Bruchfaktor und spezielle Waffen

  • Wir spielen seit einiger Zeit mit den BF-Regeln in voller Konsequenz (also Schaden bei jeder Wuchtschlagvariante auswürfeln und BF-Test bei 15+ TP) und haben festgestellt, dass Waffen de facto nichts aushalten. Vor allem Zweihandwaffen zerstören sich in der Regel selbst, sobald man einen Wuchtschlag oder eine Variante davon ansagt und starke Charaktere machen ihre Waffen sowieso ständig kaputt.

    In unserer Gruppe braucht jeder Char etwa 2-3 Waffen pro Abenteuer, manchmal auch mehr und das auch nur, weil wir die Hausregel eingeführt haben, dass sich der BF nicht nur bei der 12, sondern bei [BF+1 bis BF+6] nicht erhöht und nur bei [BF+7 bis 12] um eins erhöht.

    Die meisten Spieler sind dazu übergegangen eine billige Waffe (oder eine leicht zu reparierende) gegen einfache Gegner zu verwenden und die teureren und selteneren Waffen vor allem für Duellartige Kämpfe aufzubewahren. Eine interessante (und positive) Nebenentwicklung. Allerdings macht es mir als Meister es extrem schwierig mal eine besondere Waffe zu verteilen, denn die wird dann zu Tode geschont...

    Darüber hinaus spielen wir auch mit Rüstungsabnutzung und da die Chars was Geld angeht von mir ziemlich knapp gehalten werden schaffen sie es kaum je mit solider Ausrüstung herumzulaufen und fangen an Äxte vorzuziehen, weil die leichter zu reparieren sind.

    Ich finde diese Entwicklung hochinteressant und es führt dazu, dass die Charaktere keine Waffenspezialisierungen auf exotische Waffen anstreben und auch freiwillig von allen exotischeren Waffen abstand nehmen (mit exotisch meine ich Nachtwind im Mittelreich) sondern tatsächlich mehr bei den klassischen, verbreiteten Waffen bleiben, denn die im laufe des ABs zu ersetzen ist deutlich leichter, als alles andere.

    Wie läuft es denn bei euch in der Gruppe so? Spielt ihr mit BF in voller konsequenz, oder abgemildert oder lasst ihr ihn ganz weg? Denn wenn ich so sehe, dass einige Charaktere ihre Waffen angeblich schon über 5-10 Stufen haben, dann kann das aus meinen Augen nur eines bedeuten: Sie benutzen die Waffen entweder nicht, oder aber die Gruppe hat laxe BF-Regeln.

    "Rondra ist n Mädchen" (Leviathanas) Ich finde, das musste mal gesagt werden.

  • Kein BF (in DSA 3 wie 4) - wäre mir zu viel Gewürfel, außerdem wäre mir der Verbrauch zu hoch und eine Waffe sollte man schon eine Zeitlang benutzen. Ein Bf-Test ab 15 + TP bei einem WS ist mir auch zu früh, wenn Bf, dann bei einer Zahl, die zwar zu erreichen, aber nicht zur Norm werden.
    Da halten unsere Waffen (in der Regel ganz normale) auch wirklich ewig und drei Tage. Gerade, wenn man doch mal verbesserte Waffen hat (was bei uns schon mehr als selten ist, aber schon mal vorkommen kann) (die aber nicht mit niedrigem Bf ausgerüstet oder gar unzerstörbar sind), finde ich, sollten sie auch halten.

  • Wir benutzen die BF-Regeln auch nur rudimentär, also nicht so, wie das die Regeln vorsehen. Aus recht offensichtlichem Grund: die BF-Regeln sind so, wie sie das Regelwerk vorschlägt, vollkommen überzogen und bar jeglicher Realität - außer, Waffen werden in Aventurien us minderwertigstem Stahl geschmiedet, was aber wohl nicht der Fall sein soll...

