Beiträge von flyx

    Es gibt klare Argumente/Beweise gegen einen erschaffenden Gott, einen "Designer". Evolutionäre Fehler werden nicht korrigiert, sondern es gibt ein workaround.

    Jein. Die Wissenschaft kann die Entwicklung des Menschen, der Erde und des Universums beschreiben, ohne in der Beschreibung auf das Eingreifen eines Schöpfers angewiesen zu sein. Das sagt aber nur aus, dass dieser Schöpfer nicht notwendig ist. Es widerlegt nicht, dass jemand die Naturgesetze so geschaffen haben könnte, dass sich die Menschheit tatsächlich entwickelt.

    Das einzige darauf basierende Argument gegen das Eingreifen eines Schöpfers ist Ockhams Rasiermesser. Das ist aber ein heuristisches Prinzip, also weit entfernt von einem Beweis. Und selbst wenn dies als gegeben angenommen wird: Das Fehlen des Eingreifens eines Schöpfers heißt nicht, dass es einen solchen gar nicht gibt. Er ist eben wissenschaftlich nur nicht notwendig. Das ist ein deutlicher Unterschied zu einem Beweis, dass er nicht existiert!

    @flyx ok, danke für die Quelle. Was ich daran so absurd finde, ist dass dieser "Beweis" sagt: Ich versuche Gottes Existenz zu beweisen! Eine von Gottes Eigenschaften ist Existenz, deswegen existiert er!

    Indirekt, ja. Aber tatsächlich funktioniert jedes Axiomsystem so. Man hat einen Grundvorrat an Aussagen, die als wahr angenommen werden, und definiert dann Verknüpfungen, mit denen man abgeleitete Aussagen beweisen kann. Je komplizierter das Axiomensystem ist, desto weniger offensichtlich sind die Aussagen, die bewiesen werden können. Da es sich hier um ein relativ einfaches Axiomensystem handelt, erscheint die Schlussfolgerung ziemlich offensichtlich. Aber letztendlich funktioniert Mathematik genauso. Wusstest du beispielsweise, dass in der euklidischen Geometrie die Aussage „zwei Parallelen treffen sich nie“ ein Axiom ist? Das lässt sich nicht beweisen, sondern wird als wahr angenommen.

    ... das führt irgendwie vom Thema weg. Und wir haben nun mal kein Heilmittel.

    Übrigens, diese Anekdote sollte ich euch nicht vorenthalten: Neulich ein Gespräch mit einem Rechten geführt, der den katholischen Gott als wichtigen Teil der europäischen Kultur sieht, der sich auf griechische und nordische Mythologie gründet. Soweit, so schräg. Als Gottesbeweis hat er mir dann geliefert, dass Gott ja die Summe aller positiven Eigenschaften wäre, Existenz ist eine positive Eigenschaft, deswegen gibt es Gott. (Keine Ahnung wo er das herhat, jedenfalls ein ziemlich dämlicher "Beweis")

    Das ist der ontologische Gottesbeweis. Den hat sogar Kurt Gödel einmal modallogisch formuliert. Der beinhaltet tatsächlich keine Widersprüche und ist damit logisch korrekt (aber nicht zwingend gültig). Damit beweist man aber eben genau nur, dass es ein Wesen gibt, das alle positiven Eigenschaften in sich vereint. Das Axiomsystem ist dabei also die Menge „positiver“ Eigenschaften, das als gegeben angenommen wird. Natürlich sagt dieser Beweis rein gar nichts über die Schöpfung aus (es sei denn, man modelliert sie als Summe positiver Eigenschaften - dann ist sie aber wiederum nur in diesem Axiomensystem bewiesen).

    Stimmt, spontan fällt mir dazu ein, dass Einstein - unter anderem vmtl wegen der mangelnden Reputation - mit seiner speziellen Relativitätstheorie nicht ernst genommen wurde.

    So wenig wie Einstein die Quantenphysik und im Speziellen die Unschärferelation ernst genommen hat („Gott würfelt nicht“).

    @Rycanri für dich scheint glaube etwas sehr individuelles und privates zu sein.
    Der Rahmen, in dem sich die Christliche Religion bewegt ist halt sehr weit gefasst.

    Das ist ja genau das, worauf ich oben hinauswollte: Es kommt auf den Einzelnen an, wie er seinen Glauben lebt. Die Bibel gibt ja auch keine widerspruchsfreie Definition von Gott, insofern ist „ich glaube an den biblischen Gott“ auch keine Aussage beziehungsweise bedeutungslos (was bedeutet es, an einen logischen Widerspruch zu glauben?). Im Umkehrschluss ist lustigerweise auch der Atheismus bedeutungslos, weil der eigentlich eine logisch widerspruchsfreie Definition von Gott voraussetzt, die es aber (zumindest in den großen theologischen Texten) gar nicht gibt.

