Beiträge von Ifrunndoch

    Dabei lässt du aber die Gegengewichte wieder außer Acht, wie z.B. das Matriarchat der Goblins, bei dem die Frauen bestimmen, ob und welcher Mann welche Rechte und Pflichten hat.

    Ich glaube nicht, dass wir aneinander vorbeireden, ich verstehe schon worauf du hinaus willst, ich möchte lediglich wissen, auf welcher Basis du deine Schlüsse ziehst und mit welchen "Daten" du deine Theorie aufstellst.

    Ich kann mich nur wiederholen. Also zu meinen "Daten":

    -Wo ist das Pendant des Orklands - also eine Art Orkinnenland, das die Menschen in Angst und Schrecken hält?
    -Wo sind die Heere von Orkinnen, Ogerinnen oder Goblininnen vor Lowangen, Gareth, Weiden...?
    -Wo muss die aventurische Menschheit Angst und Schrecken vor (nicht-menschlichen) weiblichen Wesen fürchten?

    Meine Daten: Ich finde keine. Also sind meine Daten, dass es keine Daten gibt.

    Vorsicht! Die Gleichberechtigung in Aventurien erstreckt sich allein auf die menschlichen Völker. (Vgl. S. 26, Aventurischer Almanach) Von absoluter Gleichberechtigung auf allen Gebieten und innerhalb aller Spezies war nie die Rede. Bei den Elfen mag das ähnlich wie unter Menschen sein, aber bereits bei den Zwergen, Orks und Goblins gibt es mitnichten absolute Gleichberechtigung.

    Dann würde ich jetzt gerne die Diskussion auf die absolute Gleichberechtigung in gesamt Aventurien ausweiten.

    Wir sind also einer Meinung, Gleichberechtigung gibt es nur unter den Menschen. Wenn ich deine Beiträge richtig gelesen habe, dürften wir uns auch einig sein, dass das nicht-menschliche Schwertfutter überwiegend männlich ist. Dadurch entsteht ein verzerrtes Geschlechterbild:

    Frauen sind unter Menschen emanzipiert und bekämpfen feindliche nicht-menschliche männliche Wesen, die die Menschheit bedrohen.
    Männer sind unter Menschen mit Frauen gleichgestellt und bekämpfen feindliche nicht-menschliche männliche Wesen, die die Menschheit bedrohen.
    Allerdings sind Männer auch nicht-menschliche Wesen, die menschliche Frauen und Männer bekämpfen. (Natürlich gibt es selbstverständlich auch weibliche nicht-menschliche Wesen, die gegen die aventurische Menschheit kämpfen. Diese sind jedoch m.E. klar in der Minderheit. https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smilies/wink.png
    )

    Deshalb kommt das weibliche Geschlecht in Aventurien de facto besser davon als männliche.


    Deshalb stelle ich die Frage: Ist solch eine Verzerrung gewollt und wenn ja, warum? Welche Gründe sprechen für oder gegen diese verzerrte Gleichberechtigung?

    Wie kommst du denn zu diesem Eindruck? Über den Greifenpass beispielsweise bietet eine Streunerin als Gegnerin und eine Hexe, sowie einen Thorwaler-Schläger und einen Zwergensöldner, dazu diverse Tiere. Sieht für mich nach 50:50 aus.[...]
    Bei Zwergen liegt in der Tat eine große Knappheit an Frauen vor, bei Wegelagerinnen und Piratinnen kann ich deinen Eindruck nicht nachvollziehen. Ich habe genau darauf bezug genommen und es sogar dargestellt, du gehst nur leider da nicht drauf ein. :)

    Jetzt gehe ich darauf ein: Was die individuellen Spielrunden angeht, scheint es wohl tatsächlich einige Wegelagerinnen-Banden zu geben. ;)


    Bei Orks ist die Frage selbstverständlich durch das Weltbild geprägt (Orks sehen ihre Frauen als Tiere an), bei Goblins liegt es wohl auch daran, dass Frauen bevorzugt werden (weil sie gebären können, also was dem Ork seine einzige Daseinsberechtigung ist beim Goblin ein Grund für Verehrung).

    Du schreibst, für den Orkensturm sei das Weltbild der Orks verantwortlich. Meine noch offene Frage geht jedoch noch tiefer: Welches Weltbild liegt diesem Weltbild zugrunde, dass es drei humanoide Spezies gibt (eben Goblins, Orks und Oger), die im offiziellen Aventurien als Schwertfutter dienen? Müsste absolute Gleichberechtigung nicht so aussehen, dass es auch drei humanoide Spezies gäbe, wo vornehmlich Frauen als Schwertfutter dienen? Aranierinnen und Goblinfrauen herrschen über ihre Männer, sind aber eben kein Schwertfutter. Die einzige Art, die mir dazu halbwegs einfällt, sind Harpyien.