  • Ich finde z.B. die BF Regeln ja gut, um um den Andergaster so einzusetzen, wie er gedacht ist: Nämlich Lücken in die Pikenwälle zu schlagen. Nur leider zerlegt sich der Andergaster dabei ebensoschnell selbst, die er Piken zerlegt. Das kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

    "Rondra ist n Mädchen" (Leviathanas) Ich finde, das musste mal gesagt werden.

  • Eine spontane Idee wäre es, dass nur die parierende Waffe bei den 15+TP den BF test machen muss, nicht aber die angreifende.

    Oder, um es realistischer zu machen: eine entsprechende SF "Waffe zerbrechen" einführen (falls es sie nicht bereits gibt - bin zu Faul nachzuschauen), um den Andergaster gezielt als Gassenhauer zu nutzen.

  • Wir spielen eher ohne BF Regeln, bzw um genauer zu sein, wir machen das von der Situation abhängig.
    Beispiel: Der Angriff einer Handgemenge/Nahkampfklinge (Schwerter halt) wird von einer Infanteriewaffe mit DK S und Holzstange (hellebarde etc.) pariert. da setzt es definitiv eine BF Probe für die Hellebarde.

    ansonsten denke ich würde ein raufsetzen der grenze auf 20 TP schon viel bringen, bzw. ein gelegentlich etwas sinnvolleres Gestalten des BF (Hellebardenblatt hat bestimmt BF 1-2, der Holzstab dazu sicherlich eher 5-6) aber das macht halt leider auch wieder mehr Aufwand.

    Zumindest bei den rein aus Metallbestehenden Waffen wie Schwertern hat man ja noch über gute Materialien und schmiede die Möglichkeit den BF in den negativen bereich zu senken, was ganz praktisch ist (ich hatte lange Zeit Kurzschwerter mit BF -2)

    Noctum Triumphat

  • Die BF-Regel mit den TP wurde mit WdS (ich meine sogar davor auch schon) überarbeitet:

    Zitat von "WdS S. 85"

    [...]
    *wenn ein Wuchtschlag, ein Angriff zum Niederwerfen, ein Hammerschlag, ein Befreiungsschlag oder ein Sturmangriff mit einer Gesamt-Ansage von +10 Punkten oder mehr mit einer Parade mit Waffe oder Schild abgewehrt wird [...]


    Wir hatten vorher auch das Problem, dass bei den Endurium-Waffen unserer G7 ständig BF-Proben der Gegner fällig waren ...

    Freiheit vor Ordnung

  • Aber Endurium-Waffen helfen dir bei den normalen Regeln leider gar nicht, weil schlicht die Zahl der Proben über das Entscheiden zerbricht. Früher oder später geht jede Waffe dabei drauf. Unsere Hausregel mit der BF Steigerung nur, wenn die BF Probe um 6 oder weniger versaut hat da schon viel geholfen. Eine Waffe mit negativem BF würde damit DEUTLICH seltener zerbrechen.

    Bsp:

    BF 3:
    2-3 Waffe zerbricht
    4-9 BF+1
    10-12 BF unverändert

    BF -3
    - Waffe zerbricht
    2-3 BF+1
    4-12 BF unverändert

    Aber gut, das mit dem WdS auch schon eine Verbesserung durchgeführt ist. Werde ich wohl übernehmen, sowie den BF der Waffen bei uns überarbeiten.

    "Rondra ist n Mädchen" (Leviathanas) Ich finde, das musste mal gesagt werden.

  • Dann solltest du mal nachrechnen wieviel Kg deine Helden dann rumschleppen müssen wenn sie X Waffen und Ausrüstung bei sich haben.

    Aber gibt es da nicht die Möglichkeit der Waffenpflege? Die senkt ja bei korrekter Ausführung den BF wieder bis zum Ausgangswert. Damit halten gute Waffen Deutlich länger

  • Leider nicht.
    Pflege der Waffen über ein Waffenset verhindert nur, dass der BF "automatisch" ansteigt (Meisterentscheid), zum Reparieren benötigt man immer Grobschmied.