    Das heißt nicht, dass man nicht an Gott glauben kann, nur hat eben jeder eine eigene Vorstellung von Gott (weil man eben Teile ergänzt oder weglässt, bis sich ein stimmiges Bild ergibt), und nicht jede Vorstellung von Gott würde von jemand anderem als „Gott“ betitelt werden (was genau das Problem des Atheismus ist: Gegen was will der sich eigentlich genau richten? Gegen alles, was irgendwer mit dem Wort „Gott“ bezeichnet? Gegen irgendeine nicht definierte Untergruppe davon?).

    Dann lass mich meine Frage etwas anderes formulieren: "Woher kommt alles?"

    Das ist Kosmologie und auch die ist nur ein winziger Teil der Wissenschaft. Ich halte das wirklich für einen fundamentalen Unterschied zwischen Glauben und Wissenschaft: Es geht eben nicht darum, zu erklären, wo alles herkommt, sondern wie alles funktioniert.

    Der Unterschied bei der Wissenschaft ist, dass dort nicht an alten Theorien festgehalten wird, wenn eine plausiblere Theorie auftaucht, die von Beweisen gestützt wird.

    Das ist die Idealvorstellung, wird aber leider so nicht wirklich gelebt. Eine Studie hat gezeigt, dass sich neue Theorien dadurch durchsetzen, dass die Vertreter der alten Theorie sterben, nicht dadurch, dass sie überzeugt werden.

    Sowohl Glaube als auch Naturwissenschaft versuchen eine der ultimativen Fragen der Menschheit zu klären: "Wo kommt der Mensch her?"

    Eigentlich nicht, nein. Die Naturwissenschaft generiert Modelle, um die Funktionsweise des Universums besser zu verstehen und vorhersagen zu können. Die Frage danach, wo der Mensch herkommt, ist nur ein winziger Teil davon und auch schon relativ detailliert beantwortet.

    TLDR; Jeder muss für sich selbst entscheiden und muss und sollte dafür respektiert werden, egal wie er sich entscheidet

    An der Stelle muss ich widersprechen: Respekt verdient man dadurch, wie man handelt, nicht dafür, an was man glaubt. Wenn jemand an etwas glaubt, das ihn dazu verleitet, bestimmte Bevölkerungsgruppen abwertend zu behandeln (Frauen/Homosexuelle/Andersgläubige/Sonstwas), dann sehe ich nicht, wo ich das respektieren muss. Der Glaube ist eigentlich völlig irrelevant für den Respekt, den ich jemandem entgegenbringe. Was zählt, ist sein Verhalten. Da man Respekt Personen gegenüber erbringt, ist ein Glauben auch nichts, was man respektieren kann. Es ist immer eine Einzelentscheidung gegenüber dem Gläubigen und wie er ihn auslebt.

    Meine Rahja-Geweihte hat auch grad 120 Entrückung. Und das baut sich auch sehr langsam ab, wenn man tagsüber zu Pferde reist.

    Ich finde es auf Dauer auch anstrengend, den Charakter mit derart hoher Entrückung zu spielen, allerdings ändere ich über 70 dann nichts mehr am Verhalten, gemäß den Regeln, dass sich danach die Talentwerte nicht mehr ändern. Da erreicht man eben irgendwann den Punkt, an dem man nicht mehr „mehr übertreiben“ kann, ohne dass es am Spieltisch lächerlich rüberkommt, und das will ich vermeiden.

    Letztendlich ändert die Entrückung aber einen Geweihten auch nicht völlig - schließlich dient er ja auch ohne Entrückung schon seiner Gottheit. Insofern verstärkt sich einfach nur seine Einstellung. Ich sehe jetzt auch nicht, wie ein Geweihter nicht mehr essen oder reisen könnte mit viel Entrückung - seine nicht-göttergefälligen Talentwerte sinken, aber auf Essen würfelt man ja nicht, auf „einen-Fuß-vor-den-anderen-setzen“ auch nicht. Würden die Auswirkungen so krass sein, wie würden Phex-Geweihte unerkannt bleiben können, nachdem sie eine Grad IV Liturgie gewirkt und die Karmaenergie danach regeneriert haben?

    Unsere Kor-Geweihte ist auch schonmal ein halbes Abenteuer lang mit 50+ Entrückung durch die schwarzen Lande gestapft. Irgendwie gehört das halt dazu bei Geweihten. Diese „Streiter der Götter“-Sachen in WdG sind ja auch eher Vorschläge als feste Regeln, auf die man sich berufen kann. Ich finde, man könnte sie etwas höher ansetzen, weil die Stufen ab einem bestimmten Liturgiekenntnis-Wert und entsprechenden Liturgien doch recht schnell zu erreichen sind.

