Geweihte Waffen, Objekte & Orte

  • Nun sollte aber auch bedacht werden, dass besagter Spieler (ich kenne die Diskussion auch) ein ausgemachter Regelfuchser ist, der mit Gruppen, die selbst noch niedrigstufig sind, auf einem Level spielt, das andere Gruppen nicht mal im High-Endbereich erreichen und der daher von Voraussetzungen ausgeht, die locker und einfach erfüllt werden, die einfach nicht in jder Gruppe so gegeben sind.

    Und das SdS und mehrere erfahrene Geweihte sind einfach nicht jederzeit zur Hand, um die bestmöglichste Weihe herauszuschlagen, schon gar nicht im Monat Rondra auf der Löwenburg mit 60 Mitbetern bei einem Eingriff ins Weltgeschehen.
    Das ist das absolute Ideal während der 7G (und selbst da, aus den Voraussetzungen sich ergebend, nichts, was da oft möglich wäre), aber nichts, mit dem sich pauschal argumentieren ließe.

    Natürlich machen die aktuellen Regeln unter bestimmten Bedingungen Geweihte und Magier sehr stark - keine Frage. Ich finde auch gut, dass die Regeln zu Geweihten aufgewertet wurden.
    Aber was ein einzelner RG, auch mit ein paar Mitbetern, erreichen kann, ist dann doch in einer gänzlich anderen Liga. Auch wenn ein RG, der etwas kann und seine Fähigkeiten zu nutzen weiß, mit Zantim wirklich "aufräumen" dürfte.

    Man sollte mit solchen Möglichkeiten, das gilt auch für die Magieregeln, vielleicht manchmal etwas vorsichtig sein - denn die sind mittlerweile so stark, dass das derzeitige Aventurien oft genug Probleme hat, so sich zu entwickeln, wie es das tut, weil das Regelwerk Mglichkeiten bietet, die IT oft gar nicht zum tragen kommen, wie ja gerne kritisiert wird, weil dann die jeweils angedachte AB-Handlung und Entwicklung gar nicht möglich wäre.

  • In unserer Runde spielen wir gerade die 7G-Kampagne und haben nun immer und immer wieder die absolute und frustrierende Machtlosigkeit gegen Dämonen und ähnliches Gezücht erleben müssen. Vor dem Hintergrund tut es geradezu gut, einmal gezeigt zu bekommen, dass die Rondrianer tatsächlich dem romantischen Bild gerecht werden können, das zumindest unsere Runde von ihnen hat, egal wie viele letztlich nutzlose Selbstopferungen von RGs wir schon miterleben mussten.
    (Und natürlich lästern wir über Abreißkalender mit vorgedruckten Charakterbögen vom jeweiligen "Rondrageweihten des Monats" :lol2: )

    Was mir an den überarbeiteten Geweihtenregeln besonders gut gefällt, sind die neuen Auswirkungen von Entrückung, die den Geweihten jetzt tatsächlich im Einklang mit den Prinzipien der Gottheit zeigen und ihn in ihrem Sinne stärker und konzentrierter machen.
    Das bringt auch fürs Rollenspiel schöne Möglichkeiten zum Glänzen und sich Zurücknehmen.

    Ich sehe die Möglichkeiten von Geweihten aber gerade auch Magiern auch kritisch. Aber leider drehen sich die DSA-Plots meistens um magische Besonderheiten, um die Spieler überraschen zu können. Je mehr dies zunimmt, desto mehr verlieren alle unmagischen Figuren an Glanz und Möglichkeiten. Wenn man dem eigentlich obsolet gewordenen Ritter/Medicus/Dieb etc. dann aber wenigstens durch Ausrüstung wie eine geweihte Waffe etc. wieder Gewicht gibt, dann halte ich das prinzipiell für eine gute Sache.

    Der entscheidende Unterschied ist hier bereits erreicht, wenn der gewaltige Ritter Rondrian im Angesicht eines Dämonen nicht mehr zum dürren Bibliotheksmagier sagen muss: "Ich fürchte Du musst gegen ihn kämpfen, Dein Minizauberstab ist wenigstens eine magische Waffe. Ich kann hier mit unserem legendären Familienschwert mal wieder nichts machen..." :trauer:

    Wenn ein spezialisierter Antimagier/Exorzist einen Dämon cool "wegsaugen" kann, dann darf auch der Rondrageweihte einen Zant mit ein paar wütenden Hieben aus der Welt prügeln. Und er könnte seinem ganzen Gerede von "Kämpft mutig und ihr werdet siegen!" eindrucksvolle Taten und ein "Seht Ihr? Die Göttin ist wirklich bei uns!" folgen lassen.
    Und das tut der Rolle gut und legitimiert den Glauben an die starke schützende Rondra.

