Der Ehrenkodex / Moralkodex der Rondrianer - seine Ausprägungen

  • Zitat von Sumaro

    Ich glaube ja nicht, dass wir uns einig werden.^^


    ich glaube, da sind wir uns mal einig. ;)


    Zitat von Sumaro

    Die dunklen Zeiten. Myranor-Rondrianer.

    Ist Myranor nicht dieser andere Kontinent, auf dem ohnehin alles völlig anders ist? Unterstreicht dann ja meine Aussage zu Aventurien noch mal. Wäre es schon dort möglich, hätte es ja keine Erwähnung mehr finden müssen.

  • Ist Myranor nicht dieser andere Kontinent, auf dem ohnehin alles völlig anders ist? Unterstreicht dann ja meine Aussage zu Aventurien noch mal. Wäre es schon dort möglich, hätte es ja keine Erwähnung mehr finden müssen.

    Kannst du ja gerne so sehen. Für mich zeigt es eindeutig, gerade auch im Hinblick auf die dunklen Zeiten, dass Rondra deutlich mehr zu bieten hat, als die Kirche abdeckt und auch das Vademecum spricht davon, dass es nur einen Teil beleuchten kann und zwar aus einer Perspektive. Das unterstreicht für mich den Umstand, dass Rondra mehr ist, als nur eine mögliche Auslegung des Moralkodex. Vor allem ist der Moralkodex noch lange kein göttlicher Wille und noch lange nicht unwandelbar oder nicht abwandelbar oder nicht interpretierbar. Du kannst es für dich ja gerne so handhaben, aber Aventurien bietet mehr.

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  • Zitat von Sumaro

    Das unterstreicht für mich den Umstand, dass Rondra mehr ist, als nur eine mögliche Auslegung des Moralkodex. Vor allem ist der Moralkodex noch lange kein göttlicher Wille und noch lange nicht unwandelbar oder nicht abwandelbar oder nicht interpretierbar. Du kannst es für dich ja gerne so handhaben, aber Aventurien bietet mehr.


    Ja, mit dem Umstand hast du sicherlich recht. Allerdings sprengt das den Rahmen für einen Spielerhelden, der eben aus dem Hintergrund von DSA 4.1 und seinen Spielhilfen erstellt werden soll. Das ist im Kern das, was ich sagen will.

  • Ja, mit dem Umstand hast du sicherlich recht. Allerdings sprengt das den Rahmen für einen Spielerhelden, der eben aus dem Hintergrund von DSA 4.1 und seinen Spielhilfen erstellt werden soll. Das ist im Kern das, was ich sagen will.

    Das sehe ich gar nicht so. Spielerhelden dürfen mit die größten Helden eines ausklingenden Zeitalters sein. Daher können sie auch herausragende und wegweisende Gestalten sein, die erleuchtet oder verblendet oder entrückt einen Weg einschlagen, den wenige andere Begehen.

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  • @Schattenkatze verbietet dein Zitat aus dem Vademecum dann nicht den Einsatz geringerer Waffen? Oder steht da noch mehr (sorry Vademecum hab ich nicht)

    Da steht, ehrenhaft ist es, gleichwertige Waffen zu haben (da man sich mit einer überlegenen einen Vorteil verschafft). Folgerichtig lese ich daraus, dass eine freiwillig gewählte unterlegene Waffe noch mehr Ehre gibt, da man sich freiwillig damit einen Nachteil auferlegt, und dennoch zeigt, man glaube, damit siegen zu können durch die eigenen Fähigkeiten.

    Nur nach Vademecum, nach WdG ist es das nicht. Dort ist, den Salutaristen der Bogen als ehrenhafte Waffe gegeben.

    WdG ist allgemeiner, teilt die drei Strömungen ein und skizziert sie, teilt aber nicht Senne den Strömungen zu. Das Vademecum führt die einzelnen Sennen und Strömungen genauer aus, weil nicht alle Punkte einer Strömung immer gelten, sondern sich das vermischt. Die Donnerbacher sind Traditionalisten, mit einigen salutaristischen Einschlägen (S. 130), und daher haben sie nur einige salutaristische Züge (und daher Einschränkungen), statt das volle salutaristische Programm.


    Darf ein Rondrianer leidenschaftlicher Jäger sein?

    Der waidmännischen Jagd? Durchaus. Bei den Donnerbachern wird das erwähnt.
    An einem ehrenhaften Kampf kann ein Rondrianer gewiss Freude haben, aber ebenso kämpft er nicht um des Kampfes Willen, und Verantwortung gebietet, es erst gar nicht zu einem Kampf kommen zulassen, wenn das geht (also werde Ehre noch vor allem Rondra dabei schlecht wegkommen).


    EDIT:
    Die angehende Diskussion, wie wichtig SC im Vergleich zu NSC werden können, wurde ausgegliedert.

  • Was mich allerdings gerade irgendwo auch etwas... wundert: Also ich verstehe und finde es sinnig das man sagt "gleichwertige Waffe, weil nur das Können entscheiden sollte". Klingt logisch.

    Allerdings finde ich das mit dem Rondrakamm gelinde gesagt... schwierig... Es ist je nach Führweise ein guter Zweihänder (guter WM und INI-Mod, nur 2 TP weniger als der Zweihänder) bzw. ein durchschnittlicher Anderthalbhänder (+0,5 Durchschnittsschaden aber -1 INI im Vergleich zum Anderthalbhänder). Die herausragenden Rondrakämme aus Arivor, die im aventurischen Arsenal erwähnt werden dürften sogar zu den besten Waffen ihrer beiden Waffenklassen gehören.
    Gegen Welche Waffe außer andere Zweihandschwerter und Anderthalbhänder wäre dass denn eine gleichwertige Waffe?
    Alle Einhandwaffen scheiden wahrscheinlich aus. Die Zweihandhiebwaffen und Kettenflegel ob des Mangels der Finte, eines meist miserablen WM/INI Modifikatos und meistens einer zweiten DK wohl auch. Infanteriewaffen haben nur eine DK, schlechtere WMs und bestenfalls gleichwertigen (Hellebarde, Warunker Hammer) bzw. weniger (Partisane, Glefe, Sturmsense, Schnitter) Schaden. Speeren fehlt die Manövervielfalt (Stichwort Wuchtschlagbaum), die zweite DK und sie sind deutlich zerbrechlicher.

    So gesehen: warum haben die Ronnies dann eine Waffe die sie nach ihrem Gebot wenn die Fähigkeiten wirklich nicht als Faktor einbezogen werden, eigentlich nicht führen dürfen? Oder ist der Rondrakamm dann explizit nur zum Dämonenerschlagen da? Falls ja, warum wird das nirgendwo erwähnt?

    Noctum Triumphat

  • Um Vergleichbar anzukommen, muss man beim Pikenier tief in die Kiste greifen

    Deshalb kämpfte ja auch niemals 1(!) Pikenir gegen einen Lanzenreiter, sondern eher so 10-20 Pikenire gegen einen Lanzenreiter. Davon spießen dann einige den Reiter auf, die meisten jedoch das Pferd. Je weiter die Reiter kommen, desto mehr weitere Piken treffen sie, denn die Tiefe einer Pikenformation rangiert ja zwischen 2 und 4. Der Reiter bekommt also seine Attacke und tötet vielleicht irgendwen, stirbt dann aber durchbohrt von einem knappen Dutzend Piken und fällt dann auch noch von seinem ebenso toten Pferd, welches im Austausch dafür vielleicht noch 1-4 Pikenire erschlägt. Das ist aber militärisch völlig in Ordnung, weil ein Ritter mit Pferd etwa soviel wert ist wie 50+ Pikenire.

    Das Piken-Thema sollte man aber vielleicht separat erörtern. Daran stört mich vor allem das es Piken so in DSA eigentlich gar nicht geben dürfte. Allgemein passt das Pikenthema aber nicht so recht in diesen Thread, weshalb wir das bei Bedarf andernorts erörtern sollten, wenn überhaupt ein Interesse daran besteht.

