Der Ehrenkodex / Moralkodex der Rondrianer - seine Ausprägungen

  • Ich füge auch nochmal an, dass der Bruch des Kodex manchmal nicht verhindert werden kann - aber das sollte deswegen nicht folgenlos bleiben. Wenn der Rondrageweihte einem Banditen der 50 Meter weit weg steht mit der Armbrust in den Rücken schiesst um 2 wehrlose Bauern zu retten die der Bandit sonst getötet hätte, hat er gegen seinen Kodex verstossen, wenn auch aus guten Gründen. Das heisst aber nicht, dass es ohne Folgen bleibt.
    Im MINDESTEN wird der Geweihte mit Selbstzweifeln zu kämpfen haben und Buße tun, und sei es dass er sich allein der ganzen restlichen Diebesbande stellt zu der der Dieb gehörte.
    Wahrscheinlich wird auch von göttlicher Seite eine Rüge kommen, etwa indem der Geweihte bis zum Abschluss der Buße keine KE mehr bekommt oder eine symbolisch-traumatische Situation, etwa wenn sein Löwenwappenrock zerstört wird oder im Extremfall Rondra ihm einen Blitz in den Hintern jagt (obwohl das für dieses Vergehen etwas übertrieben wäre)

    Andernfalls kann er auf den Banditen zurasen, schreien etc. um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen nur evtl. stirbt dann ein Wehrloser bevor der Bandit sich dem Geweihten zuwendet - und wir haben das selbe Szenario der Reue. Es lässt sich hier kaum vermeiden NICHT gegen den Kodex zu verstossen aber genau das macht doch den Reiz der Ronnies aus, der innere Zwiespalt, die Reifung, die Entwicklung. Er ist eben kein "rechtschaffen guter Paladin des strahlenden Herzens" der automatisch immer alles richtig macht wie bei D&D sondern ein Mensch der sich Mühe gibt und dennoch scheitert. Für Ronnies ist die Welt oft schwarz weiss, was den Hintergrund auf den 1. Blick langweilig macht, aber eben dadurch, dass der Geweihte am laufenden Band damit zu kämpfen hat, dass die Welt eben grau ist, hat einiges Potential

  • Ich glaube andere Beispiele neben den Paktierern in der Burg wären interessanter. Die Diskussion geht hier doch auch darum, ob ein Ronnie ein Arschloch sein darf.

    Szene 1: Der Wirt in einer kleinen Dorfschenke serviert dem Ronnie eine Suppe. Diese Suppe schmeckt dem Ronnie nicht. Er merkt das an, "was ist das für ein Fraß, den man mir da vorsetzt?", fegt die Suppe vom Tisch und die Schale fällt zu Boden.
    Von alleine kommt er nicht auf die Idee, für die Suppe zu zahlen, wenn der Wirt so dreist ist und es einfordert, bekommt er noch eine Backpfeife dazu.

    Szene 2: Der Ronnie reitet auf seinem Schlachtross durch die Stadt. Auf der Straße gelingt es einem alten Lumpensammler nicht, seinen Karren rechtzeitig aus dem Weg zu räumen, ein Rad hat sich in einem Schlagloch verfangen. Der Ronnie reitet aber einfach weiter, das Schlachtross trampelt auf den Karren und er zerbricht.

    Für mich könnte ein Ronnie in beiden Situationen so agieren wie beschrieben ohne seine Prinzipien damit zu brechen. Die haben mit beiden Szenen füpr mich nichts zu tun.

    @Schattenkatze hat finde ich recht, wenn sie schreibt:

    Zitat

    Das ist halt die wahre Herausforderung an einen Ronnie: All diese Auflagen im wahren Leben, in dem es nicht immer nur Weiß und Schwarz gibt, zu leben und umzusetzen. Natürlich geht das nicht immer problemlos, aber man sollte das Beste draus machen und nicht das, was gerade am einfachsten und passendsten ist.


