Die Theurgie

  • Zitat


    Manche kezerische Zauberkundige behaupten, es gebe eine verlorene Ausrichtung der Zauberei: die Theurgie oder Götterbeschwörung. Karmale, Kräfte und Alverianer seien einst durch die Macht der Magie herbeirufbar gewesen, wie es auch mit den Geistern Verdorbener und mit Dämonen möglich sei. Als die Dunklen Zeiten endeten, hätten aber die Götter alles Wissen zu dieser Kunst vernichtet, damit sie nicht als Sklaven der Magie seien.


    Haltet ihr dieses "Gerücht" für möglich?
    Natürlich kann jeder so spielen wie er will, aber kennst ihr Indikatoren dafür, dass das möglich ist?
    Wenn ich nur daran denke, dass es möglich ist ein Einhorn zu rufen, denke ich dass es auch möglich ist, Streiter anderer Götter zum Beistand zu rufen.
    Ich hoffe nicht, dass nun jeder Dämon ein "Antidämon" zugeordnet wird.

    Aber ich finde das Thema für sich intressant, weswegen ich es auch nicht in die Kleinigkeiten getan habe.

  • Ein mögliches Indiz wäre, dass zum Beispiel Charyptyroth einst eine Göttin war und keine Erzdämonin. Wenn sie jetzt beschwörbar ist, wieso damals nicht? Wenn man eine Breche in die siebte schlagen kann, warum dann nicht in die fünfte Sphäre? Eine Möglichkeit wäre, dass die Götter irgendwann eine Möglichkeit gefunden hätten die gesamte fünfte Sphäre vor magischem Zugriff zu schützen.

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • ... und deswegen haben sie den Elementarherren der Kraft von Mada erschlagen lassen und so seine Macht zerstückelt. Einen Teil hat die allweise Herrin Hesinde quasi als Refugium bekommen, einen anderen ihr erzdämonischer Widerpart und der Löwenanteil durchfliesst seit dem die Sphären, wo er von einigen Gesegneten aufgefangen und zu eigen gemacht werden kann.
    Wäre doch mal eine andere Sicht der Dinge, wo wir gerade beim Ketzern sind!

    Das einzige Problem bei der Sache ist ja, das die Dämonen höchstselbt die Grenzen zwischen den Sphären erschüttert und verwischt haben, zum einen den Dämonenbaum un zum anderen die jeweiligen Zitadellen (die Bresche, die der Namenlos schlug nicht zu vergessen!).
    Ihnen nützt der Umstand, beschwörbar zu werden, weil ihre bloße Anwesenheit/Präsenz der Ordnung und damit den Göttern schadet.
    Nur warum sollten die Götter diesen Weg gehen?

    Fazit: Durch die Vernichtung des Elements Magie gibt es nur 2 Mächte, die in der Lage sind, dauerhafte Veränderungen der Sphären vorzunehmen. Durch diesen Patt ist die Theurgie leider gestorben!

  • Wir hatten einmal die Theorie vertreten, dass Astralenergie nichts anderes ist, als eine extrem schwache Form, von Karmaenergie.
    Einst von den Göttern behütet, wurde sie in die Welt entlassen, als Mada ihren Frevel tätigte.

    Die Götter hätten diese Gabe eventuell selbst in die Welt entlassen und würden nun selbst entscheiden, wer des Zaubers mächtig ist und wer nicht.
    Aber nun, ist die Gabe frei zugänglich und sie umfasst die 3. Sphäre.

    Das lässt nun den Schluss zu, dass es theoretisch möglich sein könnte, das Karmalenergie durch einen erneuten Frevel ebenfalls in die Welt zu kommen und dadurch geborene Geweihte entstehen könnten, die ihre Macht nicht durch Götter verliehen bekommen, sondern frei beziehen.

    Soviel zu meinem Senf.

    Gruß vom Sensemann aka Nioa.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Die Theorie ist aber nicht haltbar, da die Astralenergie eine Ausprägung des Sikaryan ist, während die Karmaenergie eine Form des Nayrakis ist. Da man mit Astralenergie Karmaenergie nicht spüren oder gar beeinflussen kann, dürfte es heutzutage schwierig sein, Theurgie zu wirken, alleine weil die beschworenen Wesen dann über die Karmaenergie etwas hätten, dass der Magier nicht beeinflussen kann.
    Unmöglich... Wer weiß das schon? Heute möglich? Kaum.

  • Nunja, Astralenergie ist eben das verweltlichte Pendant der Karmaenergie.
    Man kann jetzt jeder Energie sein Refugium zuweisen:
    - Lebensenergie ist die körperliche Kraft, Baustein des physischen Lebens
    - Astralenergie ist die geistige Kraft, Ausprägung der Psyche. Ist eventuell eng mit der Lebensenergie verwandt, da es ja auch Techniken wie die Verboten Pforten gibt
    - Karmaenergie ist die seelische Kraft, Produkt des Glaubens. Mit Astralenergie in gerüttelt Maße inkompatibel, aber anscheinend mit Lebensenergie verwandt - nicht so sehr wie AE, aber eine Relation muss bestehen, oder wie lassen sich sonst Blutopfer der Korkirche, rituelle Weihekämpfe etc. erklären. Man kann LE nicht direkt in KE umwandeln, muss aber den Umweg über den Glauben nehmen.

    Jetzt können wir eine 3-Kreise-Theorie aufstellen:
    http://www.artist-discount.de/images/aquarell01-s.jpg

    rot: LE
    gelb: AE
    blau: KE

    Den rot-gelben Übergang gibt es: Borbaradianermagie, Blutmagie etc
    Den rot-blauen Übergang gibt es zumindest indirekt, da Blut, rituelle Opfer etc. häufiger Bestandteil der Gebete o.ä. sind.
    Der gelb-blaue Übergang wird wohl einzig durch Hesinde selbst verkörpert

    Interesant wäre der Apekt, dass der rot-gelbe Übergang wohl erst nach dem Tod des Elementarherren der Kraft zugänglich worden ist. Er als der Hüter hat das davor verhindert, und nur einzelne Menschen(oder ähnliches - was damals halt kreuchte und fleuchte) waren als Erwählte magiebegabt. Heute bedarf es eines Zufalls (eventuell auch mehrerer) dass die Begabung nicht verlischt, sondern wächst und gedeiht. Ganz wenige werden auch noch wirklich gefördert - Magier, Druiden, Hexen etc.