    Dass entrückte Geweihte Auswirkungen auf die Gruppe haben, ist klar. Mit der entrückten Kor-Geweihten kann man sich nicht mehr anschleichen, genausowenig mit einem Praioten. Und natürlich ist man eine Zielscheibe für Dämonen. Das liegt dann aber am Rest der Gruppe, da etwas dagegen zu unternehmen - den Geweihten mit alltäglichen Dingen beschäftigen oder so. Denn der Geweihte selbst wird sicher nicht auf diese Idee kommen. Durch die Nähe zur Gottheit ist man dann eben in weltlichen Dingen auf Andere angewiesen - auch wenn ich das nicht so extrem ausspielen würde wie manche hier.

    Dann macht man nicht nur reiner WS, sondern verbindet diese mit Finten. Finten sind bei uns Gang und Gäbe und ohne geht es nicht (das gilt auch für WS). Unbrauchbar wird er nicht, er ist nur kein alleiniges Allheilmittel, weil man eben auch die Finte mit unterbringen muss/sollte.

    Du gehst jetzt davon aus, dass man eine Waffe verwendet, mit der Finten erlaubt sind. Damit klammert man die ZH-Hiebwaffen- und Kettenfwaffenkämpfer völlig aus.

    Ich würde das eher so sehen: Kampfwerte von 19/19 sind in Aventurien absolute Spitzenklasse (unabhängig davon, dass man als SC deutlich mehr haben kann). Das ist zum Beispiel das Niveau der unbesiegbaren Legion. Man trifft nicht mal schnell als Heldengruppe auf einen identische Anzahl an Bösewichten mit solchen Werten. Wenn man mal einen trifft, spielt man halt die Überzahl aus, lässt einen anderen Char die Paraden des Gegners aufbrauchen, und setzt dann einen Wuchtschlag/Hamerschlag an. Kämpfe, in denen das Verhältnis 1:1 ist, gibt es doch so gut wie nie…

    Das ist ja nun kein Thema, das sich auf das Rollenspiel beschränkt. Wann immer man einem regelmäßigen Hobby nachgeht, hat man das Problem, dass aufkommende und zu Bruch gehende Beziehungen die Gruppe sprengen können. Aber je nachdem, was man in einem potentiellen Partner sucht, sind das halt eventuell genau die Umgebungen, in denen man einen finden kann. Manch einer wünscht sich, dass seine Partnerin an seinen Hobbys teilhat, andere wollen ihre Hobbys für sich haben. Man kann da aufgrund der sehr verschiedenen Bedürfnissen von Menschen keine allgemeine Richtlinie aufstellen.

    Unabhängig davon finde ich es allerdings wichtig, dass Beziehungen am Spieltisch nix zu suchen haben. Es wird nicht OT geflirtet (insbesondere nicht mit dem Spielleiter), und das Verhältnis der SCs untereinander sollte nix mit den Beziehungen der Spieler zu tun haben. Das ist insbesondere wichtig, weil ich als Spieler davon ausgehe, dass mein Charakter IT andere Charaktere anflirten darf, wenn er will, ohne dafür OT für irgendwelche Probleme zu sorgen. Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit.

    Ich halte @ottoantimons Ausführungen insofern für zweifelhaft, dass ein Pakt schon etwas völlig anderes ist als eine Weihe.

    Bei einer Weihe stellt man sich in den Dienst einer Gottheit und erhält dafür Karma-Energie. Die Weihe bedingt keinerlei direkte Auswirkungen am Geweihten außer eben die Fähigkeit, karmale Energie zu kanalisieren. Die Prinzipientreue erhält man aber eigentlich nicht mit der Weihe, sondern die muss bereits da sein, damit die Gottheit die Person überhaupt als geeignet für die Weihe ansieht.

    Ganz anders beim Pakt: Man handelt mit dem Dämon aus, dass man als Austausch für seine Seele bestimmte Kräfte bekommt. Was man mit diesen Kräften dann anstellt, ist dem Dämon in erster Hinsicht egal. Die schlechten Eigenschaften, die man dazu bekommt, sind eine direkte Auswirkung des Paktes und der Nähe zum entsprechenden Dämon; anders als bei der Weihe muss man sie nicht bereits mitbringen.

    Wichtig auch: Der Dämon kann dem Paktierer direkt beliebige zusätzliche körperliche Vorteile, Gaben etc. geben, die Gottheit dem Geweihten nicht. Gleichzeitig bringt die Nähe zur Gottheit keine schlechten Eigenschaften mit sich (dafür aber die Entrückung durch Kanalisation von Karma). Es handelt sich also schon um grundverschiedene Dinge. Daher würde ich nicht sagen, dass man jetzt bestimmte Regelungen einfach auf den Pakt mit Elementarherren anwenden kann.

