Das Rondrianische Dilemma

  • Zwölfe mit Euch, wackere Orkis (was erzähl ich da eigentlich?)

    ich meistere gerade eine Kampagne mit einem recht rondrianischen Hintergrund. Nun habe ich allerdings auch nach der Lektüre der entsprechenden Regelwerke keine saubere Linie gefunden, um den Rondrageweihten seinem Kodex nach passabel darstellen zu können. Da haben wir auf der einen Seite die Forderung nach der Ehrenhaftigkeit im Kampf und andererseits den sicherlich nicht minder wichtigen Auftrag zum Schutz der Gläubigen und Geweihten der Zwölferkirchen. Ich wünsche mir ein paar Meinungen zu den im Anschluss geschilderten Situationen:

    1. Der wackere Streiter der Leuin stellt sich den anstürmenden Unholden am Tor des trutzigen Ritterguts zum Kampfe, eine Handvoll Bauern und Gesinde sowie ein Badilakaner fürchten im Haupthaus um ihre Haut. Schlägt er dem Lumpenpack, das an ihm vorbeistürmt, zackig ins Kreuz oder lässt er's?

    2. Ein desillusionierter Krieger salbadert in einem Dorf in den Schildlanden rührselig darüber, wie götterverlassen die Weidenschen Lande doch geworden sind und dass sich die Donnerherrin einen Sch...dr... um die frommen Gläubigen kümmert. In rondragefälligen Zorn entbrannt fordert der anwesende Knappe der Löwin den Lästerer aufs zweite Blut. Würde er sich im folgenden Duell mit dem offensichtlich überlegenen Gegner eines Mirakels oder gar einer Liturgie bedienen, um den Schuft in den Staub zu schicken oder eher in Kauf nehmen, dass das Schandmaul den Sieg heimträgt?

    3. Würde sich bei Punkt 2 irgend etwas ändern, wenn es um ein Duell ohne den Hintergrund der Lästerei ginge?

    4. Ich habe gelesen, dass Rondrianer bisweilen eine Stellung als Feldkaplan in Heereshaufen einnehmen. Beschränkt sich dies auf Feldzüge gegen Heiden, Götterverlassene und Dämonenknechte oder ist dies auch in Feldzügen zwischen zwölfgöttlichen Staaten denkbar? Welche Aufgaben nehmen die Geweihten dann wahr?

    Danke im Voraus, Zecherin

  • Hi, also ich hab mir selber letztens einen gemacht, und man muss ganz klar selektieren. Man sollte Prioritäten setzen, nur sind die zwei Sachen - Schutz und Ehrenhaftigkeit - beide sehr zentral.
    Zu Punkt 1 würd ich ganz klar sagen, dass der Knappe keine Zeit hätte, um den Vorbeirennenden auch nur einen Blick zuzuwerfen. Wenn es eine Übermacht sein sollte. Also logisch ausgehend wäre diese Alternative, ihnen hinterrücks den Kopf abzuschlagen, eher unwahrscheinlich.
    Punkt 2 ist dort klarer. Der Krieger hat ganz klar gelästert und um ihm zu beweisen, dass Rondra hinter dem Knappen steht und sich um seine Gläubigen kümmert, würde ich als Rondra-Geweihter schon ein Mirakel verwenden. In Bezug auf Punkt 3 eher weniger, da es ein normales Duell ist und der Gegner ja auch keine Mirakel anwenden kann.
    Und der 4. Punkt ist doch klar: Rondra ist die Göttin des Krieges, also auch des Krieges zwischen Zwöflgöttlichen Landen. Da werden die Ronnies wohl auch eingesetzt als Feldkaplan.

    Kurz und knackig wars, aber egal - Gurke xD

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

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    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

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    'Ich stimme nicht mit dem überein, was du sagst. Aber ich werde bis zum Tod dafür kämpfen, dass du es sagen darfst.' - Voltaire.

  • Einspruch euer Ehren. ^^

    Den ersten Punkt halte ich wirklich für strittig. Rennen sie einfach vorbei, würde es regeltechnisch vermutlich schon ab und an die Chance zu Passierschlägen geben, aber ob diese genutzt werden, würde in diesem Fall vermutlich an dem Geweihten liegen. Ich denke nicht, dass ein Rondrageweihter wegen einer Sache immer eine andere vernachlässigen würde, aber in solch einer Extremsituation könnte es durchaus passieren. Ich denke das wäre dann auch eben einer der Fälle, in denen man nachher die Nähe der Göttin und anderer Geweihter suchen sollte, um seinen Zwiespalt darzulegen, weil eines der Gebot eben etwas niedriger bewertet werden musste.