    So gesehen: warum haben die Ronnies dann eine Waffe die sie nach ihrem Gebot wenn die Fähigkeiten wirklich nicht als Faktor einbezogen werden, eigentlich nicht führen dürfen? Oder ist der Rondrakamm dann explizit nur zum Dämonenerschlagen da? Falls ja, warum wird das nirgendwo erwähnt?

    Die Waffe Rondras und ihrer Geweihten ist daher ja auch das Schwert, womit primär das Langschwert gemeint ist. Der Rondrakamm war ursprünglich ja nichts anderes als ein anderer Zweihänder, der eben zu Ehren Rondras benannt war wegen seiner eigentümlichen Form. Die Entwicklung des Rondrakamms in DSA von dem anderen Zweihänder der weniger Schaden macht aber einen besseren WV hat zu "Der Waffe der Rondrageweihten" hat da die Umstände etwas verzerrt. Ursprünglich war die einzige Restriktion "nur Krieger und Geweihte", aka. die Herrschenden, dürfen ihn führen.
    Besonders absurd wird das sogar noch, wenn man bedenkt was ein Rondrakamm ist und welchen funktionalen Zweck er hat. Der Rondrakamm, also die Flammberge, ist eine durch und durch un-Rondrianische Waffe. Alles was diese Waffe einzigartig macht und ihre Form vorgibt ist das exakte Gegenteil von dem wofür Rondra angeblich steht. Das wiederum entbehrt nicht einer gewissen Komik, da es auf der anderen Seite wiederum exakt zu dem passt was Rondra einmal weitestgehend gewesen ist und was sie funktional aus der Welt und ihrer Position heraus sein müsste aber nicht ist. Zum Totlachen wird das erst noch, wenn man hinzuzieht wie Rondra zu ihrem Namen kam. Da zeigt sich dann vollends das es einfach kein rundes Konzept gab und ich denke daran zerreißt sich auch die Debatte. Man kann nicht verstehen was keine innere Logik hat. Das ist wie ein Rohrschachbild. Der eine sieht dies, der andere das. Das passiert wenn die Autoren zwar dutzend-fach das Wort "Ehre" benutzen, aber nie definieren. Ehre hat nämlich gar keine objektive Definition und schon gar keine zeitlose.

    Am Ende läuft es darauf hinaus das Rondras Waffe gar nicht der Rondrakamm ist und auch nie war, weshalb sie selbst ja auch mit Schwert und Schild dargestellt ist und sogar ihr Symbol ein Schwert plus Schild ist. Wenn du also die nach Mittelreichischer Kultur Rondrianischste Waffe suchst, dann ist das eindeutig das einhändige Schwert. Der Rondrakamm ist fehlerhaft in die Welt zurückgefaltete Fanfic.

  • Im Training mag das stimmen, da dann ja beide ihre rondragefällige Fertigkeit schulen.
    Der Ernstkampf hingegen ist kein Spaß ;) , sondern sollte den rondrianischen Vorgaben entsprechen - was immer der einzelne Geweihte darunter auch verstehen mag. Kämpfe, die nicht darunter fallen, wird der RG für gewöhnlich zu vermeiden suchen.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Gerade beim Ronnie sehe ich eben auch die Verantwortung (oder wenn man so will: die Gnade auch mal vor dem Kampf). Wenn man einen Kampf (der nicht ein ehrenhafter Zweikampf oder der sportliche Wettkampf ist) vermeiden kann, weil nichts davon abhängt, außer dass der Ronnie vermutlich jemandem umperzt, kann (und sollte er ihn vermeiden). Den hier so oft angeführten 08/15 Banditen eben aufzufordern, sich zu ergeben (wie hier vorgeschlagen wurde), statt in jedem Falle druff.
    Wenn ein Kampf unvermeidlich ist, ist der Ronnie sicherlich nicht derjenige, der sagt, eigentlich will er ja nicht, aber er muss ihn auch nicht bei der kleinsten Chance mit Begeisterung annehmen und noch dafür sorgen, dass es zu einem Kampf kommt.