  • Ab einem bestimmten Zeitpunkt (10k+ AP) haben wir in unserer Runde auch magische Waffen eingeführt, allerdings festgelegt, dass durch Magie keine Verbesserungen von AT/PA/TP möglich sind, die nicht auch durch profane Schmiedetechnik erreicht werden kann. Auch TP-erhöhende Materialien und magische Metalle stehen den Charakteren nicht mehr zur Verfügung. Derartige Waffen werden von Meisterpersonen - wenn überhaupt - nur kurzfristig zur Erfüllung einer Aufgabe übergeben.

    Als zumindest von mir geschätzter Nebeneffekt ergab sich, dass mein Charakter keine Angst mehr vor dem Zerbrechen seiner Waffe haben muss. Bruchtests bei persönlichen Waffen, die vom Charakter bei der Generierung als persönlicher Besitz bezahlt wurden, habe ich immer kritisch gesehen. Sollte ein Meister wirklich riskieren, dass eine solche Waffe zerbricht? In den Regel steht zumindest, dass er pfleglich mit derartigem Besitz umgehen soll.

    F&G

    Scheffnow

  • In unserer Runde mit den mittlerweile weit bekannten Gezeichneten durfte sich irgendwann jeder eine Waffe aus Aromboloschs Schaffen aussuchen, nur der Zwerg bekam einen ganz besonderen heiligen Felsspalter, damit er die große Aufgabe

    Spoiler anzeigen

    den Leviathan zu besiegen

    schaffen kann.

    Seitdem hat unser Kampfmagier ein normales Schwert mit einem "eingebauten" FlimFlam. Der INI+1-Säbel für meinen Schwertgesellen ist längst im Schlachtengetümmel untergegangen. Danach hat er sich einen schmieden lassen (PA+1, INI+1), was viel knappes Geld gekostet hat.

    Unsere Gruppe bekommt eigentlich eher kleinere Artefakte (die vielleicht fest zur Kampagne gehören), die schon mehrfach einen Notausgang in letzter Sekunde eröffnet haben.

    Ansonsten haben unsere Charaktere meistens Glück, dass in herzöglichen Rüstkammern etc. passende Standardausrüstung zu bekommen ist, die regelmäßig zerfetzt/abgefackelt/zerschunden wird, sodass etwas Neues her muss.

    Geweihte Waffen gab es bislang nicht (vielleicht hätten wir allerdings einfach darauf drängen können). Den vielen seltsamen Wesen konnten die Nichtmagier bislang eben nur schwachen Stahl entgegensetzen (siehe Beispiel oben). Aber nachdem alles den Bach runtergeht, sollten wir uns eben zukünftig besser rüsten. Allerdings ist das jetzt auch intime sinnvoll und quasi ein echter Lerneffekt.

  • Zitat

    Der entscheidende Unterschied ist hier bereits erreicht, wenn der gewaltige Ritter Rondrian im Angesicht eines Dämonen nicht mehr zum dürren Bibliotheksmagier sagen muss: "Ich fürchte Du musst gegen ihn kämpfen, Dein Minizauberstab ist wenigstens eine magische Waffe. Ich kann hier mit unserem legendären Familienschwert mal wieder nichts machen..."


    DAS habe ich bei DSA 3 so gehasst. Kommt ein Dämon und nur Magier/Magiebegabte konnten ihm was, falls nicht gerade ein RG oder Praiot danebenstand (was meist eher nicht der Fall war).
    Mein jetziger 7G Charakter (wir sind aber noch am Anfang^^), damals noch DSA 3, konnte zum Glück etwas mit Stäben umgehen. Also den Stab der Magierin geliehen und gegen den Hesthot vor. Es ist zuweilen vorteilhaft, kein Ein-Waffen-Fachidiot zu sein.^^
    Aber gegen gewisse Dämonen hätte auch der Stab nicht geholfen.
    Nach DSA 4 machen profane Waffen wenigstens halben Schaden. das ist nicht viel, aber besser als gar nichts.

    Zitat

    haben wir in unserer Runde auch magische Waffen eingeführt, allerdings festgelegt, dass durch Magie keine Verbesserungen von AT/PA/TP möglich sind, die nicht auch durch profane Schmiedetechnik erreicht werden kann.


    Meines Wissens können AT- und PA-Verbesserungen ohnehin nur durch Schmiedekunst (entweder Personalisierung oder zyklopäische Schmiedetechnik) herbei geführt werden.
    Ich wüßte keinen Zauber oder Alchemie, der AT und PA beeinflussen kann.

    Dauerhaft geweihte Waffen kenne ich auch nur in Händen von Geweihten. Es kommt wohl häufiger in der 7G vor, dass man da auch als nicht-Geweihter dauerhaft geweihte Waffen hat (nict auf NSC bezogen, sondern auf die jeweiligen Gruppen), aber da geht ja auch um das höchste und wichtigste aller Ziele, da kann ich es mir dann auch gut vorstellen. Zumal die 7G so voll mit Dämonen sein soll, dass gerade die Kämpfercharaktere sonst Gefahr liefen, außen vor zu sein (falls sie nicht ohnehin schon magische Waffen haben).
    Üblicherweise sollte für einen nicht-Geweihten nicht mehr als zeitweilige Weihe drin sein. Meine Amazone hat im Khunchomer Rondra-Tempel eine angeboten bekommen und erhalten, als sie erklärte, sie wolle in die Gor, um entführte Gaukler zu suchen und zu retten.