    Dementsprechend stelle ich folgende Postulate:
    1: Hesinde muss entmachtet/vernichtet werden
    2: Ihr Platz darf von niemandem eingenommen werden
    3: Der von ihr verwaltete Teil an karmaler Macht muss in Sumus Leib eindringen, in diesem gespeichert und Stück für Stück abgegeben werden.
    4: Die restlichen (überlebenden) Götter müssen demystifiziert werden - ihre absolute Machtfülle bleibt zwar erhalten, aber etwas/jemand muss die Sphären aufbrechen und für einen Hin- und Rückweg sorgen.
    5: Um die Gottwerdung des Menschen zu vervollkommnen, muss die Karmaenergie näher an die Physis gerückt werden und der Schnitt zur Lebensenergie ungleich grösser sein.
    6: Die konträren Elemente AE und KE müssen durch o.g. Veränderungen so modifiziert werden, dass keine der anderen überlegen ist.

    Dann kann ma darüber nachdenken, Götter zu beschwören.

    Alternativ:
    1: Der Elementarherr der Kraft muss wieder zum Leben erweckt werden. Dafür kann man Satinav anrufen.
    2: Mada muss befreit werden. Durch ihre Tat hatte sie einen so engen Kontakt zur reinen Kraft, dass von einer weitestgehende Kontrolle über das Element auszugehen ist, zumal sie ja auch die Zitadelle betreten hat - was einem ohnehin komplette Kontrolle garantiert (allerdings sollte hierfür die Zitadelle noch bzw. wieder stehen)
    3: Da Mada alle 3 Aspekte in sich vereint, und damit die Mitte bildet, ist davon auszugehen, dass sie im Stande ist, die Bedingungen für die Theurgie zu schaffen.
    Stellt sich die Frage, ob die weiter oben genannten Punkte 1 bis 7 noch nötig sind.

    Gruß!

  • Leider ist die Grafik halt falsch, weil lebensenergie und Astralenergie aus der gleichen Quelle (Sikaryan) stammen, während die Karmaenergie was anderes ist. Dementsprechend gibt es da kein solches Gleichgewicht, wie diese Grafik vorgaukelt. Karmaenergie ist eben eine Ausprägung des Nayrakis und entsteht nicht zwangsweise durch den Glauben (lediglich Magierphilosophen glauben sowas) - für gewöhnlich geht es den umgekehrten Weg, VOM Gott ZUM Geweihten.

    Dass es eine Verbindung zwischen Karmaenergie und Lebensenergie gibt, halte ich für unwahrscheinlich, bei Blutopfern, etc. geht es wohl eher um die Symbolik und den Glauben. Die einzige "echte" Verwandschaft sind Lebensenergie und Astralenergie, die ja aus der gleichen Quelle stammen (wie du schon gesagt hast: Verbotene Pforten beweisen das ja).

    Den "gelb-blauen" Übergang gibt es schlicht und ergreifend nicht, genausowenig wie den "rot-blauen". Dementsprechend fällt dann auch die restliche Theorie in sich zusammen. Woher die Idee kommt, dass ausgerechnet Hesinde da nen Daumen drauf hat, ist mir auch nicht so ganz klar.

  • Um das Thema wieder aufzugreifen, ist nun die Diskussion soweit, dass es die Theurgie gab? Laut Aussage der Wiki Aventurica

    Zitat

    offizielle Spekulationen

    • Ein möglicher Theurgiezauber könnte der im Sonnenring Drakhard des Geisterschmieds (um 10 v. BF geschaffen) verwendete Sonnenlicht-Cantus sein, der aber heutzutage als verloren gilt. Der Ring wurde in neuerer Zeit von Praiowine Westfar vom Institut der Arkanen Analysen zu Kuslik untersucht (Stäbe, Ringe, Dschinnenlampen S. 22).
    • Es ist unklar, ob die in Myranor praktizierte Stellar-Beschwörung eine Form der Theurgie (also der Beschwörung von Göttern) ist (Myranische Mysterien S. 6). Wenn Stellare eine Verbindung zu den Wandelsternen haben, die ihrerseits eine Verbindung zu den Aspekten von Halbgöttern aufweisen, dann erfüllt Stellarbeschwörung zumindest indirekt die Definition von Theurgie, nämlich die Beeinflussung von göttlichen Entitäten und Energien durch Astralenergie (Myranische Mysterien S. 17-20).
    • Angeblich sollen die Götter alles Wissen über diese Form der Magie nach den Dunklen Zeiten zerstört haben, da sie nicht die Sklaven der Sterblichen sein wollen (Wege der Zauberei S. 413).

    Da ich ein Kampagne plane, in der meine Heldengruppe auf dieses Geheimnis stoßen soll, es allerdings (nicht nur aus Gründen des Weltenkonstruktes) schließlich zerstören werden (zumindest soweit der Plan), würde mich aus reiner Neugier :lach: interessieren, wie denn die Meinungen zur konkreten Ausgestaltung von Theurgien so sind. (Oder ob die Idee doch etwas zu abgehoben erscheint)

    Grüße, Artemiseon

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

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  • Also mein Magierphilosoph würde das folgendermaßen argumentieren, wenn er wenig Zeit hätte, weil es zwei Uhr nachts wäre *g (zur konkreten Ausgestaltung dann unten):

    Man stelle sich zwei parallele Strecken vor. Die erste hat als Endpunkte/Pole Ordnung und Materie (Nayrakis und Sikaryan), die zweite Ordnung und Chaos und unterscheide diese...uns interessiert nur die erste Strecke, aber es ist wichtig, sich den Unterschied zwischen Materie und Chaos deutlich zu machen. Es geht um den Unterschied Faktizität und Idealität bzw. Ist und Kann, nicht aber um strukturierbar/unstrukturierbar.

    Nun ordne man auf der ersten Achse einmal folgende Dinge ein: Los, die Götter, Naturkulte, den Menschen, Sumu.

    Man wird finden, dass das Extrem der Ordnung allein Los bzw. die Idee des Nayrakis ist. Die Götter aber sind eben nicht reine Ordnung, sondern aus einer Verbindung von Los und Sumu entstanden und folglich Synthese aus beiden Kräften. Die Götter sind jene Mächte, die ihr Sikaryan (ihre Materie) allein in der Manifestation ihres Nayrakis (ihrer Ordnung) haben, aber sie haben zwangsweise eine Manifestation bzw. ein Sein und somit sind sie -entgegen der Lehre der Kirchen- nicht reines Nayrakis. (Die angeblichen Sumukinder allemal nicht.)
    Das Extrem der Materie ist aber allein Sumu bzw. die Faktizität des Sikaryan. Die körperliche Welt bilden jene Wesen, deren Ordnung (Nayrakis) sich in ihrem rechten Platz im Sikaryan, also der Materie, erschöpft. Der Mensch steht in der Mitte und ist mit beiden Kräften versehen und frei.

    Nun ordnen wir den Naturkult ein. Man kann analysieren, dass bei solchen Kulten (Schamanismus) Astralenergie wirkt. Folglich sind diese Kulte auf der Achse richtung Materie verschoben, obwohl ihre Gottheiten einen nicht unerheblichen Nayrakisteil in sich tragen müssen, da sie ja eine gewisse Ordnung aufweisen. (Und dass es diese Gottheiten gibt, ergibt sich ja bereits aus dem Glauben.)