    Freiheit vor Ordnung

  • IMHO ist jede Kampfausrüstung ein Verbrauchsgegenstand. Sei es Waffe, Schild oder Rüstung. Das ist ein Nebeneffekt, wenn zwei oder mehr Leute mit scharfen Gegenständen und aller Kraft aufeinander einprügeln um sich gegenseitig zu töten.
    Da ich gerade eine Low-Fantasy Kampagne leite, finde ich es im übrigens gut, wenn den Helden die Waffen zerbrechen und sie auf das angewiesen sind, was sie finden.

    Einen Punkt BF kann man mit Schleifstein, Öl und einer einfachen Probe auf Grobschmied wieder herstellen. Man sollte immer einen dabei haben. ^^

  • In unserer Gruppe wird der BF auch nicht sklavisch ausgewürfelt, viel mehr entscheidet der Meister das und dabei richtet er sich selten nach den Regeln, viel mehr nach gesundem Menschenverstand. Z.B. gibt es eine BF-Probe, wenn ein Kämpfer mit einem heftigen Schlag den Gegner verfehlt und die Waffe mit voller Wucht gegen den Felsboden oder eine Wand kracht.
    Daher hat es bei uns nur sehr wenige Waffen gegeben, die das zeitliche gesegnet haben... wenn, dann hat es bei uns tendenziell eher Fernkämpfer bei Patzern erwischt.

    Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird.
    – altes klingonisches Sprichwort

  • Ich find eine gesunde Regelung schon sinnvoll. Es ist ja logisch, dass Waffen nunmal kaputt gehen und Helden müssen sie pflege... oder pflegen lassen. Das kostet zwar ist aber generell ja immer billiger als ein Neukauf. Solange es sich rentiert. Ansonsten sollte man Kämpfe ja vielleicht auch mal auf intelligentere Weise lösen, als immer nur draufhauen ^^. :lol2:

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

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    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

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    'Ich stimme nicht mit dem überein, was du sagst. Aber ich werde bis zum Tod dafür kämpfen, dass du es sagen darfst.' - Voltaire.

  • Ja, ich sehe es ebenso. Eine Waffe ist ein Gebrauchsgegenstand und kann und soll zerbrechen. Allerdings finde ich es ein wenig schade, dass Waffen zu kurz durchhalten, daher unsere Hausregeln. Ein geflämmtes Schwert soll durchaus mal ein wenig länger durchhalten, sprich lange genug, damit es zwischen den ABs wieder repariert werden kann. Reguläre Schwerter halten dafür definitiv nicht lange genug durch.
    Dasselbe gilt für die Rüstungen. Wer nicht genug Geld hat, wird sich auf lange sich keine Plattenrüstung leisten können, da eben nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch der Unterhalt zu berechnen ist. Ich persönlich finde das gut und realistisch im Spiel. Denn es setzte die Helden in eine vernünftige Relation zu normalen Kämpfern, wie Bütteln, Gardisten und Leibgarden.

    "Rondra ist n Mädchen" (Leviathanas) Ich finde, das musste mal gesagt werden.

  • Nekromantie!

    Wollte mal fragen, wie sich die BF-6 Hausregel so bewährt hat. Wenn ich eine Waffe aus Titanium, Endurium,... hätte, dann würde die Taktik oft Sinn machen, einen Speerschaft einfach zu zertrümmern. Wenn man aber jedes mal dadurch ne tiefe Kerbe in seine Superwaffe haut ist das irgendwie bescheuert. Für sehr viel weniger Geld bekäme man auch eine magische Waffe, die sich selbst repariert oder profan unzerstörbar ist. Da sollte für den Preis von Endurium zumondest drin sein, dass die Waffe nicht nach durchschnittlich 10 harten Schlägen oder so zerbricht...