  • Mit dem Gnadenaspekt gehe ich d'accord dass man keine Leute zwangsweise in einen Kampf provoziert. Aber ich denke nicht dass ein Rondrianer nur kämpft wenn es sich nicht vermeiden lässt sondern einen Kampf durchaus als legitimes Mittel zur Konfliktlösung ansieht. Also wenn sich zwei gleichstarke Typen in der Kneipe prügeln würde mein Rondrianer nicht dazwischen gehen und sagen "das kann man doch auch mit Worten löhösen"

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Mit dem Gnadenaspekt gehe ich d'accord dass man keine Leute zwangsweise in einen Kampf provoziert. Aber ich denke nicht dass ein Rondrianer nur kämpft wenn es sich nicht vermeiden lässt sondern einen Kampf durchaus als legitimes Mittel zur Konfliktlösung ansieht.


    Also direkt im DSA 5 Grundregelwerk haben wir eine Beispiel-Rondrianerin, die ohne großes Zögern direkt zwei Menschen aufgrund einer Kleinigkeit zum bewaffneten Zweikampf ohne Rüstung und mit tödlichen Waffen anstachelt, obwohl sie genauso gut ihre Autorität hätte nutzen können um zu schlichten.

    Die dort geschilderte Situation ist die absolute Erstbegegnung mit dem Glauben der Rondrakirche und einem seiner Vertreter für einen Neueinsteiger. Der Charakter ist ein Archetyp und dient nicht zuletzt dazu ganz gezielt und planvoll bestimmte Konzepte zu vermitteln. Schließlich ist das DSA5 Regelwerk ein mit gewissem Aufwand und Arbeit produziertes Fundamentstück des neuen Verlags-Flagschiffs. Wenn die Rondrianerin darin beispielhaft etwas tut, dann kann man das schon recht gut als Beleg eines idealtypischen Verhaltens betrachten.

    Es wird auch erwähnt das sie auch selbst kämpfen könnte, dies aber aus Fairness-gründen nicht tut. Bedenken das ratz-fatz einer der beiden Kontrahenten aufgrund einer absurden Nichtigkeit zu Tode oder zu schwerstem Schaden kommen könnte hat sie scheinbar keine. Allerdings scheint diese Rondrianerin auch gar nicht zu wissen wie ein Gottesurteil funktioniert und warum es funktioniert, geschweige denn wie man den Frieden im Reich erhält.

    Alles in allem macht es schon den Eindruck als ob sie Kämpfe einfach unheimlich gut findet und ihr jeder noch so dumme Anlass recht und billig ist um einen anzuzetteln.

  • Ein Kampf als Lösung ist ganz bestimmt ein legitimes Mittel zur Konfliktlösung eines Ronnies. Nur nicht unbedingt das einzige Mittel, oder in jedem Fall das liebste oder einzige.


    Also direkt im DSA 5 Grundregelwerk haben wir eine Beispiel-Rondrianerin, die ohne großes Zögern direkt zwei Menschen aufgrund einer Kleinigkeit zum bewaffneten Zweikampf ohne Rüstung und mit tödlichen Waffen anstachelt, obwohl sie genauso gut ihre Autorität hätte nutzen können um zu schlichten.

    Womöglich geht DSA 5 ja wieder den Weg zurück zu DSA 2, zu jener Zeit gab es zumindest in Romanen auch solche Rondrianer ...

    Ob tatsächlich alles "planvoll" in einem Regelwerk steht, ist auch schon seit seit vielen Jahren die Frage.

  • Hallo,

    ich finde die verschiedenen Ansichten sehr interessant, möchte aber die teilweise vorherrschende Umgangsform kritisieren. Es ist kein Gedankenaustausch mehr, wenn man nicht mehr liest, was der andere schreibt nur noch seine Sicht verteidigt.

    Zum Thema Ehre der Rondrianer einige nicht abschliessende und nicht zuende gedachte Gedanken von mir (das könnt ihr gerne mal machen):

    1.) Das Beispiel mit den drei Banditen: Kein "rechtschaffener" Bandit greift einen Geweithen an. Ronridaner sind i.A. sehr einfach als Geweithe erkennbar. Sollte er es doch tun, hat er zumindest sein Seelenheil schon fast verloren oder ist sehr abgebrüht. Wenn er so abgebrüht ist könnte er dem Rondrianer auch einfach immer den Rücken zudrehen, sodass dieser nicht angreifen kann während der zweite den Bogen spannt und der dritte die Bauernstochter schändet.... Geht der "ehrhafte Ronni" nun zum Bogenschützen dreht dieser sich um und der erste spannt den Bogen oder greift den Ronni von hinten an, bis dieser sich umdreht (dann wendet der Dieb ihm seinerseits den Rücken zu, worauf der Rondrianer nicht angreifen kann)....

    Zugegeben das Beispiel ist sehr konstruiert, veranschaulicht aber was ein schlechter Meister mit seinem OT Wissen theoretisch konstruieren könnte. Was will ich sagen: Konstruierte Beispiele dienen immer dem der sie sich ausdenkt. In obrigem Beispiel müsste der Rondrianer seine Feinde zumindest waffenlos von hinten angreifen, sonst bekommt er nur Pfeile und Schläge in den Rücken und kann die Bauerstochter nicht retten...

    2.) Was bisher keiner bisher angesprochen hat zum Thema Rondra und Ehrenkodex: Die Amazonen: Sie sehen in sich das Abbild der Göttin, kämpfen mit Schwert und Schild vom Gaul aus und obendrein noch mit Pfeil und Bogen... Nun könnte man sagen: Kein Wunder das

    Spoiler anzeigen

    Kurkum

    gefallen ist könnte man nun bösartig sagen...

    3.) Bereits genannt: Der Einsatz des Donnersturmwagens auf Maraskan (entweder aus Schwertkönig oder Dämonenmeister).... Das ist neben PG auch noch unehrenhaft, sogar Raidri die beste Finte der Göttin hadert nachträglich mit sich. Wenn wir schon auf Maraskan sind: Nach dem vereitelten Attentat auf Raidri verfolgt dieser die Meuchlerin und zumindest der Beginn des nachfolgenden Beischlafs grenzt eindeutig an Vergewaltigung... Nun kann man argumentieren, dass Raidri kein Geweither der Göttin ist, sondern nur ihre weit ausgeholte Finte...

    Trotz allem ist das derische Treiben des Markgrafen C. Rondra recht egal, sie blinzelt über die Jahre und wichtig ist ihr bei R.C. nur der letzte Schlag....

    Götter denken halt in anderen Dimensionen... Möge sich der Rausch der Ewigkeit über R.C. legen und er im ewigem Lärm des Schlachtgetümmels (so soll es ja in Rondras Paradies an Ihrer Tafel klingen) ihn nicht allzu sehr verwirren, wenn er darüber sinniert ob nun das Duell, der Zweikampf das einzige ist, oder doch das wilde Kampfgetümmel etwas mehr ist, als das notwendige Übel...

    Fazit: Ich vertrete eher Sumaros Sichtweise:

    Was "Ehre" bedeutet sollte jeder Ronni definieren, klar greift man niemanden von hinten an, zumindest gibt man ihm die Möglichkeit sich umzudrehen, wenn er es nicht macht rechtfertigen höhere Mittel den Zweck und wenn man ihn kurzzeitig zu Boron schickt (nicht in Sinne des zweiten Fingers, sondern träumender Weise), dann ist das durchaus legitim, ohne das der SL den Karmahahn zudrehen muss...

    Obwohl ich deutlich mehr meistere als spiele, habe ich bisher meinem Rondiraner, als er sich in den schwarzen Landen verkleiden musste, selbst Zweifel aufgelegt und dies im Rollenspiel verdeutlicht (nicht durch -12 Proben, sondern durch keine Karma Proben, Selbstzweifel). Eine zerstörte Armbrust geht wohl auch auf sein Konto, da der Besitzer sich weigerte aufzuhören damit unehrenhaft zu kämpfen.