    Es ist aber nicht ersichtlich, wieso auf einer fließenden Skala eine nicht näher erklärte Barriere vorhanden sein soll, die die Beschwörung von Göttern verunmöglicht. Die Aufteilung in Astral- bzw. Karmaenergie wird sich also eher in der Perspektive erklären, die der Mensch einnimmt. Was von ihm aus gen Ordnung verschoben ist, nimmt er als karmal wahr, was gen Materie verschoben ist, als astral/vital. Diese Aufteilung ist also nicht unbedingt und unveränderlich. Durch Streben (und den Glauben anderer) kann der Mensch seinen Weg richtung Nayrakis finden, durch Selbstvergessenheit und Triebhaftigkeit kann er aber auch gen Sikaryan abrutschen.
    Dieses Bild wird übrigens davon gestärkt, dass Sikaryan und Nayrakis Palindrome sind, die eben jenen Übergang, jene Wandlung symbolisieren.

    Jedenfalls gibt es doch keinen Grund anzunehmen, dass eine solche Barriere ideeler/aboluter und nicht bloß faktischer/relativer Art sein sollte.

    Das Gegenargument, man könne nur "nach unten" beschwören, weil nichts mehr Nayrakis in sich fassen könne, als es selbst sei, erscheint mir bedenkenswert. Aber es scheitert daran, dass die Menschen die Götter ja auch hervorbringen durch ihren Glauben. Falls also der Einzelne es nicht vermag, eine ausreichende Vielzahl, die das entsprechende Nayrakis fassen kann, könnte es gewiss. Die Sage, die Götter hätten die Theurgie verunmöglicht, könnte also eher darauf hindeuten, dass die Götter durch die Vereinheitlichung des Glaubens und derlei Schachzüge eine solche Nayrakiskraft angesammelt haben, dass es faktisch unmöglich sein dürfte, eine entsprechende Menge Menschen zu finden, die eine Beschwörung bewerkstelligen könnten.
    Aber die Theorie weist ohnehin Lücken auf:

    Ein zweiter Einwand scheint mir bedeutender: Die Dämonen beispielsweise sind, so man sie in diese Skala bringen wollte (und da sie aus Astralenenergie beschworen werden können, müsste das Modell dies ja leisten können), schwerlich als Sikaryan ("das, was wirklich ist") zu klassifizieren; eher noch als Nayrakis (nämlich reine Idee), aber das Nayrakis soll ja jene Kraft sein, die die Dämonen gerade aus den Sphären ausschließt...also definitiv auch nicht.
    Das allerdings scheint mir eher ein konstruktiver Fehler zu sein bzw. durch das Eingreifen Madas entstanden zu sein. Ich denke, Mada -stellvertretend- steht diesbezüglich für die menschlichen Ängste (und eben nicht Ideen) die triebhaft sind und irrational und daher Sikaryan und aus diesen entstehen und speisen sich die Dämonen.

    So ungefähr (vermutlich ob der Kürze der Zeit recht wirr) würde mein Magister die denkbare Möglichkeit der Theurgie wohl begründen. Natürlich nur akzeptabel, wenn man die Magierphilosophie zugrunde legt, die ja offiziell als "falsch" deklariert wurde, soweit ich weiß. (Grauenhaft!) Und es gibt bestimmt weitere Einwände gegen die vielen zusammengeklaubten philosophischen Theorien...die Übertragung ist bestimmt nicht perfekt und stichhaltig, aber aventurisch möglich.


    Soviel dazu! Ich persönlich denke, dass die Theurgie im Spielaventurien nichts zu suchen hat. Auch schon die Möglichkeit, die mehr als nur Spekulation ist, würde die Götter und damit den Glauben fast aller Helden profanisieren. Also: Zu abgehoben!
    Wenn man das angehen wollte, würde es aber gewiss passen, das Ganze in den Zusammenhang der horasischen Renascentia-Philosophie zu stellen, damit es Background kriegt. (vgl. z.B. Pico della Mirandola und Marsilio Ficino, die beide oben verwurstet wurden.)
    Ich würde dann den Weg über myranische Stellarmagie für am geeignesten halten. Man könnte so eine sehr indirekte Form wählen, die nicht so sehr profanisiert. Man ruft die (Halb-)Götter in Form ihrer Sterne, also der 6.Sphäre an, und nicht als alvernaische Wesenheiten der 5. Sphäre. Das könnte ein Grund für die Möglichkeit sein aus Sicht der Helden. Ebenso könnte es sich um nicht göttliche Kräfte handeln, die in den Stellaren wirken, falls die Helden es nicht wahr haben wollen. Der Ring ließe sich ja auch so erklären, wenn er eine Stellarbeschwörung gebunden hätte. Dass nur Wirkungen und nicht direkt Wesen beschworen werden, finde ich ohnehin sehr heilsam für diese Sache.
    Hier könnte man dann einbauen, dass man -mehr als in Myranor- auch Sternbilder und somit "richtige" Götter beschwören könnte, aber eben nur Wirkungen und nicht als Wesen. Die Möglichkeit kannst du dann aus der Welt löschen und den Helden eine nette Aufarbeitung gönnen, damit ihr Weltbild nicht total zerbricht.

    Ich hoffe, das trifft, was du hören wolltest und hilft. Oder was willst du wissen an konkreter Ausgestaltung?
    Vielleicht wie ein Ritual aussähe. Dazu fällt mir nur ein, dass es entweder bedrückend ähnlich zu einer Dämonenbeschwörung sein könnte, um die Helden zum Nachdenken zu bringen, oder aber dass es bewusst andere Akzente setzt: Weniger materielle Paraphernalia und mehr -zum gott passende- Ideen/Diskussionen/Gebete/Handlungen etc.
    Worauf ich nicht verzichten würde, ist, dass auch die Götter unerbittlich jeden Fehler bestrafen werden, weil sie nicht beschworen werden wollen. Wer sich wagt, sie so zu beleidigen und zu stören, der wird ihre Strafe ernten, wenn er einen Fehler macht.


    EDIT: Anmerkung zu der Kreistheorie: Der Übergang zwischen Lebensenergie und Karmaenergie ist ja auch bei Heilsegen gegeben und da sogar offenkundig. Allerdings würde ich das eher erklären als ein Ordnen der Muster, dem sich die Materie dann anpasst....ohne direkte Einwirkung oder so. Aber begündbar erscheint mir das mit den Übergängen....Hesindes Sonderrolle allerdings weniger. Jedenfalls eine sehr amüsante Idee.