    Magische Waffen sind da schon etwas verbreiteter und machen auch vollen Schaden gegen Dämonen (falls sie nicht mit Resistenz gegen magische Waffen ausgestattet wurden^^).

    Dass Geweihte mit Entrückung in den gottheitnahen Talenten besser werden, finde ich auch sehr gut.
    Ich fand (und finde) es bei DSA 3 albern, wenn der RG auf einmal bei einem Schwert nicht mehr vorne und hinten unterscheiden kann und der Phex-Geweihte nicht mehr lügen kann, weil eben auch solche Talente analog zur Entrückung in den Keller wandern.
    DSA 4.1 bietet, soweit ich das abschätzen kann (so vertraut bin ich mit den Regeln noch nicht) endlich mal das ganz, ganz große Geweihtenkino.

  • War es nicht so, dass Leittalente nicht gesunken sind?
    Ich kann gerade nicht sagen, ob das eine Hausregel von uns war, oder ob das offiziell auch so geregelt worden ist.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Bei DSA 3 sind sie wie alles andere auch gesunken, bei 4.0 sind die Leittalente unverändert geblieben, während das andere gesunken ist, nach 4.1 steigen die Leittalente an.

  • Zitat

    DSA 4.1 bietet, soweit ich das abschätzen kann (so vertraut bin ich mit den Regeln noch nicht) endlich mal das ganz, ganz große Geweihtenkino.

    Na, dann würde ich doch sagen: Raus aus dem Sessel - rein in den Film! :lol2:

    "... und euer Weg führt euch mitten in die lebensfeindliche Umgebung der Gorischen Wüste..."

    Die Zwölfe mit euch!

  • Zitat von "Schattenkatze"

    Meines Wissens können AT- und PA-Verbesserungen ohnehin nur durch Schmiedekunst (entweder Personalisierung oder zyklopäische Schmiedetechnik) herbei geführt werden. Ich wüßte keinen Zauber oder Alchemie, der AT und PA beeinflussen kann.

    Deswegen die Nichtverfügbarkeit von magischen Metallen. :)

    Ein Adamantium Erzstruktur in der Variante Zauberstahl "Die TP einer Nahkampfwaffe steigen um ZfP*/3 Punkte" (LC S.13) geht bei einem genügend hohen ZfW schnell über 3 zusätzliche TP hinaus, die durch profane Schmiedetechnik erreichbar sind. Daher diese Einschränkung.

    F&G

    Scheffnow

  • Von TP spreche ich nicht. Die können ja z.B. auch durch Waffenbalsam erhöht werden, durch Schmiedekunst, durch Verarbeitung, durch Metalle ... AT und PA nur durch magische Metalle, das sehe ich dann eher als Frage des Schmieds (findet man einen, der diese ohnehin seltenen Metalle verarbeiten kann) und weniger der Magie an sich. Auch wenn es magische Metalle sind, sind sie es nicht durch Verzauberung und es sind eben auch in erster Linie Metalle.
    Endurium darf ruhig weiterhin AT- und PA-WM der Waffe beeinflussen, solange Endurium nicht an jeder Ecke zum Discounttarif erhalten wird (das würde jedenfalls meinen Geschmack nicht treffen). Falls man überhaupt in seinem Leben eine solche Waffe bekommt, kann die ruhig sehr gut sein, auch noch zusätzlich personalisiert. Ein SL sollte sich halt gut überlegen, wann und für was er so etwas vergibt, und wenn er das bedacht hat, soll er es ruhig machen. Gänzlich verbieten würde ich es nicht, aber dank der knappen Verfügbarkeit von sowohl Endurium als auch der Schmiede, die solche Metalle bearbeiten können (und da noch weitere Verbesserungen vornehmen), hat man als SL ja durchaus Möglichkeiten, die Verfügbarkeit solcher Waffen zu regulieren.

    Aber das nur am Rande, hier geht es ja um geweihte Waffen und Objekte. Dauerhaft geweihte Waffen in Händen von nicht-geweihten SC würde ich noch deutlich seltener einschätzen als Enduriumwaffen.

    Ein weiterer Vorteil von geweihten Waffen/Gegenständen sind die gTP. Es gibt auch mTP, aber zumindest gTP können unter Umständen recht groß ausfallen (je nachdem halt, wer sich allers dran mit beteiligt). Falls man also mit diesen spielt, sollte man sich als SL eher Gedanken über die gTP des Rondrakammes machen und vielleicht auch der geweihten Rüstung, wenn der Dämon zum kuscheln kommt, als über die Enduriumklinge.