    Den zweiten Punkt finde ich hingegen recht klar (wenn auch in anderer Richtung als Gurke ;)) und würde defintiv nein sagen. Ein Duell ist sicherlich angebracht, doch sollte dies ein Göttinnenentscheid sein. Der Geweihte legt also den Ausgang des Duells in die Hand der Göttin, aber holt sich nicht von vorne herein einen gewaltigen Vorteil, indem er die ihm gegebene göttliche Kraft, eine bessere Waffe oder etwas ähnliches benutzt. Ein Geweihter würde bei so etwas in meinen Augen auch eher eine Niederlage hinnehmen, als mit einem schalen Sieg zu leben. Passend fände ich aber auf jeden Fall für diese Situation, dass er vielleicht einen anderen Weg sucht um das Dilemma zu bekämpfen.

    Beim dritten Punkt ergibt sich daraus folgend dann auch ein Nein für mich.

    Rondra ist ja erst mal nicht direkt die Göttin des Krieges, sondern die Göttin des Kampfes und des Sturmes. Aber wirklich sicher wäre ich in diesem Punkt nicht, da ja Kirchenzugehörigkeiten oftmals sehr weit sind. Daher hier mal Enthaltung. ^^

  • zu Punkt 1
    Dahingehend zwei Fragen: warum sollte der Rondrianer den flüchtenden Bauern, die er zu schützen versucht, ins Kreuz schlagen? Den Sinn hierin sehe ich nicht ganz. Und die zweite Frage: was ist ein Badilakaner?

    Außerdem ergibt sich die Antwort, unabhängig von der Sinnlosigkeit des Handelns gegen die eigenen Truppen, bereits daraus, dass ein Rondra-Geweihter niemals "von der Seite oder von Hinten angreift" (sinngemäßes Zitat).

    zu Punkt 2 und 3:
    In einem Duell auf rondras Hilfe (in Form von Mirakeln, Geweihtenattacken etc.) zurückzugreifen halte ich für äußerst unehrenhaft. Ausnahemn hiervon sind in meinen Augen lediglich "Duelle" gegen Xarfai-Paktierer, die dämonische Gaben verwenden (oder auch andere Paktierer) sowie Dämonen, Borbaradianer und anderes Gezücht, das sich übernatürlicher Kräfte bedient. Wobei es dann fraglich ist, ob man hier dann noch von einem "Duell" reden kann (auch wenn es dennoch ein Zweikampf sein könnte).

    zu 4:
    Rondrianer nehmen die Stellung als Feldkaplan in jeder Art von Schlacht ein, so sie einer Einheit zugeteilt sind. Im schlimmsten Falle könnte dies dann sogar bedeuten, dass ein Rondrianer sich auf dem Schlachtfeld einem Glaubensbruder gegenübersteht, sollte das gegnerische Heer ebenfalls über einen Rondrageweihten als Feldkaplan verügen.

  • Zu 1: Es könnte durchaus eine Rolle spielen,, ob wir einen Salutaristen, einen Honoren oder Traditionalisten vor uns haben.
    Gerade die Honoren setzen die Ehre über alles andere. So einer würde also wohl tatsächlich eher die Angreifer zurückschlagen und diejenigen, die vorbei kommen, nicht in den Rücken schlagen. Das würde auch sonst niemand tun, denn Schläge in die Seite oder den Rücken verbietet die Rondrakirche ganz klar. Aber ein Salutarist würde seine Ehre nicht unbedingt über die Verantwortung gegenüber jenen Schutzlosen stellen.
    Für Vertreter jeder Ausrichtung wäre eine Option, in dem Fall den Ehrenhaften Zweikampf zu wirken, dann müssen alle nacheinander gegen ihn antreten.
    Oder er lässt die Angfrefer Angreifer sein und versucht, die Schutzlosen in Sicherheit zu bringen, da muss dann die persönliche Ehre (Ich kämpfe gegen sie!) etwas zurückstehen. Oder er lässt jemanden die Schutzlosen in Sicherheit bringen und verschafft am Eingang die nötige Zeit.

