Sturmangriff

  • Bei dem Spezialmanöver "Sturmangriff" ist angegeben, dass sich ein Charakter im vollen Lauf befinden muss, um diese Aktion durchzuführen. Heißt das für euch, dass die Figur sich in einer Kampfrunde zunächst bewegen muss und dann angreift, oder reicht es aus, dass sie sich in früheren Kampfrunden bewegt hat (ohne diese eine Bewegung abzubrechen)

    Fallbeispiel:
    Mein Krieger stürmt auf eine Gruppe Räuber los. Wir haben das Kampfgeschehen auf einem Rasterplan mit Miniaturen dargestellt. Ich sage also an, dass ich einen Sturmangriff machen möchte und bewege meine Figur fünf Felder (meine volle Bewegungsdistanz) auf die gegnerische Figur zu. Diese läuft mir ebenfalls entgegen. Am Ende der ersten Kampfrunde stehen sich die Kontrahenten direkt gegenüber.
    Als ich in der nächsten KR dann die Attacke für meinen Sturmangriff würfeln wollte, hat der Spielleiter mir dies nicht gestattet, weil er meinte, dass ich in dieser Kampfrunde keinen Anlauf mehr für meinen Sturmangriff hätte.

    Er hat es also so ausgelegt, als hätte meine Bewegung in der letzten KR geendet und es würde eine neue Bewegung in der nächsten beginnen. Hätte ich also gewartet, bis die Figur auf so ca. vier Felder herangekommen wäre und wäre dann in einer KR losgestürmt und hätte meinen Sturmangriff gemachtm dann wäre das gegangen.
    Ich kann weder sowas aus den Regeltexten herauslesen, noch kann ich dahinter eine Logik erkennen. Aber vielleicht sehe ich die Sache einfach nur falsch...

    Wie würdet ihr es sehen?

    Es gibt mehr, als nur eine Wahrheit.

  • Ich stimme zu: die Argumentation des SL ist unlogisch. Dein Charakter hat ja einen Sturmangriff geplant und ist deshalb losgelaufen. Ich bezweifele, dass der Charakter nach 3 Sekunden dann abruppt stehen bleibt, bis sein Bewegungsmoment verbraucht ist, sich sagt "Ups, dumm gelaufen, ich bin nicht angekommen.", um dann in den folgenden 3 Sekunden festzustellen "Hmm, wenn ich jetzt erneut loslaufe werde ich ja gar nicht schnell genug für einen Sturmangriff".

    Solche Rasterfelder sind recht hilfreich (gelegntlich verwende ich die sogar selbst) aber man sollte dabei nicht den gesunden Menschenverstand bzw. die Logik vergessen.

  • Kann ich nur zustimmen.

    Wenn ein Char einen Sturmangriff ansagt, braucht er mindestens einen Anlauf der so groß ist, wie seine GS, nicht exakt so viel.
    Wenn dein Krieger einen Sturmangriff angesagt hat, dann führt er diesen auch aus. Sollte der gegnerische Räuber in der nächsten Kampfrunde die höhere Initiative haben, kann er sich überlegen, wie er auf den Angriff reagiert. Abwehren, Ausweichen, oder lieber vor dem anstürmenden Blechhaufen in Deckung springen. Aber der Sturmangriff wird nicht desswegen abgebrochen, weil eine neue Kampfrunde beginnt.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Ähnliche Probleme hatten wir zu Begin unserer Rasterfeld-Einfürhung auch. Was uns half:
    a) kleine Nachstellungen: Wenn also 3 Gegner um den Helden sich tummeln, und man sich nicht sicher ist ob jetzt ein Manöver möglich ist, stellt euch so auf wie im Game und seht nach. Habe ich genug Freiraum/Deckung/etc?
    b) immer sich daran errinnern, dass kämpfe, selbst rundenbasiert auf dem Tisch dynamisch sind und in konstanter Bewegung! Nur weil der Oger 1m vor dem Bogenschützen steht, heisst das noch lange nicht dass man trifft! Eine plötzliche drehung, oder falsche bewegung, kann den Pfeil an ihm vorbei sausen lassen. Oder wenn zwei Kontrahenden auf einander zu rennen, dan tun sie dies, bis die höchste Distanzklasse einer der beiden erreicht ist, und bleiben nicht nach jeder Kampfrunde stehen, bewegen sich wieder, stehen, bewegen...
    c) wie schon erwähnt, gesunder Menschenverstand! :iek:

    "Imagine what you could do, if you could do all you can imagine."

    Urza

  • Das Argument "gesunder Menschenverstand" ist in diesem Fall keine Hilfe. Der betr. Spielleiter scheint selbst einzusehen, dass diese Regeln realitätsfremd und blöd sind, aber "so sind halt die Regeln." (um mit seinen Worten zu sprechen) Was soll man da noch sagen...?

    Es gibt mehr, als nur eine Wahrheit.

  • So sind halt die Regeln ist kein Argument.
    Das würde ja heißen, dass der Sturmangriff nicht angewendet werden kann, wenn man nicht am Anfang der Kampfrunde exakt so weit von einem Gegner entfernt steht, wie man als Anlauf braucht?