    Nichtsdestotrotz gibt es und das wurde auch rausgearbeitet allgemeine Anforderungen (Ehrbegriffe) die als "derischer Kodex" durchaus von dem Standard Geweithen auch eingehalten werden. Ob dies aber auch die Alveranschen Ehrbegriffe sind, darf bezweifelt werden.

    Aventurische Grüße!

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Naja, was ist rondrianisch? Natürlich ist der Zweikampf für Rondrianer die ehrenhafteste Form des Kampfes, aber nicht die Einzige.

    Wenn ich mit dem Rondrakamm gegen eine Übermacht kämpfe, ist das durchaus rondrianisch, solange die Summe der verwendeten Waffen auf der Gegnerseite und die Fähigkeit der Gegner grob der eigenen Waffe ebenbürtig ist, oder diese gar unterlegen wäre. Greife ich mit dem Rondrakamm einen Bauern an, dann ist das meist doch eher unrondrianisch und sollte zumindest später von dem Charakter reflektiert werden (hier gehe ich mal von einem normalen Bauern aus und keinem durch powergaming hochgepushten Zweihänder schwingenden Berserkerbauern, der früher mal Gladiator in Al'Anfa war ;) ).

    Warum die Armbrust böse ist, der Bogen aber nicht per se: Eine Armbrust muss man heben können und den Abzug betätigen können, das ist der körperliche Aufwand. Laden lassen kann man sie von jemand anderem, was durchaus gängige Praxis ist. Der beste Schütze schießt mit mehreren Armbrüsten und unbedarfte HiWis laden die Geräte. Das führt zu einer besseren Feuerrate und vermutlich auch mehr Schaden, als würden unbedarfte HiWis und der Schütze selbst schießen und selbst nachladen. Daher ist die Armbrust halt unrondrianisch: Man wendet ja nicht einmal die Kraft auf, um die "Sehne" zu spannen, sondern muss nur den Abzug betätigen, der ein Vielfaches der aufgewendeten Kraft auf den Gegner loslässt. Das ist halt auch der Unterschied zum Bogen, wo man nicht nur den Skill benötigt, zu zielen, sondern auch die Kraft aufwenden muss, die in Schaden umgewandelt wird. Einen Bogenschützen mit einem Bogen zu erschießen, ist also durchaus auch für einen Rondrageweihten nicht verboten, es werden gleichwertige Waffen benutzt, die beide Kraftaufwand und Skill benötigen, um sie zu verwenden.

    Ist es daher auch erlaubt, einen Armbrustschützen mit einer Armbrust zu erschießen? Nein, weil hier das Verhältnis aufgewendete Kraft zu Gewalteinwirkung nicht stimmt. Dies ist bei Gift das gleiche Spiel: Der Kraftaufwand ist je nach Trefferzone größer oder kleiner, die Gewalteinwirkung ist aber um Einiges höher.

    Gift zu benutzen ist übrigens von der Gesellschaft durchaus ein legitimes, nicht unübliches Mittel gegen unliebsame Nager. Doch auch hier würde ein Rondrageweihter eher zu anderen Mitteln greifen, weil, ihr wisst schon, Kraftaufwand gegen 0, Wirkung tödlich. Nicht so cooles Verhältnis.

    Töten aus Spaß und Töten von Unschuldigen sind übrigens mitnichten von der gesellschaftlichen Norm verpönt. Es gibt durchaus Hetzjagden, bei denen der Spaß im Vordergrund steht. Hierbei können auch Unschuldige gejagt werden, das stört den Al'Anfaner Granden wenig, wenn er von seinem Streitwagen aus Speere auf Leute wirft, die seiner Ansicht nach nur geringen Wert für die Gesellschaft haben. Hier kommt es vor allem aber zunächst mal auf die Gesellschaft an, die man zugrunde legt. In Gesellschaften, in denen der Glaube an die Zwölfgötter hochgehalten wird, treffen viele von Colophonius aufgezeigte moralische Bedenken gegen unterschiedliche Arten des Tötens von anderen von der Allgemeinheit als denkend angesehene Wesen (Menschen, Elfen, Zwerge) auf die meisten Mitglieder dieser Gesellschaft eventuell zu, woanders ist dies aber durchaus anders. Und in Bezug auf Tiere sinken diese Bedenken weiter. Das unschuldige Reh wird durchaus zur Jagd aus Spaß erlegt. Das Vertilgen des Tieres vergrößert nur den Spaß der adligen Jagdgesellschaft, die aber auch ohne das Wild durchaus keinen Hunger zu erleiden hätte und daher keinen höheren Zweck dieses Tötens geltend machen kann und oft auch gar nicht will.