    Versteht mich nicht falsch: Das heißt nicht, dass ich jetzt fordere, solche Spezies einzuführen. Aber wenn man behauptet, dass in DSA absolute Gleichberechtigung herrsche, dann spricht das Fehlen solcher Spezies m.E. klar dagegen.

    Jetzt kann man fragen, woran es liegt, dass diese Spezies fehlen: Wahrscheinlich, liegt es daran, dass die klassischen Schwertfutterkreaturen aus anderen Fantasywelten übernommen wurden, die eben anders geprägt sind. Bei Herr der Ringe machen sich doch tatsächlich noch neun (!) männliche Gefährten auf den Weg - ohne Begleitung einer einzigen Frau. ;) Und die Gegner sind auch noch alle männlich.

    Genau das ist ja der Punkt: Absolute Gleichberechtigung würde heißen, dass es vorneweg drei kriegerische Völker (analog zu Goblins, Orks, Oger) geben müsste, die größtenteils aus Frauen bestehen. Diese Völker müssten dann einen Teil Aventuriens beherrschen (analog zum Orkland) und es müsste diesen Frauenarmeen gestattet werden, bis vor die Tore Gareths zu ziehen. Ich denke, ein Großteil der DSA-Spielerschaft ist so sozialisiert, dass er keinen Spaß daran empfinden würde, vor den Toren Gareths Frauen zu Tausenden abzuschlachten. Das fällt einem bei männlichen Orks dann doch wohl leichter. Es kann ja mal jeder für sich selbst die Vita seines Lieblingshelden bzw. seiner Lieblingsheldin durchgehen und grob überschlagen, wie viele männliche bzw. weibliche Gegner dieser bzw. diese auf dem Gewissen hat.


    Daher kann ich den Eindruck, die aventurische Spielwelt bevorzuge Frauen, nicht ganz nachvollziehen. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

    Wie gesagt, inhaltlich (de jure) sehe ich ebenfalls eine Gleichberechtigung. Die Frage ist jedoch, wie es in der Umsetzung in Abenteuern, Romanen, PC-Spielen oder am Spieltisch aussieht. Die Runde, die hauptsächlich gegen weibliche Wesen kämpft, habe ich bislang noch nicht gefunden. Woran liegt es, dass Banden von Wegelagerinnen oder Piratinnen in Aventurien so selten vorkommen? Woran liegt es, dass Oger, Orks und Goblins regelmäßig in Horden in Schlachten gegen Helden ziehen? Wo sind die entsprechenden weiblichen Pendants dazu?

    Alles an Metaplot, was in Regelwerken/Abenteuern/Hintergrundbänden für die neue Edition erscheint existiert/passiert in meinem Aventurien also nicht (außer ich habe irgendwo, irgendwann zufällig eine eigene Idee, die mit der einer der DSA_Autoren identisch ist). Es ist halt ein schöner, passender Zeitpunkt, den Break zu machen, den Schlussstrich zu ziehen.

    Interessanter Gedanke. Wie funktioniert das dann in eurer Runde? Finden dann alternative Ereignisse statt oder bleibt es beim Status quo?

    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man einen Schlussstrich zieht (bei mir war das ca. 1015 BF) und nach Jahren beschließt, wieder neu einzusteigen, es echt komplex wird.

    ;):) Genau. Und "der" Mensch und nicht "das" Mensch?

    :huh: Auweia, es beschleicht mich der Verdacht, auch dieser meinige Beitrag wäre besser im Blödsinnsfaden untergebracht. Leider finde ich gerade nicht den Weg dort hin. Was bin ich doch nur für ein ärmliches, hlifloses Männlein! Und meine Mutter kann zu meiner Errettung noch nichtmal ein halbes Königinnenreich hinzusteuern! ;(

    (Mal sehen wer sich diese Kanüle hier jetzt in die falsche Vene setzt… )

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir jetzt diese Kanüle setze:
    Was ich schade finde, ist Folgendes: Ich versuche mich durch konstruktive Beiträge an einer sachlichen Diskussion zu beteiligen. Auf mein Argument, dass in Aventurien Frauen gefühlt besser wegkommen als Männer, wird nicht eingegangen. Vielmehr empfinde ich es so, dass hier einige eine größere Freude daran haben, Nebenbemerkungen großaufzubauschen und sich darüber lustig zu machen, statt auf Argumente einzugehen und eine sachliche Diskussion zu führen.

    Just my 2 cents.