    Pakte mit Elementaren sind sehr selten, meines Wissens sind weniger als eine Handvoll bekannt. Diese Pakte wurden ausschließlich von Geoden oder mächtigen Elementaristen geschlossen. Das legt den Schluss nahe, dass der Elementar sich sehr genau aussucht, mit wem er einen Pakt eingeht, und man nicht einfach als x-beliebiger SC hingehen und einen Pakt verlangen kann. Der Pakt kann also in keinem Fall ein Geschenk für eine bestimmte Aktion sein, sondern wird grundsätzlich nur fähigen Elementaristen, die sich den Prinzipen der Elemente verschrieben haben, angeboten. Deshalb würde ich behaupten, dass der Pakt für die allermeisten SCs keine Option ist - außer eben, man spielt einen Geoden, einen Elementaristen aus Drakonia oder so.

    Will man so einen Pakt wirklich in Regeln fassen, würde ich als mögliche Vorteile für den SC Begabung für das Element, Merkmalskenntnis, wahre Namen und Zauber aus elementaren Hexalogien vergeben. Im Gegenzug muss der SC eine starke Affinität zu den Prinzipien des entsprechenden Elements aufweisen und kann damit insbesondere auch Nachteile haben oder bekommen, die mit dem Gegenelement zusammenhängen. Mit dem Pakt einhergehen können damit also insbesondere eine Unfähigkeit für das Gegenelement und Dämonisch (allgemein) und eventuell sogar eine Empfindlichkeit für das Gegenelement.

    Eine ein wenig abgespeckte Version von @Storytellings Vorschlag wäre, das Anwesen auf einen Nodix zu setzen, wo sich mehrere Kraftlinien treffen. Das kann der Magier dann durchaus mit einem Odem erkennen, und die Kraftlinien können durch Affinitäten bestimmte Zauber erleichtern und erschweren. Des weiteren gibt es die Möglichkeit der kritischen Essenz (WdZ 368). Das könnte den Magier dazu bringen, mit dem Zaubern vorsichtiger zu sein.

    Allgemein würde auch aber wie meine Vorposter davon abraten, dem Magier komplett seine Möglichkeiten zu nehmen. Deine Behauptung, dass alle Charaktere sich auf ihre Gesellschaftstalente beschränken müssen, kann ich auch nicht nachvollziehen - erstens ist das keine Rechtfertigung, denn dadurch glänzen ja automatisch die gesellschaftlich orientierten Chars, und zweitens kann man doch auch mit Wissens- und Handwerkstalenten einen Geheimgang finden o.ä.. Wenn du das Abenteuer nach Aventurien portierst, solltest du es meiner Meinung nach vielmehr so anpassen, dass die Fähigkeiten des Magier kein Gamebreaker sind, aber nichtsdestotrotz nützlich - und eventuell sogar nötig an der ein oder anderen Stelle.

    Die Gäste könnten selbst Schutzamulette tragen, die sie gegen magische Beeinflussung schützen. Oder sie haben einfach einen hohe MR - eventuell ist in der Gegend der Aberglaube gegen Magie stark, und deshalb absolviert jeder, der es sich leisten kann, eine Unterweisung beim örtlichen Praios-Geweihten (z.B. Eiserner Wille I). Oder die Gesellschaft ist Magiern feindlich gesinnt und dein Magier muss daher seinen Status verbergen - was schwierig wird, wenn er anfängt, seine Formeln aufzusagen. Heimlich zaubern würde bedeuten, Geste und Formel wegzulassen, also eine Erschwernis von 14 - hat der Magier eine realistische Chance, das zu schaffen? Es reicht ein Gast mit Magiekunde von 7+, damit der Magier beim offenen Zaubern als solcher erkannt wird. Und wenn du den ganz großen mit Widerhaken versehenen Holzhammer verwenden willst: Lass das Abenteuer in einem Praios-Kloster spielen, auf dem ein Arcanum Interdictum liegt.

    Was auch immer du tust: Bedenke, dass die Einschränkungen des Magiers natürlich auch einen Geist treffen können. Aber wenn ich es richtig verstehe und es gar keinen echten Geist gibt, sollte das ja kein Problem sein.

    Ob das für Jugendliche so ein gutes Vorbild ist sei auch mal dahingestellt.

    Filme thematisieren, wie auch das Theater und die Belletristik, in den allermeisten Fällen Konflikte der einen oder anderen Art. Daher halte ich sie ganz generell für völlig ungeeignet als irgendeine Art von Vorbild, denn schließlich sucht der Mensch im Leben in den seltensten Fällen Konflikte. Der Fehler ist also eher, dass der Betrachter im Film ein Vorbild sucht, als dass der Film ein schlechtes Vorbild abgibt.