Schönen Gruß, liebe Forumgemeinde.
Ich muss meinem Unmut einmal Luft machen, der sich derzeit um dieses Schundwerk, was sich DSA-Abenteuer nennt, dreht.
Zwei Warnungen vorweg:
1. Es stehen Spoiler zum Abenteuer 'Donner und Sturm' in meinem Post.
2. Sensible Gemüter sollten sich überlegen, ob sie an diesem Punkt weiterlesen möchten, denn meine Ausführung ist von tiefer Abscheu gegenüber den aktuellen Machenschaften der DSA-Redaktion geprägt und könnte aus diesem Grund ein wenig bitterböse ausfallen (gemäß den Forenrichtlinien natürlich). Ebenso könnten Leute, die noch an das Gute in der aktuellen Zeitgeschichte glauben, deutlich enttäuscht werden.
Bevor ich nun platze, einmal eine (subjektive) Kurzfassung meinerseits von dem AB:
Der Träger des Donnersturmes kommt in der Schlacht am Todeswall ums Leben (gut, soweit komme ich noch mit, man will das Ding ja wieder loswerden). Also wird ein Rennen veranstaltet, um den neuen Träger des Donnersturmes zu küren. Doch das Rennen ist nur der Aufhänger zum eigentlichen AB (sowas Bedeutendes? Nungut, sehen wir mal weiter).
Danach geht die eigentliche Geschichte los. Einer der Teilnehmer stellt sich als der Alveraniar heraus, der einst den Donnersturm zum ersten Male erhalten hat. Doch halt, wie das? Ganz einfach:
Er kämpfte dereinst gegen eine Rivalin, derer er nicht habhaft werden konnte, darum legte er sich in einen wachen Schlaf, um sich ihr in der Zukunft, wenn sie sich wieder regen sollte, entggenstellen zu können. Doch anscheinend war sein Wecker zu früh eingestellt, denn er ist schon seit 50 Jahren wach. Doch anstatt sich zu erinnern, wird er von Rondra mit heiliger Amnesie belegt (Moment, war Boron zu beschäftigt, oder arbeitet Rondra Professionsübergreifend?). So fristet der Heilige nun ein sterbliches Leben und versucht an insgesamt drei Rennen teil zu nehmen, um den Streitwagen endlich einmal zu bekommen.
Für das AB ist es uninteressant, ob nun die Spielercharaktere den Donnersturm bekommen, oder der sterbliche Heilige, denn nachdem Famelor in einem Rondratempel dem alten Mann flüstert, wer er denn nun eigentlich sei, wird zufällig eine Sitzung mit der (unfähigen) Kaiserin Rohaia veranstaltet. In diesem berichtet die arme Frau, dass sie von Albträumen geplagt wird, in dem die drei Komponenten: Emer, Donnersturm und das Omegatherion (welch eine Mischung) vorkommen.
Also, gewitzt, wie die Frau nunmal ist, kommt sie auf die Idee, den Träger des Donnersturmes nach Warunk zu schicken, wo Emer an der goldenen Pyramide festgekettet ist und anscheinend Einblicke in das Wesen (und die Schwachstellen) der vielleibigen Bestie haben soll.
Also werden am Donnersturm die goldenen Flügelchen ausgefahren und der Streitwagen zum Streitjet umfunktioniert, mit dem man fluchs gen Warunk fliegt. Natürlich nicht einfach so, sondern durch eine Albtraumwolke, die niemals ohne die Macht des Donnersturmes hätte bezwungen werden können.
Aber Leomar von Baburin ist ein rechter Sadist, denn er setzt die Spielergruppe nicht etwa an der Pyramide aus (vielleicht geht ihm der Sprit aus?), sondern in Unterwarunk, wo die Gruppe sich nach Oberwarunk vorkämpfen soll. Aber wie soll eine Gruppe das schaffen? Aber auch dafür gibt es Abhilfe. Laut AB soll die Gruppe dermaßen mit Heiltränken und sonstiger Unterstützung vollgepumpt werden, dass es den Spielern schwindelig werden soll.
Also auf zum fröhlichen Gemetzel, immerhin muss das versprochene 'Rondragefällige Finale' noch absolviert werden.
Zwischendurch (wann genau weiß ich nicht), wird noch der schwarze Streitwagen des Borbarads geschlagen, wenn man schon dabei ist (immerhin muss man doch schön viele Kerben als Killcounter in die Seite des Wagens ritzen).
