoriert die Drohung' durch den Gegnerischen (auch den angetäuschten Schlag) und somit geht das Ziel des Finters fehl, 'den Verteidiger in eine verletzliche Position' zu bringen. Gleichzeitig ist eine Finte entsprechend eine 'Lücke in der Deckung', je extravaganter das Manöver.
    Das Argument, das Gegenhalten ohnehin schon so gut ist zählt da eigentlich nicht, das Manöver hat relativ hohe Eigenschaftsanforderungen, sollte mit Verbreitung 3 relativ selten sein und kostet immerhin 200 AP. Und im Vergleich dazu kann (fast) jeder seine PA umwandeln wenn er eine zu riskante Finte kommen sieht und schon steht der Fintierer wieder mit dem größeren Risiko da.

    Wir werden wohl noch lange 4.1 spielen. Es würde auch keinen Sinn machen mitten in der Borbaradkampagne auf DSA5 umzusteigen. Das danach werden wir dann, sehen, wobei eher eine Tendenz für DSA5 herrscht. In meiner Anfängergruppe werde ich wohl auch eher DSA5 umsetzen, allerdings sind da die Spieltermine selten und vorher hab ich sie nach Betaregeln spielen lassen^^

    Kann Gewalt lustig sein? Wenn ja, darf sie überhaupt lustig sein?

    Man denke (abseits vom Rollenspiel) an viele klassische Actionfilme, oder auch nur die alten Bud Spencer & Terence Hill. Natürlich kann das Spaß machen. Und es hat ja seinen Reiz auch solche gewalttätige Helden zu spielen und wenn die Gruppe damit einverstanden ist. Explizite Gewaltdarstellung und halbwegs bodenständige Charaktere sollte natürlich auch zu den entsprechenden Effekten führen. Als mein Philosoph vor einiger Zeit einen Zwerg im Kampf gepfählt hat (gezielter Stich, kritischer Treffer, maximaler Schaden) kurz bevor dessen Axt unsern Magier erreichte war er ersteinmal so geschockt, dass er nur noch gebrochen reden und sich eine Auszeit genommen hätte, wäre das in dem Moment möglich gewesen.

    Wo soll man bei Gewaltdarstellung am Spieltisch die Grenze ziehen?

    Antagonisten können da gerne etwas fieser sein um ihre Bekämpfungswürdigkeit zu unterstreichen. Allerdings gibt es eine Grenze, irgendwo bei der Folterung und Vergewaltigung von Kindern.

    +1

    Ich bin als Gastspieler und ohne große Kenntnisse in den Endspurt der Phileason-Reise eingestiegen. Mancher möge jetzt an einen Thorwaler Piraten oder ähnliches denken, aber nein, ich war Curthan, der horasische Schiffsbauer. Tendenziell dazu da nichts zu können und nur aus Glück zu üblerben. Nach der Reise durfte er sich glücklicherweise bald wieder zur Ruhe setzten und lebt bis dato ein glückliches Leben auf den Zyklopeninseln.

    Ja, rechtlich wird man mich kaum belangen können. Wir sind mitten im Dschungel mindestens eine Woche Marsch entfernt von dem nächsten Dorf. Passt auch nicht wirklich zum Rondra-Mann denke ich, dachte eben wie gesagt nur, wäre es durch die Kultur so ein bisschen eingetrichtert gewesen, dann hätte ich vielleicht damit gedroht oder ähnliches.
    Ja, es ist schon etwas schwer sich den klassischen Rondra-Geweihten als Scharfrichter vorzustellen, ist aber in "In den Dschungeln Meridianas" so beschrieben. Das Gebot keine Wehrlosen anzugreifen wird beispielsweise umgangen, indem der Verurteilte eine Rüstung zur Wehr bekommt. Die Tempelvorsteherin wollte das Scharfrichteramt auch auf Kor setzten, aber der Gegenwind war zu stark und sie ist daran zerbrochen. Das macht den Al'Anfaner-Rondramann auch als Konzept so interessant wie ich finde, bloß die Quellenlage hierzu ist eben leider so dünn.

    In einer unserer Heldengruppen sorgt unser Verwandlungsmagier immer mal für die ein oder andere unglaubliche Szene.

    Wir untersuchen die la­by­rinth­ar­tige Gruft eines Mannes, der zu Lebzeiten viel mit Giften und Krankheiten zu tun hat. Unser Rondramann aktiviert versehentlich eine Falle und ein Brett mit einem Nagel schießt aus dem Boden und hinterlässt glücklicherweise nicht mehr als eine Delle in der Rüstung. An dem Nagel ist eine schwarz-klebrige Substanz erkennbar.
    -Magier: Kann ich das untersuchen?
    -Meister: Wie willst du das denn untersuchen?
    -Magier: ...ich lecke mal dran.
    -Meister: Du leckst mal dran?!
    -Magier: Ja, so mit der Zungenspitze.
    -Meister: Du leckst wirklich daran?
    -Magier: Ja, ich leck mal dran.
    Und er hatte Glück, das er nur davon Brechen musste. Lange und schmerzhaft.

    Oder bei einem Besuch bei Hochelfen. Er wollte eine Abschrift der Analyseschrift eines mächtigen magischen Artefakts.
    -Elf: Was könnt ihr mir denn dafür anbieten?
    -Magier: Ich hätte hier diesen Dolch. Ein echsischer Zeremoniendolch.
    -Elf: Das ist interessant. Wie kommt ihr denn in den Besitz eines solchen?
    -Magier: Den haben wir von einem getöteten Achaz-Priester, nachdem wir ihren Tempel geschändet hatten.

    Gut, dann war mein Gefühl so halbwegs richtig und weiß wo meine Grenzen liegen, solange er keine akute Gefahr darstellt. Und zumindest als Moderator muss ich dann wohl dienen, damit sich die Truppe nicht noch gegenseitig zerhackt. Und wenn uns die beiden Waldmenschen jetzt da sitzen lassen sind wir auch relativ aufgeschmissen.

    Hm also zum Alkoholismus bekämpfen fände ich die Methode über HK: Seelen etwas stimmungsvoller. Gerade als Geweihter währe das eine schöne Möglichkeit auch den seelsorgerichen Aspekt zu auszugestallten.

    Rondra-Geweihte sind halt nicht nur Kämpfer mit karmaler Unterstützung sondern eben auch Seelsorger und Bekehrung funktioniert am besten ohne Tricks sondern durch Überzeugen im Zwiegespräch.

    Naja, mit der Idee des Medicus hatte ich nichts zu tun. Aber stimmt, auf die Idee bin ich da nicht gekommen. Für mich war der Alkoholkonsum aber auch nur ein kleineres Problem, da der Mann ansonsten seinen Pflichten bis auf einen Aussetzer voll und ganz nachgekommen ist und ich eher fürchtete, der Entzug würde ihm nicht guttun. Zudem muss ich zugeben, das ich HK:Seele für den Helden vernachlässigt hab, weil es mir vom Grundkonzept des arroganten adligen Rondramann nicht so passend erschien und andererseits, weil ich beim Generieren nach DSA5-Regeln mit meinen Ap nicht ganz klar kam. Von der Profession aus bekommt mans nicht und nachdem ich auch ein wenig Hintergrund-stimmigen Fluff gesteigert hab blieb nichteinmal genug Ap um die Eigenschaften ordentlich zu steigern ohne mich mit Nachteilen zu überladen. Aber gut, das gehört hier nicht hin. Und stattdessen werd ich wohl nächstes mal eine entsprechende Beisetzung ausspielen müssen.

    Zum rechtlichen Teil. Ich denke nicht, dass du in Al´Anfa überhaupt eine Gerichtsbarkeit hast, da dort nur der Boron-Kult als Staatsreligion Gewicht hat. Natürlich kannst du den Delinquenten festsetzen und der zuständigen Gerichtsbarkeit übergeben.

    Das die Boron-Kirche prakatisch die Macht in Al'Anfa inne hat ist mir relativ klar, allerdings übernehmen Rondrageweihte dort auch die Rolle des Scharfrichters, wenn auch zu missgefallen der Tempelvorsteherin. Und da ich noch dazu zu einer Grandenfamilie gehöre dachte ich, dass mir möglicherweise eine Art Notfall-Richter-Tätigkeit zugesprochen werden kann, aber gut, das hat ja Windweber auch kommentiert, gut zu wissen.

    Rondra zum Gruße ihr Spalter.

    Ich komme eben vom allsonntäglichen Spiel, und bringe doch eine verzwickte Lage mit nach Hause, die mich doch nun sehr beschäftigt. Ich bin mir nicht ganz sicher, in wieweit mein Verhalten heute gerechtfertigt war und ferner, wie ich mich beim nächsten Spielabend weiter verhalten soll.

    Zu meinem Charakter, er ist Familienmitglied der Al'Anfaner Grandenfamilie Karinor(wenn auch eines politisch machfernerem Zweig) und wie der Titel sagt ein Rondra-Mann. (Hierdurch entstehen bereits einige Probleme, aufgrund der sehr geringen Informationslage zur Al'Anfaner Rondra-Kirche) Er hat bereits Erfahrungen mit dem Scharfrichtertätigkeit, hat dieses aber abgelegt, aufgrund der Überzeugungsarbeit von Herrin Löwenherz in einem ihrer lichteren Momente. Zudem hat er kulturbedingt keine Abneigung gegenüber Sklaven und keine Vorurteile gegenüber mehr oder minder Zivilisierter Waldmenschen.