    Ebenfalls: Punkt 2: Nein.
    Ein RG soll jederzeit in der Lage sein, einen Kampf mit Schwert, AHH oder Zweihänder zu gewinnen. Eine Liturgie wirken, um zu gewinnen, heisst, das er allein seinen Fähigkeiten nicht vertraut. Er wird sich darauf verlassen, dass in diesem wichtigen Kampf Rondra auf seiner Seite ist, auch ohne Liturgie und Stoßgebet. Eine Liturgie zu sprechen heißt nämlich, sich einen ganz klaren Vorteil zu verschaffen, und das ist unehrenhaft. Es könnte sogar als Feigheit seinerseits ausgelegt werden.
    Das einzige, was in Frage kommen könnte, wäre vielleicht der Ehrenhafte Zweikampf, das aber auch nur, wenn der Krieger zu unehrenhaften Mitteln greift. Aber selbst dann würde es dem Geweihten gut anstehen, darauf zu verzichten, denn es ist ja an ihm, dass er zeigt, dass Rondra da ist, dass Rondra sich kümmert und beisteht, und das zeigt er dadurch am besten, dass er sich in jeglicher und strengster Hinsicht an ihre Gebote hält.
    Selbst wenn er wirklich in seinen Fähigkeiten mit der Waffe unterlegen ist: einen glücklichen Hieb gibt es immer, man kann auch als eigentlich Unterlegener einfach mal Dusel haben (OT mittels der Würfel, IT stand eben Rondra bei).
    Lautet nicht die Lehre der Rondrakirche: "Kämpfe mit Ehre, kämpfe mit Mut - Rondra wird dich erhören!" (GKM, S. 33)

    Zu 3: Nein. Auch dann wird der Geweihte seine Ehre und die seiner Göttin verteidigen, in dem er sich an ihre Gebote hält und nicht sich selber das Leben und den Sieg mal eben schnell einfach macht, weil er es kann.

    zu 4: Da sagt GKM, S. 36 ganz eindeutig, dass in einem Kampf zwischen zwei zwölfgöttergläubigen Staaten die Rondrakirche sich neutral verhalten wird. Deshalb kann ein RG auch nicht in einem weltlichen Heer eine Führungsposition bekleiden(Offizier sein).
    Schließlich stehen die Tempel der Kirche auch in jedem Land, unterstehen aber nicht dem weltlichen Herrscher, sondern dem Kirchenoberhaupt. Außerdem hat die Kirche der Rondra ausdrücklich "Schutz der zwölfgöttlichen Gemeinschaft" auf ihrer Fahne stehen und da wird sie wohl nicht unterstützen, wenn sich zwölfgöttliche Lande gegenseitig an den Hals gehen und die Kirche übt sich in politischer Neutralität.

    Das rondrianische Dilemma ist, dass man als Geweihter nicht immer die eigene Ehre und die der Göttin verteidigen kann und die Schwachen und Schutzlosen schützen. Ab und an muss man sich entscheiden, was man persönlich höher schätzt.

  • 1: Wenn ich die Situation richtig verstehe: Tendenz "Nein", er lässt sie passieren. Sie sind vielleicht feige, aber deswegen würde der Rondrianer sie nicht angreifen (wenn du meinst, er zieht ihnen eins über, weil er wütend ist, ohne sie schwer zu verletzten, könnte man auch "Ja" sagen, ein Rondrianer ist schließlich kein Tsa-Geweihter)
    Andererseits wäre auch möglich, dass der Rondrianer den ersten Flüchtenden niederstreckt und mit dieser Drohgebärde die anderen zum Kampf zwingt, wenn sie nicht auch sterben wollen (es ist in so gut wie jeder Armee üblich, Deserteure zu exekutieren) Vielleicht schaffen sie es dann sogar den Feind zurückzuschlagen, wäre das nicht ein Opfer wert? (das ist jetzt nicht meine persönliche Meinung, aber Krieg und Kampf sind eben brutal und je nach dem, wie "realistisch" man spielt, kann man solche Elemente ja auch behandeln)

    2: Vielleicht, siehe Punk 4.

    3: Tendenz "Nein"

    4: Ich bin dagegen, Geweihte zu abgehoben von weltlichen Dingen darzustellen.
    Ein Rondrianer kann auch schon mal in Konflikte verwickelt werden, die zwischen 12-Göttergläubigen ausgetragen werden, auch wenn sich die Kirche Neutralität auf die Fahnen geschrieben hat (das ist, wenn man mal darüber nachdenkt, ja auch die einzige Position, die sie überhaupt offiziell vertreten kann, deswegen würde ich da in der Praxis nicht all zu viel drauf geben).
    Rondrianer sind oft adelig, das heißt sie haben hohe weltliche Verbindungen und werden sich nicht völlig von den Interessen ihrer Familie/Heimat lösen und auch die Kirche selbst verfolgt Interessen, die weltlich sind. Was zB wenn der Vater einen Rondrianer bittet, in der Schlacht eine Einheit zu führen, könnte er da "nein" sagen? Was ist mit der Ehre gegenüber der Familie? Außerdem ist "nicht 12-göttergläubig" in der aventurischen "Realpolitik" so wie sich sie sehe, ein sehr dehnbarer Begriff. Dann vertritt das gegnerische Land eben ketzerische Lehren oder was ist mit Aranien, da gibt es viele Rastullah-gläubige.

    Um es zusammenzufassen: sollte ein Rondrianer gegen andere "Glaubensbrüder" in den Krieg ziehen, ist das begründungsbedürftig, aber durchaus möglich. Daraus ergeben sich dann möglicherweise interessante Konflikte zwischen Welt <-> Rondrianer <-> Kirche <-> Göttin <-> Rondrianer.

  • Ich widme mich außschließlich Punkt 1, da mir die anderen Punkte ausreichend geklärt scheinen.

    Nun teile ich mal meine Antwort, weil ich nicht weiß, wie die Situation nun genau ist:

    -Flüchtende laufen davon und Gegner kommen hinterher. Schlägt der Rondrianer den Gegnern in den Rücken, wenn sie an ihm vorbeikommen?

    Nun, wenn sich ein Rondrianer in die aussichtslose Lage bringt, so unnütz alleine am Tor herum zu stehen (davon ausgehend, dass das Tor groß genug ist, dass jede Menge Menschen auserhalb seiner Waffenreichweite gemütlich entlanglaufen können), statt sich mit den Flüchtenden zurück zu ziehen, um dort eine taktisch wertvollere Position ein zu nehmen, hat er schonmal den ersten Fehler begangen. Aber grundsätzlich sollte er den Gegnern nicht von der Seite, oder von Hinten eins mitgeben, wenn er sich für diese ziemlich aussichtslose Sache noch die Gunst der Göttin sichern will.


    - Flüchtende laufen davon. Dabei kommen sie am Geweihten vorbei. Schlägt der Geweihte den Flüchtenden in den Rücken?

    Nein.
    Selbst wenn Dessateure normalerweise hingerichtet werden, ist das noch lange kein Grund, dass der Geweihte in den eigenen Reihen ein Massaker anrichten sollte. Und das noch unehrenhaft ausgeführt.
    Zumal es genug Leute gibt, die er gar nicht zum Kampf zwingen kann.
    Jedem Geweihten (außer Rondra) steht es frei, in den Kampf zu ziehen. Oder erschlägt ein Rondrianer eine TSA-Geweihte, die sich weigert, zu kämpfen und droht der Rahjageweihten an, sie auch um zu bringen, wenn sie jetzt kein Schwert in die Hand nimmt?
    Er kann sie später vor Gericht stellen lassen. Aber ihnen einen Streich mit zu geben, der sogar noch von der Seite, oder von Hinten geführt wird?
    Zumal ein Baldikaner ebenfalls ein Kirchenmitglied ist. Wenn ich mich recht entsinne, dienen sie der Travia und ziehen mit einer Bettelschale durch die Lande? (Bitte um Korrektur, sollte das falsch sein)
    Wenn meine Erinnerung stimmt, würde also ein Geweiiter der Rondra einem Bettelmönch der Travia die Klinge ins Kreuz schlagen, weil der nicht kämpfen will? Kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

    Soviel zumindest von meiner Front zu diesem Punkt.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • @Turajin, Sensemann &Scaw: Wo lest ihr da bei 1 eigentlich etwas von Flüchtenden? Es geht (wenn ich nichts falsches daraus lese) um ein Gut, das einen Eingang hat, den der Rondrianer versucht gegen Angreifer zu verteidigen. Da der Eingang aber zu breit ist, schlüpfen zwangsläufig Angreifer an ihm vorbei und dann geht es darum, ob er diesen seitlich dabei z.b. einen Schlag verpassen könnte.

    Die Bauern und das Gesinde selber sitzen ja aus Furcht im Haus und wollen gar nicht flüchten, wenn ich es richtig sehe.