  • Hm... den Weg über die myranische Stellarmagie hatte ich in meinen unausgereiften Plänen auch im Kopf. Ich gebe dir vollkommen recht, dass die Theurgie im Spielaventurien nichts verloren hat, nur ausweislich gab es sie ja offenbar, damit sind definitiv Spuren hinterlassen, mit denen ich meine Helden immer mal wieder konfrontieren möchte - prinzipiell auch nur als Stilmittel, um im konkreten Fallbeispiel den Glauben des SC- Rondrianers meiner Gruppe zu erschüttern.
    Inwieweit das dann nun konkrete theurgische Konsequenzen nach sich zieht, sei einmal dahingestellt - ob nun in Form einer "Beschwörung" wie bei Dämonen oder aber in anderer Gestalt. Ich dachte da ganz salopp gesagt mehr an eine Art "Geisterbeschwörung".

    Ansonsten danke für die netten philosophischen Ausführungen - die mir zumindest hinsichtlich der Sikayran - Nayrakis - Debatte einen wunderbaren Einstieg für einen meiner Spieler-Magier bieten dürfte :lach:

    EDIT: Werden Dämonen "leibhaftig" beschworen? Es müßte sich doch egtl. nur um eine durch die Sichtweise des beschwörenden begründete Ausformung der in seiner Urgestalt chaotischen Idee, die hinter einem Dämon steht handeln? So gesehen ergo auch nur eine BEschwörung von WIrkungen und nicht direkt des Wesens :cool2: - Denn: sonst könnte aventurienweit ja immer nur ein Zant (um einmal einen verbreiteten Dämon zu bemühen) existieren?!?

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

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  • Gute Frage (und gut, dass mein Magierphilosoph auch Dämonologe ist *g).
    Also Wege der Zauberei gibt dazu Auskunft auf den Seiten 388 ff. Das Ergebnis ist aber eher ein "Man weiß es nicht und es kommt auf die Philosophie und den Glauben an.", wenn ich das richtig überschaue. Es gibt den Streit (S. 391), ob Dämonen nun Wesen sind, die man beschwört,(Wesensmodell, das von einer "Verschmutzung des Chaos durch Nayrakis und Sikaryan ausgeht, was diese Wesen entstehen ließ in ihrer "Ordnung") oder eher ungeformtes Chaos, dem man durch seinen Willen, durch Paraphernalia, Wahre Namen etc. eine Form gibt, also eigentlich komplexe Matrizen zur Chaosformung (das borbaradianische Matrizen-Modell oder auch das konstruktivistische Modell), die durch die "archetypischen Schrecknisse der Sterblichen gemeinsame Bilder gefunden haben" (also fast magierphilosophisch). Borbarad nimmt übrigens, steht dort, die Erzdämonen von dieser Theorie der Formbarkeit aus.

    Die Wesenstheorie geht davon aus, dass es viele Zantim gibt bzw. viele solcherart ähnliche Wesen. Aber wieso man denen zusätzliche Eigenschaften verpassen kann, kann die Theorie schwerlich erklären.


    Etwas off-topic aber: Willst du die Theurgie und den Ucuri-Funken in einer gemeinsamen Kampagne verwenden? Klingt sehr episch und vielleicht etwas sehr krass, aber ich wäre an der Idee interessiert ;)

  • puh... gute Frage - wird sich zeigen; im Augenblick fesselt mich noch die G7- Kampagne, aber das werde ich bei Gelegenheit (jaja, die Freizeit ist leider knapp) mal ausarbeiten. Dürfte allerdings noch einige Zeit dauern :) aber daß das ganze episch werden könnte... muß ich wohl billigend in Kauf nehmen. :zwinker: Es steht zumindest schon so viel fest, daß eine Güldenlandfahrt mit Sicherheit nicht zu vermeiden sein wird, und auch die Alten dabei eine Rolle spielen werden :)

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  • Oha! Fleißiger Meister, der während der 7G noch Zeit und Elan für solche großen Planungen findet. Respekt!

    Wenn daraus was konrekteres entsteht, kannst du uns hier ja mal auf dem Laufenden halten.

  • Hallo Orkgemeinde

    Habe hier eine Formel, die vielleicht nützlich für euer Vorhaben sein könnte:

    Göttliche Kraft und Greifenei,
    Diener des Lichts eile herbei.

    Ursprung: Eine Formel unbekannten Ursprungs
    Technik: Der Magier zeichnet eine heilige Glyphe auf den Boden, konzentriert sich auf den geheimen Namen des Himmelsgeschöpfes, spricht mehrmals die Formel und ruft zum Abschluß den Namen des Gerufenen laut aus.
    Zauberdauer: 1 Minute für die eigentliche Beschwörung. Danach dauert es weitere W6 Minuten, bis das Himmelsgeschöpf erscheint.
    Probe: MU/MU/CH ( + Zuschläge je nach Mächtigkeit des Geschöpfs)
    Wirkungsweise: Bei Gelingen dieses Zaubers erscheint im Zentrum der Glyphe eine Kreatur aus der Gruppe der Götterdiener . Der Magier muß nun mit einer Probe auf seine Stufe feststellen, ob es ihm gelingt, den Götterdiener zu beherrschen. Ist dies der Fall, so kann man dem Lichtgeschöpf einen Auftrag erteilen, der sich nach Art und Wesen des Gerufenen natürlich unterscheiden wird.
    Gelingt die Beschwörungsprobe, so wird die Auswirkung mit dem W6 festgestellt:
    1-3: kein Wesen erscheint;
    4-5: ein Wesen aus der Gruppe der Niederen Götterdiener aus derselben Ebene wie der Gerufene erscheint;
    6: es tritt eine unheimliche Stille ein, Eiseskälte kriecht aus dem Nichts der Sphären in die Gebeine der Anwesenden — der Magier rollt erneut einen W6.
    Bei 1-5 geschieht nichts, bei einer 6 jedoch erscheint der Avatar besagter himmlischer Domäne .
    Misslingt die Beherrschungsprobe (Stufenprobe), so rollen Sie wieder den W6: Bei 1-3 zieht : der Gerufene verärgert in seine Sphäre zurück; die für die Beschwörung eingesetzten AsP sind verloren. Bei 4-6 greift der Avatar zornerfüllt den Beschwörer an. Alles weitere zum Thema “Beschwörungen“ finden Sie in den Mysteria Arkana im Kapitel “Allgemeine Dämonologie”.
    Kosten: 23 ASP für die Beschwörung. Die Kosten für die Kontrolle des Lichtgeschöpfs sind von Götterdiener zu Götterdiener unterschiedlich.
    Reichweite: Der Götterdiener erscheint in der Glyphe. Für die Ausführung des ihm erteilten Auftrags kann er sich beliebig weit vom Beschwörer entfernen.
    Wirkungsdauer: je nach Auftrag, Art des Götterdiener und ASP-Einsatz.

    Hatte sie mal für eine ähnliche Kampagne gedacht, ist allerdings schon gut 6 Jahre her und diese Formel kam immer noch nicht zum Einsatz. Dazu habe ich folgende Wesen bereits zum Beschwören ausgearbeitet (oder soll ich sagen umgearbeitet, die Orginale stammen aus der Planescap-Box von AD&D)

    Agathinon

    Beschwörung: +12
    Beherschung: +9
    Wahrer Namen: verbreitet
    Dienste und Kosten:
    Kampfwerte: MU: 20, AT: 14 , PA: 12, LE: 65, RS: 5, TP: je nach Waffe oder Erscheinungsform, GS: 10,
    AU: unendlich, MR: 18, MK: 30, INI: 16, #

    Agathinon, die Krieger, treten nur in den Oberen Ebenen in ihrer natürlichen Gestalt in Erscheinung. Dort ähneln sie Elfen mit glasiger, leuchtender Haut und glänzenden Augen. An anderen Orten nimmt der Agathinon jene Gestalt an, die er bevorzugt. Männliche und weibliche Agathinons gleichen einander in Größe und Fähigkeiten. Sie sprechen mit Hilfe ihrer mächtigen telepatischen Fähigkeiten jede Sprache perfekt.

    Kampfverhalten: In menschlicher Gestalt verwendet der Agathinon Stumpfe Waffen (zum Beispiel Schleuder oder Streitkolben) und besitzt die magischen Fähigkeiten eines Priesters der 7. Stufe. Agathinons greifen niemals in ihrer natürlichen Gestalt an.

    Fu-Wesen - Fu-Hunde

    Beschwörung: +12
    Beherschung: + 18
    Wahrer Namen: verbreitet
    Dienste und Kosten: Beistand (+10 AsP), Bewachen (+12 AsP)
    Kampfwerte: MU: 16 AT: 11, PA: 7, LE: 50, RS: 4 , TP: 2W6+5, GS: 12, AU: unendlich MR: 25 MK: 20, INI: 16
    Spezielle Kräfte: Unsichtbar werden, Ätherisch oder Astral reisen, Donnerndes Gebell (20% Wahrscheinlichkeit eines Tores für 1W6 weitere Fu-Hunde)

    Fu-Wesen sind mächtige Kreaturen, die manchmal jene von guter Gesinnung bewachen oder ihnen sogar dienen.
    Fu-Wesen haben große, flache Köpfe mit weit auseinander liegenden, hervortretenden Auge Ihre Körper sind löwenähnlich mit dickem Fell und großen, fellbewachsenen Pranken. Ihre Vorderbeine erinnern an Löwen, während ihre Hinterbeine denen von Hunden gleichen.
    Fu-Hunde, die häufigere Spezies, haben kurze, buschige Schwänze, lange Schlappohren und Stupsnasen. Ihr Fell ist normalerweise gold oder schwarz, kann aber auch weiß, grün, violett oder grau sein. Jedes Wesen — Hund oder Löwe — spricht alle Fu-Sprachen. Sie sprechen auch die Sprache jener Wesen, mit denen sie Beziehung begründet haben.

    Kampfverhalten: Fu-Hunde beißen und attackieren mit ihren Klauen. Wenn sie gegen Gegner mit rechtschaffen böser Gesinnung kämpfen, erhalten sie +1 auf die Trefferpunkte und Attacke. Böse Feinde, die gegen Fu-Hunde kämpfen, erhalten ihrerseits -1 auf den Angriffswurf undauf den Schaden jedes einzelnen Würfels (z. B. 2W6-2 statt 2W6).
    Fu-Hunde können jederzeit unsichtbar werden und ätherisch oder astral reisen. Außerdem kann ihr donnerndes Gebell zu 20 % ein Tor für 1W6 weitere Fu-Hunde öffnen. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß sie sieben Kampfrunden ununterbrochen bellen.

    Lebensraum/Sozialverhalten: Manchmal können Charaktere mit guter Gesinnung sie davon überzeugen, ihnen auf der Materiellen Ebene beizustehen oder sie zu bewachen. Dies gelingt vor allem dann, wenn die Person, die um Hilfe bittet, den Fu-Hund durch Mildtätigkeit oder Herzensgüte beeindruckt oder wenn die Sache an den Gerechtigkeitssinn des Fu-Hundes appelliert. Ein Fu-Hund bleibt jedoch selten freiwillig für längere Zeit — Aufenthalte von mehr als einer Woche sind rar.

    Beziehungen zur Umwelt: Fu-Hunde waren einst Bittsteller, die chaotisch guten Mächten gedient haben. Inzwischen haben sie jedoch den Status von Dienern dieser Mächte erlangt und ihre Form ist ein Geschenk für ihre Dienste. Sie erinnern sich jedoch kaum an ihr ehemaliges Leben. Seit einiger Zeit sind keine neuen Fu-Wesen aufgetaucht, aber Fu-Wesen sind sehr langlebig. Sie selbst sind der Ansicht, daß ein Fu-Wesen nur dann altert, wenn es keine guten Dinge tut. Deswegen werden die wenigen ältlichen Fu-Wesen auch von den jüngeren etwas verächtlich behandelt. Letztendlich ziehen sich die sehr alten in die isolierten Ecken der wenig bereisten Ebenen zurück.
    Fu-Wesen können beinahe alles verspeisen. Sie lieben es, Edelsteine und Edelmetalle (vor allem Platin und Silber) zu fressen, und wenn eine Abenteuergruppe einen Schatz erlangt, muß sie bereit sein, einen Teil davon dem Fu-Wesen zu geben, oder es wird sich von ihnen trennen.

    Fu-Wesen - Fu-Löwen

    Beschwörung: + 18
    Beherschung: + 27
    Wahrer Namen: verbreitet
    Dienste und Kosten: Beistand (+15 AsP), Bewachen (+18 AsP), Überraschungsangriff ( +20 AsP), Geheimmission ( +25 AsP), Belagerung ( +25 AsP);
    Kampfwerte: MU: 34 AT: 16 [2AT/KR], PA: 8, LE: 65, RS: 5, TP: 2W6+8 (Rachen), 3W6+3 (Pranken), GS: 16, AU: unendlich, MR: 28, MK: 25, INI: 34,
    Spezielle Kräfte: Unsichtbar werden, Ätherisch oder Astral reisen, Donnerndes Gebell (20% Wahrscheinlichkeit eines Tores für 1W2 weitere Fu-Löwen)

    Fu-Löwen schauen wie größere Fu-Hunde mit längeren Schwänzen und größeren Mäulern aus. Struppige Mähnen umgeben ihren Nacken, und manchmal flechten sie Pfingstrosen in ihr langes Haar. Ihr Fell weist zahlreiche Schattierungen auf — am häufigsten sind aber schwarz, orange und gold.
    Fu-Löwen haben dieselben Einstellungen, Persönlichkeit, Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen wie Fu-Hunde. Sie haben auch dieselben Fähigkeiten und Kampftechniken. Fu-Löwen, die einer Übermacht gegenüberstehen, ziehen sich jedoch eher zurück, um sich neu zu formieren. Fu-Löwen bevorzugen auch Überraschungsangriffe, Geheimmissionen und Belagerungen mehr als die Fu-Hunde. Außerdem sind sie geduldiger. Fu-Löwen haben nichts gegen Fu-Hunde, arbeiten jedoch selten mit ihnen zusammen.
    Böse Feinde kämpfen gegen Fu-Löwen mit denselben Abzügen wie gegen Fu-Hunde. Wenn ein Fu-Löwe für mindestens 4 aufeinanderfolgende Runden brüllt, so öffnet er zu 20% ein Tor für 1-2 weitere Fu-Löwen auf einer anderen Ebene.
    Viele Wesen mit guter Gesinnung sehen in den Fu-Löwen Symbole des Mutes und der Stärke. Auf zahlreichen Roben von Millitärmitgliedern findet man das eingestickte Symbol des Fu-Löwen, sowohl im Land der Tiere als auch auf dem Berg Zelestia und den fernöstlichen Kulturen der Materiellen Ebene. Steinstatuen von Fu-Löwen befinden sich vor vielen Regierungsgebäuden. Manchmal sind diese Muster und Statuen magisch verzaubert und ermöglichen einen Kontakt zu einem Fu-Löwen auf seiner Heimatebene. Dieser
    wird jedoch nicht immer antworten, wenn er angesprochen wird.

    Dieses Konzept kann man natürlich beliebig ausbauen, bleibt jedoch die Frage, wieviel Macht will man seinen Helden mit auf den Weg geben. Hoff, ich konne etwas Licht ins Dunkel bringen.

    Gruß Aschar

  • Naja, diese Wesen haben wenig Aventurisches. Aber ich bin dankbar für das konkrete Beispiel, auch weil es mich darin bestätigt, dass derlei Magie in meinem Aventurien keinen Platz hat. Der Weg über die Stellare erschien mir gangbarer, aber jedem sein Aventurien.

  • Hallo alle Zusammen

    SPOILER GEFAHR: Der Text enthält einige Textstellen Zitate aus der G7 Kampagne.

    Auch wenn Viele daran zweifeln, scheint die Beschwörung von Göttern tatsächlich theoretisch möglich zu sein. Das wird, meiner Meinung nach, recht eindeutig in "Mächte des Schicksals" belegt. Zitat "Mächte des Schicksals" S.255:

    "Die Erkenntnis, was der Name sein muss und wie er daher lautet, sollte eine Errungenschaft der Spieler (im Rollenspiel mit dem Kind) sein. [...] Denn kosmologisch lässt sich der Name tatsächlich 'ausrechnen'; Er ist selbstverständlich 'Rausch der Ewigkeit' [...] - ein Wahrer Name (ähnlich wie bei Kobolden, Riesen, Dämonen u.a.), bestehend aus den zwei Domänennamen, denen die Entität entspringt (von denen sie gezeugt wurde). Seine Nennung ist - unter den richtigen Umständen - so mächtig wie ein Zauberspruch oder eben die Verwendung eines Wahren Namens anderen Wesen gegenüber. [...] Die freiwillige Nennung dieses Wahren Namens des größten und intimsten Geheimnisses einer Halbgottheit, wird jene Minderglobule schaffen, in die Borbarad am Ende entführt wird. Da das Kind damit gleichzeitig seine Verkörperung und sogar seine freie Existanz aufgibt sind spätere Beschwörungen nicht möglich."

    Es wird zwar nicht genau erklärt, wie eine solche Halbgötter- bzw. Götterbeschwörung abläuft aber es wird deutlich gemacht, DASS (!) eine Beschwörung theoretisch möglich wäre, wenn das Kind seine freie Existenz nicht aufgegeben hätte. Die Erwähnung des Umstandes, dass allein die Aufgabe der freien Existenz des Halbgottes die Nutzung des Wahren Namens zur Beschwörung verhindert, impliziert ja, dass das eine Beschwörung bei freier Existenz theoretisch möglich wäre. Da aber praktisch alle anderen Götter über die Eigenschaft der freien Existenz verfügen, kann man wohl davon ausgehen, dass SIE, bei Anwendung der richtigen Magie, ebenfalls beschwörbar sind. Und eine Beschwörung eines Halbgottes bzw.Gottes ist ja nichts anderes als Theurgie. Nun werden vielleicht einige sagen, dass ein Halbgott kein vollwertiger Gott ist, und dass man diese Texstelle deshalb nicht als Beweiß heranziehen kann. Aber dem ist nicht so. Zitat WdG S.14:

    "Andererseits haben einige Götter aus sich heraus oder im Verein mit anderen Göttern neue göttliche Wesen geschaffen, indem sie Teile ihrer selbst abspalteten oder vereinigten. Die so entstandenen Wesen werden zwar im Volksmund "Halbgötter" genannt, sind aber vollgültige Götter nach den oben genannten Kriterien, nur dass sie meist von geringerer Macht als ihre "Eltern" sind."

    Daraus geht also zweifelsfrei hervor, dass Halbgötter in Wahrheit echte vollwertige Götter sind. So also auch der Halbgott "Rausch der Ewigkeit". Aber auch in anderer Hinsicht, ist die G7 Kampagne für die Theurgie interessant. Einer der wichtigsten Hinweise in dieser Kampagne auf die Theurgie ist wohl die Tatsache, dass ein Halbgott bzw. Gott (Borbarad) in einer Globule eingekerkert werden kann. Sie eignen sich also erwiesenermaßen als "Behältnisse" für Götter. In der G7 Kampagne und im Krieg der Magier, wurde Borbarad zwar von Göttern ("Rausch der Ewigket", Rohal) in einer Globule gefangen aber das Mittel, das sie jeweils dafür einstzten, kann auch von Sterblichen erzeugt werden. Denn auch das RITUAL DES CHR 'SZESS' AICH kann Globulen erschaffen. Die Götter, die Borbarad einkerkerten, verwendeten zwar vermutlich eher karmale, und damit für normal Sterbliche unzugängliche, Mittel um Borbarad am Verlassen der Globule zu hindern aber mit der Temporalmagie steht auch den Sterblichen eine Möglichkeit offen, einen Gott zeitweilig seiner Handlungsfreiheit zu berauben. Beispielsweise könnte auch ein Zeitstillstand einen Gott vorübergehend festsetzen. Dass das möglich ist, beweist eine Textstelle aus WdZ S.370. Zitat:

    "Für gewöhnlich treiben alle Wesen mit dem Fluss der Zeit, können sich also nicht aktiv innerhalb dieses Stroms bewegen. [...] Einzig und allein Satinav als Wächter der Zeit kann die Gesetze der Zeit brechen, sonst niemand - weder Götter noch Erzdämonen oder der Namenlose."