    Aber ich würde diese Auflagen nicht so weit ausdehnen, so dass Geweihte als Heilige in allen Lebenslagen erscheinen müssen. Also extrem gesagt: im Kampf ganz der ehrenhafte Ritter der Tafelrunde, im restlichen Leben so wie Jesus?
    Das mag es zwar geben und jedem sei es belassen, nach diesem Ideal zu streben, aber ich sehe da auf keinen Fall einen Hintergrund- und regeltechnischen Zwang. Worin sollte der sich denn auch begründen?

  • Jep, dem muss ich zustimmen, warum soll es A****lö**** nur bei den Praioten geben? ;)
    Gerade da viele Rondrianer aus dem Adel stammen, scheint mir eine gewisse Arroganz und Herablassung sogar angemessen. Das Verhalten ergibt sich doch meist eher durch Kultur als durch Profission (gut bei Geweihten gilt das weniger stark als bei anderen, aber es gilt), bei Bornland: Landadel (Bronjar) hat das entsprechende Folgen.

    Wobei ich betonen möchte, dass das nicht heißt, dass man den Moralkodex beugen, dehnen brechen oder auf Schlupflöcher durchsuchen sollte. Das ist eines Adligen und eines Geweihten einer ehrenhaften Gottheit unwürdig.

  • Nun in den beiden Fällen könnte der Ronnie durchaus so reagieren, wenn überhaupt wird da der Wirt sich selber schelten weil sein Essen nicht gut genug ist (wobei man sich fragen muss, warum er in einer Herberge absteigt in der ihm das Essen nicht schmeckt bzw. warum er etwas als Fraß beschimpft wenn er etwa durch lange Reise darauf angewiesen war trockenes Brot und gammliges Fleisch zu futtern oder verkohlten Hasen.)

    Im zweiten Fall wird sich eher der Krämer ärgern, dass er es nicht rechtzeitig geschafft hat als sich auch nur im Gedanken zu trauen den Geweihten damit zu behelligen, wobei der Geweihte durchaus so menschlich sein müsste, einen kleinen Bogen zu machen wenn er es nicht verdammt eilig hat. Ein vorsätzliches Arschloch zu sein passt in meinen Augen zu keinem Geweihten, es geht doch auch um die Reputation der Kirche die deutlichen Schaden nimmt, wenn ihre Geweihten das Volk wie Dreck behandeln und Kirchen brauchen das Volk gewisserweise, zumal es auch genug Geweihte gibt die selber aus ärmlichen verhältnissen kommen und da wesentlich empfindlicher reagieren.

    Und es kommt drauf an WO man ist. In Unau sollte ein Rondrageweihter seeeehr darauf achten wie er sich einfachem Pöbel gegenüber benimmt, denn jedes Fehlverhalten kann zu einer Katastrophe führen^^

  • Hmm - naja. In den neuen Beispielen muss man aber auch bedenken, dass Ronnies ja keine Dummköpfe sind und sie durchaus wie alle Menschen ein Interesse an sozialem Zusammenleben haben. Zusammen mit einer diffusen grundsätzlich altruistischen Haltung (Schütze die Wehrlosen, z.B.) kommt eben zustande, dass man nicht ohne Grund anderen Menschen das Leben erschwert. Natürlich gibt es jähzornige RGs, das ist was anderes und zu diesen würde ein solches Verhalten perfekt passen (ähnlich ist es in anderen Situationen mit anderen Nachteilen, wie z.B. Neid) - abgesehen von solchen "Veranlagungen" würde solch ein Verhalten aber für meinen Rondrageweihten, wie aber auch für die meisten anderen "Helden"(!), keinen Sinn ergeben.

  • Rondrageweihte sind keine weltlichen Ritter. Sie denken nicht wie Ritter, sie handeln nicht wie Ritter und sie haben einen voellig anderen Moralkodex.
    Der Unterschied zwischen RG und Ritter ist mit dem Unterschied: Gildenmagischer Daemonenbeschwoerer und Paktierer vergleichbar.

    Szene1 und 2 verstossen gegen die Prinzipien der RGs.
    Szene 1: Man fuegt dem dem Arglosen Wirt, der es nicht auf konfrontation angelegt, noch diese Provoziert hat Schaden zu, und greift ihn gar an - ohne dass seine Verhaltensweise dies rechtfertigen wuerde.
    Die Schuessel wegzuwerfen, wenn sie einem nicht schmeckt (auch so, dass es den Wirt kompromittiert) ist durchaus noch drin.