    Das würde im Spiel ja so aussehen: "Mist, ich kann keinen Sturmangriff auf meinen Gegner machen, er steht einen Schritt zu weit von mir entfernt."

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Ich wills auch nochmal sagen:

    Zitat von "urza2222 "


    gesunder Menschenverstand!

    benutzen.

    Es scheint ihr spielt sehr stark nach den Regeln.
    Aber frag ihn doch einfach, ob du stehen geblieben bist nach dem Ende der 1. KR.
    Wenn Ja: Warum?
    Wenn Nein: Ist ja alles in Ordnung und du bist noch im Lauf, oder nicht?

    Edit:
    Oder steht in den Regeln, dass der Sturmangriff nur statt einer Reaktion, nachdem die Aktion als "Anlauf" benutzt wurde, benutzt werden darf?

  • Ich habe mir gerade noch einmal die Regeln zum Sturmangriff sorgfältig durchgelesen und konnte auch keinen Hinweis darauf finden, der die Entscheidung des Meisters erklärt hätte. Ich weiß allerdings nicht , wie spielentscheidend der Kampf war und vielleicht passte es dem Meister gerade nicht, dass du diesen Kampf beendest, was jedoch kein Grund wäre dich daran zu hindern deinen Helden auszuspielen, aber es wäre eine Erklärung.
    Wenn der Kampf jedoch unwichtig war solltest du den Meister am besten mal nach den Gründen fragen. Vielleicht kann er es ja sogar mit Regeln begründen.

  • Es gibt Situationen in denen ich dem Meister recht geben würde und zwar: Wenn der Spieler den Sturmangriff nicht ansagt. Situation: Spieler mit Sturmangriff = A
    A sieht sich plötzlich 3 Weglagerern gegenüber. Er möchte seinem Elfen-Gefährten Zeit geben seinen Bogen schussbereit zu machen und rennt daher auf die Gruppe los. Nach seiner INI ist er auf halber Distanz, die Weglagerer rennen in ihrer INI die andere Hälfte. Die Situation am Ende der KR: A und Weglagerer sind nun nur zwei Schritte von einander entfernt. Zweite KR. A hat die höhere INI und beginnt; er möchte einen Sturmangriff ansagen.
    An diesem Punkt würde ich als Meister dies nicht zulassen, da der Anlauf nicht nur zur Wucht dient, sondern auch zur Analyse und Vorbereitung zu einem solchen Schlag. A hat sich aber nicht vorbereitet; er hätte den Sturmangriff schon in der ersten KR ansagen müssen. Hier ist auch wichtig, dass der Spielleiter die nötigen Kampfinformationen weiter gibt, so dass Spieler A weiss wie weit die Gegener entfernt sind und sich entsprechend vorbereiten kann.
    Sollte aber Spieler A den Sturmangriff auf EINEN bestimmten Weglagerer schon in der ersten KR angesagt haben, gibt es keinen Grund warum dies nicht in der zweiten KR durchführbar sein sollte; Es gibt ja (bis auf die Ausdauer/Sicht) keine maximal Distanz für den Sturmangriff.

    Ein weiteres Problem könnte das ändern des Gegners sein. Wenn A einen Weglagerer anvisiert, jedoch ein anderer ihm in einer tieferen INI den Weg versperrt, würde ich den Sturmangriff auch scheintern lassen. Soll zeigen, dass man nicht blindlings auf Gegner zurennen sondern lieber den Vorteil mit Abwarten ausnutzen sollte.

    PS: Sorry für die schlechte Rechtschreibung... :iek:

    "Imagine what you could do, if you could do all you can imagine."

    Urza

  • urza2222:

    Bei den Fallbeispielen gebe ich dir vollkommen Recht. Einfach losstürmen und mir dann auch irgendwann mal mitteilen, dass er einen Sturmangriff gemacht hat, lasse ich auch nicht durchgehen. Ebenso werte ich Störungen als ein Scheitern des Sturmangriffes an.

    Nur war es leider nicht so, in dem gegebenen Beispiel. ^^

    Zitat von "Torwächter "


    Ich sage also an, dass ich einen Sturmangriff machen möchte und bewege meine Figur fünf Felder (meine volle Bewegungsdistanz) auf die gegnerische Figur zu. Diese läuft mir ebenfalls entgegen. Am Ende der ersten Kampfrunde stehen sich die Kontrahenten direkt gegenüber.
    ...
    Er hat es also so ausgelegt, als hätte meine Bewegung in der letzten KR geendet und es würde eine neue Bewegung in der nächsten beginnen. Hätte ich also gewartet, bis die Figur auf so ca. vier Felder herangekommen wäre und wäre dann in einer KR losgestürmt und hätte meinen Sturmangriff gemachtm dann wäre das gegangen.

    Ergo, gibt keinen Grund, dass der Sturmangriff fehlgeschlagen ist.
    Warum der Meister es also nicht erlaubt hat, bleibt sein Geheimnis, wenn er es nicht erklären will.

    Ansprechen, dann mal weitersehen, stimmt schon.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe