Hinzu kommt, dass Maßnahmen, die SCs ergreifen können, um ihre wichtigen Dinge zu sichern, oft dem sonstigen Spielerlebnis im Wege stehen.
Das ist allgemein ein gutes Argument gegen SL-Schikane (falls es abgesehen von guten sozialen Umgangsformen noch ein weiteres braucht): Man kommt nicht wirklich zu viel, wenn alle dauernd paranoid sind, und interessantes Rollenspiel entsteht auch nicht, wenn alle SC der Liebe abgeneigte Vollwaisen ohne Geschwister sind, die ihre Pferde durchnummerieren.
Bei aller Liebe zum Realismus, das sollte man bedenken: Im realen Leben sind die allermeisten Leute keine reisenden Abenteurer. Mit gutem Grund.
Wenn man einen auf "das ist jetzt aber so, weil realistisch!" macht, dann sind die Reaktionen eben auch realistisch, und irgendwann bleiben die meisten SC in ihrem Heimatdorf und führen ein sicheres, langweiliges Leben.
Da ist ein bisschen Plot Armour das geringere Übel.
Sehe ich anders, solange ein Verlust realistisch und regelkonform ist, ist er Teil dessen was ein Abenteurerleben von einem sicheren, langweiligen Leben im Heimatdorf unterscheidet.
Spannung entsteht für mich nicht, wenn es nichts gibt das für meinen Charakter auf dem Spiel steht (und sei es eben nur sein Leben, weil er sonst nichts hat.
Aber wenn bei einer geplatzten Kletternprobe mein Seil zerreißt, frage ich ja auch nicht ob ich es wiederbekomme.
Die Situation muss stimmen und der Spieler muss die Chance auf Reaktionen haben. Und der Meister mss sich bei s etwas an Regeln halten.
Das bedeutet nicht, dass meine Spielrunden jedesmal ausgeraubt werden wenn sie durch den Slum einer Stadt spazieren.
Abenteurer sind ja im Normalfall gerüstet und bewaffnet, da trauen sich maximal tollkühne Kriminelle ran.
Wenn sie ihre Waffen aber in der Taverne lassen und dann mit 5-6 Geldbeuteln pro Kopf in den Slum gehen, dann ist darf sich auch ein Phexgeweihter nicht wundern wenn ihm sein Phexamulett gestohlen wird.
(Allerdings würde ich innerlich meinen Kopf auf die Tischplatte knallen, wenn ein Phexgeweihter bei sowas mit zieht.)
Aber wir können uns die "Extrembeispiele" um die Ohren hauen wie wir möchten. Wenn ihr lieber mit dieser Plot-Armor für NSC und Besitz spielt, behaupte ich ja nicht das ihr was "falsch" macht. Ich suche an dieser Stelle eben "Immersion" und nicht "Schutz". Das ist nur ein kleiner Unterschied in der Spielweise.
OT sollte es sich ein SL gut überlegen oder seine Spieler*innen gut genug kennen, um einschätzen zu können, ob das zumindest okay (oder egal) ist, oder gar Spielspaß fördert oder eben auch den Spielspaß mindert.
IT gehe ich davon aus, dass ein jeder daran interessiert ist, seinen Kram zu schützen und nicht zu fahrlässig damit umgeht. (Schon gar nicht IT-Blankoschein aufgrund von bekannter OT-Rücksicht setzen und davon ausgehen, egal was man IT macht, es passiert schon nichts - das würde in unseren Runden nicht toleriert werden, macht.)
OT weiß ich Rücksichtsnahme auf jede Art von Befindlichkeit zu schätzen. Ob das nun Haustiere, Besitztümer oder Plot-Elemente sind - als SL sollte man am Tisch nicht machen und geschehen lassen, was nur selber gefällt, sondern womit zu rechnen ist, dass es für alle am Tisch Spießspaß und gerne auch Spannung fördert. Und ja, auch verschwundene liebgewonnene Personen oder Gegenstände können entwendet werden, um diese Ziele zu erreichen, aber dann sollte eben auch die Möglichkeit bestehen, das wieder zu bekommen. Ggf. fragt man vorher mal vorsichtig nach.
Ich zumindest ziehe keine Spielspaß aus dem hypothetischen niederberannten Haus, da bin ich mir sehr sicher.
Und weil wir da Unterschiedliche Spielweisen haben und du keinen "Spaß" daran gehabt hättest. Hab ich damals ja auch Rücksicht auf dich genommen und dein Pferd ist nicht im Nebelmoor verendet.
Natürlich nehme ich auf unterschiedliche Spielweisen Rücksicht und das Kommunikation zwischen Meister und Gruppe wichtig ist steht außer Frage.