  • Sie sind von adeliger Herkunft, aber nicht umsonst kann man mit der Weihe sich einen neuen Namen zulegen. Die Rondrakirche muss sich in politischer Neutralität üben, auch wenn sie nicht einflusslos ist. Man ist Geweihter, nicht mehr der Sohn des Barons xy und ist seiner Kirche verpflichtet, nicht mehr Familie und Adel.
    Sicherlich kann es passieren, dass ein einzelner Geweihter in solche Konflikte hineingezogen wird, aber rein von seiner Kirchendoktrin her darf er nicht auf einer Seite kämpfen im Falle eines Krieges zwischen zwei 12-göttergläubigen Nationen/Parteien.
    Sie stehen auf persönlicher Ebene sicherlich nicht über solchen Dingen, denn sie haben ihre Familie, ihre Herkunft, ihr Nationalgefühl gewiß nicht vergessen, aber als Geweihter untersteht man dem im erster LInie nicht mehr und aufgrund der politischenNeutralität der Kirche , Schutz der 12-Göttergläubigen Gemeinschaft und dass die Kirche im Falle eines bewaffnetes Kampfes sich neutral verhalten wird, muss der einzelne Geweihte das möglichst auch tun.


    zu Punkt 1: Der Rondrianer streckt keine Flüchtenden nieder. Es geht darum, ob er Angreifer, die an ihm, der das Tor verteidigt, vorbei kommen, um das Haus und die darin befindlichen Wehrlosen anzugreifen, ob er diese "Unholde und Lumpenpack" in den Rücken schlagen würde, nachdem sie an ihm vorbei durch das Tor gelangt sind.
    Er greift keine Bauern an (die verteidigt er) und keine Flüchtenden, denn es sind Angreifer auf ihn und jene, die er zu verteidigen sucht.

    Gut, dafür bin ich zu langsam, will es aber auch noch mal klarstellen.

  • Ich bin eigentlich auch davon ausgegangen, dass es um die Angreifer geht, doch die Antwort von Scaw hat mich straucheln lassen.
    Daher habe ich meine Antwort schlicht zweigeteilt, um beide Eventualitäten abdecken zu können.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Ich hatte beim ersten Mal statt "fürchten im Haupthaus" "flüchten ins Haupthaus" gelesen und darum gedacht, es geht darum, das fliehende Volk abzuschlachten....

  • Kurze Klarstellung:

    -Wie von Wechselbalg und Schattenkatze schon erwähnt, ging es tatsächlich um den Schlag in den Rücken vorbeistürmender ANGREIFER am Tor.

    -Die Badilakaner sind ein Bettelorden der Traviakirche.

    Danke für die bisherigen Antworten.

    Bei Punkt 2 und 3 schließe ich mich persönlich auch eher der Mehrheitsmeinung an, die einen Verzicht auf Liturgien oder Mirakel fordert. Die Liturgie Ehrenhafter Zweikampf nimmt hier meiner Meinung nach eine Sonderstellung ein, da sie etwas gewährleistet, was ohnehin selbstverständlich sein sollte. Dies mag der geforderte Krieger als ehrabschneidend empfinden, was angesichts seiner lästerlichen Rede vielleicht gar nicht so unangemessen wäre...

    Zu Punkt 1 gefällt mir bisher Schattenkatzes Unterscheidung nach Glaubensrichtung des Geweihten sehr gut. Ich verstehe nur beim Weg des Salutaristen nicht ganz, wie er seine persönliche Ehre in der geschilderten Situation verlieren sollte.
    Er muss ja nun einen der beiden Kernaspekte stärker gewichten. Schützt er die Bauern und den Geweihten um jeden Preis und missachtet die Forderung nach ehrenhaftem Kampf, verliert er seine persönliche Ehre!?? Ist er ein leuchtendes Vorbild rondrianischer Standfestigkeit und ficht ruhmvoll den ehrenhaften Kampf... und nimmt in Kauf, dass die Schergen des finsteren Heckenreiters in das Gehöft eindringen und die sechs "zivilen Zeugen" zu Boron schicken, verliert er sie auch!??
    Ich hätte gesagt, die (von ihm persönlich empfunden) weniger falsche Entscheidung darf als richtig gelten. Damit kann sie aber nicht ehrabschneidend sein. Wie kann man jemandem Ehrlosigkeit vorwerfen, der die bessere falsche Richtung einschlägt, wo es keine richtige mehr gibt? (Ehrenhafter Zweikampf auf 2-10 Ziele dauert leider nicht nur eine Aktion... )

    Ich habe die angesprochene Stellung als Feldkaplan bei Punkt 4 weniger als den Posten eines regulären Offiziers als vielmehr das Amt des "Militärseelsorgers" gesehen. Wo ein Rondrianer im Schwertzug gegen das Gottlose sicher auch und nicht zuletzt in der ersten Schlachtreihe seiner Göttin die Ehre gibt, kann er da bei Auseinandersetzungen zwischen zwölfgöttergläubigen Staaten nicht Hüter der Gebote der Zwölf sein. Ich stelle mir da Feldpredigten vor, die den Soldaten und Söldnern die Plünderung und Leichenfledderei als götterlos vorführen oder in denen zur Schonung von Wehrlosen und den unfreien Zivilisten des jeweiligen Lehens gemahnt wird. Das wäre eine Form von Seelsorge, die die Forderung nach Neutralität nicht verletzt. Liege ich da so falsch und allein auf weiter Flur?

  • Ein RG - generell - mag es als ehrenvoll betrachten und dass es seiner persönlichen und Rondras Ehre nur entspricht, wenn er mutig und tapfer den Eingang verteidigt, um die nicht-Kombattanten zu verteidigen. Für einen Honoren wäre dies vielleicht die wichtigere Pflicht, diesen heldenhaften Kampf zu fechten, statt sich weniger ehrenhaft zurückzuziehen und mit den zu Beschützenden zu fliehen. Er zieht es potentiellerweise vor, heldenhaft zu kämpfen und zu fallen (weil es zu viele Angreifer sind), statt seine Schützlinge in die Sicherheit zu führen (sprich: zu flüchten, was eben als ehrlos empfunden werden kann, weil man ja vor seinen in der Anzahl überlegenen Gegtnern flüchtet).
    Es ist halt die Frage, ob der RG überhaupt eine Chance hat, die Gegner zu vertreiben und die nicht-Kämpfer zu bechützen. Sind es auf jeden Fall zu viele Angreifer, oder ist das Tür zu breit, als dass er die Angreifer daran hindern kann, hindurch zu gelangen, während andere ihn in Kämpfe verwickeln, dann hat er die Leute im Haus nicht wirklich beschützt. Da stellt sich dann die Frage, wenn dies im Vorfeld abzuschätzen ist, warum er nicht mit diesen Leuten flieht, sie anführt und auf dieser Flucht beschützt. Damit stellt er sich nicht den Gegnern im Kampf am Tor, um in einem vermutlich sinnlosen Kampf zu fallen (man könnte damit argumentieren, dass Rondra keine Dummköpfe mag, aber die Honororen sind extrem auf Ehre bedacht), aber er beschützt diejenigen, die allein wohl nicht vor den Angreifern fliehen könnten. Das ist vermutlich weniger ehrvoll, aber es ist die Verantwortung jenen gegenüber, die zu beschützen sind.
    Aber da kommt es eben auf die Situation an. Sind es nur eine Handvoll Angreifer und nicht allzugut ausgferüstet, macht es durchaus Sinn, sich ihnen zu stellen, oder auch, wenn eine weitere Flucht unmöglich ist, weil die Verfolger schneller sind, oder die Landschaft keine Flucht zulässt.
    Ein RG mag je nach persönlicher Ausrichtung und Denkweise eben das eine als weniger ehrmindernd als das andere betrachten. Aber auch dann würde es wohl gut anstehen, hinterher (soweit es eines gibt), zu Rondra zu beten und die Gründe für sein Handeln darzulegen.

    Die Stellung des Feldkaplans habe ich auch nict als Offiziersposten aufgefasst, sondern das war eine Erweiterung. Nur auch als Kaplan ist man beteiligt, man spricht mit den Soldaten als Seesorger, hält vorher eine anfeuernde Rede (zu siegen, keine Angst zu haben, Rondras Gebote einzuhalten), spricht einen Segen, etc., man macht also alles, seinen Leuten zu helfen und zu motivieren und das widerspricht meines Erachtens doch der Priorität der Neutralität. Eine Seite zu unterstützen, wenn beide 12-göttergläubig sind, widerspricht meiner Auffassung nach dem Schutz der Gemeinschaft des 12-Götterglaubens.
    Und was macht das SdS? Es entscheidet, welche Rondrianer der ihm untergebenen Tempel auf beiden Seiten als Kaplan dienen? Kann ich mir auch nicht vorstellen.
    Im Kampf gegen Orks, Oger, Dämonen und generell nicht-12-göttergläubige gilt das natürlich nicht mehr, aber die gehören auch nicht der zu schützenden Gemeinschaft an.

