Hallo erst mal,
ich hoffe ich sorge mit meinem ersten Post nicht gleich für Unmut, aber ich kann die Kontradiskussionen leider in allen Punkten bis auf einen nicht nachvollziehen.
Zu den Kontras, die ich nach Regellektüre nicht nachvollziehen kann:
1. Wenn man Finte als "Ohne auf die gegnerische Waffe zu achten den Gegner angreifen" interpretiert, sollte Finte eigentlich nicht wirken.
Schattenkatze (und weitere) argumentiert damit, dass man in den gegnerischen Angriff ignoriert, was sich mit der Manöverbeschreibung beißt. Zitat WdS S.68: "Häufig genug bietet ein Gegner in einem Angriff einem Kämpfer eine Lücke in seiner Deckung regelrecht an, die man zu einem Angriff nutzen könnte, wenn man nicht gerade mit Parieren beschäftigt wäre. Es gibt aber Kämpfer, die hartgesotten genug sind, die Drohung durch einen gegnerischen Schlag zu ignorieren, und diesen Schlag hineingehen, in der Hoffnung, schneller, besser, entscheidender zuschlagen zu können." --> Heißt für mich, dass man beim Gegenhalten einen Angriff kontert, in dem in eine sich bietende Lücke im Angriff des Gegners hineingeschlagen wird und damit das bessere Ende auf seiner Seite hat. Die Interpretation "Ohne auf die gegnerische Waffe zu achten den Gegner angreifen" ist für mich deshalb nicht nachvollziehbar.
Um diese Lücke zu finden, muss ich aber wissen, wo die gegnerische Attacke hingeht, aber gerade das Manöver Finte dient dazu, den Gegner zu verwirren und falsche Tatsachen vorzutäuschen. Zitat WdS S.62: "Die Finte ist ein Manöver, bei dem der Angreifer zuerst einen Schlag oder Stich auf eine bestimmte Körperzone des Verteidigers antäuscht, um dann die Waffe herumzulenken und an anderer Stelle zu treffen." --> Daraus ergibt sich für mich, beachte ich als Gegenhaltender die Attacke(Finte) des Gegners nicht im Auge, versuche ich eine Lücke im Angriff des Gegners zu nutzen, die gar nicht existiert und bin damit zum Scheitern verurteilt.
-->Das Manöver Finte erschwert also das Gegenhalten dahin gehend, dass das erahnen der Lücke und damit die Voraussetzung für das Gegenhaltenmanöver erschwert wird.
2. "Die Manövervorraussetzung MU 15 und die Manöverbeschreibung legen ein ignorieren der gegnerischen Waffe nahe"
Diese Interpretation macht für mich in Verbindung mit der gesamten Manöverbeschreibung keinen Sinn, als alleinstehenden Satz, wäre es aber nachvollziehbar. Mit dem Satz davor ist es aber schlüssiger, dass man den Mum hat und das Risiko eingeht getroffen zu werden, in der Hoffnung den Gegner schlimmer zu treffen. Wie in Punkt 1 aber halt auch, dass versucht wird die Schwächen aus dem Gegnerangriff zu nutzen um eben halt "schneller, besser, entscheidender" zu sein, was durch eine Finte aber erschwert wird.
3 "Die höhere Ini macht einen Unterschied weil man eben nicht auf die gegnerische Waffe achtet und deswegen die "schlechtere Attacke" die ist, die nicht ganz durchgezogen wird, weil der gegnerische Treffer den Angriff unterbrach. Ein minimal früheres Treffen ist da natürlich von Vorteil"
Nach der Aussage würde eine Gegenhaltender mit höherer Ini doch immer früher treffen und hätte somit auch immer die besser Attacke, weil er die gegnerische AT durch seinen früheren Treffer abbricht oder sehe ich das falsch? Da man aber selbst mit einer Ini von 1 die bessere Attacke machen kann, spielt es keine Rolle, wer wie schnell trifft, sondern einzig und alleine wie gut man trifft. Auch wenn ein früheres Treffen sicherlich von Vorteil ist.
4 "Vom Balancing her könnte dies die momentane Schwäche von Zweihandwaffen gegen z.B. BHK2 oder PW2 etwas mildern, da man sich dann zweimal überlegt ob man gegen einen Träger einer schwqeren Waffe hohe Finten Ansagen sollte."
*Hust* Schon mal gegen eine attackelastige Gegenhaltendose mit einer N/S Waffe gekämpft? Ohne Sf Klingentänzer für BHK2 oder PW2 Kämpfer sehr tödlich. Dank RG3 und Kampfgespür, haben die auch nen schönen Ini-Wert. Mit Waffenmeisterschaft Gegenhalten -4 wirds imba. Die 3 Aktion bringt einen nicht viel, wenn man in der falschen DK für einen Angriff ist. --> nach der Kontra-Finte-Auffassung, würde ein Gegenhalten somit in über 90% der Fälle im zum Exitus des BHK2/PW2-Kämpfers führen, ohne dass der Gegenhaltende auch nur einmal getroffen wird. Selbst wenn der Gegenhaltende unterlaufen wird, kann er sich ohne Probleme mit einer DK zur Distanzklassenvergrößerung zurückziehen, dann müsste die eien AT zum Sieg reichen, danach hätte man wieder verloren.
5. in Wege des Schwertes steht auch dass durch Finten "Paraden und Ausweichen" erschwert wird, Gegenhalten wird als Angriffsreaktion beschrieben
Hier kann man wohl wirklich in beide Richtungen interpretieren, wenn ich mir so die Manöverbeschreibung zur Windmühle durchlese. (Liebe dieses Windows 95 Regelwerk ...) Ich würde trotzdem zur folgenden tendieren.
Zwar wird bei der Finte immer nur auf die Möglichkeit eingegangen, dass ein Abwehrmanöver eine Parade/Ausweichen ist, aber es wird auch explizit gesagt, dass eine Abwehrreaktion des Gegners um eine Ansage zu erschweren ist. (WdS S.62 besagt: "Daher wird die Ansage nicht als Zuschlag auf die Trefferpunkte verrechnet, sondern als Erschwernis für die Abwehrreaktion des Gegners.")
Und nach WdS S.68: "Gegenhalten ist ein Angriff, der als Abwehrreaktion ausgeführt wird, er erfordert also einen gegnerischen Angriff, für ihn muss keine Abwehrreaktion in eine Angriffsreaktion umgewandelt werden." ist Gegenhalten eine Abwehrreaktion, die als Angriff ausgeführt wird, aber nun mal weiterhin eine Abwehrreaktion und keine Angriffsreaktion. Was so auf S. 74 WdS auch nocchmal steht und wofür auch spricht, dass das Manöver Gegenhalten in der Initiativephase des Angreifers stattfindet.