    Abenteuer ist das Tal des Todes-DSA5-beta-Abenteuer, falls sich jemand schnell gespoilert fühlt kann er weglesen, auch wenn ich denke ich nichts Plotrelevantes schreiben werde. Jetzt zur genauen Situation. Wir(SC: Zwergischer Prospektor, Quacksalber, mein Rondramann und ein Landsmännischer ebenfalls adliger Kunsthistoriker(OT weiß ich bereits, dass nicht adlig und eigentlich Grabräuber ist) und NC: Expeditionsführer Indiana Jones und die ungläubigen Waldmenschen Starkarm, die Kräuterhexe und der Elefantenzähmer) führen eine Expedition in den Dschungel. Ich bin schon einige Male mit dem Kunsthistoriker(ich nenn ihn mal Alrik) aneinander geraten, da er (trotz dessen, das er vorgibt Al'Anfaner adliger zu sein) Sklavenhaltung verabscheut und doch übermäßig häufig erwähnt wie unbewaffnet er doch ist. Die Waldmenschen hingegen begegnen mir relativ freundlich, insbesondere in Starkarm sah ich einen fähigen Kämpfer, über den ich die drei möglicherweise hätte bekehren können.
    Problem: Starkarm ist starker Alkoholiker. Ein Plan unseres Medicus ihn davon wegzubringen ist gescheitert(Brechmittel), da ihm das aber nicht gut bekam hat Alrik angefangen die Schnappsflaschen von Starkarm zu zerstören. Dieser ist ausgerastet und mit seinem Speer in Angriffshaltung auf ihn zugestürmt. Alrik zog währenddessen seine Balestrina und schoss zulässig in Selbstverteidigung. Ich warf mich dazwischen, aber sowohl der erste Schuss saß, als auch der darauffolgende Speerstoß. Zu fünft wurde der wütende Starkarm dann zu Boden gedrängt, damit er sich beruhigen kann. Alrik hat hingegen die Verwirrung genutzt, setzte Starkarm die Balestrina an den Kopf und tötete den Mann eiskalt(obwohl außer Gefecht, wir konnten nichts dagegen tun).
    Anschließend wurde Alrik von Indi schlagkräftigt gefeuert(wobei er mir lediglich zuvor kam). Allerdings hat der Elefantenzähmer aus Wut über seinen Toten Cusin den Elefanten wild stürmend auf Alrik gehetzt. Dabei wurde der Zwerg schwer verletzt, der den Elefanten mit seiner Armbrust 'beruhigen' wollte, Alrik ein Stückweit in den Dschungel getrieben(nachdem er zwischendurch auch auf die anderen beiden Waldmenschen schoss). Er rief mehrmals um Hilfe um an meinen Rondra-Glauben und den Schutz nach Wehrlosen und Schwachen zu appelieren. Ich reagierte nicht, hab allerdings den Jungen versucht davon zu überzeugen den Elefanten des Gepäckes willen zurückzupfeifen.
    Letztendlich ging der Elefant reißaus, Alrik kehrte aber verletzt zurück, bedrohte uns alle mit seiner Waffe und provozierte gerade mich, indem er seine Waffen zeitweise von sich weghielt, als ich ihm mit einem Prozess drohte. Aufgrund meiner Abneigung ihm Gegenüber wäre eine Hinrichtung in diesem Falle für mich akzeptabel, auch wenn ich ungern sowohl Henker als auch Richter spiele.

    Und letztendlich, wie sieht das aus.
    -Habe ich meinen Glauben verraten, als ihn ihm nicht gegen den Elefanten geholfen habe, oder war es gerechtfertigt, da er mit seinen Angriffen eine akute Gefahr für die Gruppe darstellte und mit seiner eigentlich nichtexistenten Balestrina nun doch nicht ganz so Wehrlos und Schwach war? Auch unter Berücksichtigung, das ich praktisch zwei Ungläubige gegen einen Gläubigen verteidigt hab?
    -Wie sieht es mit dem (al'anfanischen) Gesetz aus? Der erste Schuss war ganz klar Selbstverteidigung, aber danach Mord und versuchter Mord. Zudem Bedrohung meiner Person mit einer nicht Rondra-gefälligen Waffe.
    -Dürfte ich ihm theoretisch als einfacher Rondra-Geweihter und Adliger einfach den Prozess machen und hinrichten? (auch wenns unwahrscheinlich wäre, da ich nun ungerne hingeh und meine Mitspieler abschlachte^^)
    -Und alles in allem, wie soll ich weiter damit umgehen? Die beiden Waldmenschen werden sicher auf Rache bestehen, soll ich einfach versuchen sie umzustimmen? Sie vielleicht dazu überreden, das Alrik viel zu gefährlich ist, ich sie (weiter denkend) nur richtig beschützen kann, wenn sie bereit sind an Rondra und die Zwölf zu glauben?
    -Darf ich Alrik, wenn er mich weiter so provoziert eine ordentliche Prügel verpassen, obwohl er bereits verwundet ist?(Hier auch unter Berücksichtigung der sicher etwas weiter auslegbaren Al'Anfaner Rondraglauben Auslegung) Oder gäbe es Probleme ihn des Nachts zu fesseln um dann nach der Expedition entsprechender Gerichtsbarkeit zuzuführen? (wenn auch nur als Alibi, da das AB noch ein wenig dauert und wir seine Talente sicher noch brauchen)

    Uff, jetzt wurde es so viel Text, ich hoffe es ist wenigstens halbwegs spannend zu lesen^^