Gepreistet sei die Schönheit!,
durchaus kritische Stimmen haben sich zu Wort gemeldet - und das finde ich gut. Denn meine eigene Unsicherheit spiegelt sich in der Kritik wider.
Ist ein solches Manöver zu mächtig? Eine schwierige Frage, wie ich finde, wenn man sich etwa den Beidhändigen Kampf anschaut, bei dem der zweite Angriff meist unparierbar auf den Feind niedergeht,
und keinerlei zusätzliche Erschwernisse dafür anfallen. Ebenso ist ein Todesstoß, geschickt gesetzt und mit einer vorbereitenden Meisterparade aus einer vorangehenden KR gar verherrend,
wenn die Spitze, ungehindert vom Rüstungsschutz, viele Gegner direkt in die Bewusstlosigkeit schickt angesichts der hohen Anzahl an Wunden, die sie auf einen Schlag/Stich einstecken müssen.
Ich schätze, es existieren viele Kampfsonderfertigkeiten, die für sich genommen sehr mächtig sind und in bestimmten Situationen sogar sogenannte 'Gamebreaker' werden können.
Allerdings muss man sich - so meine bescheidene Meinung - auch vor Augen halten, dass die Waffenmeisterschaft tatsächlich dafür gedacht ist, allgemeine Manöver in eine spezielle Form zu überführen
und dadurch diesen einen individuellen (beileibe keinen einzigartigen!!!) Charakter zu verleihen. Schließlich bekommt man diese a) nicht geschenkt (400 AP) und b) sind die Voraussetzungen üppig (2.500 AP in Kampfsonderfertigkeiten, GE 13, 2 Attribute, die gemeinsam eine Punktezahl von 32 ergeben).
Ohnehin sehe ich die Waffenmeisterschaft als den veredelnden Glanzsstrich eines jeden Weges eines Kriegers: Ziel ist es doch, dass jedes Manöver, jede Erleichterung und jeder Bonus den Charakter des Kriegers widerspiegelt - und ihn überdies von gewöhnlichen, aber guten Kriegern abhebt. Sozusagen der ganz persönliche Tintenstrich. Sei es, dass ein peitschenschwingender Svellter im Regengebirge, zwischen Mangrove und Wudu-Ruine seine Peitsche zum routinierten Entwaffnen eines finsteren Al'Anfaner Forschergeistes nutzt oder ein Andergaster Ritter in seiner Brüne ohne mit der Wimper zu zucken in einen anrasenden Schwarzpelz hineinstößt, die Beine geschickt gegen den Boden stemmt und damit eine Wucht in sein Gegenhalten legt, bei der sogar ein Stier zum Stehen gekommen wäre.
Meine Maraskani nun - eitel wie sie ist (und das ist sie, investiert sie doch gewaltige Geldsummen in Kleider aus teuersten Stoffen und in Parfüms, begibt sich in die gewagtesten Situationen um Anerkennung zu erhalten und wehklagt über den Zustand der Betten in den Gasthäusern der Garethjas - lautstark) - hat eine regelrechte Phobie vor Narben. (kleine Anmerkung: In unserer Runde gilt, dass man mit jeder erlittenen Wunde - also sobald die WS erreicht wurde - auch eine Narbe an der entsprechenden Stelle erhält.) Die Vorstellung, dass ihr Körper entstellt werden könnte, ist schlicht... der nackte Horror (no pun intended)... doch wer will schon eine schwere Rüstung tragen, wenn so eine maßgeschneiderte Tuch- oder Iryanlederrüstung so viel kleidsamer aussieht? Entsprechend ist der Verlust ihrer Parade bei einem Hammerschlag in vielerlei Hinsicht ein gar grausiges Wagnis - nicht einmal wegen des möglichen Fortgehens (die Wiedergeburt schließlich steht am Ende jedes Lebens und markiert den Neubeginn!), sondern wegen der Möglichkeit, dass ihr Antlitz entstellt werden könnte.
---> Und dieser Gedanke liegt im Wesentlichen der 'geretteten Parade' beim modifizierten Hammerschlag zugrunde. Mächtig aber ist das Manöver dennoch, daher...
Nun sind einige Bedenken und Vorschläge geäußert worden, wie man die 'Verallgemeinerung' einer 'Sondertechnik' (Dank an Bruderschwester Turajin für den begründeten Hinweis) gegenarbeiten könnte:
a) eine saftig erschwerte Probe gekoppelt mit einer Einschränkung durch bestimmte Bedingungen, vorgeschlagen von Goltron: Grundsätzlich kein Problem und völlig in Ordnung. Hier wäre ich, wie besagt, ein Verfechter einer Talentprobe vor dem Kampf, um damit festzustellen mit welchem Fuß die Maraskani heute aufgestanden ist...: Gelingt die Probe, so ist sie behände und gewandt, und fährt wie ein Flammensturm unter ihre Feinde. Misslingt die Probe, so tapst sie etwas schlaftrunken umher, verkalkuliert sich in ihrer Beinarbeit und unterschätzt den Schwung ihres Schnitters, woraus resultiert - die PA geht verloren. Ebenso könnte man verlangen, dass sie vor jedem Einsatz ihres modifizierten Hammerschlags eine GE-Probe ablegen muss, um die individuelle Situation vor ihrem Angriff zu eruieren. Steht sie gerade sicher, ist sie vielleicht abgelenkt oder zu sehr aus der Puste? Was Einschränkungen anbetrifft, so sehe ich da immer das Problem darin, dass Spieler gerne argumentieren und der Spielleiter (als Interpret der Situation) entweder zu gütig oder zu hart ist: Es heißt ja nicht umsonst im WdM, dass der Spielleiter "mit seinen Spielern spielen soll, und nicht gegen sie." Dies kann am Tisch für reichliche Kladj und Tradj sorgen - und Meinungen macht ja bekanntlich erst der Umstand schön, dass es so viele von ihnen gibt. Dennoch würde ich einem Streit gerne vorbeugen, so unwahrscheinlich oder wahrscheinlich er auch sein mag. Doch vielleicht... fällt uns noch etwas ein dazu... behalten wir uns also Goltrons Vorschlag im Sinn.