    @Sumaro: Ich sehe das größtenteils so wie du. Gleichbrechtigung ist de jure in Aventurien vorhanden, das bestreite ich nicht. Ich frage mich lediglich, ob sie auch de facto vorhanden ist. In deiner Argumentation hast du mir nur die Endgegner genannt. Was ist mit dem Schwertfutter?
    Und klar, bei Goblins und Araniern herrscht das Matriarchat. Aber gegen wie viele weibliche Goblins kämpft der aventurische Otto-Normal-Alrik und gegen wie viele männliche? Horden von Orks stehen ihm doch eher auf dem Schlachtfeld gegenüber als Horden von Aranierinnen.
    Und was Zant und Heshthot betrifft. Es muss ja einen Grund gehabt haben, warum ihre irdischen Erfinder ihnen einen männlichen Artikel gegeben haben. Man hätte sie ja auch gleich "das" Zant bzw. Heshthot nennen können.

    Gleichberechtigung herrscht übrigens nicht übergreifend, hier ging es mehr um das mittelländische Setting.

    Wenn du mit "hier" den Thread meinst - da geht es doch um "Aventurien" und nicht nur um das Mittelreich.

    Praios ist unsympathisch?

    Du darfst ihn ja gerne (inklusive seiner Inquisition) sympathisch finden.

    Firun ist "nerdig"? Boron ebenfalls? Zwerge?

    Du darfst auch gerne Schweigen, Nackt auf einen Berg rennen und Wasserscheue als gesellschaftlich normal ansehen.

    Und wieso sind Dämonen plötzlich geschlechtliche Wesen? Also zumindest beim Zant und beim Hesthot habe ich mir niemals vorgestellt, dass die ein Geschlecht haben.

    Wieso heißt es dann "der" Zant und nicht "das" Zant? Zumindest grammatikalisch sind Zant und Heshthot männlich.

    Ogerinnen gibt es offiziell so einige, auch als Gegner. Piratinnen und Wegelagerinnen auch...
    Eines meiner ersten gespielten Abenteuer läuft mit Yala Sintelfink als böse Endgegnerin auf. Pardona, Glorana, Dimiona, Nahema... ich glaube die "bösen" haben auch so einige Frauen mit dabei.

    Nimm' doch mal deine DSA-Sammlung und zähl' die Bösewichte nach Geschlechtern (nicht nur Endgegner, auch Handlanger). Kommst du auf ein Verhältnis 50:50?

    Ergo, ich bin schon bei der beginnenden Einteilung nicht mit dabei.^^

    Dann schreib' doch mal eine Einteilung in gute und böse Aspekte, wo du "dabei" bist und zähl danach die Gegner. Ich bin gespannt. ;)

    Interessanter Thread. Aber herrscht tatsächlich Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern?

    Mir ist aufgefallen, dass positive Aspekte - z.B. das Kaiserliche (Rohaja), das Edle (Rondra, Amazonen), das Schöne (Rahja), das Schlaue (Hesinde), das Ewige (Kha) vor allem durch weibliche Aspekte bzw. Charaktere verkörpert werden. Für mich eher negativ wirkende Aspekte, etwa wie das Nerdige (Firun, Boron, Zwerge), das Unsympathische (Praios), das Listige (Phex), das Launige (Efferd) und vor allem das Böse (Orks, Oger, Goblins) sind meist jedoch männlich.

    Wo ist der Orkinnen-Sturm?
    Wo sind die Banden von Piratinnen und Wegelagerinnen?
    Kämpfer-Goblininnen? Ogerinnen?
    Weibliche Zantim? Weibliche Heshthotim?
    Männliche Amazonen? Männliche Sharisad?


    Klar, es gibt auch weibliche Böse wie Pardona, aber ich empfinde sie als gefühlt in der Unterzahl. Gleichberechtigung sähe in dieser Hinsicht m.E. anders aus.

    ein furchtbarer Prolog

    Zu den Lieblingsbüchern von Bernhard Hennen zählt die Uhtred-Saga. (Quelle )

    Diese beginnt ebenfalls mit einem ausführlichen Prolog. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich davon hat inspirieren lassen.


    Eindimensionale Protagonisten

    Könntest du da ein wenig konkreter werden? Würde mich interessieren.

    Verflixt, eigentlich wollte ich hier doch gar nichts schreiben....

    Geht mir genauso. :)

    Komm schon, Ifrunndoch. Dass das, was du beschreibst kein modernes Phänomen ist, sollte allein der Geachichtsunterricht gezeigt haben. Du hast in jeder Gruppe, egal wie man diese definiert Idioten, Idealisten, Leute, die sich kümmern, Leute, die das System (egal wie das aussieht) ausnutzen, Leute, die genau darunter Leiden.