    Daher sind die von Colophonius genannten Setzungen für die Rondrakirche mitnichten gesellschaftliche Norm, sondern sie gehören schon zu einem Moralkodex, der die Geweihten der Kirche auszeichnet.

    Das sind jetzt erst einmal so die standardmäßigen Grundideen eines Rondrageweihten grob umrissen. Natürlich kann ich den auch anders spielen. Aber hier sollte der Spielleiter dann auch Mittel verwenden, um dem giftmordenden Rondrageweihten die Grenzen aufzuzeigen. Man darf ja nicht vergessen, dass dies nicht nur eine Laune des Spielleiters sein muss, sondern evtl. auch vom Spieler eine gewünschte Reaktion ist, um seinen Charakter so ausspielen zu können, wie er es möchte. Es gibt nicht nur den Spieler, der mit allem immer überall durchkommen will, es gibt auch Spieler, die echte Charaktere spielen wollen, mit echten Ecken und Kanten, die zeitweise vom "richtigen" Pfad abkommen und dann auch Sanktionen erhalten WOLLEN.

    Ich werde in naher Zukunft einen Praios-Geweihten spielen, der stark an seinem Glauben zweifelt und ich ERWARTE von meinem Spielleiter, dass er mir sämtliche karmalen Proben erschwert, weil sich mein Charakter zu weit von seinem Gott entfernt hat, um noch auf normale Art und Weise göttlichen Beistand zu erflehen.

    Ich weiß nicht, ob man den Spielern immer was Gutes tut, wenn man denen alle Spielweisen ungestraft durchgehen lässt. Wenn man in Aventurien einen Helden spielen will, der in die Setzung der Redaktion passt, ist es durchaus auch nicht verkehrt, wenn man mal Einschränkungen erfährt, wenn der Held sich über die vom Spieler bei der Charaktererstellung gewählten Nachteile hinwegsetzen will.

    Einmal editiert, zuletzt von Mentharion (12. Januar 2017 um 00:44)

  • Warum die Armbrust böse ist, der Bogen aber nicht per se:

    Ich stimme deinen Ausführungen zu, würde aber noch ergänzen, dass das Bogenschießen eine hohe Kunst ist - "Willst du einen guten Bogenschützen ausbilden, musst du bei seinem Vater anfangen" sagten die Engländer im Mittelalter - was sich durch die teure Steigerung nach E regeltechnisch zeigt. Die Armbrust ist dagegen deutlich einfacher und mit weniger Aufwand zu meistern - man braucht kein Krafttraining, denn sie hält sich ja selbst gespannt und für das spannen benutzt man Hebel (Geisfüße) oder gar Winden. Regeltechnisch wird sie nach C gesteigert - für ein Waffentalent außerordentlich billig und zwei (!) Spalten billiger als der Bogen. Dies hat übrigens ein irdisches Vorbild - per päpstlichem Edikt war die Armbrust im Einsatz gegen Christen einige Zeit verboten, weil ein grob ausgebildeter Bauer damit einen Ritter in voller Rüstung töten konnte, der ein Leben lang trainiert hat. Eine Gefahr für die Gesellschaftsordnung, die durch die Feuerwaffen dann ja auch kippte, die eine noch durchschlagendere Wirkung und eine ähnlich einfach handhabung hatten.
    Nun könnte man einwenden, dass der Wurfspeer ebenfalls nach C gesteigert wird und in manchen Bereichen - gerade im tulamidischen - von der Rondrakriche anerkannt ist. Aber erstens hat das theologische Gründe (als Symbol für den Blitzstrahl), zweitens hat der Wurfspeer eine weit geringere Reichweite und nicht diesen durchschlagenden Effekt gegen Rüstungen von gehärteten Kriegsbolzen oder Kettenbrechern, wie sie von Armbrüsten abgeschossen werden. Zudem kann man viel mehr Bolzen als Wurfspeere mit sich herumschleppen. Der Speerwerfer wird also, gerade durch die geringe Reichweite, viel eher gezwungen sein, zum ehrenhaften Nahkampf überzugehen, weil die Gegner zu nahe gekommen oder seine Munition leer ist. Somit ist seine leichte Erlernbarkeit ausgeglichen.