---> hier würde ich also zu einer Probe tendieren, denn Ziffern sind harte Fakten, an denen es nichts zu rütteln gibt
b) Befürchtungen, dass der modifizierte Hammerschlag jede KR genutzt werden könnte, äußert die verdammte Echse H'Razzat al'Kira, die den Namen der ehrenwerten Balayan zu Elburum schändet : Eine sehr treffende Feststellung! Denn was hindert einen Spieler praktisch daran jede KR ein so vernichtendes Manöver umzusetzen und damit die Feinde vor sich herzutreiben wie die Heerscharen der Priesterkaiser? Exakt das frage auch ich mich und da ein Übermaß an Proben auch nicht die Antwort sein kann (wie Chaosharlequinne ebenfalls feststellte), besteht die Frage weiter. Da wir in meiner Spielrunde den Kampf mit der Ausdauer für verloren erklärt haben, da sich dieses System schlicht nicht für uns bewährt hat und der zusätzliche Dokumentationsaufwand mehr Zeit kostete als Spielgefühl vermittelte. Natürlich ließe sich vor jedem Hammerschlag eine KO-Probe würfeln, um die Ausdauer der Kriegerin zu bestimmen, doch - wie besagt - eine Würfelorgie kann nicht die stilvollste Antwort sein.
---> hier wäre ich für weitere Vorschläge recht dankbar, da ein befriedigendes System schlicht noch nicht steht
c) Einschränkungen bezüglich eines doppelten Hammerschlags in der selben KR, schlug Bruderschwester Turajin vor: Sowieso! Für mich ist der modifizierte Hammersschlag wie ich ihn vor meinem inneren Auge sehe, ein Tanz der Vernichtung, so schön wie entsetzlich: Ganz so wie Schönheit selbst! Der Klingenschwung spricht von Mut und Entschlossenheit angesichts derer ein Gegner lieber die Flucht ergreift, als dass er sich dem machtvollen Hieb aussetzt. Würde man diesen Angriff nun nahezu beiläufig nebenher laufen lassen, so wäre dessen besondere Schönheit völlig verloren.
Von daher... doch, mir kommt eine Idee, die wahrhaft Rur-und-Gror-gefällig scheint! Und so lasst mich, meine lieben Zuhörer, doch b) und c) zusammennehmen und euch meinen Vorschlag unterbreiten:
---> Anstatt sich einer Würfelorgie hinzugeben, werden (und hier greife ich in gewisser Hinsicht Goltrons Vorschlag auf) exakte Vorgaben gesetzt, um die besondere Schönheit des Angriffes zu gewährleisten. In der schieren und unbedachten Masse liegt das Hässliche verborgen, aber in den heiligen Zahlen des Zweigötterglaubens ist Sicherheit zu finden. Daher: In jeder Auseinandersetzung/jedem Kampfgeschehen (gleich dem wie viele Gegner sich der Maraskani stellen!) darf sie ihren mächtigen Hieb nur Rur-und-Gror-gefällige 2x anwenden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Man begrenzt den Spielraum des Manövers also durch eine selbst auferlegte Prinzipientreue, die absolut bindend ist, will man diese verbesserte Technik anwenden. Nun die Frage an die Gemeinde der Lauschenden: Wäre dies eine Möglichkeit und sofern ja, wären noch immer 5 Punkte die vorgeschlagene Anzahl für die Verbesserung mittels Erhalt der Parade beim Hammerschlag?
Einigermaßen losgelöst und doch verbunden mit der Waffenmeisterschaft und dem furchterregenden Schwingen einer Waffe möchte ich eine weitere Frage stellen.
Und zwar wie - zwar nicht in den Heiligen Rollen der Beni Rurech... oder vielleicht doch? - in einem vertrauten Werk der Garethjas geschrieben steht (Aventurisches Arsenal S. 75/84), sind manche Waffen und ihre Träger dazu in der Lage, unter Aufwendung von 4 Aktionen, in Harmonie miteinander und unter reichlich farbenfrohen Drohungen, ihren Feinden die Lust auf den Angriff deutlich zu vermiesen. Und da meine Maraskani ja gerne die Leben, auch der Unwissenden und Törichten (und vieler ihrer Gegner), bewahrt, klingt diese Möglichkeit doch recht verführerisch für mich. Im Klartext sind der Große Sklaventod und das Barbarenschwert dazu in der Lage, werden sie nur mächtig für 4 Aktionen geschwungen und wird reichlich gedroht (eine Überreden[Bedrohen]-Probe), den umstehenden Feinden einen Malus von 5 Punkten auf die AT zu bescherren, wenn den Gegnern eine Probe auf Mut (erschwert um die Hälfte der TaP* aus Überreden[Bedrohen]) misslingt. Dieser Effekt dauert so lange an bis es einem Feind gelingt den bedrohlichen Helden zu treffen. Da die Zahl 5 jedoch arg unmaraskanisch ist, wäre ein AT-Malus bei den Gegnern von 4 vorzuziehen.
---> Meine Frage: Mit wieviel Punkten würdet ihr diesen Besonderen Vorteil dotieren?
Ich freue mich auf vielfältige und reichhaltige Antworten!
Preist die Schönheit!,
Murradin