    Der RG darf jedoch nicht gegen schwaechere kaempfen, wenn diese ihn nicht dazu zwingen(z.B. durch den Versuch eines taetlichen Angriffs)/die Ehre der Goettin beleidigen.
    Die Backpfeife muesste der RG wohl bleiben lassen - fuers erste...

    Szene 2: Das unnoetige Zufuegen von Schaden an Arg- Schuld, und Wehrlosen (oder deren Besitz) passt zum RG genausogut wie eine Vergewaltigung samt Folterung zur Rahjageweihten.


    Allerdings darf der RG durchaus schimpfen wie ein Rohrspatz/dem Bauern (verbal) Feuer unterm Hintern machen. Und muss ihm nichtmal dabei helfen den Karren rauszuziehen...

  • Man sollte auch bedenken das Rondrageweihte nicht nur aus ihrem Kodex bestehen sondern auch von ihrer Erziehung und Kultur geprägt werden.
    In beiden Szenen wird ein Geweihter aus dem Bornland anders reagieren als einer aus dem Horasreich, weil der Umgang zwischen Adel, Klerus und Bürgern, Leibeigenen ein anderer ist, das legt man mit der Weihe nicht einfach ab.

    Rondra ist ja eigendlich, nach meinem verständniss keine Kriegsgöttin sondern die Göttin des Kampfes, der Kampfeskunst. Man strebt danach besser zu sein als der Rest. Die wollen nicht Alexsander der Grosse sein sondern Achilles.
    Es hat schon seinen Grund das Rondrageweihte keine Heerführer stellen, oder das sie sich in Konflikten Neutral verhalten. Sie erfüllen aber eine andere sehr wichtige Rolle, durch ihr verhalten und ihr beispiel verhindern sie eine gewisse verrohung des Krieges, ohne diese Geweihten würde es bei Kriegen zugehen wie im HDR im 30 järigen Krieg.

    Oder das beispiel oben mit dem Hinterhalt für Banditen, der Ronni würde das vom selbstverständniss schon nicht machen, nicht nur das es Unehrenhaft wäre sondern vor allem weil er glaubt es nicht zu brauchen. Hey ich bin ein Geweihter der Rondra, ich gehöre zur Elite der Kämpfer. Ich bin einer der Besten und hab die dicksten Eier in der Hose, die lass ich am kleinen Finger verhungern.

    Die Rondrakirche ist ja nicht Dumm, die wissen sehr genau das gewisse dinge wie Belagerungen, Armbrüste etc. nicht zu vermeiden sind, klar geht denen das auf die Nüsse das jeder Bauer mit einer Armbrust den Superschwertmeister aus den Stiefeln ballert. Das ist eben keine Kunst, da muss man sich nicht jahrelang auf dem Übungspatz blaue Flecken einhandeln.

    Der eine Ronni wird dem Banditen in den Rücken schiessen um den Bauern zu retten und der andere nicht, es wird darauf ankommen welcher der vielen Regeln er persönlich einen höheren Stellenwert einräumt.
    Deswegen ist der eine doch genauso Gläubig wie der andere.
    Gestehen wir den Rondrageweihten doch einfach etwas mehr inividualität zu, Ich glaube keine Geweihtenschaft wird so Pauschalisiert wie die armen Ronnis.

    Und die richtig verrückten Geweihten werden eh von der Realität aussotiert. :D

    Die Götter sind Ordnung, Dämonen das Chaos. Ordnung ist Richtig, Chaos ist Falsch.

    Von Gut und Böse war nie die Rede. Jetzt wo das geklärt ist sollten wir mit dem Verhör beginnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Talfon (10. Januar 2014 um 03:37)

  • Szene1 und 2 verstossen gegen die Prinzipien der RGs.
    Szene 1: Man fuegt dem dem Arglosen Wirt, der es nicht auf konfrontation angelegt, noch diese Provoziert hat Schaden zu, und greift ihn gar an - ohne dass seine Verhaltensweise dies rechtfertigen wuerde.
    Die Schuessel wegzuwerfen, wenn sie einem nicht schmeckt (auch so, dass es den Wirt kompromittiert) ist durchaus noch drin.