  • Nun, zu Punkt Eins ... rein logisch gesehen, sollte sich der RG so weit wie möglich mit durch ihn zu Schützenden in das Wehrgut zurückziehen (Untote treten normalerweise in größeren Horden auf) und dann den Eingang oder den Gang davor verteidigen. Die beste Kombination aus Logik und EHrhaftigkeit sehe ich in diesem Fall in einem Rückzugsgefecht: Der RG bezieht eine nicht wirklich haltbare Position, und lässt sich dann zurückdrängen - das bringt den Dörflern wertvolle Zeit, sich irgendwo zu verbarrikadieren und verstecken und er führt die Untoten schrittweise woandershin, zum Beispiel in den Keller und sucht sich dort einen Ort, an dem auch er ausharren kann - getreu dem Motto "Tot sein ist einfach".
    Was mich bei Punkt zwei etwas wundert - warum wollen alle gegen den Mann kämpfen? Der Mann ist offenkundig desillusioniert, hat seinen Glauben an die Götter und die Welt angtesichts der schwarzen Lande verloren - mal ehrlich, wem ist das zu verübeln? Vielleicht hat er an einem Stoßtrupp in die SL teilgenommen, seine Einheit wurde aufgerieben und er hat nur überlebt, weil er rechtzeitig "Heil Belhalhar" gerufen hat ... und seine Welt dreht sich noch immer, kein Bannstrahl hat ihn zerschmettert, kein Blitz ihn getroffen. Sollte der Geweihte sich nicht dem Mann annehmen, seine Seele wieder auf den Pfad der Tugend zurückführen und seinem Glauben neue Nahrung geben, anstatt ihm eins auf die Goschen zu hauen? Wenn ein Geweihter Dienst "an der Front" tut, wird er mit so etwas umgehen können müssen, sonst ist er dort so gut aufgehoben wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen.

  • Zitat

    (Untote treten normalerweise in größeren Horden auf)


    Unholde und Lumpenpack lautete die Beschreibung, von Untoten war nicht die Rede.

    Zu Punkt 2: Der Krieger sagte, Rondra würde sich

    Zitat

    einen einen Sch...dr... um die frommen Gläubigen

    kümmern und dass dürfte für einen RG sehr wohl eine Beleidigung Rondras sein.

  • zu 1: Okay, hab ich mich verlesen.
    zu 2: Ja, stimmt, aber das habe ich auch nicht bestritten. Nur sollte einem Geweihten klar sein, dass nicht jeder so innerlich gefestigt ist wie er und das deswegen die blanke Klinge vielleicht nicht die optimale Antwort sein dürfte. Immerhin ist er Geweihter und als solcher auch (und zum Großteil) für das Seelenheil der Menschen um ihn herum verantwortlich. Wenn jetzt also besagter Krieger so eine Schmähung vom Stapel lässt und der RG ihm dafür mit dem Schwert auch noch eine demütigende Lektion erteilt - was ist damit gewonnen? Nichts, der Mann wird die Götter und Geweihte nur umso heftiger verfluchen und sich eine neue Beschäftigung suchen. Viel wichtiger wäre es, dem Mann wieder Gott- und Selbstvertrauen zu geben, dass dieser seine Worte wirklich bereut.

  • Da ist was dran. Nicht jede Beleidigung oder Schmähung ist es Wert, dass man dem mit der Waffe in der Hand gegenübertritt.
    Je nach Entwicklung der Situation (also je nachdem, wie sehr sich der Krieger gehen lässt) könnte es dazu kommen.
    Und Zweifler und gar Frevler sollten eher zu "will ich helfen" als zu "nieder mit ihnen" führen.

  • Man darf beim Begriff der Ehre nicht vergessen:
    - es kann Situationen geben, in denen verliert man Ehre, ohne einen Einfluss darauf zu haben. Situation 1 ließe sich durchaus so darstellen. Der Rondrageweihte muss sich zurückziehen, obwohl es ihm zuwider ist. Hinterher muss er sich dann versuchen, diesen Ehrverlust durch Buße auszugleichen.
    - ein Rondrianer würde diese Gegner i.d.R. gar nicht als ehrenvoll bezeichnen, es ist also fraglich, in wie fern er hier überhaupt einen besonders starken Ehreverlust erleiden darf und kann.

    Ich denke die Definition der Ehre aus AG S. 36 spricht für diese Interpretation:

    Zitat

    Wahrung der Ehre: Tritt jeder Herausforderung und jeder Beleidigung entgegen. Beachte dabei allerdings die Grundsätze der Satisfaktionsfähigkeit und der Verhältnismäßigkeit: Nicht jeder verdient eine Herausforderung mit dem Schwert, mancher auch nur eine Tracht Prügel oder eine Standpauke. Eine deutlich schwächere Gegnerin zum Duell am Schwert zu fordern, bedeutet Ehrverlust, ebenso das Duell aufs dritte Blut (den Todesstoß) aus nichtigen Gründen. Wiewohl die Verteidigung der Ehre Rondras natürlich keine Belanglosigkeit ist...