    Da es Temporalmagie gibt, beziehen sich diese Aussagen wohl nur auf die natürlichen Eigenschaften, die ein jedes Wesen ohne Hilfsmittel für gewöhnlich hat. Daher wählte die Redax wohl die Formulierung "Für gewöhnlich...".

    Mit einer Globule, in der die Zeit still steht, hätte man also schon ein Behältnis, in dem man einen Gott aus seiner Heimatsphäre in die 3. Sphäre transportieren kann. Dabei ist es sehr von Vorteil, dass Globulen in der Regel immer einen eigenen Zeitverlauf haben. Der Erschaffer kann also vermutlich selbst bei der Erschaffung festlegen, welchen Zeitverlauf die Globule haben soll. Dieses indirekte Erfassen eines Gottes hat zudem den Vorteil, dass man die Magie nicht dierkt gegen die vermutlich unüberwindbare MR des Gottes richten muss. Man nutzt einfach seine natürliche Schwäche gegenüber der Zeit aus, die man mittels Magie manipulieren kann (TEMPUS STASIS und ähnliche Effekte unbekannter Zauber). Die nächste Frage, die sich einem stellt, ist die, wie und ob man eine Gefängnisglobule quer durch die Sphären schicken kann. Und auch für diesen Fall gibt es mit Taphirel ar' Ralahans Globule ein aventurisches Beispiel (WdZ S.362). Diese spezielle Globule pendelt auf einem künstlichen Gradienten zwischen 3. und 4. Sphäre hin und her. Es müsste also theoretisch möglich sein eine Globule mit einem Zeitstillstand zu erschaffen, die auf einem künstlichen Gradienten von einer Sphäre in eine Andere transferiert wird. Wenn es einem gelänge diese transportable Globule um einen Gott oder Alveraniar in seiner Heimatsphäre herum zu erschaffen, könnte man sie wohl mit Ihm zusammen in die 3. Sphäre reißen. Eine Beherrschung des herbeigerufenen Gottes wird wohl in den aller meisten Fällen nicht möglich sein. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht theoretisch möglich wäre. Aber es müssen wohl ganz besondere Umstände gegeben sein, damit so etwas möglich ist. Es gibt leider insgesamt nur sehr wenige belegbare Fälle in denen ein Sterblicher einen Gott beherrscht hat. Einer solcher Fälle wird im Roman "Die Legende von Assarbad" beschrieben. Dort bringt die Magierin Meliophema (glaube sie hieß so) den jungen Tharsonius von Bethana (Borbarad) mittels eines BANBALADIN unter ihre Kontrolle. Zu diesem Zeitpunkt manifestierte sich Borbarad als kleiner Straßenjunge ohne Erinnerung daran, wer er wirklich ist. Einen anderen Fall können die Helden in der G7 Kampagne mit erleben. Dort gelingt es dem 6. Gezeichneten mittels der Herzsplitter den Giganten Graufang zeitweilig zu lenken. Laut WdG S.14 zählen Giganten mit zur Gruppe der Götter. In "Mächte des Schicksals" S.269 wird das zudem ebenfalls bestätigt. Wer immer von den Spielern den 6. Gezeichneten verkörpert, kann sich also später damit rühmen einmal einen Gott beherrscht bzw. gelenkt zu haben 8) .

    Das größte Problem bei der Erstellung eines theurgischen Zaubers in der Zauberwerkstatt ist jedoch nicht einmal das Erschaffen einer Globule (das wäre machbar), sondern viel mehr das Zielobjekt und die Zielsphäre, die unverzichtbar für die Lokalisation des "Opfers" sind. Kein Merkmal erfasst die 5. oder 6. Sphäre und kein Zielobjekt umfasst "Göttliche Wesen". Lediglich einen Zauber gibt es, von dem ich annehme, dass er in der Lage wäre Dinge, und Ereignisse in der 5. und 6. Sphäre wahrzunehmen. Ich meine damit den ARCANOVI, dessen versteckte Hellsicht Komponenten (SRD S.14) registrieren, ob die Auslösekriterien erfüllt sind oder nicht. Wie es scheint, sind diese Komponenten so universell, dass sie auf kein bestimmtes Zielobjekt und keine bestimmte Sphäre gerichtet sind. Wenn jemand sagen würde, dass ein Artefakt ausgelöst werden soll, wenn Rondra irgendwo in der 5. oder 6. Sphäre, durch ihre Präsenz, ihren Abdruck im Sphärengefüge hinterlässt (was ständig der Fall ist), würde das vermutlich funktionieren. Es soll ja nur der Abdruck im Sphärengefüge und nicht der Gott dierkt registriert werden. Leider habe ich noch keinen überzeugenden Weg gefunden, den ARCANOVI so zu modifizieren, dass sich die Hellsichtkomponente für etwas anderes als die Auslöserfunktion nutzen lässt. Falls es nicht gelingt den ARCANOVI dem entsprechend zu verändern, muss man wohl etwas tricksen. Es gibt zwar kein Merkmal für die 5. und 6. Sphäre aber es gibt Kraftlinien, die sich von der 7. bis runter zur 2. Sphäre ziehen (WdZ S.357). Wie man weiß, können sich Zauber auch entlang der Kraftlinien ausbreiten und so jeden Punkt erreichen, der entlang der Kraftlinen liegt (in diesem Fall unter anderem die 5. und 6. Sphäre). Borbarads Todesfluch (Unter der Dämonenkrone / Box: Borbarads Erben S.12-13) beispielsweise breitet sich permanent entlang der Kraftlinen aus und strahlt von ihnen ab. Offenbar benutzte er dafür eine unbekannte metamagische Formel, die dafür sorgt, dass sich die Wirkung eines anderen Zaubers permanent weiter ausbreitet. Vermutlich ist dieser Zauber einer permanent wirkenden Flammeninferno-Varinate des BRENNE TOTER STOFF ähnlich, die satt Feuer metamagisch Wirkungenen anderer Zauber vom Ursprungsort aus verteilt. Wenn man einen entsprechenden Globulenfangzauber mit einem solchen metamagischen Zauber an eine der Kraflinien heftet, die bis zur 7. Sphäre hinaufreichen, würde er wohl irgendwann die 6. Sphäre erreichen. Die Methode ist sicher auch noch nicht ganz ausgereift aber es wäre jedenfalls schon mal ein Gedankenansatz. In Bezug auf das Zielobjekt fällt mir, abgesehen von der ARCANOVI Hellsichtkomponente, leider noch keine Lösung ein. Ansatzpunkte wären allerdings der Sikaryananteil eines Gottes, Begleiterscheinungen (Abdruck im Sphärengefüge, bestimmte Anomalien usw.) und der Wahre Name. Diese Dinge könnte man vielleicht irgendwie als Zielobjekte nutzen, so dass man dabei auch automatisch den Gott selbst mit der umfangreich gestalteten Globule erwischt. Die nayrakalen Anteilene, wird man vermutlich nicht mit den Mitteln der Magie direkt erfassen können. Eine andere Idee, die man vielleicht verfolgen könnte, wäre es irgendwie auf die übernatürlichen Sinne von Dämonen zurückzugreifen, die göttliche Akttivitäten und Präsenzen wahrnehmen können. Ein anderes Problem, dass möglicherwise eine Rolle spielt, ist die vieldimensionalität der Götter. Es kann sein, dass ein Teil ihrer Essenz gerade in einem Avatar oder sonst wo steckt, so dass man mit dem Zauber nicht den ganzen Gott erfassen kann. In diesem Fall ist es nicht ganz auszuschließen, dass der Freie Teil des Gottes den Gefangenen Teil aus dem Zeitstillstand und der Globule befreiht. Die Universalmethode zum Herbeirufen von Göttern, wäre wohl ein Wunsch mit dem Sternenstaub aus Matscha-Groll Blutsch (Reich des Roten Mondes S.178 ), da dieser jeden Wunsch erfüllt, ganz gleich, welcher das auch ist.