    Klar gibt es diese Gruppen überall, sowohl unter "religiös" Gläubigen als auch unter Glaubensanhängern des Atheismus. Dennoch lässt es sich imho nicht abstreiten, dass religiös Gläubige kraft ihrer Religion einen Grund mehr als atheistisch Gläubige haben, sich in erster Linie nicht um sich selbst zu drehen. Ob sie das dann aber auch tun, ist dann allerdings eine andere Frage. Theorie und Praxis sind eben zwei Paar Stiefel.

    Der Gedankengang impliziert, dass die "höhere Macht" grundsätzlich positiv zu sehen sei. Er funktioniert außerdem nur bei Religionen, die ein Leben nach dem Tod versprechen, dessen Ausgestaltung vom irdischen Leben des Gläubigen anhängt, was zwar für's Christentum und ein paar andere Religionen , aber nicht für alle, zutrifft.Viele Religionen eignen sich ausgezeichnet, existierende Machtstrukturen zu zementieren, "gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist". Wer sich auflehnt, der sündigt und wird im angeblich stattfindenden "Leben nach dem Tod" bestraft. Wer die Schnauze hält, kuscht und auch sonst schön brav ist, dem geht es zwar während seines kurzen irdischen Lebens u.U. schlecht, der angebliche Lohn erfolgt dann im "Himmel", s. die Selbstmordattentäter und ihre Huris. Auf perverse Art perfektioniert wurde das Unterdrückungsinstrument Religion hier in Indien, jeder wird in eine Kaste gepresst und das ganze Land zu sozialem Stillstand gezwungen.

    Damit hast du wohl recht.

    Und dieses kurzfristige Denken hat genau zu unserer gegenwärtigen Situation geführt...

    Und wo kommt deiner Meinung nach dieses kurzfristige Denken her?

    Meiner Meinung nach kommt es daher, dass zu viele Menschen meinen, sie müssten sich für ihr Handeln später einmal nicht vor einer höheren Macht rechtfertigen. Wer an keine höhere Macht glaubt, erhebt sich quasi selbst zur höheren Macht. Und da die Macht von Menschen nun mal vergänglich ist, führt dies bei vielen zu einem Nach-mir-kommt-die-Sintflut- Denken.

    "Was würdest du denn machen?" Und das ist zwar auch für mich (bisher, klopf auf Holz) nur eine hypothetische Frage, aber eine die nun mal für einen Mann rein theoretischer Natur ist und immer bleiben wird - Ihr müsst das ja nie entscheiden. Und das das so ist, merkt man in solchen Diskussionen sehr, sehr stark.

    Ja, da hast du recht: Uns Männern tut es echt gut, weibliche Sichtweisen zu hören. Die bräuchten wir grundsätzlich mehr in allen Bereichen. :)

    Was das Entscheiden anbelangt: Wenn ich der potentielle Vater wäre, würde ich das selbstverständlich mitentscheiden wollen. Ich wollte meine Frau mit dieser Entscheidung nicht allein fertig werden lassen. Aber klar, es gibt viele, die solch eine Entscheidung allein treffen müssen.

    Nur, dass das Beispiel in dem Fall sehr ungünstig gewählt ist. Ich zitiere den wichtigen kleinen Satz aus der Wiki:

    Schwangerschaftsabbrüche hat es schon immer gegeben und sie wurden nie von den betroffenen Frauen "einfach so" durchgeführt. Ja, ich muss zugeben, dass ich dieser Teilsatz doch...erschreckt hat. Als ob eine Frau sich hinstellt und fröhlich sagt: Also, ich mach heute eine Abtreibung, und du? *schauder*

    @Ehny, danke für den Hinweis mit dem Halbsatz. Da hab' ich mich echt unglücklich ausgedrückt und möchte mich dafür entschuldigen.

    Ich meinte mit "einfach so", dass 1,8 Mio. ungeborene Kinder in Deutschland getötet wurden und dass in Öffentlichkeit, Medien etc. kaum darüber gesprochen wird. Es geschieht, ohne dass man es mitbekommt. Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlicher ausgedrückt.

    Ich möchte auch nicht Richter spielen und mich über diejenigen erheben, die eine Abtreibung durchführen. Sicherlich trifft keiner die Entscheidung leicht und sicherlich gibt es viele gute Gründe. Dennoch erschreckt mich die Zahl von 1,8 Mio. Ich persönlich glaube, dass wenn mehr Menschen an eine höhere Macht glauben würden, vor der sie sich einmal verantworten müssten, dass diese Zahl dann geringer wäre.