    Der RG darf jedoch nicht gegen schwaechere kaempfen, wenn diese ihn nicht dazu zwingen(z.B. durch den Versuch eines taetlichen Angriffs)/die Ehre der Goettin beleidigen.
    Die Backpfeife muesste der RG wohl bleiben lassen - fuers erste...

    Szene 2: Das unnoetige Zufuegen von Schaden an Arg- Schuld, und Wehrlosen (oder deren Besitz) passt zum RG genausogut wie eine Vergewaltigung samt Folterung zur Rahjageweihten.


    Gegen welche Prinzipien wird hier denn deiner Meinung nach verstoßen? Das ist mir schleierhaft.
    Und ganz ehrlich, eine Backpfeife hat rein gar nichts mit Kampf zu tun. Du denkst in viel zu modernen Maßstäben. Vor 40 Jahren wurde in der Schule auch noch regelmäßig physisch bestraft, das hat da auch niemand "Kampf" genannt, das war "Erziehung".
    Und einfach nur zu sagen, ein bestimmtes Verhalten "passt nicht", ist für mich ein schwaches Argument. Das ist nämlich ein zirkuläres Argument: ein Ronnie macht das nicht, weil er ein Ronnie ist. Ok, überzeugt!

  • Wenn man einen Blick in das irdische Christentum wirft, durfte man da in den Ehrenkodex (Adonai) auch nicht viel hineininterpretieren und der ist nun weniger gewalttätig, herrschsüchtig und arrogant als der der Rondrianer. Der scheint mir gut ins Lehnswesen zu passen: Ich beschütze euch, Bäuerlein, dafür gebt ihr mir den Großteil eurer Ernte und seit unfrei für euer ganzes Leben.

    Ja, ich denke auch, dass es da sehr wohl Bonjahren unter den RGs gibt...

  • Willkürlich den Karren kaputt reiten, statt drum herum zu reiten und damit dem Lumpensammler um seine Existenzgrundlage zu bringen wäre auch für mich nicht rondrianisch. Nicht ehrenhaft und nicht beschützend.
    Aber ich mag auch das romantische Bild. :)

    Und zum Essen: Man kann auch sagen, dass es nicht schmeckt und muss nicht, wenn man sich entschieden hat, in diesem Gasthaus etwas zu bestellen, da so herum wüten, das Essen vom Tisch fegen, den Topf vielleicht zerdeppern und dem Wirt eine Backpfeife geben, weil der Geld will. Da sehe ich das in keiner Relation zueinander: ein nicht schmeckendes Essen so abzustrafen.
    Man kann maulen, dass das Essen lausig ist, mahnende Worte zum Wirt (oder Koch) sprechen, in der Umgebung herum erzählen, wie schlecht das Essen ist, geltend machen, dass man für zu viel Salz nicht bezahlen wird ... Aber für ein nicht schmeckendes Essen eine Backpfeife auszupacken, finde ich nicht angemessen, schon deshalb, weil es heißt, dass manche Beleidigung nur eine Backpfeife wert ist. Ein nicht schmeckendes Essen sehe ich als weniger gravierend an als eine Beleidigung.
    Ein unzufriedener RG ist vermutlich schon Strafe genug für den Wirt. Und mit ein bisschen Grips wird er auch nicht auf Bezahlung bestehen, sondern sich entschuldigen und umgehend für was Besseres sorgen und noch ein oder zwei Freibier drauf legen.

  • Wenn man den Karren kaputt reitet, ist man vor allem entweder Dumm, legt keinen wert auf den Gesundheitszustand seines Reittieres oder hat die Reitenprobe versemmelt.

    Die Götter sind Ordnung, Dämonen das Chaos. Ordnung ist Richtig, Chaos ist Falsch.

    Von Gut und Böse war nie die Rede. Jetzt wo das geklärt ist sollten wir mit dem Verhör beginnen.

  • @ Scaw

    In beiden Beispielen verstößt der Geweihte gegen seine Prinzipien.