In Oberwarunk angekommen, sehen die Spilercharaktere noch, wie Leomar mit dem Donnersturm eine Art Wirbelsturm über die Stadt gehen lässt (hui, ist der Donnersturm schnell, da muss man wohl wirklich ein Heiliger sein, um dabei sein Essen nciht zu verlieren - Sprit war wohl noch wirklich genug da), der die Charaktere deckt. Also bei der armen, leidenden Emer angekommen, soll diese befreit werden.
Doch halt, was wäre ein perfektes Abenteuer, ohne Drama und dergleichen? Richtig, nichts, darum stehen nun die Charaktere vor der Entscheidung, Emer aus ihren Ketten zu befreien und damit die vielleibige Bestie zu befreien. Doch sie wären keine Helden, wenn sie natürlich nciht die geschundene Seele der Emer befreien würden. Diese faselt irgendwas von ihren verstorbenen Familienmitgiledern und geht zu Grunde (einfach so, aber gut, das ist noch mit das Sinnigste am AB).
Aber Momentchen mal, da bleibt noch ein unbedeutendes Detail:
Richtig, die vielleibige Bestie ist ja jetzt nun frei!
Das Wesen, welches selbst die Götter höchst selbst nicht besiegen konnten ist frei!
Aber das soll uns nicht stören, nicht nur ist der halbe Nekromantenrat nun hinüber, nein, man besteigt den Donnersturm wieder (auf einmal kann Leomar da landen? Doch ein Sadist) und macht sich auf zum Herzen der Bestie. Der Donnersturm offenbart sich als eine spezielle Waffe gegen die Bestie, die als einziges Werkzeug der gesamten Globule in der Lage ist, das
Wesen zu besiegen. Praktisch, nicht?
Das Herz des Wesens wird vernichtet und damit unschädlich gemacht. Laut Anmerkung des Abenteuerautors wird die Vielleibige Bestie aber derart langsam vor sich hinscheiden, dass wir noch gute 90 Jahre etwas davon haben sollen (man will ja, trotz eines Erfolges, nicht seinen Lieblingsfeind verlieren).
Hachja, der Nekromantenrat hinüber, der schwarze Wagen des Borbarad hin, die vielleibige Bestie geschlagen, also könnte man glücklich sein.
Aber nein! Man darf doch nciht vergessen, dass gute Abenteuer immer ein tragisches Ende haben müssen, damit man auch ja nicht zu hochnäsig wird. Rondra höchstselbst erscheint und verkündet, dass sie nie Göttin des Krieges war, sondern lediglich der Ehre und des Kampfes. JAhrhundertelang hat man ihr ein falsches Attribut zugeordnet, ohne dass es sie interessiert hat. Nun wird gemunkelt, dass die Rondrakirche desswegen sehr an Stand verliert. Aber wen interessiert das schon, immerhin sind 90% aller Rondrageweihten sowieso schon hinüber. Also? Macht doch nichts.
(Gerüchten zu folge soll Rondra sogar noch selbst den Wagen beim Angriff auf die Bestie fahren, aber das kann ich nicht bestätigen, daher nur als Randnotiz)
So kurz war die Zusammenfassung ja doch nicht, aber naja, man muss ja etwas für das Geld bieten, nicht wahr?
Ganz nebenbei, das soll das letzte Donnersturmrennen gewesen sein. Es ist nicht geplant, ihn wieder zu vergeben.
Dazu kommt mir nur eine Frage (zusammen mit meinem Essen) hoch:
WTF?
Anscheinend hat es die Redaktion nun sehr eilig, epische Abenteuer zu schreiben, die die schwarzen Lande so spektakulär wie möglich fallen lässt. Immerhin muss ja Platz für die Drachen geschaffen werden, deren Wiedereinführung seit mehr, als einem Jahrzehnt geplant ist.
Wäre ich nicht schon seit langem aus dem offiziellen Aventurien ausgestiegen, spätestens jetzt wäre mein Gedultsfaden mit einer Flex durchtrennt worden.
Aber um das ganze nicht nur zu einem Auskotzthread zu machen, möchte ich gerne eure Meinungen zu dem AB erfahren. Hat es Jemand bereits gespielt? Wie im Buch beschrieben, oder nach eigenen Vorgaben?
Wie lief es und hattet ihr Einsteigerhelden, wie auf dem Cover vorgeschlagen? (Einsteigerhelden... netter Einstieg. Seht eine Göttin, kämpft mit einem Heiligen, bekämpft einen großen Feind, besiegt die vielleibige Bestie - gilt man danach als erfahrener Held?)
Gruß vom Sensemann aka Nioa.