    Denn würde man den Ehrebegriff so auslegen, wie hier (im Extremfall) vorgeschlagen, wäre die Spezies "Honorist" nicht überlebensfähig und unspielbar. Die erste Situation, in der der Rondrianer auf eine unehrenhafte Übermacht mit Schusswaffen trifft, ist auch die letzte, die er erlebt.
    Für einen "normalen" Aventurier ließen sich solche Situationen vielleicht längerfristig vermeiden, ein Spielerheld dürfte recht schnell an seine Grenzen stoßen. Zudem erscheint mir die Formulierung, Honoristen sei jegliche Taktik und Strategie zuwider, doch reichlich unüberlegt, wenn man sie darauf bezieht, dass der Honorist das nicht nur für unehrenhaft hält, sondern auch jegliche Mitwirkung und Kooperation verweigert oder sich sogar blind in den Kampf stürzt. Würde man das konsequent durchziehen, würde sich ein Honorist für jegliche Kriegshandlungen disqualifizieren, die nicht aus einem Frontalangriff bestehen und wäre damit in 90% der Kriegsfälle unnütz. Und wie rondragefällig kann das bitte sein?

    Es scheint mir daher sinnvoll zu sein, den Begriff der Ehre nicht so weit zu fassen, als dass aus dem Honoristen ein Selbstmörder wird, ansonsten gibt es die Konsequenz, dass er a) unspielbar ist, (von den Problemen innerhalb einer Heldengruppe mal völlig abgesehen) b) auch als NSC wenig überlebensfähig ist, c) dem entsprechend eine kleine, aussterbende Gruppe von Hardlinern darstellt (so a la "Last Samurai")
    So kann man es natürlich auch machen (es hat durchaus seinen Reiz, einer solchen Spezies in Aventurien zu begegnen), aber dann eben quasi nur als NSC.

    Nachtrag: da hier ja auch nach der Darstellung von Rondrianern als NSCs gefragt wurde, ist die Option der "aussterbende Gruppe von Hardlinern" ja vielleicht durchaus eine interessante. Dann könnte man auch im Spiel immer wieder andeuten, dass der Rondrianer oft an seine Grenzen stößt, die Helden generell für unehrenhaft hält, usw...

  • Betreff dem Duell von oben, ich wäre mir mit dem Nein da nicht so sicher, scheinbar seht ihr alle Mirakel und Liturgien als etwas wie Zauber an, aber das sind sie ja nicht. Es ist ja nicht das der geweihte weiß "ich bete jetzt und dann hab ich für einen schlag +7 AT" sondern viel eher das er sich auf die göttin verläßt dass sie an seiner seite steht. Zwar find ich sollte ein Rondrageweihter alleine schon wegen dem Gebot der Waffenmeisterschaft auch ohne das Mirakel den Krieger besiegen können sollte, aber gut es gibt halt auch junge Rondrianer und alte Krieger ;).
    Also im endeffekt: geht es um die ehre der Leuin, Mirakel = ok, solange der gegner übermächtig ist.
    Geht es um die eigene Ehre oder etwas derartiges (wenn jemand den Geweihten als mensch und nicht als Geweihten als "unfähigen klotz" oder sowas beschimpft, oder der geweihte tatsächlich wegen irgend ner dummheit oder nem fehler in diese situation gekommen ist.)
    dann würd ich zu nem Mirakel nein sagen, ausser der gegner ist wie oben gesagt Xarfai Paktierer oder etwas derartiges...

    Und die Liturgie des ehrenhaften Zweikampfes würde ich, so wie ich sie verstanden hab, auf keinen fall als Ehrverlustig oder soetwas bezeichnen. Die gehört für einen Rondrianer einfach zu nem Zweikampf dazu will ich meinen, ob der gegner nun verdächtig ist oder nicht... denn die Liturgien haben ja immer noch diese schönen seiten Effekte (Donnerhall zb.)^^ und das ist für den Geweihten, und wohl auch für die umstehenden wohl ein besonderes Gefühl wenn sie zumindest denken das die Donnernde jetzt speziell ein Auge auf sie gerichtet hat.

  • Zitat von &quot;Ritter-Rondras&quot;

    Es ist ja nicht das der geweihte weiß "ich bete jetzt und dann hab ich für einen schlag +7 AT" ...

    Doch, genau so ist es. Diese Liturgien wurden von Geweihten erschaffen, eine spezielle ritaulisierte Frm des Gebetes, die einen klar umrissenenEffekt hat (im Prinzip eine Art Segen). Es ist nicht so, dass der Geweihte einfach betet und plötzlich, ganz überraschend, passiert irgendetwas. Wenn also ein Geweihter eine Liturgie wirkt weiß er ziemlich genau, was passieren wird.