    Siehe WdG 51 "Verteidigung des Glaubens: Ahnde jede Schmähung Rondras oder der Zwölfgötter". Das Verhalten des Rondrageweihten geegnüber dem Schankwirt kann man durchaus als einen Verstoß gegen Travias Tugenden und Gebote (Gastfreundschaft legt nicht nur das Verhalten des Gastgebers fest, sondern auch das vom Gast) verstehen, und somit eine Schmähung dieser. Es mag ja sein, dass dem Geweihten das Essen nicht schmeckt, aber aus dem Beispiel lese ich es so heraus, dass es aufgrund des subjektiven Geschmacksempfinden des Rondrianers nicht schmeckt, nicht weil der Koch schlecht war. Und da liegt dann der Fehler beim Geweihten - als Gourmet gehe ich halt nicht in "Fritzens fettiger Frittenbude" essen, sondern suche mir ein Restaurant von Zacherl, Lichter, Lafer & co.

    Des Weiteren empfhele ich das Rondra-Vademecum S. 82 ff, in dem der Ehr-begriff der Rondrakircher genauer beleuchtet wird, und da zwar schon hervorgeht, dass dieser sich Schwerpunktmäßig auf den Kampf bezieht, aber eben nicht nur. Unhögliches Verhalten (wie das Auftreten in der Taverne), oder sinnlose, rücksichtslose Zerstörung (wie bei dem Bettlerkarren) verstoßen gegen genau diesen Ehrbegriff. Und die Sache mit der adligen Abstammung ist keine gültige Ausrede, im Gegenteil - aus der Textpassage im Rondra-Vademecum geht sogar hervor, dass gerade der höhere Stand einen dazu verpflichtet, sich um die Belange derer von niederem Stand zu kümmern.

    Das Verhalten des Rondrianers in deinen Beispielen ist also aus rondrianischer Sicht vollkommen inakzeptabel.

  • Wenn man den Karren kaputt reitet, ist man vor allem entweder Dumm, legt keinen wert auf den Gesundheitszustand seines Reittieres oder hat die Reitenprobe versemmelt.


    Ja du hast recht, das Beispiel ist nicht so gut in dieser Hinsicht. Ich wandel es mal etwas ab:
    Szene 2b:
    Der Ronnie reitet auf seinem Schlachtross durch die Stadt. Auf der Straße gelingt es einer alten Frau kaum, ihren Karren rechtzeitig aus dem Weg zu räumen, ein Rad hat sich in einem Schlagloch verfangen. Gerade so schafft sie es, dabei kullern aber einige Kohlköpfe vom Karren. Der Ronnie reitet aber einfach weiter, das Schlachtross trampelt auf die Kohlköpfe.

    @Schattenkatze
    Natürlich kann der Ronnie hier anders handeln und das wäre unter Umständen auch klüger/besser. Das hat ja Sebuz schon so ähnlich geschrieben. Aber meine Frage war ja, ob er sich anders verhalten muss, weil seine Gebote es fordern.

    @Turajin
    Also ich finde hier wird der Begriff der Schmähung doch arg überstrapaziert.
    Der Duden bietet mir bei dem Begriff folgende Synonyme:
    Beleidigung, Beschimpfung, Herabsetzung, Herabwürdigung; (gehoben) Verunglimpfung; (bildungssprachlich) Diffamierung; (abwertend) Begeiferung; (Papierdeutsch) Verächtlichmachung
    Schimpfrede, Schimpfwort, Schmähe, Schmährede, Schmähruf, Schmähwort; (bildungssprachlich) Diffamie, Invektive; (abwertend) Begeiferung; (veraltet) Lästerung, Malediktion

    Wenn ich eine Suppe wegstoße, weil sie mir nicht schmeckt, beleidige ich Travia? Ganz im Gegenteil, diese Suppe beleidigt meinen Gaumen und ist damit nicht rahjagefällig!

    Außerdem steht man hier auch vor einem Travia-Patt: der Wirt hätte erahnen können, dass der Ronnie etwas besseres haben möchte, warum hat er ihm überhaupt die Suppe vorgesetzt? Nicht sehr traviagefällig, so wenig auf den hohen Gast einzugehen. Vllt hätte er doch lieber schnell ein Huhn schlachten sollen. Das Argument kann man also recht einfach umdrehen.

    Und das Argument, dass sich über dieses Gebot des Schutzes vor Schmähungen auch die Gebote aller anderen 12e einschleichen, kann schon deshalb nicht funktionieren, weil die sich ständig widersprechen (Travia vs. Rahja; Phex vs. Praois). Nein, der Ronnie muss sich primär an seine eigenen Gebote halten, sonst kommt er ständig in Widersprüche. Und eine Schmähung Travias wäre für mich eher so etwas, wie jemanden in einem Gasthaus physisch und grundlos anzugreifen oder zu sagen "ich scheiße auf Travia!"

    Außerdem erscheint mir das, wenn ich deine Auslegung ernst nehme, als eine völlige Überbelastung des Ronnies: Will der Ronnie jeden gleich verbal angehen, der ihm nicht sogleich einen Platz am Lagerfeuer anbietet, weil das nicht traviagefällig ist? Dem könnten die Verweigerer entegen halten, dass sie sich phexisch verhalten und nicht gleich jedem fremden Reisenden trauen.

  • Der Geweihte bekommt eine Suppe, weil er sie haben wollte, nehme ich mal stark an. In einem Gasthaus bekommt man nicht irgendwas, sondern wird gefragt, was man haben möchte.
    Und wenn es dann nicht schmeckt, sollte man sich nicht wie ein ungehobelter Bauer benehmen, sondern kann und sollte den Unmut über das nicht schmeckende Essen auch anders zum Ausdruck bringen.

    Und ja, Essen durch den Raum werfen, den Wirt womöglich Ohrfeigen und das alles, weil das persönliche Geschmacksempfinden etwas anderes vorgibt, das ist schon Bruch der travianischen Gastfreundschaft, wie ich meine. Das kann man nämlich auch angemessener (höflicher und friedlicher) klären und die Suppe muss er auch nicht essen.

    Dann hat er Besitz einer Frau beschädigt. Ist es eine Bürgerin, steht sie im Rang vermutlich immer noch unter ihm, aber er hat absichtlich zerstört, was ihm nicht gehört. Ich glaube nicht, dass er das darf.
    Und wenn es eine Leibeigene war, hat er vermutlich den Besitz ihres Herrn zerstört, der wiederum einen deutlich höheren Rang hat und das nicht lustig finden wird. Er darf aber auch nicht den Besitz des Junkers zerstören.

  • Letztlich ist halt die Frage was die Spielrunde mag...wer ein "dunkles" Aventurien mag das sich stärker am MA orientiert macht aus Rondrageweihten eine Art Templer und die Praioten zur Inquisition und reizt das Feudalsystem aus, entfernt die Gleichberechtigung und schon wird keiner was sagen wenn ein Rondrageweihter einem Wirt eine pfeffert, nicht weil er es darf sondern weil sich keiner trauen wird ihn deswegen anzuschwärzen. Geht das vor Gericht sagt der geweihte "das ist eine Lüge" und schon verliert der Wirt den Kopf weil er sich anmaßt sowas zu unterstellen.

    Offiziell interpretiere ich es aber wie Schattenkatze. Aventurien ist idealisiert und da sind Benimmregeln wichtig. Inweiweit sich ein Rondrageweihter nach Travias Geboten richtet mag dahingestellt sein, aber er wird sie vermutlich nicht einfach ignorieren, ist ja die selbe Religion....obwohl natürlich gerade Rondra und Praioskirche auchs chon blutige Kriege gegeneinander führten.

    Auch hier bleibt aber die Frage offen, was nun geahndet wird. Ich glaube nicht, dass der Wirt wegen einer zerstörten Schüssel Anzeige erstattet, das passiert ja nichtmal heute im Zeitalter der Juristenschwemme ^^

  • Was ein Rondrianer tun darf und sollte steht ausser Frage, es steht geschrieben. Aber das ist ein Idealbild, etwas das der Geweihte anstrebt.
    Aber Geweihte sind halt nur Menschen, mit all ihren schwächen. Wenn der Rondrianer das tut und sich so verhält wie Scaw es beschreibt, dann tut er das weil er es so will. Dann muss der SL die ensprechenden Konsequenzen und Reaktionen geschehen lassen.
    Vielleicht ist der Junge Adelige einfach nicht bereit ein Geweihter zu sein, oder er entwickelt sich weiter im lauf seines Lebens. Aktion und Reaktion eben.

    Die Bluttempler waren auch mal junge Rondrianer die einem Idealbild gefolgt sind, aber im lauf der zeit haben sie sich immer mehr davon entfernt. Irgendwan hat die Göttin ihnen die unterstützung versagt und sie fingen an am Glauben zu zweifeln.

    SC unterliegen einer entwicklung, wohin die reise geht enscheidet jeder Spieler für sich selbst. Wenn ich einen Geweihten spielen will dann muss ich mir bewusst sein das ich mich mehr noch wie andere an Regeln halten muss.
    Da ist auch der SL gefragt, da darf ich mir nicht zu schade sein auch mal den Karmalhahn zuzudrehen oder den Rausschmiss anzumahnen und sogar durchzuziehen.

    Die Götter sind Ordnung, Dämonen das Chaos. Ordnung ist Richtig, Chaos ist Falsch.

    Von Gut und Böse war nie die Rede. Jetzt wo das geklärt ist sollten wir mit dem Verhör beginnen.


  • Wenn ich eine Suppe wegstoße, weil sie mir nicht schmeckt, beleidige ich Travia? Ganz im Gegenteil, diese Suppe beleidigt meinen Gaumen und ist damit nicht rahjagefällig!


    Rahja hat in diesem Zusammenhang nichts zu suchen: der Rondrianer hat sich wissentlich und willentlich in einer Durchschnittstaverne eine Durchschnittssuppe bestellt. Wenn ihm die nicht schmeckt, soll er seinen verwöhnten Ar*** in ein Sternelokal bewegen...

    Außerdem steht man hier auch vor einem Travia-Patt: der Wirt hätte erahnen können, dass der Ronnie etwas besseres haben möchte, warum hat er ihm überhaupt die Suppe vorgesetzt? Nicht sehr traviagefällig, so wenig auf den hohen Gast einzugehen.


    Nein, vollkommen falsch. Zunächst einmal sind Travia Stände egal - an Travias Tisch bekommt der König keinen besseren Happen als der Bettler. Und falls der König sich beschwert, bekommt er ein paar göttliche Klapse auf seinen königlichen Hosenboden und darf sich in die Ecke stellen und schämen. Und ansonsten, zum wiederholten Mal: der Rondrianer hat sich ja frewillig in genau dieser Taverne genau diese Suppe bestellt. Hätte er besseres haben wollen, hätte er in ein anderes Gasthaus gehen sollen. Wenn Heinz Horrmann bei McDonalds essen geht, bekommt er da ja auch den gleichen Fraß wie jeder andere auch, und bekommt nicht extra etwas für ihn gekocht, weil er so einen feinen Gaumen hat.

    Und eine Schmähung Travias wäre für mich eher so etwas, wie jemanden in einem Gasthaus physisch und grundlos anzugreifen oder zu sagen "ich scheiße auf Travia!"


    Und genau das hat der Rondrianer meines Erachtens in deinem Beispiel getan.

  • Orkar: Aehh, ehrlich gesagt orientiere ich mich bei den Belhalaranhaengern bevorzugt an den Kreuzrittern...Zum RG der offiziellen Setzung gibts eigentlich kein irdisches Pendant.
    Nur so aus Neugier - wie verhalten sich dann bei euch so die (Xarfai-)Paktierer (welche historischen Vorbilder?)?

  • Das trifft das Thema nicht ganz, aber wie die Maclanäenata, die Schwarzamazonen, beweisen, verlaufen die Grenzen bisweilen erschreckend fließend... Unter dieser Rechtfertigung:

    Attila und einige Kaiser von China, vor allem der erste, wären zu nennen: Riesige graußame und brutale Kriege, brutale und graußame (Todes)Strafen für jede Ordnungswidrigkeit, Gnadenlosigkeit, Rücksichtlosigkeit gegen die eigenen Leute... Oder die Nazis, wo das selbe gilt, ergänzt um "siegen um wirklich jeden Preis"