    Zur direkten Beeinflussung von göttlichen Kräften habe ich allerdings auch eine Theorie. Ich zitiere es mal so, wie ich es damals im Alveran Forum geschrieben habe. Das Zitat zur Karmaenergie stammt noch aus der alten Götter und Dämonen Box. In WdG S.237 findet man diesen Textabschnitt allerdings ebenfalls in praktisch unveränderter Form. Nur die Seitenangabe die Erwählten betreffend hat sich geändert (in WdG S.311).

    Zitat

    KARMAENERGIE:
    "Karmaenergie ist nicht, wie manchmal interpretiert, allein der Wille eines Gottes oder ein Maß für Frömmigkeit, sondern-für Spielzwecke und auch im Verständnis vieler Geweihter -eine götterverliehende Kraft, eine Energieform. Sie entstammt dem Nayrakis, dem geistigen und ordnenden Aspekt der Schöpfung und damit nominell dem Bereich des LOS; Karmaenergie, die vor allem die fünfte Sphäre, die Götterwelt Alveran, erfüllt, kann als direkte Vergröberung des reinen Nayrakis angesehen werden, so wie die Lebensenergie eine Vergröberung des Sikaryan, der schöpferisch-körperlichen Urkraft ist. Doch 'Vergröberung' ist nur in philosophischer Hinsicht richtig, denn auch die göttliche Karmaenergie ist immer noch eine überaus feine, subtiele und zugleich mächtige Kraft. Sie ist durch noch gröbere Kräfte, zu denen auch die 'elementare' Astralkraft zählt, fast nicht zu verändern oder zu erkennen: Keine Magie kann Auskünfte über die Essenz eines Sterblichen, seine Wahre Seele oder die karmale Stärke eines Geweihten geben, und nur die mächtigsten Zauberer und ihre Magie sowie das Wirken weniger schrecklicher Dämonen können göttliches Wirken oder Wunder beeinflussen. Für gewöhnliche Sterbliche ist die Karmaenergie nicht fassbar, und es erfordert ein besonders Ritual, bei der der Gott einen ausgewählten Sterblichen an Geist und Seele verändert, damit dieser Karmakräfte spüren und verwenden kann.Karmaenergie wird von den Göttern(egal, ob Bewohner der fünften oder der sechsten Sphäre)gelenkt und beherrscht, aber nicht geschaffen. Nur die alveranischen Götter, die 'Zwölfgötter' scheinen praktisch unerschöpfliche Vorräte an Karmaenergie zu besitzen, die sie an ihre derischen Diener verteilen. Die 'Halbgötter' der sechsten Sphäre besitzen anscheinend eigene Vorräte an Karmaenergie, die gewaltig aber doch begrenzt sind, so dass sie sparsamer damit umgehen und weniger Geweihte berufen, ja bisweilen ihren Willen nur durch Erwählte (siehe GKM 142f.) in die Welt projizieren."

    Ich habe hier zwar etwas weit ausgeholt aber es scheint mir für das Gesamtverständnis besser zu sein, wenn man den ganzen Text vor sich hat. Aus diesem Text entnehme ich jedenfalls, dass die Astrale Kraft aufgrund ihrer Grobstofflichkeit keine Wirkung auf die wesentlich feinstofflicheren göttlichen Kräfte hat. Andererseits steht in dem Text, dass manche Magier mit ihrer Magie scheinbar doch gewissen Einfluss auf die göttlichen Kräfte haben (also Theurgie). Daher habe ich eine Theorie entwickelt, wie man die karmalen Kräfte mittels Magie möglicherweise doch direkt beeinflussen kann. Wenn die gewöhnliche AE also zu grobstofflich ist um die damit erschaffene Matrix eines Zaubers auf göttliche Kräfte wirken zu lassen, dann müsste man diese Matrix also zusätzlich mit einer Kraft anreichern die ähnlich feinstofflich wie das Nayrakis oder die KE ist. Dadurch müsste der Zauber der von dieser Kräftemischung gespeißt wird die göttliche Kraft erfassen können. Zu diesem Zweck bietet sich wohl am ehesten die Urkraft Sikaryan an, da sie einerseits das Nayrakis beeinflussen kann und sich auch von gewöhnlicher Magie erfassen lässt. Da die AE ohnehin schon eine der vielen grobstofflicheren Ausprägungen des Sikaryans darstellt, müsste eine solche Verfeinerung und Intensievierung dieser Kraft möglich sein. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass es einst metamagische Zauber gab, die eine gewisse Menge reines Sikaryan in die Matrix der danach gesprochenen Zauber fließen ließen und sie so für die Erfassung von KE bzw. Nayrakis vorbereiteten. Ein anderer interessanter Punkt ist, dass auch Borbarad einst das Gerücht in Umlauf brachte, dass man sich die KE eines Geweihten zu nutze mache könne, indem man ihn in einem besonderen Ritual auf dem Altar seines Tempels opfert.Wenn dies den Tatsachen entsprechen sollte, wäre das warscheinlich auch eine Form der Theurgie. Jedenfalls würde ich nicht nur die die direkte Beschwörung von karmalen Entitäten zur Theurgie rechnen, sondern auch jede Art der Magie die die karmalen Kräfte direkt oder indirekt manipulieren kann.


    Im Theurgie Thread des Alveran Forums wurde damals schon viel darüber diskutiert. Für den Fall, dass später noch jemand Interesse an dem Thread hat, habe ich ihn noch schnell vor dem Untergang des Forums für die Nachwelt rauskopiert. Aufgrund einiger Nebendiskussionen und Mammut-Posts, ist er leider stellenweise etwas unübersichtlich.

    Gruß Äonenwanderer