  • Dies hat übrigens ein irdisches Vorbild - per päpstlichem Edikt war die Armbrust im Einsatz gegen Christen einige Zeit verboten, weil ein grob ausgebildeter Bauer damit einen Ritter in voller Rüstung töten konnte, der ein Leben lang trainiert hat.

    Nein. Und ja. Das wird immer gern so behauptet und hat sich recht weit im kollektiven Gedächtnis verbreitet. Stimmt aber nicht wirklich. Innozenz der II. hat im Zuge des zweiten Laterankonzils den Einsatz von Armbrust, Bogen und Schleudern gegen Christen verboten.

    Canon 29 verbietet bei Strafe des Anathems den Einsatz der „todbringenden und gottverfluchten Geschütz- und Bogenschießkunst gegen Christen und Katholiken

    Merke: Das betraf Armbrust UND Bogen und übrigens auch die Schleuder. Außerdem hat sich niemand dran gehalten. Es gibt zu jedem Quatsch Gesetze die irgendwer irgendwann mal irgendwo erlassen hat. Solange sie niemand dran hielt sagt das gar nichts. Urban hat das auch vorher schonmal versucht und niemanden hat es geschert.

    Was nun aber Rondra angeht denke ich das man recht allgemein sagen kann das es drei wesentliche Faktoren dafür gibt, ob eine Waffe Rondragefällig ist: Reichweite, Geschick und Körpertraining. Je geringer die Reichweite und je höher das erforderliche Geschick und das erforderliche Körpertraining, desto mehr gefällt es Rondra. Eine Armbrust hat Reichweite und erfordert kaum Geschick und Körperkraft. Rondra doesn't like. :flop:
    Schwerter hingegen haben geringe Reichweite (Nahkampf) und erfordern hohes Geschick und Training. That makes one happy lioness. :lol2:

  • Die Reichweiten-Geschick-Theorie kann auch nicht Allgemeine Gültigkeit haben, da ein Dolch ja eine noch geringere Reichweite hat, als ein Schwert, aber tendenziell weniger Rondragefällig gilt.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich werde in naher Zukunft einen Praios-Geweihten spielen, der stark an seinem Glauben zweifelt und ich ERWARTE von meinem Spielleiter, dass er mir sämtliche karmalen Proben erschwert, weil sich mein Charakter zu weit von seinem Gott entfernt hat, um noch auf normale Art und Weise göttlichen Beistand zu erflehen.

    Dann würde ich dir sagen "Junge, du bist doch schon erwachsen, erschwer dir die Proben doch einfach selbst. Keiner als du weiß besser, wie stark dein Charakter zweifelt". Diese Verantwortung an den SL auszulagern erscheint mir bequem und nicht sonderlich verantwortungsbewusst. Wieso sollte der SL für das moralische Dilemma meines Charakters zuständig sein?


    Schwerter hingegen haben geringe Reichweite (Nahkampf) und erfordern hohes Geschick und Training. That makes one happy lioness.

    Damit wäre aber auch der Meucheldolch eine gute Waffe, denn mit dieser alleine bist du per se unterlegen, nur deine körperliche Fitness, deine Überlegenheit und dein Training verschaffen dir den Vorteil.^^

    Drama-Karten und Geschichten für alle Spielwelten: Jetzt mit Jannasaras Tagebüchern und Kartenmappen! Klickt rein!